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Veröffentlicht am 09.06.2023

Mord im Périgord

Lorbeerglanz
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Eigentlich freut sich Marie über einen freien Tag, an dem ihre Großtante Léonie von ihrer Kreuzfahrt nach Hause kommt. Doch dann wird sie an einen Leichenfundort gerufen und dort stellt sich heraus, dass ...

Eigentlich freut sich Marie über einen freien Tag, an dem ihre Großtante Léonie von ihrer Kreuzfahrt nach Hause kommt. Doch dann wird sie an einen Leichenfundort gerufen und dort stellt sich heraus, dass der beliebte Restaurantchef Pierre Boisset ermordet wurde. Die Ermittlungen stellen sich als schwierig heraus, jedermann mochte den Toten, es scheint keinen Streit gegeben zu haben. Doch als ein zweiter Mord geschieht, klärt sich das Bild allmählich.

Ich habe mich wieder sehr gefreut Marie, Michel und Richard wieder zu treffen. Neben den Mordermittlungen stehen auch die private Weiterentwicklung der drei im Fokus. Gerade Michel und Marie müssen sich langsam klar werden, ob sie aus ihrer Beziehung noch mehr machen wollen.

Die Mordfälle waren auf jeden Fall sehr spannend und ich habe lange nicht erkannt worauf das Ende hinauslaufen wird. Die Sprache war wie immer sehr bildhaft und es hat mir Spaß gemacht von all den Mahlzeiten zu lesen, die in der Geschichte zu sich genommen werden. Da merkt man eben auch, dass Essen ein wichtiger Teil der dortigen Kultur ist. Besonders schön beschrieben fand ich auch den Besuch von Maries Familie.

Ich mochte diesen dritten Teil der Reihe und hoffe sehr noch mehr von Marie, ihrer Familie und ihren Kollegen lesen zu können. Von mir daher eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.06.2023

Ein Leben in Büchern

Die Familien der anderen
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Christine Westermann gibt uns in diesem Buch einen Einblick in ihr Leben und wie Bücher es beeinflusst haben. Ausgangspunkt ist hierbei die Bibliothek ihres Vaters, die sie selbst nie wirklich lesen konnte, ...

Christine Westermann gibt uns in diesem Buch einen Einblick in ihr Leben und wie Bücher es beeinflusst haben. Ausgangspunkt ist hierbei die Bibliothek ihres Vaters, die sie selbst nie wirklich lesen konnte, da ihr Vater schon recht alt war, als sie auf die Welt kam und dementsprechend früh in ihrem Leben verstorben ist. Dieser Umstand wird sie ein Leben lang beschäftigen.

Aus dem Bücherschrank ihrer Mutter stammt der Zauberberg von Thomas Mann, den die Autorin in ihrem Leben nie gelesen hat und das Projekt jetzt endlich einmal angeht. Denn den Zauberberg sollte man als Buchkritikerin doch gelesen haben. Dieses Projekt zieht sich durchs ganze Buch und hat mich davon überzeugt doch eher die Finger davon zu lassen.

In den 15 Kapiteln erfahren wir dann auch chronologisch mehr aus dem Leben der Autorin. Und von den Büchern, die ihr zu diesen Lebensabschnitten einfallen. Ich habe dabei festgestellt, dass ich vom Buchgeschmack her sehr bei der Autorin bin. Einige der Bücher, die sie erwähnt habe auch ich schon gelesen und für gut befunden. Von daher werden wohl vielleicht noch einige der im Buch erwähnten Bücher auf meine Leseliste wandern.

Alle Bücher werden auch noch einmal am Ende des Buches zusammengefasst, so dass man sich daraus auch eine Leseliste erstellen kann.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, ich mag Frau Westermanns Humor, ihren Buchgeschmack und ihre Art zu schreiben. Wobei ich auch schon zu ihrer Zimmer frei Zeit ein Fan von ihr war.

Ich kann das Buch daher nur empfehlen. Es zeigt eine sympathische Frau und beinhaltet nebenbei noch ein paar gute Buchtipps. Von mir Daumen hoch!

