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Veröffentlicht am 13.04.2018

Hat mich zwar gut unterhalten, aber es kommt nicht an die Vorgänger heran.

Der Palast der Meere
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Nachdem die Waringham-Reihe im Mittelalter begonnen hat, spielt das Geschehen des 5. Bandes im Höhepunkt der Renaissance, dem goldenen elisabethanischen Zeitalter. Dadurch verlassen wir die Gegend um Waringham ...

Nachdem die Waringham-Reihe im Mittelalter begonnen hat, spielt das Geschehen des 5. Bandes im Höhepunkt der Renaissance, dem goldenen elisabethanischen Zeitalter. Dadurch verlassen wir die Gegend um Waringham und erkunden die weite Welt. Die Seefahrerära hat jetzt ihre Hochzeit und macht sich zu neuen Ufern auf.
Wir tauchen ein in den Religionskonflikt zwischen Papisten und Reformierten, sehen das Leben bei Hofe Elisabeths mit kulturellen Höhepunkten, erleben die neue Welt mit ihren beeindruckenden Ansichten, erfahren Schreckliches über Sklaverei und Ausbeutung und begleiten die Protagonisten auf ihren abwechslungsreichen Lebenswegen mit ihren persönlichen Gedanken und Emotionen.
So kennt und liebt man die Romane von Rebecca Gablé.

Was ich aber kritisieren möchte, ist das Fehlen eines diese vielfältigen Figuren, Handlungen und Schauplätze mit einem übergeordneten Stranges. Es werden viele berühmte Persönlichkeiten der damaligen Zeit in den Roman eingebaut. Nicht alle werden so glorreich beschrieben, wie man sie kennt.
Daneben führen diverse Nebenhandlungen und Figuren durch den Roman. Diese haben mich zwar eindrucksvoll begleitet, aber vor lauter Wendungen der Geschehnisse und Verbindungen der Personen fühlte ich mich etwas verloren. Hier fehlte mir definitiv der rote Faden.


Mir hat der mitreißende Schreibstil von Rebecca Gablé wieder ausgesprochen gut gefallen, ihr gelingt es einfach, eine Atmosphäre zu erstellen, die zeitgemäß erscheint.
Mich erstaunt immer wieder, wie es ihr gelingt, hervorragend recherchierte historische Fakten mit Leben zu füllen und Fiktion und Realität lebendig zu vermischen.

Aufgrund der bisherigen Erfolgsromane liegt die Messlatte allerdings sehr hoch, gegen andere historische Romane gehört die Autorin immer noch zur Spitze und daher gebe ich diesem, auch unabhängig von den anderen Bänden der Reihe zu lesenden Roman, volle 4 Punkte.


"Der Palast der Meere" steht für großartige Erzählkraft und Unterhaltung, für Fans der Reihe ist es ein Muss. Andere finden einen bunten historischen Roman mit vielfältigen Figuren und Ereignissen vor, die diese Autorin immer wieder zum Leben erweckt.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Mal wieder ein toller Spaß mit Loretta!

Die Jutta saugt nicht mehr
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In dieser Folge muss sich Loretta als fleissige Putzfee betätigen, um ermittlungstechnisch der Sache auf den Grund zu gehen. Nicht nur, dass man dabei eine regelrechte Putzlitanei über sich ergehen lassen ...

In dieser Folge muss sich Loretta als fleissige Putzfee betätigen, um ermittlungstechnisch der Sache auf den Grund zu gehen. Nicht nur, dass man dabei eine regelrechte Putzlitanei über sich ergehen lassen darf/muss, die sicherlich manchem Leser durchaus helfen wird, nein, man sieht, wie Loretta sogar solche Aufgaben auf sich nimmt, um der Wahrheit näher zu kommen. Sie brennt förmlich für die Arbeit in ihrer kleinen Detektei und diesen Enthusiasmus merkt man ihr an. Schnell eignet sie sich das nötige Putzwissen an und putzt in der Höhle des Löwen, in diesem Fall bei einem netten Mann mit sanfter Stimme. Doch auch er kann ein Mörder sein!

Man fühlt mit den Figuren und kommt ihnen sehr nahe, denn sie sind mit ihrer einzigartigen Charakterisierung wirklich gut gelungen.
Wenn man schon Loretta-Bücher aus der Feder von Lotte Minck gelesen hat, ist man schnell wieder vertraut mit den Eigenarten ihrer Figuren. Es ist als ob man alte Freunde wieder trifft.

