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Veröffentlicht am 09.12.2021

Es geht super weiter

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch
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Das Leben, ein großer Rausch ist der zweite Band aus der Reihe um Polizeiärztin Magda Fuchs. Das Buch schließt direkt an den Vorgängerband an, daher ist es ratsam den ersten Band auch gelesen zu haben. ...

Das Leben, ein großer Rausch ist der zweite Band aus der Reihe um Polizeiärztin Magda Fuchs. Das Buch schließt direkt an den Vorgängerband an, daher ist es ratsam den ersten Band auch gelesen zu haben. Doris wurde am Silvesterabend schwer verletzt und Kuno beginnt sofort zu ermitteln. Doch das Ganze ist deutlich komplizierter als erwartet. Im Großen und Ganzen begleiten wir gerade Magda und Celia durch ihr Leben in den Jahren 1922 bis 1924. Doris und weitere vor allem weibliche Nebenfiguren sind auch schon aus dem Vorgängerband bekannt.

Mich hat das Buch wieder mitgerissen. An sich passiert gar nicht so viel, aber das Leben dieser Frauen ist so interessant, dass man nicht dauernd das Gefühl haben muss, von Ereignis zu Ereignis zu eilen. Viele Themen, die Frauen damals beschäftigt haben werden angesprochen, gerade das Thema ungewollte Schwangerschaften und Schwangerschaftsabbrüche sind Dinge, die Magdas Leben bestimmen. Zusammen mit der Fürsorgerin Ina versucht sie hier Dinge zu verändern, was nicht so einfach ist, wie gedacht.

Auch privat entwickeln sich Magda und Celia weiter. Magda und Kuno kommen sich näher und erproben die gemeinsame Zukunft. Celia ist mit Edgar Hinnes liiert und will aber eigentlich ihre Freiheit nicht aufgeben. Doch eins kommt zum anderen und manchmal hilft alle Planung nicht.

Auch dieses Buch endet mit einem Cliffhanger, der einige Fragen offenlässt. Glücklicherweise folgt am Ende eine Leseprobe aus dem dritten Band, der im Frühjahr erscheinen wird.

Ich war wieder sehr begeistert von dem Buch, das mich regelrecht in einen Lesefluß gezogen hat. Ich war immer gut unterhalten und am Ende über die Lösung im Fall von Doris Angreifer durchaus überrascht. Ich kann das Buch nur empfehlen, Fans historischer Romane werden hier sicher eine gute Lesezeit verbringen.

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Veröffentlicht am 02.12.2021

Endlich wieder Taunus Krimi

In ewiger Freundschaft (Ein Bodenstein-Kirchhoff-Krimi 10)
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Dieser 10. Band der Taunuskrimis spielt in der Verlagsszene. Henning Kirchhoff steht kurz vor der Veröffentlichung seines zweiten Krimis, als ihn seine Agentin bittet, dass doch jemand nach ihrer Freundin ...

Dieser 10. Band der Taunuskrimis spielt in der Verlagsszene. Henning Kirchhoff steht kurz vor der Veröffentlichung seines zweiten Krimis, als ihn seine Agentin bittet, dass doch jemand nach ihrer Freundin Heike Wersch schauen, soll, da diese sich nicht mehr meldet. In deren Haus findet Pia nur deren dementen Vater, Heike Wersch selbst bleibt verschwunden. Bald stellt sich heraus, dass es im Haus ein Blutbad gegeben hat, doch die Leiche fehlt. So wird es schwierig zu ermitteln. Die Spuren führen in das berufliche und das private Umfeld der Vermissten, was in diesem Fall eng zusammenhängt. Nur langsam können die Ermittler die Fäden entwirren und herausfinden, warum Heike Wersch sterben musste. Zu viele Feinde hat diese sich im Laufe ihres Berufslebens gemacht

Ich fand das Buch durchgängig spannend. Die Ermittlungsebene ist in diesem Fall zweigeteilt. Einmal begleiten wir die Kollegen vom K10 rund um Pia Sander und Oliver von Bodenstein. Und zusätzlich auch noch die Lektorin von Henning Kirchhoff, Julia Bremora, die durch den Leiter des Winterscheid Verlags, Carl Winterscheid, an ein Manuskript gelangt, dessen Inhalt Rückschlüsse auf das Mordmotiv gibt.

Der Einblick in die Verlagsarbeit ist interessant gestaltet, geht aber nicht zu tief. Nele Neuhaus baut hier auch einige, für Stammleser witzige, Cameos ein. Henning Kirchhoffs Bücher haben kurzerhand die Titel der beiden ersten Bände der Taunus Reihe der Autorin. Und auch ein kleiner Seitenhieb auf die erfolgreichen Verfilmungen der Bücher darf nicht fehlen. Ich fand das sehr amüsant.

Auch das Privatleben von Pia und Oliver kommt wieder nicht zu kurz, besonders Olivers Ehe steht im Mittelpunkt. Ich fand diese Nebenhandlungen sehr interessant und passend, als langjährige Leserin interessiert es mich natürlich, wie es bei den beiden weitergeht.

Alles in allem war es ein tolles Buch. Ein bisschen wie nach Hause kommen. Ich hoffe sehr, dass Nele Neuhaus noch weitere Bände dieser Reihe veröffentlichen wird. Am liebsten natürlich so bald wie möglich. Von mir also eine unbedingte Leseempfehlung, nicht nur für Fans der Reihe.

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Veröffentlicht am 27.11.2021

spannende Dystopie

Der dunkle Schwarm
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Im Jahr 2100 kommunizieren die Menschen über sogenannte Hives miteinander, sie verbinden sich über ihre Interessen, den Beruf und andre Dinge. Atlas ist Programmiererin beim größten Hive-Entwickler und ...

Im Jahr 2100 kommunizieren die Menschen über sogenannte Hives miteinander, sie verbinden sich über ihre Interessen, den Beruf und andre Dinge. Atlas ist Programmiererin beim größten Hive-Entwickler und nachts verkauft sie Erinnerungen, die sie aus den Hives sammelt. Eines Abends bekommt sie den Auftrag herauszufinden, warum die Mitglieder eines Hives ermordet wurden, eigentlich etwas, was technisch nicht möglich ist. Gemeinsam mit Noah und ihrem Androiden und Vertrauten Julien taucht sie ein in ein Geflecht von Spionage, Umweltterrorismus und Intrigen.

Marie Graßhoff zeichnet eine Gesellschaft, deren Zusammenleben auch sehr durch die Zerstörung des Planeten gekennzeichnet ist. Wer in der Unterschicht lebt, hat keine Möglichkeit sein Leben zu verbessern und muss versuchen sich durchzuschlagen. Bildung gibt es nur für Menschen, die aus höheren Schichten kommen. Atlas hat es sich in ihrem Leben gut eingerichtet, mit ihren nächtlichen Transaktionen verdient sie genug, um über die Runden zu kommen. Als Noah mit seinem Auftrag an sie herantritt, will sie eigentlich absagen, doch treibt sie die Neugier. Die Menschen, die mit dem Hive gestorben sind, sind auch aus dem Gedächtnis all derer verschwunden, die sie gekannt haben. Technisch ist das nicht möglich und das kann Atlas nicht verstehen.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive von Atlas erzählt, da sie aber die Gedanken aller Menschen einsehen kann, kommt auch noch die Perspektive einer Polizistin dazu, die Ermittlungen zu den Mordfällen leitet. So bekommt der Leser einen umfassenderen Überblick über das Ganze. Ich fand das Buch sehr spannend geschrieben und mir hat die Story gut gefallen. Nach und nach lösen sich die Geheimnisse und am Ende gibt es noch einen dramatischen Showdown. Die Entwicklung der Figuren war für mich glaubwürdig. Gerade Atlas muss ihr ganzes Leben in Frage stellen und einige Verluste ertragen. Aber auch Noah hat mir gut gefallen, auch wenn er eigentlich zu gut für diese Welt ist.

Alles in allem kann ich diese Dystopie nur empfehlen. Die Geschichte ist spannend und in sich schlüssig. Ich bin hier sehr gut unterhalten worden.

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Veröffentlicht am 25.11.2021

Tolles Buch!

Die Frau aus der Nordsee
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In ihrem nun achten Fall wird Lena Lorenzen beauftragt den Tod einer jungen Frau zu untersuchen, die wohl von einer Fähre aus in die Nordsee gefallen ist. Bald stellt sich heraus, dass es kein Selbstmord ...

In ihrem nun achten Fall wird Lena Lorenzen beauftragt den Tod einer jungen Frau zu untersuchen, die wohl von einer Fähre aus in die Nordsee gefallen ist. Bald stellt sich heraus, dass es kein Selbstmord war, noch dazu hatte die Frau kurz zuvor entbunden und ihr Kind in einer Babyklappe abgegeben hatte.

So macht sich Lena auf nach Pellworm und Eltern und Freunde zu befragen. Nach und nach stellt sich heraus, dass wohl schon in der Kindheit der jungen Frau einiges schieflief. Das Verhältnis zu den Eltern war zerrüttet und niemand weiss, wie sie ihren Lebensunterhalt verdient hat. Lena und ihre Kollegen decken Stück für Stück auf, was passiert ist und müssen erkennen, dass es wohl noch um mehr geht.

Mir hat dieser Band aus der Reihe der Inselkommissarin wieder sehr gut gefallen. Lena entwickelt sich von Band zu Band konsequent weiter und ihre Beziehung zu Erck festigt sich immer mehr. Die beiden planen ihre Hochzeit und auch die weitere Zukunft. Das Zusammenspiel zwischen Privatleben und dem beruflichen Umfeld fand ich wieder sehr ausgewogen. Man merkt Lena an, dass sie das im Beruf Erlebte nicht immer ausblenden kann und dass sie das Schicksal des Mordopfers doch sehr mitnimmt. Für mich ist sie einfach eine sympathische Ermittlerin, die ihre Macken hat, aber trotzdem glaubwürdig ist.

Ich kann auch diesen Band der Reihe wieder empfehlen und hoffe doch auf weitere Bücher der Autorin.

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Veröffentlicht am 22.11.2021

überraschende Weihnachten

Das Inselweihnachtswunder
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Carola ist Pastorin auf Föhr. Bald ist Weihnachten und eigentlich graut es ihr davor. Nach dem Weihnachtsgottesdienst den Rest des Tages alleine verbringen zu müssen, erfüllt sie mit Grauen. Doch noch ...

Carola ist Pastorin auf Föhr. Bald ist Weihnachten und eigentlich graut es ihr davor. Nach dem Weihnachtsgottesdienst den Rest des Tages alleine verbringen zu müssen, erfüllt sie mit Grauen. Doch noch ist es nicht so weit, erst gibt es viel zu tun in der Adventszeit. Die Putzfrau der Kirche, Birgit, ist kurz davor mit ihren zwei Kindern aus der Wohnung zu fliegen, die Tafel braucht dringend Unterstützung und auf der Hallig muss das Weihnachtsfest vorgezogen werden, da Torin Hansens Urgroßmutter Weihnachten wohl nicht mehr erleben wird und sie daher ein letztes Familienfest bekommen soll. Und dann wird nach einem Sturm ein Geldkoffer angeschwemmt mit dessen Inhalt sich allerlei anstellen lässt und In Carola reift die Idee, mit anderen Alleinstehenden Weihnachten gemeinsam in der Inselbuchhandlung zu feiern.

Das Buch ist wirklich herzerwärmend. Carola ist ein sehr sympathischer Mensch, die sich sehr um die Schäfchen ihrer Gemeinde kümmert. Nur, dass sie alleine ist, bekümmert sie, gerade an Weihnachten ist das schwer zu ertragen. Und die meisten sehen in ihr nur die Pastorin und nicht die Frau. Als Torin sie um die vorgezogene Weihnachtsfeier für seine Urgroßmutter bittet, stimmt sie gerne zu und bald verbindet die beiden auch mehr. Mir hat diese leise Liebesgeschichte sehr gut gefallen, sie steht auch nicht im Vordergrund. Vor allem geht es darum, wie Carola es schafft ein wenig Licht in die Vorweihnachtszeit zu bringen. Besonders gut gefallen haben mir auch die Beschreibungen der Gottesdienste du Andachten, das ist sehr berührend und eindringlich geschrieben.

Das Buch ist auf jeden Fall eine hervorragende Lektüre für die Adventswochenenden, ich kann es nur empfehlen.

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