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Veröffentlicht am 06.09.2018

Veilchen gibt Rockstar Personenschutz

Veilchens Feuer
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Valerie Mauser, genannt Veilchen, ist leitende Kriminalbeamtin in Innsbruck. Sie trägt eine auffällige blonde Afrofrisur und ihr Herz am rechten Fleck. Das lässt sogar den Tiroler Landesvater für sie ins ...

Valerie Mauser, genannt Veilchen, ist leitende Kriminalbeamtin in Innsbruck. Sie trägt eine auffällige blonde Afrofrisur und ihr Herz am rechten Fleck. Das lässt sogar den Tiroler Landesvater für sie ins Schwärmen geraten. Aber Valerie hat ihren ehemaligen Kollegen Manfred Stolwerk aus ihrer Wiener Polizeizeit viel lieber um sich.
Die Tiroler Musikgrösse Wolf Rock, ein streitbarer alternder Deutschrocker, plant sein Abschiedskonzert am Bergisel. Drohbriefe tauchen auf, die Rock Rache für eine Schandtat aus dem Jahr 1976 androhen. Nur drei Tage bleiben Valerie und ihrem Team, um das Leben des Rockstars bezüglich dieser Schandtat zu durchleuchten. Als das große musikalische Finale startet, kommt es zu einem tätlichen Angriff, der zur Bedrohung aller Personen im Stadion werden kann.


Nach einem fulminanten Auftakt mit seinem humorvollen Alpenkrimi "Veilchens Winter" im Frühjahr hat Joe Fischler nun den zweiten Band um seine Ermittlerin Veilchen folgen lassen. In Veilchens Feuer zeigt sich Valerie recht impulsiv und ziemlich ihren Gefühlen unterworfen, beweist aber in ihrem Job die erforderlichen professionellen Fähigkeiten, die letztendlich auch von Erfolg gekrönt sind.

Im Auftakt des Buches besuchen Veilchen und Stolwerk ein Selbstfindungsseminar, das wirklich herrlich ironisch beschrieben ist. Doch die Arbeit ruft und Veilchen muss zurück nach Innsbruck.

Joe Fischler baut diesen Krimi auf eine annonyme Drohung am Musiker Wolf Rock auf. Er soll für eine "Schandtat von 76" brennen. Sein Abschlusskonzert ist als Großevent am Bergisel gepant und stellt mit den erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen die Verantwortlichen vor große Probleme.
Eine difus eingestreute Nebenhandlung aus der Vergangenheit zeigt das Fangebahren einer jungen Frau auf. Erst allmählich verdichten sich die Ausschnitte zu einem klaren Bild. Das schafft Spannungsmomente und als Leser versucht man die logische Verknüpfung ausfindig zu machen.

Auch Veilchen versucht, dem alternden Rock, alias Gotthilf Semmelweis, Einzelheiten aus dem Jahr 76 zu entlocken, kann der sich leider an nichts erinnern. Alkohol und Drogen haben ihm diese Zeit wohl aus dem Hirn geraubt. Ihr Freund Stolwerk unterstützt sie in diesem Fall und sorgt hauptsächlich für die Ernährungsgrundlage seiner Freundin. Ermittlungstechnisch greift Kollege Schmatz sehr tief in die Archive um 1976, zu der leider noch keine EDV-fähigen Daten vorliegen.

Unterhaltsam sind vor allem einige skurril anmutende Personen aus der Künstlerszene. Sie sorgen mit ihren Namen und ihrem merkwürdigen Gebahren für ein tolles Kopfkino.

Als die Planung des musikalischen Ereignisses am Bergisel unter großem Sicherheitsaspekt endlich abgeschlossen ist, startet die Veranstaltung und scheint einem Hexenkessel gleich. Die infernalische Bühnenshow mit feurigen Lichteffekten und die laute Musik lässt das Publikum brodeln. Die deutschen, eher schmalzig klingenden Liedtexte passen allerdings nicht so recht zu der rockigen Szenerie.

Als Veilchens großer Einsatz gekommen ist, stürzt sie sich mutig, ja fast lebensmüde ins Getümmel. Das Ende der Story hat mich mitgerissen, die humorvollen Szenen vom Anfang haben sich leider nicht fortgesetzt. Hier hatte ich mehr erhofft.

