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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2019

gefällt mir gut

Der Gesang der Flusskrebse
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Es ist erschreckend, dass es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten solche Missstände gibt, wie im Roman beschrieben. Familien, die am Existenzminimum leben. Was haben diese Menschen doch noch Glück, Wenigstens ...

Es ist erschreckend, dass es im Land der unbegrenzten Möglichkeiten solche Missstände gibt, wie im Roman beschrieben. Familien, die am Existenzminimum leben. Was haben diese Menschen doch noch Glück, Wenigstens hilft die Natur diesen Menschen beim Überleben. Der eigene kleine Hausgarten wird bestellt und so ein Teil der Nahrungsmittel selbst erzeugt. Das Klima ist mild. Trotz Armut oder vielleicht gerade deshalb, sind viele Kinder scheinbar die Regel bei den Armen. Der Mann trinkt, bekommt eine scheinbar klitzekleine „Soldatenrente“. Er hat ja seinem Land unter Einsatz seines Lebens vertreten(?!). Er wurde sogar verwundet und ist sozusagen ein Held. Keinen schert es! Er schlägt seine Frau. Sie hält es nicht mehr aus und verlässt ihn und die Kinder. Wenig später verlassen auch die älteren Kinder die elende Hütte. Nur die Kleinste muss bei dem Vater ausharren. Mit sechs Jahren muss sie sich selbst und zum Teil auch ihn versorgen. Doch als sie alt genug ist zur Schule zu gehen, wird man auf das Mädchen aufmerksam. Die Schuldirektorin fährt „höchstpersönlich“ zu der Kleinen in das Marschland, um sie in die Schule zu bringen. Was wird Kya noch erleben und erleiden müssen. Die Handlung ist äußerst interessant. Stilistisch lässt sich nichts bemängeln. Es bleibt nur der Spaß am Weiterlesen. Dieser ist meiner Meinung nach vorprogrammiert.

Veröffentlicht am 27.09.2019

grandioser Roman

Die Quellen von Malun - Blutgöttin
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Ich bin begeistert! Selten hatte ich eine Leseprobe, die mich von der ersten Seite an so mitgerissen hat wir die "Blut Göttin". Wenn es mir nicht peinlich wäre, im Angesicht eines so guten Buches keine ...

Ich bin begeistert! Selten hatte ich eine Leseprobe, die mich von der ersten Seite an so mitgerissen hat wir die "Blut Göttin". Wenn es mir nicht peinlich wäre, im Angesicht eines so guten Buches keine weitere Anerkennung auszusprechen, wäre dies schon ausreichend. Wie gesagt, von Beginn an spannend angelegt, bildlich wunderbar beschrieben, ansprechender Satzbau und damit absolut meinen Geschmack getroffen, präsentiert sich der Roman. Ich bin gefesselt und werde sicher einen Kauf vornehmen.

Veröffentlicht am 24.05.2018

Frauen im Mittelalter

Eine unbeugsame Braut
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Endlich wieder einmal eine Leseprobe, die mich wirklich begeistert hat. Viel zu wenig erfahren wir vom Leben und Sein unserer Vorfahren. Auch im Mittelalter, egal zu welcher genauen Zeit, gab es Menschen ...

Endlich wieder einmal eine Leseprobe, die mich wirklich begeistert hat. Viel zu wenig erfahren wir vom Leben und Sein unserer Vorfahren. Auch im Mittelalter, egal zu welcher genauen Zeit, gab es Menschen mit Schicksalen, die wir oft nicht nachvollziehen können. Man muss aber bedenken, wäre diese Zeit nicht gewesen, wären wir Menschen nicht das was wir heute sind. Daher begeistert mich das Schicksal von Illiana. Sie ist eine Frau, die keineswegs kuscht, sondern im Rahmen ihrer Möglichkeiten über ihr Leben mitbestimmt. Dass sie dabei oft in das sogenannte Fettnäpfchen tritt, bleibt nicht aus. Wie sich Illianas Lebensweg, der ihres "Fastverlobten" und der des hartgesottenen Ritters Markus Järv weiter entwickeln werden, ist spannend. Brennend gerne würde ich weiter lesen.
Nicht nur die Handlung, sondern auch der Stil in dem der Roman vorliegt haben mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 23.05.2024

Erschütternd

Vor einem großen Walde
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Ich wollte diesen Roman eigentlich lesen, weil ich schon viel von charakterlichen Eigenarten der Georgier gehört habe und die Hauptstadt des Landes Tbilissi als eine schöne Stadt irgendwie in meinen Gedanken ...

