Die Auferstehung der drei Kult-Detektive - ein vielversprechender Start!
Die Auferstehung„Das war alles ziemlich aussichtslos, fand Justus. Überhaupt war das hier kein richtiger Fall, wenn man es recht bedachte. Es ging nicht, wie früher, um Spukschlösser, flüsternde Mumien, verfluchte Edelsteine ...
„Das war alles ziemlich aussichtslos, fand Justus. Überhaupt war das hier kein richtiger Fall, wenn man es recht bedachte. Es ging nicht, wie früher, um Spukschlösser, flüsternde Mumien, verfluchte Edelsteine oder verborgene Schätze.“ (S. 144)
Meine Meinung:
Es gibt nicht Vieles, was ich nachhaltig so sehr mit meiner Kindheit in den 80er Jahren verbinde wie die Abenteuer der „Drei ???“, egal ob als Buch oder auf Kompaktkassette (ja, später dann auch auf CD). Entsprechend gespannt war ich auf dieses Buch, zumal Andreas Eschbach zu meinen Lieblingsautoren gehört.
Passender Weise sind Justus, Peter und Bob in dieser Geschichte mitgealtert und nun Anfang 50. Die größte Überraschung war aber, dass es die „Drei ???“ nicht mehr gibt und sich die drei Freunde von damals auseinandergelebt haben und jeder seiner eigenen Wege gegangen ist. Und genauso wie ich selbst mit dieser Situation beim Lesen gehadert habe, hadern auch Peter, Bob und vor allem Justus damit. Entsprechend nimmt die aktuelle Vorstellung der drei im ersten Drittel des Buches sehr breiten Raum ein, während der Fall dieses Buches doch sehr deutlich in den Hintergrund rückt. Mir persönlich war es in diesem ersten Abschnitt etwas zu viel Gehader und Bedauern, insbesondere bei Justus, der irgendwie noch immer nicht richtig im Erwachsenenleben angekommen zu sein scheint.
Vergleichsweise spät nimmt dann der eigentliche Fall etwas Fahrt auf, aber auch hier war ich zunächst etwas enttäuscht. Ich bin von Andreas Eschbach sehr komplexe, raffiniert gewobene und außergewöhnliche Geschichten gewohnt, vom genialen „Jesus Video“ über den prophetischen „Herr aller Dinge“ bis hin zum sehr spannenden „Todesengel“. Die Grundidee dieses Falls hier hatte ich allerdings schon ein paar Mal in diversen Serien (z.B. „White Collar“) oder Filmen gesehen. Erst als der Autor dann noch einen mystischen Touch mit hineingebracht hat (was ja sehr gut zu den „alten“ Fällen der Drei ??? passt), konnte mich der Fall dann doch in seinen Bann ziehen.
Das zweite Drittel des Buches fand dann auch eine bessere Balance zwischen Charakterentwicklung und Storytelling und im finalen Drittel kam dann auch die (von mir lang erwartete) Spannung nicht zu kurz, so dass sich doch noch ein echtes Abenteuer mit Gefahren, Überraschungen und einem authentischen „Drei ???“-Feeling ergeben hat. Auf den letzten Seiten beschert uns Andreas Eschbach sogar noch ein extrem überraschendes Widersehen!
Es hat lange gebraucht, um die Drei ??? wieder zusammen zu bringen und mich in der Geschichte ankommen zu lassen. Doch nun, wo dies „geschafft“ ist, würde ich mich über weitere Bände sehr freuen, in denen dann sicherlich die Fälle wieder in den Vordergrund gerückt werden.
FAZIT:
Ein würdiger Start mit leichten Anlaufschwierigkeiten aber einem aussichtsreichen Versprechen auf weiter neue Fälle!