Wie gewohnt sorgen Loretta und ihre Bekannten mit ihrer schlagfertigen Schnodderschnauze und dem schön zu lesenden Ruhrpott-Slang von Frank für heiteres Lesevergnügen.
Besonders der freundschaftliche Zusammenhalt der Truppe gefällt mit so gut.
Die Krimihandlung hat mich dieses Mal nicht richtig mitgerissen, dafür haben mich Loretta und ihre Freunde wieder gut und sehr humorvoll unterhalten. Die Sprüche sind immer wieder erfrischend lustig und als Leser taucht man mit den Figuren gemeinsam ein in ein neues Ermittlungsabenteuer.


Diese Krimödie sorgt bei alle Loretta-Fans für ein tolles Wiedersehen mit ihrer Kultfigur und wie man richtig putzt, lernt man auch noch dabei! Heiterer Lesespaß mit Ruhrpottpflanzen der besonderen Art!

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein fesselnder Krimi, der grausame Taten ans Licht bringt.

Das Seegrab
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Carina Bergfeldt setzt direkt am Vorgängerband an, man kann aber diesen Krimi ohne Verständnisprobleme gut lesen. Sie entwirft eine Handlung, die zwar ohne direktes Blutvregießen auskommt, die Taten zeigen ...

Carina Bergfeldt setzt direkt am Vorgängerband an, man kann aber diesen Krimi ohne Verständnisprobleme gut lesen. Sie entwirft eine Handlung, die zwar ohne direktes Blutvregießen auskommt, die Taten zeigen jedoch ein enormes Grausamkeitspotential des Täters an.

Anna Eiler ist Kriminalbeamtin und leidet unter Schlafproblemen mit traumatischen Phasen. Ihre Freundin Julia Almliden arbeitet als Lokalreporterin und hat ebenfalls psychische Probleme, sie kann den Verlust ihres gewaltätigen Vaters nicht verarbeiten.
Die Frauen sind die tragenden Charaktere des Buches, doch ich bin ihnen durch ihre Probleme nicht genügend nahe gekommen. Es hat mich verwirrt, weil ich erst am Ende genügend über sie erfahren habe, um sie genauer einschätzen zu können.

Die beiden Frauen gehen den Spuren des vermissten Viktor Hyldgaard nach und tauschen sich regelmäßig über den Fall aus. Aber auch die Leiche von Julias Vater wird im See gefunden. Gerade hier liegt mein Problem mit der Geschichte. Normalerweise arbeiten Polizei und Presse nicht gemeinsam, aber hier wird diese Grenze immer wieder durch die Freundinnen überschritten. Denn mit dem Leichenfund des Vaters ist Julia auch automatisch in den persönlich betroffenen Personenkreis gerückt.


Der Autorin gelingt es mit ihrem flüssigen Schreibstil und den schrecklichen Taten, eine grundsolide Spannung zu erzeugen und sie spielt mit den Lesern ein Katz- und Maus-Spiel. Man bekommt einige Verdächtige vorgeführt, die alle Berührungspunkte zu den Toten hatten. Hier kann man rätseln und wird am Ende dann doch überrascht.


Aufrechterhalten wird die Spannung zusätzlich durch die vielen Szenen- und Perspektivwechsel. Auch die Recherche, die Anna vor Ort in Vietnam unternimmt, hat es in sich. Erst erlebt man die Straßenstrich-Szene aus nächster Nähe mit, sieht das Elend der Mädchen und wie gering ihr eigener Verdienst aus diesem menschenverachtenden Gewerbe letzendlich ist. Aber das Grauen geht weiter als Anna ein Waisenhaus besucht, in dem Kinder betreut werden, die missgestaltet auf die Welt kamen. Sie leiden auch noch Jahrzehnte nach dem Vietnam-Krieg an den Spätfolgen der damals eingesetzten Chemiewaffen der Amerikaner.
Ihre Eltern kamen mit Agent Orange, dem dioxinhaltigen Entlaubungsmittel in Berühung und das hatte Veränderungen des Erbgutes der Menschen zur Folge.

Es wird deutlich, wie gerade die weiblichen Protagonisten in den Vordergrund gerückt werden. Männer erscheinen eher als Randfiguren, die die Handlung als Liebhaber, Chef oder fiesen Vater oder skrupellosen Ehemann füllen. Wer den Vorgängerband "Die Vatermörderin" kennt, bekommt ein regelrechtes Déjà-vu geliefert.


Es gibt häufige WechseI der Erzählperspektive, die sicherlich einige Leser verwirren könnten, ich persönlich musste auch mehrfach überlegen und mich inhaltlich sammeln. Es gibt einige Nebenhandlungen, die man anfangs nicht richtig einordnen kann, am Ende aber erscheint alles logisch und rund.



