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Veröffentlicht am 09.07.2020

Paulas Traum vom Leben

Obstblütenträume
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Paula hat den Hof ihrer Großeltern übernommen und möchte daraus einen Biobauernhof mit Urlaubsbetrieb aufbauen. Dafür hat sie alle investiert, was sie hatte und sich verschuldet. Eigentlich läuft alles ...

Paula hat den Hof ihrer Großeltern übernommen und möchte daraus einen Biobauernhof mit Urlaubsbetrieb aufbauen. Dafür hat sie alle investiert, was sie hatte und sich verschuldet. Eigentlich läuft alles gut, allerdings darf nichts passieren. Nur wie es im Leben so ist, klappt genau das nicht. Mehrere Unfälle treiben Paula kurz vor die Insolvenz. Sie ist kurz davor zu verzweifeln, aber sie kann auf ihre Freunde zählen, die ihr beistehen und mit Ideen und Tatkraft helfen. Und nicht nur die Freunde sind für sie da, auch Theo, der Schreiner, ist für sie da. Allerdings ist die Gefühlslage schwierige, tragen beiden doch allerlei Päckchen aus der Vergangenheit mit sich herum, die eine Beziehung erst einmal schwierig machen.

Obstblütenträume ist das erste Buch von Cordula Gravensteiner, das bei einem Verlag veröffentlicht wurde. Mir hat die Geschichte um Paula richtig gut gefallen, sie steht mit beiden Beinen im Leben und hat klare Vorstellungen von ihrer Zukunft. Nur in Sachen Beziehung ist sie sehr unsicher. Das konnte ich anhand ihrer Vorgeschichte gut nachvollziehen. Auch Theo fand ich gut beschrieben und seine Verhaltensweisen nachvollziehbar. Die Nebenfiguren fand ich toll beschrieben und gut integriert. Besonders Paulas Mutter hat mir gut gefallen, mit ihrer liebenswürdigen und bestimmenden Art, der sich keiner entziehen kann.

Der einzige Kritikpunkt ist, dass die Unfälle eigentlich etwas zu glimpflich ablaufen. Bei dem was passiert müssten die Konsequenzen eigentlich schwerer sein. Aber das ist eigentlich meckern auf hohem Niveau. Mir hat das Buch viel Spaß gemacht und es hat mich gut unterhalten.

Von mir daher eine Leseempfehlung .

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Veröffentlicht am 06.07.2020

wunderschönes Buch!

Alte Sorten
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Sally ist wütend. Auf das Leben, die Leute, die ihr sagen wollen, was richtig ist und auch auf sich selbst. Da begegnet sie Liss und das erste Mal ist da ein Mensch, der sie einfach mal machen lässt. Liss ...

Sally ist wütend. Auf das Leben, die Leute, die ihr sagen wollen, was richtig ist und auch auf sich selbst. Da begegnet sie Liss und das erste Mal ist da ein Mensch, der sie einfach mal machen lässt. Liss lebt alleine auf einem Hof und nimmt Sally bei sich auf. Nach und nach kommen sich die beiden näher und zeigen sich gegenseitig , dass sie viel mehr als dass sind, was sie selbst in sich sehen können.

Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Ewald Arenz nutzt einen sehr bildhaften Schreibstil, der sich auch die jeweils handelnde Person anpasst. Gerade Sally flucht am Anfang unglaublich viel und man merkt an ihrer Ausdrucksweise, wie sie immer mehr mit sich ins Reine kommt. Bei Liss bleibt der Leser die ganze Zeit außen vor, die ist sehr verschlossen. Erst gegen Ende werden ihre Gefühle richtig greifbar.

Das Buch hat mir tolle Lesestunden beschert und mich mit einem wohligen Gefühl zurück gelassen. Von mir daher eine unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 04.07.2020

gelungene Fortsetzung!

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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Nun geht es also weiter mit Sophias Geschichte. Nachdem sie den Brief bekommen hatte, in dem ein Unbekannter ihr mitteilte, dass ihr Sohn noch lebe, macht sich Sophia auf den Weg nach Paris. Dort angekommen ...

Nun geht es also weiter mit Sophias Geschichte. Nachdem sie den Brief bekommen hatte, in dem ein Unbekannter ihr mitteilte, dass ihr Sohn noch lebe, macht sich Sophia auf den Weg nach Paris. Dort angekommen stellt sie aber fest, dass es nicht so einfach werden wird, etwas herauszufinden. Sie stößt auf Ablehnung und Schweigen und auch die Polizei ist ihr keine Hilfe. Und auch Henny scheint sehr verändert, die frühere Vertrautheit mag sich nicht mehr einstellen. Sophia muss schnell einsehen, dass sie wenig bis nichts erreichen kann. Trotzdem engagiert sie einen Privatermittler, der nach ihrer Rückreise die Augen für sie offen halten soll.

Wieder in New York muss sie sich ihrer Zukunft stellen. Glücklicherweise hat sie das Schreiben mit dem Stellenangebot von Elizabeth Arden aufbewahrt. Und so wagt sie den Sprung zur Konkurrenz. Doch auch bei Arden läuft nicht alles so, wie sie sich das wünscht. Trotzdem gelingt es ihr, sich eine berufliche Zukunft aufzubauen. Und auch privat scheint sich einiges zum positiven zu wenden.

Das Buch schließt nahtlos an den Vorgänger an. Man ist sofort wieder im Geschehen und hat das Gefühl wieder voll in der Geschichte zu sein. Sophias Schicksal ist weiter nicht ganz einfach, aber man merkt, wie sie mit den Jahren erwachsener und reifer geworden ist. Sie ist an ihren Schicksalsschlägen gewachsen und lässt sich nicht mehr so viel gefallen. Und sie nimmt ihr Leben in die Hand, um das Beste daraus zu machen. Das hat mir ausgesprochen gut gefallen, war es doch damals gerade für Frauen nicht so einfach, sich selbstständig und ohne Mann ein Leben aufzubauen. Und das vor allem zur Zeit der Weltwirtschaftskrise.

Mir hat das Buch großen Spaß gemacht und ich bin schon gespannt, was wohl im dritten Band noch geschehen wird. Am liebsten hätte ich einfach weitergelesen.

Daher von mir eine Leseempfehlung für diese sehr gelungene Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 29.06.2020

eher unbekannte Zeitgeschichte

Ich bleibe hier
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"Ich bleibe hier“ erzählt die Geschichte von Trina, die Graun im Vinschgau lebt. Ihr Vater ist Schreiner, das Leben ist einfach. Trina wird Lehrerin, doch bevor sie auch nur einen Tag unterrichten kann, ...

"Ich bleibe hier“ erzählt die Geschichte von Trina, die Graun im Vinschgau lebt. Ihr Vater ist Schreiner, das Leben ist einfach. Trina wird Lehrerin, doch bevor sie auch nur einen Tag unterrichten kann, nimmt ihr Mussolinis Faschismus diese Möglichkeit. In Südtirol wird alles verboten was deutsch ist, Trina kann zwar Kinder heimlich auf Deutsch unterrichten, allerdings ist das mit großen Gefahren verbunden. 1939 müssen die Südtiroler wählen, entweder bleiben und endgültig italienisch werden, oder die Heimat verlassen und ins Deutsche Reich ziehen. Im Laufe des zweiten Weltkriegs wird auch Südtirol von den Deutschen besetzt, doch auch das bringt keine Freiheit. Und als der Krieg zu Ende ist, gibt es speziell in Graun und in Reschen keinen Frieden. Die italienische Regierung setzt nun die jahrelangen Pläne eines Stausees um.

Der Reschensee mit seinem einsamen Kirchenturm darin, ist mir seit meiner Kindheit ein Begriff, war doch der Reschenpass schon immer die bevorzugte Strecke meiner Eltern um nach Südtirol in den Urlaub zu fahren. Dass für diesen Stausee mehrere Dörfer geflutet wurden, wusste ich schon früh. Durch dieses Buch wurde mir der jahrelange Kampf der Bewohner dagegen, noch einmal näher gebracht. Wobei die Anwohner lange nicht glaubten, dass das Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden würde.

Marco Balzano erzählt hier nicht nur die Geschichte des Stausees, sondern auch die ganz Südtriols. Unter den Faschisten Mussolinis war alles deutsche verboten, Kinder wurden in sogenannten Kellerschulen auf Deutsch unterrichtet. Als dann die Option kam, wurde die Bevölkerung noch einmal zerrissen, in die, die bleiben wollte und die Optionierer, die ihre Heimat verließen. Als diese nach dem Krieg teilweise zurückkamen, wurde der Riss in der Gesellschafft noch einmal deutlich, das Gehen wurde ihnen lange vorgehalten.

Ich fand das Buch sehr gut zu lesen, man hatte das Gefühl mit Trina zusammenzusitzen und ihr zu lauschen. Vielleicht braucht es aber auch eine Verbindung zu dieser Region und ein bisschen Vorkenntnis der Geschichte um das Buch interessant zu finden. Für mich war es ein wirklich interessantes Leseerlebnis, das den Blick auf diesen einsamen Turm im See verändert hat.

8 von 10 Punkte

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Veröffentlicht am 28.06.2020

ein tolles Ende einer sehr besonderen Reihe!

Die Spiegelreisende 4 – Im Sturm der Echos
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Ophelia und Thorn versuchen auf Babel herauszufinden, was es mit Gott und dem Anderen auf sich hat. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, immer wieder verschwinden Teile der Archen und die ihnen bekannte Welt ...

Ophelia und Thorn versuchen auf Babel herauszufinden, was es mit Gott und dem Anderen auf sich hat. Viel Zeit bleibt ihnen nicht, immer wieder verschwinden Teile der Archen und die ihnen bekannte Welt wird immer kleiner.


Wow, was für ein Ende der Saga um die Spiegelreisende Ophelia und Thorn, ihren Mann. Die beiden geben wirklich alles um das Phänomen der zerbrechenden Archen aufzuklären. Zeitweise erinnerte mich das Buch an die Bilder von Hieronymus Bosch, farbgewaltig und verstörend. Ophelias Reise und Verwandlung ist wirklich einzigartig und verlangt ihr unglaublich viel ab. Der Schreibstil ist sehr besonders und verlangt nach Aufmerksamkeit. Ein schnelles Lesen ist hier nicht möglich.


Das Buch schließt die aufgenommenen Erzählstränge der vorherigen Bände ab und führt am Ende alles zusammen. Die Autorin macht es dem Leser dabei nicht unbedingt leicht. Das Prinzip der Echos und deren Auswirkungen auf die Archen wird zwar erklärt, wer hier ab er nicht aufmerksam liest wird dem Ganzen nicht folgen können. Mich hat diese Art der Erzählung aber sehr fasziniert und für mich die ganze Reihe zu etwas wirklich besonderem gemacht. Das ist definitiv eine Reihe die man ein zweites oder auch drittes Mal lesen sollte, um alle Einzelheiten auch mitzubekommen.


Von mir daher eine dicke Leseempfehlung für dieses Buch und für die ganze Reihe, die wirklich etwas Besonderes auf dem Fantasy Markt ist.

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