Profilbild von smartie11

smartie11

Lesejury Star
offline

smartie11 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit smartie11 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.08.2025

Die Auferstehung der drei Kult-Detektive - ein vielversprechender Start!

Die Auferstehung
0

„Das war alles ziemlich aussichtslos, fand Justus. Überhaupt war das hier kein richtiger Fall, wenn man es recht bedachte. Es ging nicht, wie früher, um Spukschlösser, flüsternde Mumien, verfluchte Edelsteine ...

„Das war alles ziemlich aussichtslos, fand Justus. Überhaupt war das hier kein richtiger Fall, wenn man es recht bedachte. Es ging nicht, wie früher, um Spukschlösser, flüsternde Mumien, verfluchte Edelsteine oder verborgene Schätze.“ (S. 144)

Meine Meinung:
Es gibt nicht Vieles, was ich nachhaltig so sehr mit meiner Kindheit in den 80er Jahren verbinde wie die Abenteuer der „Drei ???“, egal ob als Buch oder auf Kompaktkassette (ja, später dann auch auf CD). Entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch, zumal Andreas Eschbach zu meinen Lieblingsautoren gehört.

Passender Weise sind Justus, Peter und Bob in dieser Geschichte mitgealtert und nun Anfang 50. Die größte Überraschung war aber, dass es die „Drei ???“ nicht mehr gibt und sich die drei Freunde von damals auseinandergelebt haben und jeder seiner eigenen Wege gegangen ist. Und genauso wie ich selbst mit dieser Situation beim Lesen gehadert habe, hadern auch Peter, Bob und vor allem Justus damit. Entsprechend nimmt die aktuelle Vorstellung der drei im ersten Drittel des Buches sehr breiten Raum ein, während der Fall dieses Buches doch sehr deutlich in den Hintergrund rückt. Mir persönlich war es in diesem ersten Abschnitt etwas zu viel Gehader und Bedauern, insbesondere bei Justus, der irgendwie noch immer nicht richtig im Erwachsenenleben angekommen zu sein scheint.

Vergleichsweise spät nimmt dann der eigentliche Fall etwas Fahrt auf, aber auch hier war ich zunächst etwas enttäuscht. Ich bin von Andreas Eschbach sehr komplexe, raffiniert gewobene und außergewöhnliche Geschichten gewohnt, vom genialen „Jesus Video“ über den prophetischen „Herr aller Dinge“ bis hin zum sehr spannenden „Todesengel“. Die Grundidee dieses Falls hier hatte ich allerdings schon ein paar Mal in diversen Serien (z.B. „White Collar“) oder Filmen gesehen. Erst als der Autor dann noch einen mystischen Touch mit hineingebracht hat (was ja sehr gut zu den „alten“ Fällen der Drei ??? passt), konnte mich der Fall dann doch in seinen Bann ziehen.

Das zweite Drittel des Buches fand dann auch eine bessere Balance zwischen Charakterentwicklung und Storytelling und im finalen Drittel kam dann auch die (von mir lang erwartete) Spannung nicht zu kurz, so dass sich doch noch ein echtes Abenteuer mit Gefahren, Überraschungen und einem authentischen „Drei ???“-Feeling ergeben hat. Auf den letzten Seiten beschert uns Andreas Eschbach sogar noch ein extrem überraschendes Widersehen!

Es hat lange gebraucht, um die Drei ??? wieder zusammen zu bringen und mich in der Geschichte ankommen zu lassen. Doch nun, wo dies „geschafft“ ist, würde ich mich über weitere Bände sehr freuen, in denen dann sicherlich die Fälle wieder in den Vordergrund gerückt werden.

FAZIT:
Ein würdiger Start mit leichten Anlaufschwierigkeiten aber einem aussichtsreichen Versprechen auf weiter neue Fälle!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.07.2025

Drei tolle Kurzabenteuer mit Idefix und seinen Unbeugsamen

Idefix und die Unbeugsamen 08
0

Meine Meinung:
Dies ist der achte Band des Asterix-Spin-Offs, der wieder drei tolle Kurzabenteuer von Idefix und seinen Freunden enthält.

Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie gut es den Textern ...

Meine Meinung:
Dies ist der achte Band des Asterix-Spin-Offs, der wieder drei tolle Kurzabenteuer von Idefix und seinen Freunden enthält.

Ich bin immer wieder aufs Neue erstaunt, wie gut es den Textern und vor allem den Zeichnern gelingt, auch ohne die großartigen Goscinny & Uderzo echtes „Asterix-Feeling“ in dieser Comic-Reihe zu erschaffen. Das in diesem Band zum ersten Mal F. Mancuso die Zeichnungen geliefert hat, lässt sich nicht erkennen – so „dicht“ sind Optik und Stil an den Vorgängerbänden der Reihe. Und auch zu den alten „Original“-Asterix-Bänden findet man hier keinen störenden Stilbruch, auch wenn die Farbgestaltung insgesamt etwas farbenfroher ist als früher – ein tolles, stimmiges und zeitgemäßes Artwork!

Und auch die drei Geschichten, die dieser Band erzählt, passen wieder perfekt in das „Asterix-Universum“: Pfiffige Helden, trottelige Römer, rasante Verfolgungsjagden und staubaufwirbelnde Raufereien – natürlich stets mit einem guten Ausgang für Idefix und seine Unbeugsamen! So muss das einfach sein. Es geht diesmal um einen (wenig) betörenden Trank, einen fiesen Plan rund um eine Liebschaft und einen Laib Brot - ja genau, einen Laib Brot: selbst daraus basteln die Texter ein unterhaltsames Kurz-Abenteuer. Prima gemacht!

FAZIT:
Ich freue mich sehr, dass sich zu der klassischen Asterix-Reihe dieses schöne Spin-Off um den (nicht mehr) heimlichen Helden Idefix etabliert hat! Danke!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.07.2025

Jede Menge Sehnsuchtsorte und wunderbare Fernweh zwischen zwei Buchdeckeln

KUNTH Kleine Orte, großer Zauber
0

„Manchmal sind es nicht die großen Metropolen, die uns in ihren Bann ziehen, sondern die kleinen, versteckten Orte, die ihren ganz eigenen Charme versprühen.“ (S. 9)

Meine Meinung:
Das schön gestaltete ...

„Manchmal sind es nicht die großen Metropolen, die uns in ihren Bann ziehen, sondern die kleinen, versteckten Orte, die ihren ganz eigenen Charme versprühen.“ (S. 9)

Meine Meinung:
Das schön gestaltete Cover verspricht uns vollmundig „die schönsten Dörfer und Kleinstädte Europas“ - ein Versprechen, das mich sehr neugierig gemacht hat.

Nach dem Aufklappen begrüßen uns schon auf den ersten Doppelseiten malerische Bilder aus Griechenland, England, Italien, Norwegen und Frankreich und schon ist das Eis bei mir bereits gebrochen. Auf der Doppelseite 12/13 finden sich dann das Inhaltsverzeichnis und eine Übersichtskarte, auf der alle 60 vorgestellten Orte markiert sind, vom südlichsten Punkt Marsaxlokk auf Malta bis hoch in den Norden zum isländischen Vik i Mýrdal.

Es gibt in diesem Buch wirklich unglaublich viel zu entdecken, und obwohl hier auch etwas bekanntere Orte mit dabei sind, wie etwa Colmar (F), Visby (S), Worpswede (D) oder auch das Kleinwalsertal (A), finden sich noch viel mehr zauberhafte Orte und Gegenden, die mir zuvor noch kein Begriff gewesen sind. Egal ob z.B. Savolinna in Finnland, Slunj Rastoke in Kroatien, Jezersko in Slowenien oder auch Civita di Bagnoregio in Italien. Es gibt hier einfach so viel Neues zu entdecken und zu bestaunen. Die kurze, ansprechende Vorstellung jedes einzelnen Ziels nimmt zwischen zwei und zehn Seiten ein und ist stets mit imposanten Bildern versehen. Besonders gut gefallen mir auch die Tipps unter der Überschrift „Wenn man schon da ist…“. Hier gibt es dann noch ein paar Extra-Empfehlungen zu Orten und Sehenswürdigkeiten in der Nähe, die man sich nicht entgehen lassen sollte, wie etwa die beeindruckenden Dachsteinhöhlen oder auch der Palácio Nacional de Pena.