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Veröffentlicht am 02.06.2023

Wohlfühlbuch

Glück ist da, wo man es hinträgt
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Als ihr Bruder Simon sie nachts anruft, weil er im Krankenhaus liegt, lässt Katharina alles liegen und stehen um zu ihm zu eilen. Schließlich ist ihr Zwillingsbruder außer ihrer Tochter, die einzige Familie, ...

Als ihr Bruder Simon sie nachts anruft, weil er im Krankenhaus liegt, lässt Katharina alles liegen und stehen um zu ihm zu eilen. Schließlich ist ihr Zwillingsbruder außer ihrer Tochter, die einzige Familie, die ihr noch geblieben ist. Als klar wird, dass Simon länger ausfällt erklärt sich Katharina bereit, derweil seine Eventagentur zu unterstützen. Dumm nur, dass ihr dabei immer wieder Leonhard über den Weg läuft, Simons besten Freund und Sinnbild all dessen, was Katharina zu verachten gelernt hat.

Katharina und Simon hatten keine wirklich schöne Kindheit. Die Eltern waren streng den Adelskonventionen verpflichtet, die Kinder hatten zu liefern. Dass Simon schwul ist und Katharina mit 17 ein Kind bekommen hat, hat die Familie zerbrechen lassen. Katha hat ihr Leben als alleinerziehende Mutter an sich ganz gut im Griff und ihre Tochter Mona ist mit ganz viel Liebe aufgewachsen, aber gerade auf dem Sprung in ein eigenes Leben. So stellt sich langsam die Frage, was mache ich mit meinem Leben. Die Unterstützung von Simon gibt ihr die Gelegenheit ihr Leben zu überdenken. Und Leon scheint dann doch ganz anders zu sein, als erwartet.

Kristina Günak liefert hier wieder eine Geschichte zum Wohlfühlen. Die Charaktere sind ausgesprochen schön normal, jeder hat sein Päckchen zu tragen, keiner ist perfekt und manch einer muss Ängste überwinden, die schon ein ganzes Leben anhalten. Ich fand es schön, wie sich Simon, Katharina und auch Leon weiterentwickelt haben und so manches Mal über ihren Schatten gesprungen sind. Ich hatte die Burg und gerade die Veranstaltungen dort vor Augen und fand die unterschiedlichen Trauungen, die geschildert wurden, sehr schön.

Ich habe das Buch gerne gelesen und freue mich auf weitere Bücher der Autorin. Von mir daher eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 29.05.2023

Abenteuerbuch für Jugendliche mit Tiefgang

Mondschein
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Silver lebt mit ihren Geschwistern und ihren Eltern in einer für sie perfekten Welt, es scheint keine Gefahren zu geben. Doch eines Tages muss sie feststellen, dass das Leben auch erschütternde Erfahrungen ...

Silver lebt mit ihren Geschwistern und ihren Eltern in einer für sie perfekten Welt, es scheint keine Gefahren zu geben. Doch eines Tages muss sie feststellen, dass das Leben auch erschütternde Erfahrungen für sie bereithält und das sie noch viel lernen muss, bis sie erwachsen ist. So zieht Silver los in ein großes Abenteuer, in dem so manche Gewissheit in Frage gestellt wird.

Die Autorin schafft es von Anfang an das Kopfkino in Gang zu bringen. Die Beschreibungen des Waldes und von Silvers Familie sind sehr bildhaft und man ist sofort mitten in der Geschichte. Nachdem der Silvers Bruder ums Leben kommt, teilt sich dann die Geschichte in zwei Teile. Einmal begleiten wir Silver bei ihrer Suche nach sich selbst und dann auch ihre Familie, die ebenfalls ihr angestammtes Revier verlassen muss.

Beide Teile sind durchaus spannend, allerdings muss ich sagen, dass der Teil mit Silvers Familie etwas vorhersehbar war. Silvers Geschichte erinnert ein wenig an den Plot von Als die Tiere den Wald verließen. Sie schließt sich mit einem Marder, einem Hasen und schlussendlich auch mit einem Eichhörnchen zusammen. Auch wenn diese Gemeinschaft eher ungewöhnlich ist, bewährt sie sich mehrfach.

An sich hat mir das Buch gut gefallen, allerdings muss ich sagen, habe ich mir mit dem sehr adjektivreichen Schreibstil etwas schwer getan. Vor allem da die Füchse allesamt Namen hatten, die von Adjektiven her stammten. Einerseits beschreibt das durchaus die Charaktere der einzelnen Tiere, macht es aber beim Lesen manchmal schwierig zu erkennen, dass es sich jetzt um einen Namen handelt. Schwierig wurde es teilweise auch dann für mich, wenn eines der Tiere wieder in einen vermeintlichen Trancezustand verfällt, das hat mich im Lesefluss tatsächlich ein wenig ausgebremst.

Alles in allem ist es aber ein schönes Buch, das für die Zielgruppe sicher gut geeignet ist. Ich bin ja aus dem Alter doch schon ein wenig heraus, habe mich aber trotzdem gut unterhalten gefühlt. Gerade die Themen Freundschaft, Trauer und Gemeinschaft werden hier sehr schön thematisiert und sind altersentsprechend aufgenommen.

Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung für Jugendliche mit einer Schwäche für Abenteuergeschichten.

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Veröffentlicht am 27.05.2023

schönes Buch!

Das Haus der Sommerfreundinnen
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Joannas Leben läuft nicht gut, auch nach der Scheidung wird alles was ihr Ex-Mann tut noch mit ihr verbunden. Und als Cliff dann bei einem Autounfall stirbt und bei ihm im Auto ein schwangeres Mädchen ...

Joannas Leben läuft nicht gut, auch nach der Scheidung wird alles was ihr Ex-Mann tut noch mit ihr verbunden. Und als Cliff dann bei einem Autounfall stirbt und bei ihm im Auto ein schwangeres Mädchen sitzt, stürzt sich die Presse auf sie. Auch Audrey, eben jenes Mädchen , findet sich im Zentrum der Aufmerksamkeit wieder. Joanna erkennt bald diverse Zusammenhänge und zieht sich mit Audrey in ihr Sommerhaus in ihrer Heimatstadt Silver Point zurück.

Doch der Aufenthalt dort bleibt nicht unbemerkt und so muss sich Joanna auch der Vergangenheit stellen und auf Leute treffen, die sie seit 20 Jahre nicht mehr gesehen hat. Zeit um Missverständnisse auszuräumen und wieder in einer Gemeinschaft anzukommen.

Sarah Morgan liefert hier wieder einen schönen Roman, in dem es um Gemeinschaft und Zusammenhalt geht. Joanna hat in ihrer Jugend viele Verletzungen erlebt und muss jetzt lernen, dass die alten Vermeidungsstrategien nicht mehr funktionieren. Manchmal wollte ich sie dafür treten, weil sie sich dann gerne nicht wie eine vierzig Jährige sondern wie ein Teenager verhalten hat. Audrey dagegen ist für ihr Alter an manchen Ecken schon ziemlich weit, nur wenn es um sie selbst und ihre Situation geht, zieht sie gerne die Decke über den Kopf. Die beiden Frauen passen daher gut zusammen, sie ergänzen sich und holen sich gegenseitig aus ihren Komfortzonen.

Die dritte im Bunde ist Mel, die ehemals beste Freundin von Joanna. Sie ist im Prinzip die normalste und muss „nur“ mit den üblichen Familienproblemen, die beim Zusammenleben mit einem älteren Teenager auftreten zurecht kommen.

Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn mich das Verhalten Joannas manchmal genervt hat. Und Joannas Befürchtungen bezüglich der Presse entsprach dann gar nicht dem, was dann wirklich stattgefunden hat. Dadurch wirkte ihre Angst entdeckt zu werden doch ein wenig zu heftig.

Alles in allem kann ich das Buch empfehlen, es war eine schöne Lektüre und hat mir entspannte Lesestunden verschafft.

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