Der Schreibstil Joe Fischler ist wieder mit regionalen Ausdrücken gespickt und trägt den Leser alpenländisch durch die Handlung.


Veilchens Feuer ist eine gelungene Fortsetzung, die aber leider gegenüber dem ersten Band etwas abfällt. Dennoch sind die Charaktere sehr unterhaltsam und die Krimihandlung gut erklärt.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Süße Köstlichkeiten in allen Variationen für Naschkatzen und zum Verwöhnen!

Süße Österreichische Küche
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Bernie Rieder führt seine Leser in das süße Universum der österreichischen Küche ein. Sie hat viel mehr zu bieten als Apfelstrudel und Kaiserschmarren, das zeigt Bernie Rieder eindrucksvoll in seinem neuen ...

Bernie Rieder führt seine Leser in das süße Universum der österreichischen Küche ein. Sie hat viel mehr zu bieten als Apfelstrudel und Kaiserschmarren, das zeigt Bernie Rieder eindrucksvoll in seinem neuen Buch. Natürlich sind auch diese traditionellen Süßspeisen im Buch aufgeführt, aber es gibt noch viele andere Leckereien wie: Powidltascherln und Cremeschnitten, verschiedene Guglhupfvariationen und sogar moderne Cakepops und Eiskaffees finden ihre Vorstellung. Dabei zeigt Bernie Rieder seine innovativen Ideen und kreiert einfallsreich und süß, aus bekannten Süßspeisen neue Varianten.

Bei traditionellen österreichischen Süßspeisen denke ich sofort an Kaiserschmarrn, Palatschinken und Apfelstrudel. Doch Bernie Rieder gibt der süßen Küche neuen Pepp und variiert mit neuen Zutaten und geänderten Präsentationsformen. Dabei kommen auch Kekse, Kuchen und Milchreis, Grießbrei, Kompott, Knödel und Tiramisuvarianten auf den Tisch. Es gibt auch Marmeladen-, Fruchtsalat- und Eiskaffeerezepte. Damit ergeben sich insgesamt mehr als 50 verschiedene Übertitel, wobei mir "Rund um die Marille", "Holunderblütenvariation" und "Scheiterhaufen" am besten gefallen.

Die Grießbreirezepte sind mir leider zu süß, aber da sind die Geschmäcker ja grundsätzlich verschieden. Dafür sind mir die Kaiserschmarrn gut gelungen und die Schoko-Erdnussbutter-Cookies avancieren zu meiner persönlichen Liste von favorisierten Rezepten.

Auf eine ansprechende Präsentation der Süßspeisen wurde im Buch großer Wert gelegt. Es ist eine Freude, einfach durchzublättern und die verlockenden Köstlichkeiten schon mit den Augen zu verschlingen. An dieser Stelle muss man den Fotografen Kurt-Michael Westermann ruhig einmal lobend erwähnen. Er hat hier ganze Arbeit geleistet. Das macht das Buch zu einer optischen Glanznummer und damit auch zu einer gelungenen Geschenkidee für Hobbybäcker und Süßmäuler.

Die Rezepte sind übersichtlich und gut verständlich erklärt. Mir fehlt nur die Angabe der reinen Zubereitungszeit. Die Anwendungsschritte sind gut verständlich.


Ein Glossar gibt Nicht-Österreichern die nötigen Informationen zu den verschiedenen Zutaten. Denn Papierstanitzel (Papiertüte) und Aschantinuss (Erdnuss) sind sicherlich nicht jedem ein Begriff.

Ein alphabetisches Register sorgt für einfaches Wiederfinden von Rezepten und beendet das umfangreiche Süßwarenbuch.


Dieses wunderschön aufgemachte Hardcover-Buch über die süße österreichische Küche wird durch die zahlreichen Fotos sehr verlockend. Die vielen unterschiedlichen Rezepte bedienen alle Arten von Gelüsten süßer Naschkatzen und wecken neue Wünsche nach bisher nicht gekosteten Backwaren. Von mir gibt es eine Empfehlung mit 4 Sternen und Bernie Rieder wünsche ich weiterhin viel Spaß in der Küche!

Veröffentlicht am 06.09.2018

Marie in den Wirren der Hussitenkriege

Die Kastellanin
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Endlich sind Marie und ihr Mann Michel wieder vereint, doch die Hussitenkriege gegen König Sigismund fordern Michels Teilnahme. Einer Nachricht zufolge ist Michel verschollen und gilt als tot. Marie droht ...

Endlich sind Marie und ihr Mann Michel wieder vereint, doch die Hussitenkriege gegen König Sigismund fordern Michels Teilnahme. Einer Nachricht zufolge ist Michel verschollen und gilt als tot. Marie droht die Wiederverheiratung durch den Landesherren gegen ihren Willen. Erneut macht sie sich als Marketenderin an der Seite eines Heeres auf die Suche nach ihrem Mann.


In diesem Fortsetzungsroman geht es um die gefährliche Reise, die Marie an der Seite des Heeres erlebt. Die Zeit der Hussitenkriege, die König Sigismund gegen Böhmen führt wird im Roman zwar inhaltlich richtig dargestellt, meiner Meinung nach ist sie aber nicht ganz so spannend mit der Handlung verknüpft. Es wird gezeigt, wie das Heer umherzieht, kämpft und versorgt werden muss. Alles natürlich gespickt mit vielen Grausamkeiten.


Auch in diesem Roman erleidet Marie wieder viele Intrigen und ein Unglück jagt das nächste. Die Beschreibung von der bunten Mischung an nicht gerade ehrenhaften Rittern, leichten Mädchen und kriegslüsternem Pöbel ist wieder sehr anschaulich und unterhaltsam geschehen. Man meint in diese düstere Zeit einzutauchen und die Missetaten hat man deutlich vor Augen. Wie hier ganze Ortschaften einfach niedergebrannt werden, Morde und Vergewaltigungen an der Tagesordnung sind, macht wirklich betroffen. Es ist heute kaum vorzustellen, welche Greueltaten die arme Bevölkerung täglich erleiden mussten.

Der Schreibstil ist in einem ähnlichen derben und groben Ton gehalten, wie der Vorgängerband. Das wirkt sehr stimmig und wie aus einem Guss.
Die Handlung kommt im Grunde genommen erst mit dem Aufbruch Maries nach Böhmen richtig in Fahrt.


Auch dieser historische Roman sorgt für ein Wechselbad der Gefühle. Außerdem ist die Zeit der Hussitenkriege interessant und sonst nicht so sehr in diesem Genre anzutreffen. Maries Schicksal ist man vom ersten Band an schon verbunden und so leidet man mit ihr auf ihrer erneuten Reise mit.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Schlicht und ergreifend gesagt: muss man nicht lesen

Fifty Shades of Grey - Geheimes Verlangen
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Dieses Buch sollte inhaltlich vielen bekannt sein, ich gehe nicht darauf ein.
Als Shades of Grey auf den deutschen Buchmarkt kam, stellte sich ein wahrer Hype ein. Lesende Frauen jeden Genres und Alters ...

Dieses Buch sollte inhaltlich vielen bekannt sein, ich gehe nicht darauf ein.
Als Shades of Grey auf den deutschen Buchmarkt kam, stellte sich ein wahrer Hype ein. Lesende Frauen jeden Genres und Alters haben mir zu diesem Buch geraten.

Doch ich war leider auf der ganzen Linie sehr enttäuscht. Letztendlich konnte ich das Buch nur noch grob überfliegen, um es endlich zu beenden. Gerade die naive Protagonistin konnte mich nicht überzeugen, ihre Hörigkeit und Unselbständigkeit ging mir völlig gegen den Strich. Ihr erster Mann und sie fügt sich anstandslos. Fast schon wie ein Kleinkind knabbert sie an ihren Lippen, starrt ewig auf ihre Hände oder Füße und wird ständig rot in allen möglichen Schattierungen: von schamrot bis puterrot. Ach ja, Pute: das passt wirklich! Denn aus Liebe nimmt sie auch die Bestrafung hin. Selbst die Schmerzen der Folterei empfindet sie als köstlich. Na ja, alles ist in ihren Augen köstlich...

Und dann kommt der männliche Held, der natürlich reich und erfolgreich im Beruf ist, gut aussieht, graue Augen hat, die funkeln, glühen, strahlen, frostig sind und dabei einfach atemberaubend aussehen. Toll, das wertet doch jeden Charakter auf! Seine Lieblingsbeschäftigung ist jedoch, zu stalken und Schläge auszuteilen. Damit ist er leider bei mir schon ganz unter auf der ewigen Männerhitliste gelandet. Tja, Pech gehabt! Er hatte seine Chance!
Damit sind die Charaktere schon mal nicht die Erfolgsbringer. Sie wirken auf mich total farblos oder übertrieben triebgesteuert, einfach richtig dämlich. Tut mir leid, hier muss ich mich fast fremdschämen.

Für wen ist diese Art von Buch nun geschrieben? Für Frauen, die unbefriedigt sind, SDMS toll finden oder für Männer, die glauben, dass Frauen so wie Ana sind.

Nun zum Erzählstil: na das ist ja noch schwieriger. Es darf nicht zu viel erwartet werden. Die vielen Adjektive sind toll, aber leider wiederholen sie sich auch recht häufig. Köstlich und rot, so muss die "innere Göttin", von der ewig die Rede ist wohl sein. Ach ja, eine naive, unreife Göttin, die jeden Scheiß mitmacht.

Shades of Grey könnte auch Sch... of Grey heißen. Das wäre richtig treffend. Was mich an diesem Buch aber wirklich fasziniert hat, sind die vielen fantastischen 1 Stern-Rezensionen. Wer wirklich gute Lektüre braucht, sollte sich diese mal im Netz und auf den Buchforen ansehen. Da kann man doch mal sehen, wie man mit schlechten Büchern richtig gute Literatur hervor bringen kann.

Veröffentlicht am 06.09.2018

Teenagerromanze mit Vampir-Mythologie

Biss zum Morgengrauen (Bella und Edward 1)
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Das Buch handelt von einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Vampir. Ich mag solche Geschichten eigentlich nicht so gern, sie sind mir einfach zu unrealistisch und häufig auch recht kitschig. Als meine ...

Das Buch handelt von einer Liebesgeschichte zwischen Mensch und Vampir. Ich mag solche Geschichten eigentlich nicht so gern, sie sind mir einfach zu unrealistisch und häufig auch recht kitschig. Als meine Tochter das Buch verschlungen hatte, musste ich es auch einmal lesen. Ich wollte den Grund für diesen Hype unter den Teenies verstehen.

Gleich vorab, ich habe das Buch komplett gelesen, konnte in die Geschichte eintauchen und kann ihr eine gewisse Romantik und Spannung nicht absprechen. Generell gesehen, ist es kein Buch für mich. Doch ich kann verstehen, wie Millionen junger Frauen auf diese Art von Romanze anspringen und ins Schwärmen kommen.
Sicherlich identifizieren sie sich mit Bella und träumen von einer Liebe unter den Gefahren der Blutsauger. Es gibt einige Stellen, die auch mich fesselten und die Gefühle des Liebespaares und die Rettungsszenen durch Edward fand ich recht gelungen.

Dennoch ist der Schreibstil recht einfach gehalten, und einige Dialoge sind wirklich sehr kitschig, andere würden hier natürlich süß sagen. Wie gesagt, ich gehöre nicht zur Altersklasse der üblichen Leserschaft
Mir erscheint Bella sehr naiv, die ganze Zeit mit der Angst im Nacken (sprichwörtlich gesehen) kann man nicht leben und auch nicht lieben. Aber als junges Mädchen hätte ich sicher auch nicht anders gedacht und nur geträumt, diesen Vampir zu zähmen und als Vegetarier umzuerziehen.

Eine unterhaltsame Vampirgeschichte, die zum Träumen und Schmökern einlädt, allerdings eher für die Altersklasse der 13 - 15 Jährigen. Ich vergebe mit viel Wohlwollen 3 Sterne und habe mir die folgenden Bände gespart. Fans werden auf jeden Fall die Fortsetzung lesen müssen!