Natürlich könnte man zu jedem einzelnen Ort dieses Buches einen eigenen Reiseführer schreiben und die Informationen, die man in diesem Buch über die einzelnen Ziele erhält, sind prägnant, aber natürlich auch knapp. Es ist aber auch gar nicht die Idee dieses Reisebuches, alle Orte ausführlich vorzustellen, sondern viel mehr, Ideen zu geben und Lust darauf zu machen, mal etwas Neues zu entdecken und Orte in den persönlichen Fokus zu rücken, die einem sonst vielleicht entgangen wären. Und genau das macht dieses Buch ganz perfekt!

FAZIT:
Ein toller Bildband und perfekter Ideengeber für kürzere oder auch längere Auszeiten an den schönsten Stellen Europas

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2025

Ein packender, sehr atmosphärischer Thriller

Der Trailer
0

„Er konnte nur auf ein Wunder hoffen, den Kopf heben und in den Himmel schauen, in dem es keine Hoffnung mehr gab, keinen Mond und keine Sterne.“ (S. 379)

Meine Meinung:
Ein schockierender Start, der ...

„Er konnte nur auf ein Wunder hoffen, den Kopf heben und in den Himmel schauen, in dem es keine Hoffnung mehr gab, keinen Mond und keine Sterne.“ (S. 379)

Meine Meinung:
Ein schockierender Start, der uns 15 Jahre in die Vergangenheit schickt, uns das Blut in den Adern gefrieren und mit drängenden Fragezeichen in den Augen zurücklässt. Bereits nach den ersten sechs (!) Seiten Text hat mich Linus Geschke erfolgreich an seine Story gefesselt: ein klassischer Cold Case, dessen Rätsel es zu ergründen gilt. Dieser Mission nimmt sich die frisch suspendierte toughe Kommissarin Frieda Stahnke an, nicht ahnend, dass sie damit schlafende Hunde weckt.

Einer davon ist der Mittvierziger Wout, der in Köln eine etwas heruntergekommene Bar betreibt und der mehr als ein dunkles Geheimnis mit sich herumschleppt. Auf den ersten Blick ist Wout schmierig, chauvinistisch und einfach nur unsympathisch. Und ja, auf den zweiten Blick auch („Er war kein guter Mensch, das wusste er. Die Frage war nur, ob er ein wirklich schlechter war.“, S. 87). Dennoch schafft es Linus Geschke, ihn zu seinem zweiten Protagonisten aufzubauen, ihn uns im Verlauf der Geschichte näher zu bringen und - tatsächlich - doch etwas wie Sympathie für diesen polterigen Ewig-Gestrigen zu wecken. Ihm zur Seite stehen mit dem wenig erfolgreichen Boxer Tayfun und der immer wieder überraschenden Kathinka gleich zwei großartige Side-Kicks, die sich über die 400 Seiten zu meinen eigentlichen Lieblingen entwickelt haben. Gerade diese vier außergewöhnlichen Protagonisten machen für mich die absolute Stärke dieses fesselnden Thrillers aus. Ich mag einfach Figuren, die aus den Reihen der „herkömmlichen Ermittler“ ordentlich ausscheren und manche Dinge auch mal ganz anders machen.

Die zweite Stärke dieses Thrillers ist natürlich die fesselnde und gekonnt konstruierte und erzählte Storyline, die erst kurz vor Schluss mit einer (für mich) unvorhersehbaren, faustdicken Überraschung einen großartigen Plottwist hinlegt. Solche Überraschungen liebe ich einfach und sie sind die Würze, die aus einem soliden Thriller einen echten Hit machen.