"Das Seegrab" ist ein gut erzählter und unterhaltsamer Krimi, der aus mehreren Handlungssträngen eine stimmige Geschichte ergibt und von den weiblichen Protagonistinnen lebt.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Körperliches Wohlbefinden durch Ernährungsmaßnahmen, die gut tun!

Life changing Food
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"Life changing food", kurz LCF, von Eva Fischer beschreibt die Gründe für eine spezielle Ernährungsform und ihr Buch enthält ein 21-Tage-Ernährungsprogramm, mit dem man testen kann, wie diese Umstellung ...

"Life changing food", kurz LCF, von Eva Fischer beschreibt die Gründe für eine spezielle Ernährungsform und ihr Buch enthält ein 21-Tage-Ernährungsprogramm, mit dem man testen kann, wie diese Umstellung persönlich wirkt.

Eva Fischer leidet an Zöliakie, eine Glutenunverträglichkeit und passt ihre Ernährung demzufolge an. Die Zöliakie als Life-Changing-Moment sozusagen!
Das sorgt bei ihr für ein verändertes Essverhalten und sie kommt den Gründen für allergische Reaktionen vieler Menschen auf die Spur. Dabei geht sie auf den nötigen Energiebedarf und einen ausgewogenen Teller ein.

Der Grundgedanke ist generell:
Weg von industriell gefertigten Lebensmitteln, hin zu gesunden, lebensverändernden Nahrungsmitteln.
Weg vom BMI, hin zum Wohlfühlgewicht. Gleichzeitig Sport und der Verzehr von frisch gekochtem Essen steigern das Lebensgefühl. Wenig Fleisch, viel Wasser trinken und Bewegung.

Dieses lebensverändernde Essen soll gesunden Lebensmitteln ohne Unverträglichkeiten den Weg ebnen, den Körper satt und gesund und die Seele zufrieden machen. Eva Fischer erklärt, wie sich ein gesundes Essen zusammensetzt und welche Wirkungen bestimmte Lebensmittel auf den Körper haben.

Für dieses Konzept sind insbesondere Superfoods geeignet. Darunter versteht man Lebensmittel, die eine besonders intensive Nährstoffdichte bei wenig Kalorien beinhalten, wie zum Beispiel die Avocado. Doch auch heimische Superfoods finden mehr und mehr Verwendung, dazu gehören: Aronia, Heidelbeeren, Leinsamen, Grüngemüse, Knobi, Hanföl, Sauerkraut, Rote Beete, Honig, Weizengras, Sprossen, Walnuss.


Der Ernährungsplan ist für 21 Tage ausgelegt und zeigt eine bunte Vielfalt von Rezepten, die mit tollen appetitanregenden Fotos vorgestellt werden. Die Wochenpläne sind übersichtlich: Es gibt Rezepte für Frühstück, Mittag, Abendessen und Snacks.
Eine Einkaufsliste gibt Hilfestellung, positive Erfolge sollen den Menschen zu einem Umdenken verhelfen.

Ein paar Rezepte klingen schmackhaft, einige sind mir zu umständlich und gegen Nüsse bin ich hoch allergisch. Ich weiß nicht, ob ich hier viel nachkochen werde. Viele Schritte sind nicht meine gewohnte Routine und ich muss zuviel nachlesen. Doch das Konzept generell finde ich glaubhaft und kann mir Erfolge gut vorstellen.

Lecker finde ich die Lieblingsbrote auf Seite 61, den Getreidesalat mit Himbeeren und Ziegenkäse und die Prosciutto-Tate mit Birne und Rucola: angeblich mit Chiasamen im Boden, die Angabe fehlt aber leider auf der Rezeptübersicht, Seite 140.
Ein sehr übersichtliches Register und ein Nachwort über alle Beteiligten schliesst das Buch ab.

Die häufige Verwendung von Nüssen und Kokos in verschiedensten Formen (Kokosöl, Kokosschips, -milch oder -sahne) finde ich problematisch. Hier kenne ich einige Menschen, die diese Produkte nicht mögen oder allergisch reagieren, leider sind keine Ersatzprodukte angegeben.

Generell sehen die Rezepte alle schmackhaft aus, die Zutaten sind jedoch nicht unbedingt im nächsten Supermarkt zu finden und die Zubereitung ist variantenreich, aber für mich auch ungewohnt. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass man sich auf dieses Konzept bewusst einstellen kann und dann nimmt man auch die Routineveränderung und Vorratshaltung gern in Kauf.

Die Rezeptangaben sind übersichtlich, mit Zeitangabe und Zutatenliste für 2 Personen. Dazu gibt es Tipps für eine vegane, laktosefreie oder glutenfreie Variante. Leider gibt es nicht zu allen Rezepten Fotos.

Die Idee klingt erfolgversprechend: weg von Fast Food und neben Bewegung der Verzehr gesunder Lebensmittel, das kann dem Körper nur gut tun. Man kann das gut nachempfinden, denn nach einem Teller Nudeln ist man erst mal pappsatt, aber nicht unbedingt vitaler!


Ein Kochbuch für Körper und Seele nach dem LCF-Prinzip. Wer ausgefallene Gerichte mag, neue Ernährungswege jenseits der Fast Food Welle beschreiten möchte, für den ist dieses Kochbuch ideal.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Ein buntes Allerlei von verschiedensten Liebesgedichten

Das Kopfkissenbuch der Liebe
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Dieser Band versammelt Lyrik liebender Frauen aus dreieinhalb Jahrtausenden - von der Antike bis zur Gegenwart. Gedichte, u.a. von Sappho, Louise Labé, Gioconda Belli, Else Lasker-Schüler und Ono no Komachi ...

Dieser Band versammelt Lyrik liebender Frauen aus dreieinhalb Jahrtausenden - von der Antike bis zur Gegenwart. Gedichte, u.a. von Sappho, Louise Labé, Gioconda Belli, Else Lasker-Schüler und Ono no Komachi wurden für Das Kopfkissenbuch der Liebe entdeckt und einfühlsam ediert. Diese aufwendig illustrierte Anthologie ist gegliedert nach den Emotionen, die die Liebe mit sich bringt: Sehnsucht und Hingabe, Verzweiflung, Eifersucht, Begierde und Erfüllung. Eine bemerkenswerte Sammlung für Poesieliebhaber.


In diesem Band sind eine Vielzahl von Dichterinnen vertreten, und es finden sich auch ein paar Volkslieder darunter.
Sie alle eint das älteste und zugleich zeitloseste Thema der Welt in eindrücklicher Weise, und zwar schreiben alle über die Liebe.


Die Zeitspanne ist enorm: der älteste Text stammt von Sulpicia, einer adeligen Nichte des Feldherrn Messala aus der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts vor Christus. Die jüngste Autorin ist Diane Mönch (geb. 1977) mit ihrem Gedicht "Neben dir".
Die Gedichte dieses weltumfassenden Themas stammen aus aller Welt: Afrika, Europa (Deutschland, Frankreich, England, Finnland, u.a.) Japan, China, Chile und Kurdistan sind vertreten.


Überrascht hat mich das Lied "Wenn ich ein Vöglein wär" von Johann Gottfried Herder aus dem jahr 1778. Deutsches Liedgut enthält also auch Liebestexte, die dank einer leichten Melodie zu Volksliedern wurden.
Daneben stellt das aus dem Shi-King stammende chinesische Lied "Für den Winter Süssigkeiten" die Eifersucht dar.
Selbst Königin Maria Stuart ist vertreten, sie erschuf im 16. Jahrhundert das Gedicht "Ach! In meinem jungen Frühling" und gibt darin ihre Sehnsucht nach ihrem Geliebten kund.

"Seelenallein" von Christine de Pisan klingt richtig modern und ist doch von ungefähr 1400. Erstaunlich ist auch, dass diese Dichterin damals schon mit ihrer Dichtkunst ihr Geld verdiente.

Gioconda Belli (geb. 1948 in Managua) hat ein schon fast erotisch zu nennendes Gedicht erdacht, es heißt: "In der schmerzhaften Einsamkeit des Sonntags".

Von ihren verletzten Gefühlen schreibt Louise Labé (1526-1566) in "Solange meine Augen Tränen geben".


Mich haben bei diesem Bildband besonders die wunderschönen Gemälde von Monet, Renoir, Sisley u.a. sehr erfreut. Die verschiedenen Bilder geben dem Buch einen stilvollen Rahmen und lassen die Gedichte noch intensiver wirken. Für die Bilder ist Katja Maasböl verantwortlich.



Ein wunderschönes Buch für Lyrik-Liebhaber, bei dem man Gedichtschätze aus aller Welt entdecken kann. Sie alle beschäftigen sich mit Liebe, aber auch mit verletzten Gefühlen, Sehnsucht und Eifersucht. Die Leidenschaft, die Leiden schafft!