Ich wollte diesen Roman eigentlich lesen, weil ich schon viel von charakterlichen Eigenarten der Georgier gehört habe und die Hauptstadt des Landes Tbilissi als eine schöne Stadt irgendwie in meinen Gedanken verankert war. Dass sich nach der Abspaltung Georgiens von der ehemaligen Sowjetunion die Lage im Land dermaßen negativ entwickelte, ist verheerend für das Land, die Menschen und das Kulturgut einer Nation. Korruption, Willkür, Armut sowie eine skrupellose Regierung haben fürchterliche Lebensbedingungen für die normalen Bürger des Landes zur Normalität werden lassen! Die Lebensgeschichte unseres Protagonisten Saba fesselt den Leser. Ich möchte sie hier nicht beschreiben. Die Spannung wäre dem Leser vorab genommen. Doch so viel: Die Gefühle fahren Achterbahn. Allerdings muss man sich erst an die Gespräche von Saba mit bereits verstorbenen Familienmitgliedern und toten Bekannten gewöhnen. Obwohl diese Passagen ein anderes Druckbild aufweisen, war ich zu Beginn stets ein wenig irritiert. Die Beschreibungen der Gebirgsregionen sind stark und in Gedanken fast nicht nachvollziehbar in ihrer natürlichen Wucht und Stärke. Eine Landschaft so hart, so unwirtlich, so einsam und doch auf ihre Weise schön, bewegt. Warum müssen hier Gewalt und Tod die Tage beherrschen? Was ist nur los mit uns Menschen? Jedenfalls ist Saba von der freundlichen Aufnahme durch ganz fremde Menschen überwältigt und wird zwischenzeitlich prompt enttäuscht. Doch nach vielen Verlusten und gefährlichen Abenteuern siegt am Ende doch wenigstens zum Teil die Menschlichkeit. Ich hatte zum Schluss allerdings immer noch den Gedanken, da fehlt etwas, da muss es doch noch weiter gehen. Doch leider nicht. Der Einband des Romans ist wunderschön, ja fast edel. Die Farbe ist einfach toll und genau passen der Schriftzug auf dem Rücken – sehr gut! Das Cover hat mich nicht begeistert.

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Veröffentlicht am 25.02.2024

vom Kind zur Selbsterkenntnis

Krummes Holz
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Nach Jahren der Abwesenheit kehrt der junge Mann Jirka auf seinen Heimathof zurück. Er kennt seine Heimat genau und trotzdem kommt ihm alles kleiner vor als in der Kindheit (eine Erfahrung, die ich auch ...

Nach Jahren der Abwesenheit kehrt der junge Mann Jirka auf seinen Heimathof zurück. Er kennt seine Heimat genau und trotzdem kommt ihm alles kleiner vor als in der Kindheit (eine Erfahrung, die ich auch schon gemacht habe). Viele seiner Bekannten aus Kindertagen sind noch da. Trotzdem scheint eine Art unsichtbare Wand zwischen ihm und den Menschen seiner Kindheit zu stehen. Seine Schwester Malene, die mit Leib und Seele Bäuerin ist, zeigt sich abweisend, ja sogar beleidigend. Die Großmutter, die ihr gesamtes Leben auf dem Hof verbracht hat, ist in fortgeschrittenem Maße dement. Außer einem alten Bekannten und Freund Leander ist Jirka praktisch isoliert. Er bleibt trotzdem. Nach und nach lockert sich die Eiseskälte. Jirka denkt an viele kleine und große Erlebnisse seiner Kindheit. Er versucht diese zu verarbeiten. Jirka erkennt, dass er seine Gefühle für Leander nicht länger unterdrücken kann. Mir hat besonders gut gefallen wie einfühlsam, behutsam und liebenswert dieser Wandel vom kindlichen entdecken-wollen bis hin zum Erkennen seiner Selbst durch Frau Linhof geschildert wird. Keine Vorurteile, keine harten Worte, keine negative Kritik sondern nur langsames Verständnis begleiten den Leser durch den Roman. Ähnlich verständnisvoll sind die Charktere von Malene und Leander sehr gut bearbeitet. Äußerlich eine harte Schale, Verbitterung, Einsamkeit aber auch Liebe und Verständnis bestimmen das Leben auf dem Hof. Am Ende bin ich zu der Überzeugung gekommen, dass auch krummes Holz schön sein kann. Es kommt nur auf das Auge des Betrachters an! Wer dieses Buch lesen möchte, darf keine oberflächlicher Leser sein. Eindenken und Mitfühlen ist angesagt. Man muss sich tagen lassen von der gekonnten Anwendung der vielen Varianten, die unsere deutsche Sprache zu bieten hat. Das Cover gefällt mit nicht so gut.

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