Einzig und allein mit dem Handlungsstrang um einen Hamburger Immobilien-Mogul konnte ich (noch?) nicht allzu viel anfangen. Aber ich vermute mal, dass der Autor hier die Wurzeln für die kommenden beiden Bände gelegt hat, auf die ich mich schon jetzt freue!

FAZIT:
Menschliche Abgründe, außergewöhnliche Protagonisten und eine Story mit genialem Plottwist - ein echter Page-Turner!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.06.2025

Ein großartiger und spannender Lesespaß für Erstlesende

Nightmore - Das gruseligste Internat der Welt (Band 1) - Plötzlich Werwolf
0

Meine Meinung:
Wow – von der ersten Seite an sind wir mittendrin in der Geschichte, lernen den jungen Neu-Werwolf Fynn kennen und begleiten ihn bei seinem mitternächtlichen Ausbruchsversuch aus dem Gänsehaut-Internat ...

Meine Meinung:
Wow – von der ersten Seite an sind wir mittendrin in der Geschichte, lernen den jungen Neu-Werwolf Fynn kennen und begleiten ihn bei seinem mitternächtlichen Ausbruchsversuch aus dem Gänsehaut-Internat Nightmore. Schon nach den ersten paar Seiten fesselt Vanessa Walder ihre Leserinnen und Leser an ihre neue Story und lässt sie nicht mehr los - DAS nenne ich mal einen rasanten und spannenden Start!

Auf 100 Seiten gibt es hier eine temporeiche Geschichte voller Überraschungen, wohligem Grusel (natürlich altersgenau dosiert!) und ganz viel Humor zu erlesen. Dabei begleiten wir Fynn nicht nur auf einer herausfordernden Mission der schreckschraubigen Schulleiterin Nocturnia Nox, sondern auch auf seiner ganz besonderen Reise zu sich selbst. Das gefällt mir persönlich wirklich gut, denn die meisten Leseanfänger befinden sich ja nun mal selbst noch in einer neuen Lebensphase, dem Kindergarten gedanklich kaum entwachsen und im (Grund-)Schulsystem vielleicht noch nicht ganz angekommen. Somit gibt es hier jede Menge Identifikationspotenzial für die Kiddies, zumal Fynn mit der unerschrockenen Sinista Satania Dämonia einen großartigen „Side-Kick“ mit riesengroßem Potenzial spendiert bekommen hat.

Wer die bisherigen Bücher von Vanessa Walder kennt, wird auch in diesem Buch all das wiederfinden, was ihre Bücher stets so besonders machen. Auch hier gibt es großartig bildliche Beschreibungen für manchmal schwer in Worte zu fassende Gefühle („Als würde ein Rabe an seinem Herzen ziehen“) und angepasst an die junge Zielgruppe so manche Beschreibung, die einem vor Lachen die Tränen in die Augen treibt („Als müsste sie [die Stimme] zu einem Drachen gehören, der Zigarren raucht, Scherben frisst, mit Schnaps gurgelt – und dann rülpst“).

Wie man wohl gemerkt hat, bin ich und sind wir große Fans von Vanessa Walders wunderbaren Büchern. Bei diesem Buch gesellt sich zu ihrer kreativen Geschichte ein echt cooles Artwork von Philip Ach, dass die Atmosphäre der Story perfekt in Bildern einfängt und das Umblättern jeder einzelnen Seite zu einem kleinen Abenteuer für sich macht. Darüber hinaus ist das ganze Buch von vorne bis hinten durchdacht und ganz liebevoll gestaltet worden, von der Karte auf der vorderen Umschlag-Innenseite bis hin zur Charaktervorstellung und dem coolen Nightmore-Aufnahmeantrag auf den hinteren Umschlaginnenseiten.

FAZIT:
Ein Buch, das von Seite eins an zu fesseln weiß und riesig viel Spaß macht – DAS perfekte Buch für Erstlesende!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere