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Veröffentlicht am 22.09.2019

Berührend, gefühlvoll, mitreißend

Pretty Venom (Gray Springs University 3)
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Im dritten Band der Gray Springs Reihe erzählt Ella Fields die Geschichte von Callum und Renee, die sich im Alter von vierzehn Jahren kennenlernen, weil ihre Eltern nicht nur beste Freunde, sondern auch ...

Im dritten Band der Gray Springs Reihe erzählt Ella Fields die Geschichte von Callum und Renee, die sich im Alter von vierzehn Jahren kennenlernen, weil ihre Eltern nicht nur beste Freunde, sondern auch Geschäftspartner sind. Vom ersten Moment verbindet sie eine tiefe Abneigung, die auf Callums Seite noch verstärkt wird, als sie hören, dass die Eltern sie später gerne aus geschäftlichen Gründen verheiraten würden. Dagegen begehrt er sofort auf und setzt alles daran Renee, die nur ihre Ruhe will, zu vergraulen. Doch irgendwann merkt er, dass er gar keine Abneigung empfindet, sondern das Gegenteil. Aber damit ist ihre Geschichte noch längst nicht zu Ende, denn als sie aufs College kommen, wirft sie das neue Leben aus der Bahn und Renee begeht einen Fehler...

„Wenn jemand die Kontrolle über dein Herz übernommen hatte, war es das Schlimmste, was du tun konntest, dir ihn zum Feind zu machen.“

Auch dieser Band wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive der Protagonisten erzählt, wodurch man einen sehr guten Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt bekommt. Dank der bildlichen und gefühlvollen Schreibweise der Autorin kann man in diese auch wunderbar eintauchen. Ich spürte ihre Freude, aber auch die tiefgreifende Verzweiflung und Trauer und litt mit den beiden. Dadurch ließ mich das Buch auch nicht mehr los und ich las es praktisch in einem Rutsch.

Dieses Buch hat nur wenige Berührungspunkte zu den Vorgängerbänden, sodass es ohne Vorwissen gelesen werden kann. Ich fand es gut, dass sich die Autorin ganz auf die Geschichte der beiden konzentriert hat. Besonders fasziniert hat mich, wie es ihr ab der ersten Seite gelungen ist meine Vorurteile in Stücke zu reißen. Beim Lesen der anderen Bände erhielt man stets die Sicht des gebrochenen Callum, sodass ich großes Mitleid mit ihm hatte und Renee für ein arrogantes Miststück hielt. Daher war ich auch erst skeptisch, ob ich mit dem Buch zurecht kommen würde. Doch Renee war mir ab der ersten Seite sympathisch, denn ihre vermeintliche Arroganz entpuppte sich als Selbstschutz und die Tatsache, dass ihr einfach egal war, was andere denken und das fand ich spitze. Callum hingegen ist aufgrund seiner Taten ziemlich in meiner Achtung gesunken. Da musste ich mir öfters wieder in Gedanken rufen, dass er erst achtzehn ist und vermutlich auch mit allem überfordert.

Die Autorin nimmt uns auch hier wieder mit auf eine Reise voller Gefühl, Leid und einer dramatischen Liebe. Ich konnte die Handlungsweisen der Protagonisten sehr gut nachvollziehen und habe mit ihnen gelitten, sie angefeuert und ausgeschimpft, kurz: ich war voll in der Geschichte drin und habe alles andere vergessen.

Diese Reihe ist eine meiner liebsten dieses Jahr gewesen, da es nicht die üblichen oberflächlichen Missverständnisse gibt, sondern es um tiefgreifende Gefühle geht und sich die Autorin nicht scheut Herzen in Fetzen zu reißen, bevor sie sie wieder zusammensetzt. Und all das wird fantastisch beschrieben und ist gespickt mit einer Reihe Lebensweisheiten, einfach nur toll.

„Früher hätte ich gesagt, Schicksal wäre etwas, was man sich ganz alleine schuf, aber jetzt betrachtete ich es mit ganz anderen Augen. Als größer angelegten Plan, gegen oder für den man kämpfen konnte, aber wenn etwas geschehen sollte, dann würde es das letztendlich auch. Was nicht hieß, dass man nicht dafür arbeiten musste. Es hieß nur, dass man auch dann etwas Hilfe hatte, wenn man am wenigsten damit rechnete.“

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat

Veröffentlicht am 19.07.2019

Bewegende Geschichte um den Kampf mit inneren Dämonen und um die Liebe

Bittersweet Always (Gray Springs University 2)
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Im zweiten Band der „Gray Springs“ Reihe erzählt Anna Fields die Geschichte von Toby und Pippa. Sie besuchen beide das gleiche College und lernen sich über ihre Freunde kennen und sofort fliegen die Funken ...

Im zweiten Band der „Gray Springs“ Reihe erzählt Anna Fields die Geschichte von Toby und Pippa. Sie besuchen beide das gleiche College und lernen sich über ihre Freunde kennen und sofort fliegen die Funken zwischen ihnen. Doch irgendetwas hält Pippa, die noch damit zu kämpfen hat, dass der depressive Vater die Familie verlassen hat, zurück, irgendetwas ist anders an Toby. Als sie schließlich von seinen Dämonen erfährt, ist es zu spät. Sie hat sich bereits verliebt, aber reicht Liebe, um die schlimmsten Dämonen, die in unseren Köpfen, zu vertreiben?

Das Buch wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Pippa und Toby erzählt, sodass man einen guten Einblick in das Gefühlsleben der beiden erhält und da ist mächtig was los. Den Schreibstil der Autorin mag ich sehr gerne. Er lässt sich flüssig lesen und sie geizt nicht mit Adjektiven, wodurch ich mir alles noch besser vorstellen kann. Zudem sind ihre Beschreibungen so packend, dass ich das Leid, aber auch die Freude richtig spüren konnte.

Das Thema Depressionen wird hier sehr sensibel angegangen, aber schonungslos ehrlich geschildert. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass gezeigt wurde, dass es manchmal einen Anstoß von außen braucht, aber niemand den Kampf für einen führen, sondern einen lediglich dabei unterstützen kann. Die Geschichte ist kein gerades Rennen zum Ziel, sondern nimmt zahlreiche Kurven und Höhen und Tiefen mit, wie im echten Leben.

Und die Geschichte macht Hoffnung, denn sie zeigt, dass es Menschen gibt, die an den Dämonen vorbeischauen und einen für den sehen können, der man ist. Toby kämpft nicht allein, denn er hat tolle Freunde, die zu ihm halten, auch wenn er das nicht sieht und sie so manches Mal vor den Kopf stößt. Dieser Zusammenhalt hat mir wirklich gut gefallen.

„Liebe war nicht herrlich und wunderbar. Sondern unschön, unfair und manchmal eine Last.
Manchmal. Weil das Gute das Schlechte überwog, und ich kannte sein Herz. Und er kannte meines auf einer Ebene, die über alles Rationale hinausging.
Es ging nicht darum, sich damit abzufinden oder es zu ertragen. Es ging darum, jemanden zu lieben und zu wissen, dass er ein guter Mensch war, auch wenn das Schlimmste in ihm zum Vorschein kam.“

Mich hat die Geschichte der beiden bereits im ersten Teil interessiert und sie hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Die Autorin ist wirklich unglaublich gut darin, das Innenleben ihrer Protagonisten auszubreiten und einen mit auf eine emotionale Reise zu nehmen.

Einzig der Einstieg in das Buch ist mir schwergefallen, weil das erste Drittel die Geschehnisse aus Band eins wiedergibt, den ich schon kannte, und so ständig damit beschäftigt war, Vergleiche und Verknüpfungen zu ziehen. Hier hätte sich die Autorin, meiner Meinung nach, klar entscheiden sollen, ob die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden können sollen oder in einer zusammenhängenden Reihenfolge. So ist es leider weder Fisch noch Fleisch und ich fürchte, dass es beim dritten Band ähnlich sein wird, da René und Callum und ihre Probleme auch immer wieder in diese Geschichte integriert wurden. Aber das ist mein einziger Kritikpunkt und hat mich im Hinblick auf das große Ganze nicht allzu sehr gestört.

Kurz es ist ein emotionales Buch, welches das Thema mentaler Krankheiten sensibel aufgreift vor dem Hintergrund einer tief gehenden Liebe und der üblichen Zukunftsängste, denen sich junge Erwachsene in diesem Alter stellen müssen. Ich habe es geradezu verschlungen, viele Stellen markiert und es hat lange nachgehallt.

„Aber so lange, wie die guten Tage die schlechten überwiegen und die schlechten nicht mehr annähernd so schlimm sind wie früher, habe ich gewonnen.“

Vielen Dank an NetGalley und den Forever Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 17.05.2019

Eine Geschichte voller Emotionen, Schmerz und Liebe

Suddenly Forbidden (Gray Springs University 1)
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In Suddenly Forbidden erzählt Ella Fields die Geschichte von Daisy und Quinn, die gemeinsam in einer ländlichen Gegend aufgewachsen sind. Sie waren beste Freunde und irgendwann mehr,... bis Daisy mit sechzehn ...

In Suddenly Forbidden erzählt Ella Fields die Geschichte von Daisy und Quinn, die gemeinsam in einer ländlichen Gegend aufgewachsen sind. Sie waren beste Freunde und irgendwann mehr,... bis Daisy mit sechzehn wegzog. Jetzt, zwei Jahre später, beginnt sie ihr Studium an dem College, das sie beide von Anfang an gemeinsam besuchen wollten. Sie hat all die Jahre gewartet und gehofft, mit Quinn dort weiterzumachen, wo sie aufgehört haben. Doch Quinn anscheinend nicht... er ist weitergegangen... vergeben... an ihre beste Freundin.

„Wir hatten uns mehr als nur viel bedeutet.
Wir waren die Brise, die in dem Löwenzahn geraschelt hatte. Die Sonne, die unsere Haut verbrannt hatte, bis wir unter unserer Lieblingsweide Schutz suchten.
Und unter der Fläche dunklen Himmels waren wir gegenseitig unsere Sterne.“

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Daisy und Quinn erzählt, wobei gerade zu Anfang Daisy’s Teile überwiegen. Zudem gibt es zu Beginn einige Kapitel in die Vergangenheit der beiden, die verdeutlichen, wie tief ihre Freundschaft und Liebe früher war. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, mit tollen Vergleichen und sehr gefühlvoll.

„Mein Magen sackte in die Tiefe. Nein, er sackte nicht nur in die Tiefe, ihm wuchsen Beine, und er rannte los, um die nächste Klippe zu finden, von der er sich stürzen konnte, um als zermalmter Haufen auf dem Boden aufzuklatschen.“

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich habe sofort mit den Figuren mitgefühlt. Man konnte den Schmerz und die Verwirrung und Liebe so gut durch die Seiten spüren, dass ich öfters mit der ein oder anderen Träne kämpfen musste. Der Autorin ist es dabei zudem gelungen, kein schwarz-weiß Bild zu zeichnen, sondern auch die vielen Grautöne dazwischen. Es gibt keine „richtigen Bösen“, denn man kann die Taten und Verhaltensweisen gut nachvollziehen und hat selbst mit den vermeintlichen Übeltätern Mitleid. Dennoch wird aufgezeigt, dass das Verhalten zwar nachvollziehbar, aber nicht akzeptabel ist. Diese Gradwanderung ist der Autorin wirklich gelungen.

Auch die Nebencharaktere, die alle noch ihre eigene Geschichte bekommen werden, waren mir mit ihren Macken, Ecken und Kanten sofort sympathisch, sodass ich mich schon darauf freue mehr von dieser Truppe zu lesen. Die Figuren waren auch so in die Geschichte eingebaut, dass sie tragende Rollen hatten und diese vorantrieben. Ich hatte nicht das Gefühl, als wären sie nur da, damit man die nächsten Bücher kauft, wie es häufig der Fall ist.

Es ist ein wirklich gefühlvolles Buch, das die Emotionen, Gewissenskonflikte und Gedanken der Protagonisten wunderbar darstellt. Der Schreibstil ist super, die Charaktere authentisch und auf ihre Weise jeder für sich sympathisch. Ein Buch, das ich regelrecht verschlungen habe und dass mich sehr berührt hat.

Vielen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 08.10.2018

actiongeladener zweiter Teil

Hidden Legacy - Tanz des Feuers
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Im zweiten Teil der Hidden Legacy Reihe von Ilona Andrews wird Nevada von Cornelius Harrison, der bereits im ersten Band einen Gastauftritt hatte, angeheuert, um den Mord an seiner Frau Nari aufzuklären. ...

Im zweiten Teil der Hidden Legacy Reihe von Ilona Andrews wird Nevada von Cornelius Harrison, der bereits im ersten Band einen Gastauftritt hatte, angeheuert, um den Mord an seiner Frau Nari aufzuklären. Obwohl Nevada weiß, dass sie sich mit diesem Auftrag bei den großen Häusern Feinde machen wird, nimmt sie ihn an. Als sich dann auch noch Mad Rogan in die Sache einmischt, ist das Chaos perfekt. Nun wird sie nicht nur von mehreren Killern verfolgt, sondern muss sich auch noch mit ihren widersprüchlichen Gefühlen für Rogan auseinandersetzen, sowie der Tatsache, dass sie ihre Gabe öffentlich gezeigt und damit unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat.

Nachdem mir der erste Teil so gut gefallen hat, habe ich regelrecht auf dieses Buch hin gefiebert und mich sehr gefreut, als ich endlich die erste Seite lesen konnte. Ich weiß nicht, ob meine Erwartungen zu hoch waren, aber irgendwie ist dieses Mal der Funke nicht ganz so übergesprungen.
Es gab zwar immer noch einige witzige Passagen, Nevadas Familie enttäuscht da schließlich nie, aber lang nicht so viele wie im ersten Teil. Nevadas witzige Kommentare und Sarkasmus, die den ersten Teil erheblich aufgelockert haben, fehlen hier fast vollständig. Auch ihre Gefühle werden, meiner Meinung nach, nicht genügend geschildert. Stattdessen wird der Fokus mehr auf die Handlung gelegt, die einem Krimi-Action-Film gleicht. Es gibt Attentate, Schießereien, Mord und Totschlag. Dazwischen ist sie immer wieder sauer auf Rogan und dann plötzlich wieder verliebt in ihn. Diese Sprünge konnte ich nicht so ganz nachvollziehen, da sie nicht erklärt oder näher geschildert wurden. Dadurch konnte ich auch die sprühenden Funken zwischen Nevada und Rogan nicht mehr spüren. An deren Stelle ist ein nerviges Hin und Her getreten, weil Nevada, die sonst immer so klug und umsichtig ist, ziemlich seltsame Schlüsse zieht und Rogan Vorwürfe macht, anstatt zu sehen, warum er handelt, wie er eben handelt.

Das hört sich nun alles recht negativ an, aber das Buch hat mir trotzdem einen großen Lesespaß bereitet, mich in die Welt um das magische Houston entführt und nicht mehr losgelassen, bis ich es zu Ende gelesen hatte. Was zugegebenermaßen recht flott ging, weil ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Der Schreibstil ist gewohnt leicht zu lesen, sehr detailreich und in der Ich-Perspektive Nevadas. Die Hintergrundgeschichten und Magie werden gut geschildert und so wirkt alles sehr realistisch.

Auch dieses Mal kommt der aktuelle Fall zu einem Abschluss, aber das Buch endet mit einem richtigen Cliffhanger, weshalb ich nun sehr gespannt bin auf den dritten Teil. Vielleicht springt dort der Funke wieder vollständig über.

Veröffentlicht am 03.05.2018

Fantastischer Auftakt einer spannenden Urban-Fantasy-Serie

Hidden Legacy - Das Erbe der Magie
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Hidden Legacy ist das erste Buch, das ich von Illona Andrews gelesen habe und auch das erste Urban-Fantasy-Buch, das in meinen Händen gelandet ist. Und um schon mal eins vornweg zu nehmen: es hat mich ...

Hidden Legacy ist das erste Buch, das ich von Illona Andrews gelesen habe und auch das erste Urban-Fantasy-Buch, das in meinen Händen gelandet ist. Und um schon mal eins vornweg zu nehmen: es hat mich vom Hocker gerissen!

Aber zuerst einmal zum Inhalt. Die Geschichte spielt in einem modernen Houston in einer Welt, in der 1863 das Osiris-Serum erfunden wurde, welches Magie in Menschen wecken kann. Daher tummeln sich in dieser Welt Personen mit unterschiedlichen magischen Begabungen. Nevada Baylor ist eine von ihnen. Sie kann Lügen erkennen und leitet mit und für ihre Familie eine kleine Detektei. Sie erhält den Auftrag Adam Pierce, einen sehr mächtigen Feuermagier, aufzuspüren und seiner Familie zu überführen. Ein Auftrag, der sie das Leben kosten könnte, sie in tiefe Abgründe blicken und unglaubliche Dinge erleben lässt. Dabei muss sie auch mit dem magischen Hochbegabten Mad Rogan zusammenarbeiten, dem nachgesagt wird ein kaltblütiger Mörder zu sein. Ob sie ihren Auftrag zu Ende bringen oder selbst Opfer der mächtigen Magier wird?

Das Buch wird aus der Sicht von Nevada erzählt und das auf fantastische Art und Weise. Ihr Sarkasmus ist genial und hat mich mehr als einmal zum Schmunzeln gebracht. Denn gerade bei Dialogen oder auch mal sehr angespannten Situationen, dürfen wir als Leser an ihren Gedanken Teil haben, was häufig für einen Lacher gut ist. Allerdings ist Nevada keine Witzfigur, ganz im Gegenteil ist sie eine junge Frau, die das Leben sehr ernst nimmt, sich aufopferungsvoll um ihre Familie kümmert und dabei kaum an sich denkt. Sie ist aber nicht verbiestert, sondern geht alles mit gesundem Menschenverstand und einer großen Portion Mut an. Mir war sie daher sehr sympathisch.
Ihre Familie ist ein chaotischer Haufen, der einen sehr guten Zusammenhalt hat. Ihre Oma Frida ist einfach nur der Knaller und haut einen Hammerspruch nach dem nächsten raus, sodass sie mich eigentlich bei jedem Auftritt zum Lachen gebracht hat.
Mad Rogan ist eine vielschichtige Person, die im Verlauf der Geschichte verschiedene Facetten von sich zeigt, was mir sehr gut gefallen hat und er wurde mir auch immer sympathischer, sodass ich schon gespannt bin, wie es mit ihm und Nevada im zweiten Teil weitergeht. Denn so viel kann man ja verraten: zwischen den beiden knistert es ganz gewaltig. Was ich dabei besonders gut fand, war, dass das Knistern in Form von Gedanken und gelungenen Dialogen spürbar wurde und nicht durch irgendwelche Bettszenen.

Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gepackt und in die Welt des magischen Houston entführt, die von dem Autorenduo so detailliert und wunderbar beschrieben wurde, dass ich mir alles gut vorstellen konnte und die Stadt in meinem Kopf zum Leben erwachte.
An manchen Stellen war es mir etwas zu detailliert bzw. haben die verschiedenen Magiearten und ihre Vererbung, sowie die unterschiedlichen „Häuser“ mich manchmal etwas verwirrt. Das kann vielleicht daran liegen, dass ich keine große Leuchte in Physik war und daher meine Probleme mit der Unterscheidung von Telekinese, Telepathie, Kinetik usw. hatte. Das hat dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch getan, weil ich es mir immer irgendwie zusammengereimt oder einfach so akzeptiert habe.
Besonders gut gefallen hat mir, dass es keine reine Fantasy-Geschichte ist. Nein, es gibt auch viele Krimi-Anteile, was dem Buch den besonderen Kick verleiht. Man kann mit Nevada mitraten, Detektivarbeit machen und deckt den Fall Stück für Stück auf. Dabei ist alles logisch erklärt und nachvollziehbar, nichts wirkt an den Haaren herbeigezogen oder unglaubwürdig, was mir sehr gut gefallen hat. Die Geschichte wird zudem mit dem romantischen Knistern gewürzt und einer großen Portion Humor. Gerade dieser ist das Sahnehäubchen auf einer bereits tollen Geschichte. Denn die Grundstimmung des Buches ist eher düster, was aber durch die eingestreuten witzigen Szenen immer wieder aufgelockert wird.

Wie man lesen kann, hat mich dieses Buch wirklich begeistert und ich kann es kaum erwarten, die Folgebände zu lesen. Das Buch kann ich jedem, der gerne eine Mischung aus Fantasy und Krimi liest, bei dem die Funken sprühen und auch mal gelacht werden darf, nur empfehlen.

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