Das Lied der Liebe
Das Lied der RoseMarian ist in Regensburg Teil eines Klosters und es gibt nichts schöneres für ihn, als mit seinem Gesang Gott zu preisen. Doch als er eines Tages einen jüdischen Arzt versteckt und so vor der Zwangstaufe ...
Marian ist in Regensburg Teil eines Klosters und es gibt nichts schöneres für ihn, als mit seinem Gesang Gott zu preisen. Doch als er eines Tages einen jüdischen Arzt versteckt und so vor der Zwangstaufe rettet, muss er das Kloster verlassen und sein Leben nimmt eine vollkommen andere Wendung als geplant. Er zieht mit eben diesem jüdischen Arzt in Richtung Santiago de Compostela und bleibt am Ende am Hof von Guillaume IX. und seiner Frau Philippa. Dort lernt er Sahar kennen, eine Hofdame maurischer Abstammung, die eine hervorragende Sängerin ist. Im Disput mit ihr lernt er dass Musik nicht nur zum Lob Gottes dienen kann, sondern auch die Menschen im innersten berühren kann.
Julia Kröhn erzählt uns in ihrem Roman die Geschichte des Liebeslieds. Was Bei Eleonore von Aquitanien bereits in voller Blüte steht, beginnt zu Zeiten ihres Großvaters Guillaume IX. erst ganz langsam. Erst ist es seine Frau Phillippa und später er selbst, der den Minnegesang fördert und auch selbst ausübt.
Vor diesem Hintergrund begleiten wir abwechselnd Sahar und Marian, die sich in der Welt des Adels durchschlagen müssen, im Zweifel immer in der Gefahr verraten und verstoßen zu werden. Die Autorin nimmt uns mit in eine Zeit, in der Kreuzzüge an der Tagesordnung waren und wer nicht im heiligen Land Ungläubige abschlachtete, tat dies auf der iberischen Halbinsel, die damals noch und maurischer Vorherrschaft stand. Sie schildert die Landschaften und das Leben sehr bildgewaltig und ich konnte mir alles gut vorstellen. Sowohl Sahar als auch Marian haben mir gut gefallen und ich habe sie gerne durch ihr Leben begleitet.
Wer also historische gut recherchierte Romane mag, ist hier auf jeden Fall richtig. Ich habe mich auf den 720 Seiten kein bisschen gelangweilt.