Little Secrets – ein ungewöhnlicher „2 in 1“-Krimi
Tod zur TeestundeMeine Meinung
Dies ist der dritte Band um die „Ermittlerin wider Willen“ Susan Ryeland, nach den Bänden „Die Morde von Pye Hall“ (2016) und „Der Tote aus Zimmer 12“ (2020), die ich beide noch nicht kenne.
Entsprechend ...
Meine Meinung
Dies ist der dritte Band um die „Ermittlerin wider Willen“ Susan Ryeland, nach den Bänden „Die Morde von Pye Hall“ (2016) und „Der Tote aus Zimmer 12“ (2020), die ich beide noch nicht kenne.
Entsprechend überrascht war ich beim Lesen, als die Handlung bereits auf Seite 33 in einen weiteren „Krimi“ überging, dessen Manuskript die Protagonistin Susan zum Lesen erhalten hatte. So recht konnte ich damit erstmal nichts anfangen, da dies auch zu Lasten der Spannung ging. Dass dieser ganz besondere „Kniff“ des Autors anscheinend zum ganz besonderen Konzept dieser Reihe gehört, wusste ich ja zuvor nicht. Daher hat es diesmal auch recht lange gedauert, bis mich Anthony Horowitz, den ich von seinen anderen Reihen bereits sehr schätze, mit seiner Geschichte packen konnte. Aber als es dann so weit war, war ich regelrecht fasziniert von seiner außergewöhnlichen Idee und dem geschickt konstruierten Plot.
Erstaunlich gut gelungen ist ihm für meinen Geschmack, mit dem fiktiven Fall im Buch („Pünds letzter Fall“) ein wirklich klassisches Krimi-Feeling heraufzubeschwören, nicht zuletzt, weil Atticus Pünd durchaus Parallelen zum großen Hercule Poirot aufweist. Auch das Verweben beider Erzählebenen hat im Verlauf des Buches immer besser funktioniert, so dass zum Ende hin die beiden Storys Hand in Hand gegangen sind und es mir großen Spaß bereitet hat, sowohl Susan als auch Atticus bei ihren Ermittlungen zu begleiten. Je näher man dabei dem Finale kam, desto brenzliger wurde es dabei für Susan, so dass es am Ende wirklich spannend und auch noch dramatisch wurde.
Insgesamt ein raffiniert konstruierter Plot auf zwei Ebenen, der deutlich aus der breiten Masse der „Alltagskrimis“ herausragt, auch wenn ich stellenweise manche Theorien noch vor Susan aufgestellt habe. Sehr gut gefallen haben mir dabei auch das Zusammenspiel der einzelnen Charaktere, deren wahre Absichten nicht immer ganz eindeutig waren, sowie der ganz besondere Kniff mit den Anagrammen, was das Lesevergnügen noch weiter erhöht hat.
FAZIT:
Ein raffiniert konstruierter Krimi in einem Krimi, der seine ganze Wirkung erst nach und nach entfaltet.