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Veröffentlicht am 18.08.2025

Das Lied der Liebe

Das Lied der Rose
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Marian ist in Regensburg Teil eines Klosters und es gibt nichts schöneres für ihn, als mit seinem Gesang Gott zu preisen. Doch als er eines Tages einen jüdischen Arzt versteckt und so vor der Zwangstaufe ...

Marian ist in Regensburg Teil eines Klosters und es gibt nichts schöneres für ihn, als mit seinem Gesang Gott zu preisen. Doch als er eines Tages einen jüdischen Arzt versteckt und so vor der Zwangstaufe rettet, muss er das Kloster verlassen und sein Leben nimmt eine vollkommen andere Wendung als geplant. Er zieht mit eben diesem jüdischen Arzt in Richtung Santiago de Compostela und bleibt am Ende am Hof von Guillaume IX. und seiner Frau Philippa. Dort lernt er Sahar kennen, eine Hofdame maurischer Abstammung, die eine hervorragende Sängerin ist. Im Disput mit ihr lernt er dass Musik nicht nur zum Lob Gottes dienen kann, sondern auch die Menschen im innersten berühren kann.

Julia Kröhn erzählt uns in ihrem Roman die Geschichte des Liebeslieds. Was Bei Eleonore von Aquitanien bereits in voller Blüte steht, beginnt zu Zeiten ihres Großvaters Guillaume IX. erst ganz langsam. Erst ist es seine Frau Phillippa und später er selbst, der den Minnegesang fördert und auch selbst ausübt.

Vor diesem Hintergrund begleiten wir abwechselnd Sahar und Marian, die sich in der Welt des Adels durchschlagen müssen, im Zweifel immer in der Gefahr verraten und verstoßen zu werden. Die Autorin nimmt uns mit in eine Zeit, in der Kreuzzüge an der Tagesordnung waren und wer nicht im heiligen Land Ungläubige abschlachtete, tat dies auf der iberischen Halbinsel, die damals noch und maurischer Vorherrschaft stand. Sie schildert die Landschaften und das Leben sehr bildgewaltig und ich konnte mir alles gut vorstellen. Sowohl Sahar als auch Marian haben mir gut gefallen und ich habe sie gerne durch ihr Leben begleitet.

Wer also historische gut recherchierte Romane mag, ist hier auf jeden Fall richtig. Ich habe mich auf den 720 Seiten kein bisschen gelangweilt.

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Veröffentlicht am 15.08.2025

Bierbrauen in Prag

Das kleine Zuhause in Prag
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Anna freut sich auf ihre Zeit in Prag. Endlich kann sie mehr übers Bier brauen lernen und am Ende vielleicht auch die Grundlage zu ihrer eigenen Brauerei legen. Allerdings muss sie feststellen, dass sie ...

Anna freut sich auf ihre Zeit in Prag. Endlich kann sie mehr übers Bier brauen lernen und am Ende vielleicht auch die Grundlage zu ihrer eigenen Brauerei legen. Allerdings muss sie feststellen, dass sie ausgerechnet mit Leo, ihrem Ex-Mann, dafür zusammenwohnen muss.

Julie Caplin nimmt uns dieses Mal mit nach Prag, eine Stadt in einem Land, in dem das Bierbrauen große Tradition hat. Sie lässt uns an den Schönheiten der Stadt, des Landes und an den kulinarischen Besonderheiten teilhaben.

Das Setting ist sehr schön beschrieben, man kann sich Prag gut vorstellen und auch die Charaktere sind wie immer toll gestaltet. Ich mochte Jan und Michaela, die direkten Nachbarn sehr gerne und auch die beiden Paten, in deren Brauereien Leo und Anna ihre eigenen Versuche im Bierbrauen machen dürfen.

Alles in allem war es wieder ein schönes Buch aus der Reihe der Romantic Escapes. Wer eine schöne Lesezeit mit einer gefühlvollen Liebesgeschichte sucht, ist bei Julie Caplin und ihren Büchern eigentlich immer richtig

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Veröffentlicht am 14.08.2025

Drei Frauen

Die Hummerfrauen
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Drei Frauen, drei unterschiedliche Leben. Ann lebt seit geraumer Zeit alleine in Stone Harbour, nachdem sie von ihrer Lebensgefährtin verlassen wurde. Julie hat nach ihrem schweren Autounfall hier ein ...

Drei Frauen, drei unterschiedliche Leben. Ann lebt seit geraumer Zeit alleine in Stone Harbour, nachdem sie von ihrer Lebensgefährtin verlassen wurde. Julie hat nach ihrem schweren Autounfall hier ein neues Leben begonnen und Mina hat es hierher gezogen, weil sie hofft etwas von den unbeschwerten Sommern ihrer Kindheit wiederzufinden nachdem ihr Bruder ums Leben kam.

Die drei Frauen könnten unterschiedlicher nicht sein und doch sind sie sich auch ähnlich. Jede kämpft mir sich und ihrem Platz im Leben. Während es bei Ann und Julie mehr darum geht, ob es das jetzt schon gewesen ist, hat Mina ihren Platz noch gar nicht gefunden.

Mir hat dieses leise eher unspektakuläre Buch gut gefallen. Ich konnte mir das Dorf mit seiner Gemeinschaft gut vorstellen und mich auch gut in die drei Frauen hineinversetzen. In Rückblenden lernen wir auch Judith, Minas Mutter, in den Kinderzeiten Minas kennen. Sie war mir eher unsympathisch und auch das Verhalten Mina gegenüber in der Gegenwart ist nicht besser als damals.

Ich kann das Buch nur empfehlen. Es ist schön zu lesen, schnörkellos und rau, wie das Leben an Maines Küste.

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Veröffentlicht am 11.08.2025

weiter mit den Wunderweibern

Die Wintergarten-Frauen. Die Sehnsucht brennt
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Die Wunderweiber des Wintergarten Varietés sind Dank Nina von Veltheim immer noch erfolgreich, doch nach und nach wird es immer schwieriger Gute Nummern für das Programm zu finden, besonders, als die Wirtschaftskrise ...

Die Wunderweiber des Wintergarten Varietés sind Dank Nina von Veltheim immer noch erfolgreich, doch nach und nach wird es immer schwieriger Gute Nummern für das Programm zu finden, besonders, als die Wirtschaftskrise das Budget vieler schrumpfen lässt und ein Besuch immer kostspieliger wird.

Auch das gesellschaftliche Zerwürfnis wird immer deutlicher spürbar und id epolitische Entwicklung macht auch vor den Varieté nicht halt. So muss sich Nina immer mehr um das Fortbestehen ihrer Truppe sorgen. Und auch privat läuft vieles nicht mehr rund und shl Nina als auch Jenny müssen sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen und damit abschliessen.

Mir hat der zweite Band der Wintergarten Trilogie gut gefallen. Anfangs scheint alles rund zu laufen, aber dann häufen sich die Probleme. Wie immer in den Büchern der Autorin möchte ich die Figuren schütteln, die alle nur sehr schlecht in der Lage sind zu kommunizieren und lieber mauern als sich mit dem Partner auszusprechen. Glücklicherweise findet sich aber für die meisten Probleme dann doch immer noch eine Lösung.

Charlotte Roths Sprachstil ist wie immer sehr markant und manchmal vielleicht auch ein wenig sperrig. Da ich das aber kenne, lasse ich mich auch immer bewusst genau darauf ein. Sie hat es aber auf jeden Fall geschafft das Berlin am Ende der zwanziger und Beginn der dreißiger Jahre des vergangenen Jahrhunderts lebendig werden zu lassen.

Von mir daher eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.08.2025

der zweite Eindruck

Pinguine fliegen nur im Wasser
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Vincent hat sein Leben fest im Griff. Meint er. Doch eines Tages verliert er nicht nur seinen Job, sondern die Wohnung gleich noch mit dazu. Was er nicht versteht, er hat doch immer alles richtig gemacht. ...

Vincent hat sein Leben fest im Griff. Meint er. Doch eines Tages verliert er nicht nur seinen Job, sondern die Wohnung gleich noch mit dazu. Was er nicht versteht, er hat doch immer alles richtig gemacht. Noch viel weniger versteht er die Gründe des Rauswurfs. Und doch wird er eines Tages von einer Taxi Fahrerin, die sein Hab und Gut im Kofferraum hat, an der Firma eingesammelt. Tags drauf treffen sie wieder aufeinander und Greta macht ihm ein Angebot. Wenn er mit ihr das Haus, das sie geerbt hat renoviert, kann er solange bei ihr leben.

Vincent ist Anfangs ein recht unsympathischer Charakter, er versucht zwanghaft alles im Griff zu behalten und wirkt, als hätte er eine Zwangsjacke an. Aber nach und nach lernt man ihn und sein Innenleben immer besser kennen und versteht warum er so ist. Und Gretas Einfluss auf ihn ist deutlich sichtbar, langsam aber sicher wagt er es sich seinen Gefühlen zu stellen anstatt sie krampfhaft zu unterdrücken.

Greta wirkt dagegen wie ein sehr unabhängige Frau, die genau weiß was sie will. Und was nicht. Doch in Rückblicken wird klar, dass diese Unabhängigkeit schwer erkämpft ist und auch oft nur Fassade.

Mir hat die Geschichte ausgesprochen gut gefallen. Die Gemeinschaft rund um Greta und Vincent ist einfach toll beschrieben und auch hier tauchen sehr interessante Charaktere auf. Man kann sich sehr gut vorstellen, wie diese chaotische Truppe zusammenwächst. Besonders schön fand ich, dass jeder Charakter eine Geschichte zu erzählen hat, die auf den ersten Blick nicht erkennbar ist.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen, es hat mir großen Spaß gemacht die Figuren zu begleiten.

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