Profilbild von scouter

scouter

Lesejury Star
offline

scouter ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit scouter über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2025

Gefährliches Unwetter

Stürmische Côte d'Azur
0

Commissaire Duval wird zu einem Mord gerufen auf die Ile Sainte-Marguerite. Ein Mitarbeiter auf einer Jacht wird erstochen aufgefunden. Doch schon die Hinfahrt zum Tatort ist für Duval eine Herausforderung. ...

Commissaire Duval wird zu einem Mord gerufen auf die Ile Sainte-Marguerite. Ein Mitarbeiter auf einer Jacht wird erstochen aufgefunden. Doch schon die Hinfahrt zum Tatort ist für Duval eine Herausforderung. Es herrscht ein starker Sturm und so sind die zwanzig Minuten der Überfahrt schon schlimm für ihn. Auf der Insel angekommen hat er es mit schwierigen Ermittlungen zu tun, denn es gibt zwar Verdächtige, aber noch kein Motiv. Einer der Verdächtigen allerdings wird vermisst und man denkt er ist geflohen. SO werden alle Bewohner und Gäste dieser Insel befragt, doch bis zum Abend gibt es keine Ergebnisse, so entscheidet sich Duval zu bleiben, da auch der Sturm noch zunimmt. An dem Abend allerdings gibt es entscheidende Neuigkeiten.
Wie stürmisch es werden kann auf der Insel und vor den Toren von Cannes zeigt schon das Cover des Krimis „Stürmische Cote D´Azur“ von Christine Cazon. Von der ersten Seite an Ist es verständlich, dass Duval und sein Team in einer sehr schwierigen Situation ermitteln müssen, Es ist kalt und regnerisch und so sind auch die äußeren Umstände gegen das Polizeiteam. Auch die Menschen, die mit ihren Booten auf der Insel gestrandet sind, haben sich das wohl anders vorgestellt. Das Team um den Toten ist ebenfalls sehr interessant, sie waren lange mit dem Skipper unterwegs, so dass hier natürlich die Verdachtsmomente fehlen. Interessant sind die Bewohner der Insel dargestellt, aber auch die Besitzer von Yachten, die momentan im Hafen lagern. Sie erzählen alle Geschichten, die zusammengesetzt werden müssen. Ich finde das ist die Stärke dieses Buches, das die Charaktere gut ausgearbeitet werden. Aber auch die Spannung ist fühlbar in diesem Sturm auf der Insel und es ist fast so, dass das Wetter die Spannung auf der Insel spürt. Der Bogen zum Ende wird sehr überzeugend gespannt und ist natürlich mit Überraschungen gespickt.
Ich mag diese Art von regionalem Krimi, der die Schönheiten der Region, hier der Insel, beschreibt auch wenn es mal stürmt. Ich kann allen die regionale Krimis mögen, diesen auf jeden Fall empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.04.2025

Tödliche Feierlichkeiten zu San Gennaro

Commissario Gaetano und der lügende Fisch
0

Bei Commissario Salvatore Gaetano meldet sich ein merkwürdiger Besucher, der berichtete, dass in seine Wohnung eingebrochen, aber nichts gestohlen wurde. Er fühlt sich bedroht und befürchtet bald zu sterben. ...

Bei Commissario Salvatore Gaetano meldet sich ein merkwürdiger Besucher, der berichtete, dass in seine Wohnung eingebrochen, aber nichts gestohlen wurde. Er fühlt sich bedroht und befürchtet bald zu sterben. So richtig Ernst mit Gaetano den Besucher nicht, da die Polizei auf viel zu tun hat wegen der San Gennaro Feierlichkeiten. Doch dann wir dieser mysteriöse Besucher tot aufgefunden und sein Kopf ist verschwunden. Ein Schock für die Polizei, an San Gennaro einen toten Turiner aufzufinden. Auch die Presse ist der Polizei im Nacken, so dass Gaetano mit Hochdruck die Ermittlungen aufnimmt und so erfährt er, dass vor 10 Jahren die Frau des Toten starb und die Familie den Ehemann verantwortlich machte. Für Gaetano ist klar, wo er den Mörder suchen muss.
Schon das Cover des Neapel-Krimis „Commissario Gaetano und der lügende Fisch“ von Fabio Nola zeigt die verschlungenen Gassen der Stadt Neapel und den Vesuv im Hintergrund. Denn auch dieser Krimi ist sehr verzwickt. Der Autor lässt den Leser in die Geschichte der Stadt um den Heiligen San Gennaro eintauchen, dessen Feierlichkeiten hier im Mittelpunkt stehen. Man erfährt viel über den Stress der Polizei an San Gennaro, aber auch über die vielen kleinen Verwicklungen, die in dieser Stadt existieren. In diesem Gewirr muss nun Gaetano, die Ermittlungen in diesem Mordfall vorantreiben. Doch er hat auch Privates mitzuschleppen, sodass er nicht ganz frei in seinen Gedanken ist. Sein Bruder und seine Nichte beschäftigen ihn sehr stark. Der Fall führt den Leser quer durch die Stadt und seine religiösen Besonderheiten und das betrifft nicht nur die Lebenden, sondern auch die Toten spielen eine tragende Rolle. Es ist ein Hin- und her durch die engen Gassen der Stadt und den Wegen auf dem Poggioreale, doch Gaetano findet seinen Weg auch wenn er immer wieder von Seiten seines Chefs nicht zu verstehende Anweisungen. Außerdem bekommt er Hilfe von einem Fallanalytiker und Psychologen, der für Gaetano schon schräge Ansichten hat. Aber das steigert den Spannungsbogen bis zum überraschenden Ende. Die Sprache, die der Autor benutzt unterstützt das Ganze.
Ich finde dieser Neapel-Krimi ist ein sehr dichter Roman, in dem man viel über die Stadt Neapel und ihre Gepflogenheiten erfährt und der diesen Krimi sehr interessant gestaltet. Von Seite zu Seite ist mein Interesse gestiegen und der Krimi hat mich überzeugt, so dass ich ihn weiterempfehlen möchte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.04.2025

Sehr schwarzer Humor in dieser Story

Nimms nicht persönlich
0

Die Pharmafirma Aletta will verkaufen und es ist auch schon ein Käufer gefunden. Nun soll Lute der Personalchef, die Menschen, die im Vertrieb arbeiten entlassen. Das ist für ihn nicht einfach und so holt ...

Die Pharmafirma Aletta will verkaufen und es ist auch schon ein Käufer gefunden. Nun soll Lute der Personalchef, die Menschen, die im Vertrieb arbeiten entlassen. Das ist für ihn nicht einfach und so holt er sich Hilfe bei einem Personalentwickler. Doch er gibt damit die Kontrolle über den Prozess aus der Hand. Die Mitarbeiter wissen natürlich, dass es keinen Grund gibt sie zu entlassen, aber das stört die Eigentümerin nicht. Lombard, der Entwickler hat sich gleich noch einen Handlanger mitgebracht und eine Neueinstellung erweist sich auch als Volltreffer. Lute und die Mitarbeiter des Vertriebs der Aletta wissen noch nicht, was ihnen alles bevorsteht.
Der Roman „Nimms nicht persönlich“ von Tom Hofland ist wie auf dem Cover beschrieben, eine Mischung aus Absurdität und Spannung. Ich würde sogar noch eine sehr große Prise schwarzem Humors hinzufügen. Schon das Cover ist ein Hinweis, was in dem Roman vor sich geht. Da ist ein große Menge von Schafen, die in dem Unternehmen arbeiten, aber auch ein Wolf. Umrahmt ist die Story durch einen Mord, der den Roman eröffnet und auch wieder schließt, wie eine Klammer. Eigentlich ist es eine normale Situation, die beschrieben wird, der Verkauf eine Firma zieht die Schließung einer Abteilung nach sich. Das es keinen Grund für die Kündigungen gibt ist auch nicht selten, wie aber in diesem Roman umgegangen wird, ist es schon. Das ist eine sehr kreative Lösung, die aber irgendwann umschlägt in die Absurdität. Auch die Sprache des Autors unterstützt diesen Eindruck. Es ist manchmal nur möglich mit dem Kopf zu schütteln, um den Inhalt nachvollziehen zu können.
Ich finde die Art und Weise, wie der Autor diesen Inhalt aufgreift, schon sehr spannend, da man auch nie weiß, was im nächsten Augenblick geschieht. Sein Humor ist auf jeden Fall tiefschwarz, also eine, in meinen Augen, gelungene Mischung, die schon sehr interessant ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.04.2025

Ein undurchsichtiger Fall

Lautlose Feinde
0

Ein entführtes Mädchen ist immer ein sehr schlimmer Fall, aber dazu noch der Tod des Großvaters, lässt den Fall noch komplizierter erscheinen. So sieht das auch die Polizei von Fuseta, die hier ermittelt. ...

Ein entführtes Mädchen ist immer ein sehr schlimmer Fall, aber dazu noch der Tod des Großvaters, lässt den Fall noch komplizierter erscheinen. So sieht das auch die Polizei von Fuseta, die hier ermittelt. Eine Abgesandte des Innenministeriums ändert allerdings die Zuständigkeiten im Team, so dass Miguel Duarte den Job seiner Chefin übernehmen sollte. Leander Lost und sein Kolleg Carlos Esteves ermittelten weiter, wie bisher und auch ihre Chefin unterstützte sie in dem Fall und das war auch nötig. Die Entführung von Maria und die Lösegeldforderung erstaunte Leander schon sehr, denn für ihn passte das nicht zusammen. Nachdem das Kind unversehrt aufgefunden wurde, blieben allerdings noch Fragen offen und die Geschichte wurde für die Beamten in Fuseta immer undurchsichtiger.
Ein wunderschönes Cover ziert diesen Portugal Krimi aus der Reihe Lost in Fuseta „Lautlose Feinde“ von Gil Ribeiro. So stelle ich mir einige Bereiche in dem Landstrich um Fuseta vor und das ist eine gute Einführung in diese Krimi. Auch das mir bekannte Team ermittelt wieder und der Hauptcharakter Leander Lost, ein Deutscher in Fuseta, der auch noch ein Mensch mit dem Asperger-Syndrom ist, nimmt wieder seine sehr spezielle Rolle ein. Er ist der alles sehr genau überdenkt und auch die Besonderheit, dass er nicht lügen kann, hilft immer mal wieder weiter, ist aber auch ein Risiko, wenn es um den Kontakt mit der Presse geht. Doch genau dieses zeichnet das Team aus, verschieden Charaktere ermitteln, um Täter zu ermitteln. Ich finde die bevorstehende Heirat von Soraia und Leander schon äußerst interessant und auch die Beschreibungen der Gefühle, die Leander entwickelt und wie sie sich ausdrücken schon sehr gut recherchiert. Dieses Mal ist der erste Fall nur der augenscheinliche Einstieg in diese Story und durch geschickte Wendungen und Verknüpfungen wird die Ebene, die darunter liegt und immer wieder die Story begleitet, deutlicher, um was es sich in diesem Krimi wirklich dreht. Es wird im Prolog schon dargestellt, aber im Laufe des Krimis mehr und mehr vertieft. Genauso ist auch die Spannung aufgebaut, die erste Welle mit der Entführung der kleinen Maria, ist beendet und eine weitere Welle baut sich auf, die sich dann im spannenden Finish entlädt.
Ich mag diese Reihe, in der er ich schon den zweiten Band gelesen habe, und vor allem mag ich den Hauptcharakter Leander, wie er mit seiner Besonderheit umgeht. Außerdem kann man sich eigentlich nur in die Region verlieben, auch wenn der Ort Fuseta nun nicht der Bekannteste ist, aber wie die Hochzeit beschrieben wurde, lässt mich träumen. Da auch die Spannung hoch ist, kann ich den Krimi nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.04.2025

Gedächtnislücken

Die Mündung
0

Als Lena Funks Schwester vom Gezeitenmörder getötet wurde, nimmt sie bei der Polizei eine Auszeit, um mit sich ins Reine zu kommen und den Täter zu suchen. Sie geht auf die Insel Scharhörn und verfolgt ...

Als Lena Funks Schwester vom Gezeitenmörder getötet wurde, nimmt sie bei der Polizei eine Auszeit, um mit sich ins Reine zu kommen und den Täter zu suchen. Sie geht auf die Insel Scharhörn und verfolgt dort Spuren und beobachtet Vögel. Als sie eines Nachts einen toten Segler findet, der Trophäen des Gezeitenmörders bei sich hat, kommen die Erlebnisse wieder hoch, aber sie hat einige Gedächtnislücken. Als sie sich bei der Polizei mit ihren Fundstücken meldet, sind diese nicht begeistert. Auch meint Lena Ungereimtheiten in den Ermittlungen zum Gezeitenmörder gefunden zu haben. Doch alle halten sie zu emotional beteiligt, um weiter zu ermitteln. Nur ihr alter Freund Mikel steht zu ihr. Es ist noch ein langer Weg, der mit vielen Überraschungen gepflastert ist, den sie gehen muss.
„Die Mündung“ von Tim Pieper ist ein außergewöhnlicher Thriller. Die Story ist nicht geradlinig, sondern biegt öfter mal überraschend ab, um dann wieder auf die alte Spur zurückzukehren. Das erhöht natürlich die Spannung, denn eigentlich weiß man nie, was im nächsten Moment geschieht. Die Hauptcharaktere sind sehr interessant. Da ist einmal die Kommissarin Lena Funke, die ein Belastungsstörungen durch den Tod ihrer Schwester davongetragen haben soll und sie wird auch daraufhin behandelt. Nichtsdestotrotz brennt in ihr das Herz der Polizistin, die unbedingt den Tod der Schwester aufklären möchte. Dann ist da noch ihr alter Schulfreund Mikel, aus dem von Anfang an nicht schlau geworden bin, aber bisher immer an ihrer Seite zu finden war. Und Hauptkommissar Bruns, ihr Chef, der eine nicht ganz klare Rolle spielt. In dieser Gemengelage entwickelt sich die Story mit interessanten Themen, wie natürlich die Suche nach dem Mörder, aber er auch das Thema Hypnose, um dem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Das Cover zeigt wohl eine Küstenszene, aber die Verbindung ist nur hintergründig und dient wohl zum Stimmungsaufbau. Der Spannungsbogen ist sehr gut aufgebaut und entwickelt die Spannung unter Umwegen zum Überraschenden Ende.
Ich finde diesen Thriller sehr gut gemacht und er gefällt mir außerordentlich gut, wegen seiner vielfältigen Thematik, seinen überraschenden Wendungen und seiner großen Spannung. Für mich schon mal ein Highlight in diesem Jahr.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere