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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2019

nichts für Zartbesaitete

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In Stockholm holt Jean Michael Cardell, Häscher und einarmiger Veteran, eine angespülte Leiche aus einem stinkenden Gewässer vor der Stadt. Der Körper des Toten ist stark verstümmelt. Von der Polizeikammer ...

In Stockholm holt Jean Michael Cardell, Häscher und einarmiger Veteran, eine angespülte Leiche aus einem stinkenden Gewässer vor der Stadt. Der Körper des Toten ist stark verstümmelt. Von der Polizeikammer wird Cecil Winge beauftragt, in dem Mord zu ermitteln. Als dieser Cardell kennenlernt, bittet er ihn um seine Hilfe bei den Ermittlungen, denn Winge leidet an Tuberkulose und hat nicht mehr lange zu leben.

Ich lese gern historische Romane und auch Krimis. Wenn man beim Lesen eintaucht in historische Szenarien wird man oft erschüttert von dem damaligen Elend, dem Dreck, der Hoffnungslosigkeit und Grausamkeit, z.B. wenn man Romane aus dem alten London liest. Ich war also schon darauf eingestellt, keinen Wohlfühlroman zu lesen. Auch bei Krimis bin ich nicht zimperlich. Aber dieses Buch habe ich nach der Hälfte abbrechen müssen. Ich habe mich bemüht, mich da durch zu kämpfen, aber es konnte mich zu keiner Zeit fesseln. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Schreibstil, der Sprache und den langen Beschreibungen der Brutalitäten und des Elends. Eine Hinrichtungsszene z.B. geht ein paar Seiten lang und natürlich braucht der Henker 5 Schläge, bis der Kopf des Delinquenten abgeschlagen ist. Das müsste m.E. nicht sein. Ich habe in vielen historischen Romanen schon zig drastische Hinrichtungsszenen gelesen, aber hier war es wirklich zu heftig. Und die Brutalität und Gewalt zieht sich durch, alles detailreich beschrieben. Auch die vielen epischen Beschreibungen der Szenerie störten meinen Lesefluss, es waren recht viele Längen. Außerdem gefielen mir die Charaktere nicht, ich konnte mit den Figuren nicht warm werden. Ich empfand während des Lesens insgesamt nur Befremdung, Abneigung und Ekel, so dass ich das Buch irgendwann weggelegt und beschlossen habe, es nicht zu Ende zu lesen. Für mich war das nichts!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Spannung pur

Dark Call - Du wirst mich nicht finden
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Holly Wakefield arbeitet als forensische Kriminalpsychologin. Sie kann sich in die Psyche von Mördern hineinversetzen. Von Serienmördern ist sie geradezu fasziniert und geradezu Expertin auf diesem Gebiet. ...


Holly Wakefield arbeitet als forensische Kriminalpsychologin. Sie kann sich in die Psyche von Mördern hineinversetzen. Von Serienmördern ist sie geradezu fasziniert und geradezu Expertin auf diesem Gebiet. Als sie von DI Bishop von der Met Police gebeten wird, in einem Mordfall beratend zur Verfügung zu stehen, sagt sie sofort zu. Ihr bietet sich am Tatort ein verstörendes Bild. Die Leichen sind übel zugerichtet. Holly ist sofort klar: der Täter hat nicht das erste Mal gemordet und wird es wieder tun.

Das Buch ist nichts für Zartbesaitete. Die Opfer des Serienkillers werden wirklich brutal ermordet und inszeniert aufgefunden. Aber für diejenigen, die das abkönnen ist das Buch sehr spannend zu lesen. Alles drin, was ein guter Thriller braucht. Glaubhafte Charaktere, spannende Handlung, überraschende Wendungen und fesselnder Showdown am Ende. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, habe es geradezu verschlungen. Kaum zu glauben, dass es sich hier um ein Thriller Debüt handelt. Den Autor muss ich mir merken, Von Holly und Bishop möchte ich unbedingt mehr lesen.

Veröffentlicht am 20.04.2019

leider etwas langweilig

Château Mort
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Frankreich wird von einer Hitzewelle geplagt. Und ausgerechnet jetzt findet der Marathonlauf im Medoc statt. Entlang der Strecke gibt es für die Läufer von den Winzern ein Gläschen Wein. Luc und seine ...

Frankreich wird von einer Hitzewelle geplagt. Und ausgerechnet jetzt findet der Marathonlauf im Medoc statt. Entlang der Strecke gibt es für die Läufer von den Winzern ein Gläschen Wein. Luc und seine Freundin Anouk erleben mit, wie zwei Läufer plötzlich zusammenbrechen. Einer von ihnen stirbt. Luc nimmt sofort die Ermittlungen auf. War einer der Weine vergiftet? Ausgerechnet der angebotene Wein von Lucs Freund, dem WInzer Richard, der große finanzielle Probleme hat? Der Tote war nämlich eigentlich fit und zudem der Besitzer eines begehrten Weinguts...

So gern ich den ersten Band um Luc Verlain gelesen habe, so wenig konnte mich dieses Buch fesseln. Ich fand es leider eher langweilig. Die vielen detaillierten Beschreibungen von Nebensächlichkeiten, wie Gerichten z.B., haben meinen Lesefluß doch sehr gestört. Über die Winzerei erfährt man zwar vieles, das trägt aber nicht zum Auflösen der Krimihandlung bei. Mir war es zu viel Land und Leute und zu wenig Krimi. Einen weiteren Band werde ich daher nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 03.04.2019

atmosphärischer und unterhaltsamer Krimi

Dünengeister
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Schon der Anfang des Buches im Jahr 1778 war recht gruselig und atmosphärisch. Der Sylter Deichgraf Haie Melander birgt nach einem Schiffunglück Leichen, die er zu medizinischen Zwecken verkauft. Der nächste ...

Schon der Anfang des Buches im Jahr 1778 war recht gruselig und atmosphärisch. Der Sylter Deichgraf Haie Melander birgt nach einem Schiffunglück Leichen, die er zu medizinischen Zwecken verkauft. Der nächste Handlungsstrang findet im Jahre 1914 statt. Im Haus des Fabrikanten Heinrich Melander geschieht ein Mord. Und dann heute. Auf dem Melanderschen Besitz werden in einer Düne menschliche Knochen gefunden. Anscheinend liegt die Leiche dort aber schon über 100 Jahre. John Benthien macht mit seiner Freundin gerade Urlaub auf der Insel und nimmt die Ermittlungen auf, denn bei dem einen Leichenfund bleibt es nicht...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vor allem die drei Zeitebenen fand ich interessant und war gespannt, wie sich das mit dem Heute verknüpft. Ich habe schon die Vorgängerbände um Kommissar John Benthin gelesen und habe mich gefreut, neben dem spannenden Kriminalfall auch wieder über sein Privatleben und das von seinem sympathischen Vater Ben lesen zu können. Man kann den Krimi aber auch sehr gut ohne die vorangegangenen Bände lesen. Als Nordlicht liebe ich atmosphärische Küstenkrimis. Auch hier gab es wieder jede Menge Lokalkolorit, sehr bildhaft und gut beschrieben. Man bekommt sofort Lust auf Urlaub an der Nordsee. Die Handlung war zudem fesselnd, mit einigen falschen Fährten, kniffliger Ermittlungsarbeit und einer überraschenden Auflösung. Nicht sofort zu wissen, wer der Täter ist, gefällt mir immer gut. Man rätselt daher die ganze Zeit mit und taucht einfach ins Buch ab. Die Autorin hat wieder einmal gezeigt, dass auch ein unblutiger Krimi spannend und unterhaltsam sein kann. Ich freue mich schon auf den nächsten Band um John Benthien.

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Figuren
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 30.03.2019

nichts für Zartbesaitete

Nemesis
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CJ Townsend ist nach einer jahrelangen Auszeit nach dem Cupido Fall wieder zurück bei der Staatsanwaltschaft in Miami. Cupido ist zwar vor ein paar Monaten aus dem Gefängnis entkommen, aber sie weiß, dass ...

CJ Townsend ist nach einer jahrelangen Auszeit nach dem Cupido Fall wieder zurück bei der Staatsanwaltschaft in Miami. Cupido ist zwar vor ein paar Monaten aus dem Gefängnis entkommen, aber sie weiß, dass er ihr nicht mehr gefährlich werden kann. Als eine kopflose weibliche Leiche gefunden wird mit einem Brandzeichen auf der Schulter, weiß CJ sofort, dass der Mörderclub dafür verantwortlich sein muss, in dem auch Cupido aktiv war. Sie hat eine Liste mit "Mitspielern". Nur kann sie nicht sagen, woher sie sie hat. Auf der Liste viele prominente, reiche und einflussreiche Persönlichkeiten, die sich einer Strafverfolgung sicher geschickt entziehen würden. CJ muss es selbst in die Hand nehmen, denn es ist schon wieder eine junge Frau verschwunden.

Das Buch ist nichts für Zartbesaitete, aber das sind die Bücher der Autorin ja meist nicht. Ich habe die bisherigen Bücher der Autorin ebenfalls gelesen. Dieses Buch ist besser, als die beiden vorangegangenen, aber an "Cupido" kommt es m.E. nicht heran. Die Ereignisse sind auch hier brutal, aber dennoch fand ich das Buch nicht allzu spannend. Irgendwie fehlte mir etwas für den Thrill. Es gab zwar spannende Stellen, aber ich habe nicht wirklich mitgefiebert, wie die Sache ausging, blieb irgendwie unbeteiligt. Es war zudem für mich etwas befremdlich, dass CJ nun als Nemesis, die Rachegöttin, auftritt und dann auch noch Mutter werden will. Insgesamt unterhaltsam, aber für mich kein Pageturner . Daher 4 Sterne, da es spannendere Thriller gibt.