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Veröffentlicht am 26.03.2018

Mord in Niensühn

Ostseerache
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Flora ist wieder in ihr Elternhaus in Niensühn eingezogen. Seit vielen Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Seit damals. Flora war 12 Jahre alt, als ein Nachbarsjunge namens Simon starb. ...

Flora ist wieder in ihr Elternhaus in Niensühn eingezogen. Seit vielen Jahren hatte sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter. Seit damals. Flora war 12 Jahre alt, als ein Nachbarsjunge namens Simon starb. Und Flora soll an seinem Tod Schuld gewesen sein. Angeblich starb Simon bei einem Spiel. Aber Flora erinnert sich nicht daran, was passiert ist. Sie wurde kurz darauf in die Psychiatrie gesteckt und ihr Vater, ein Polizist, brachte sich danach selbst um. Floras Mutter wollte nichts mehr mit ihr zu tun haben, und der Kontakt brach ab. Aber nun hatte sie einen Herzinfarkt und liegt im Krankenhaus. Daher hat sie ihre Tochter um Hilfe gebeten. Flora nutzt die Abwesenheit ihrer Mutter, in alten Unterlagen ihres Vaters nach neuen Informationen zu suchen. Sie will endlich wissen, was seinerzeit passiert ist, denn die Dorfbewohner nehmen Anstoß daran, dass Flora wieder da ist. Man hat immer noch nichts vergessen von den Ereignissen damals. Nur eine Nachbarin ist nett zu ihr, Nicole. Aber dann wird Nicole vergiftet aufgefunden. Pia Korittki von der Lübecker Kriminalpolizei und ihr Team nehmen die Ermittlungen auf.

Eva Almstedt hat um Pia Korittki schon viele Krimis geschrieben. Dieses ist der 13. Band. Man muss aber die Vorgängerbände nicht unbedingt gelesen haben, um sich reinzufinden. Bereits von der ersten Seite an war ich von der Handlung gefesselt. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und das Kopfkino läuft. Mir als Nordlicht gefällt natürlich auch das Lokalkolorit sehr gut.
Wie ich es mag mit einigen falschen Fährten zwischendurch hält die Autorin die Spannung hoch. Die Charaktere wirken authentisch und auch an dem Privatleben von Pia nimmt man Anteil. Mit viel kriminalistischem Gespür sieht Pia Dinge, die ihre Kollegen nicht sehen. Und hat sie sich erst einmal in einen Fall verbissen, macht sie weiter, auch wenn es ihr persönlich nicht gut geht. Der Fall wird schlüssig aufgelöst, auf den Täter wäre ich nicht gekommen. Ein spannender Showdown fehlte ebenfalls nicht. Allerdings war mir der Schluss zu abrupt. Da hätte einiges für mich noch weiter ausgeführt werden sollen, einige Fragen blieben offen. Und eine Passage zwischendurch war meiner Meinung nach gänzlich überflüssig. Da hat man mehr erwartet, als dann kam. So werden es letztlich trotz spannender Unterhaltung nur 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Atmosphäre
  • Handlung
  • Spannungsbogen
  • Cover
Veröffentlicht am 26.02.2018

Wolf wieder in Bestform

Ostfriesenfluch
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Der 12. Band der Ostfriesenreihe fängt schon sehr spannend an. Eine Frau flieht nackt vor einem Mann, der sie entführt und gefangen gehalten hat. Doch sie kann ihm leider nicht entkommen und wird von ihm ...

Der 12. Band der Ostfriesenreihe fängt schon sehr spannend an. Eine Frau flieht nackt vor einem Mann, der sie entführt und gefangen gehalten hat. Doch sie kann ihm leider nicht entkommen und wird von ihm mit einer Schrotflinte erschossen. Ein zufällig anhaltender Autofahrer, den sie um Hilfe bitten wollte, wird von dem Entführer auch gleich mit erschossen. Das Team um Ann Kathrin Klaasen nimmt die Ermittlungen auf, wobei Ann Kathrin selbst in Gefahr gerät. Und natürlich bleibt es nicht bei den beiden Toten vom Prolog...

Ich habe alle bisherigen Bände der Reihe gelesen. Zwischenzeitlich hat mir das eine oder andere Buch nicht so gut gefallen, aber hier ist der Autor wieder in Bestform. Die Handlung ist geschickt aufgebaut, mit vielen Wendungen und falschen Fährten, was mir gut gefallen hat. Ich mag die Atmosphäre und das Lokalkolorit, was der Autor sehr gut rüber bringt. Man bekommt sofort Lust auf einen Urlaub in Ostfriesland. Der Schreibstil ist dabei flüssig und liest sich gut, so hatte ich das Buch wieder einmal schnell durchgelesen. Die Spannung ist durchgängig da und alle alten Bekannten sind auch wieder dabei. Die Figur des Rupert ist mir persönlich eigentlich zu überzeichnet, aber bei seiner Showeinlage oder seinen Englischkenntnissen musste ich doch sehr lachen. Natürlich mussten auch wieder das Café Ten Cate und seine Marzipanseehunde, Ann Kathrins Verhörgang, sogar an zwei Stellen, die bestimmten Klingeltöne, Ann Kathrins ermordeter Vater, Maurer Peter Grendel und Bettina Göschl erwähnt werden und auch der Journalist Holger Blohm hat eine Rolle. Diese ständigen Wiederholungen haben mich ein paar Bücher lang etwas genervt, jetzt nehme ich es einfach als gegeben hin. Man wartet gewissermaßen schon auf die jeweilige Erwähnung und kann es danach dann abhaken. Am Ende des Buches findet sich eine Leseprobe des dreizehnten Bandes, den ich sehr gern auch wieder lesen werde und von dem ichhoffe, dass er mindestens so gut wie dieser Band wird. Ich habe mich mit diesem Buch sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe daher 5 Serne.

Veröffentlicht am 20.02.2018

was geschah auf der Aurora Borealis?

Woman in Cabin 10
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Die Journalistin Lo Blacklock ist auf die Jungfernfahrt der Aurora Borealis eingeladen. Sie ist froh, ein paar Tage ausspannen zu können, denn kurz vor Abfahrt des Schiffes wurde zu Hause bei ihr eingebrochen. ...

Die Journalistin Lo Blacklock ist auf die Jungfernfahrt der Aurora Borealis eingeladen. Sie ist froh, ein paar Tage ausspannen zu können, denn kurz vor Abfahrt des Schiffes wurde zu Hause bei ihr eingebrochen. Seit dem kann sie nicht schlafen. Auch auf dem Schiff hat sie einen leichten Schlaf und wacht durch ein Geräusch auf. War da ein Schrei aus der Nachbarkabine? Und ein Platschen im Wasser? Lo alarmiert den Sicherheitsdienst. Aber nebenan ist niemand, die Kabine ist leer. Am Abend zuvor hatte Lo sich aber bei einer jungen Frau Wimperntusche geliehen und die Kabine war voller Sachen. Nun ist nichts mehr zu sehen und man glaubt Lo nicht. Hat es die Frau überhaupt gegeben? Und warum antwortet Lo nicht auf die Mails und SMS ihres Freundes und ihrer Chefin?

Mir hat der Schreibstil sehr gut gefallen, und ich fand die Handlung spannend. Schon der Prolog ist gruselig, wird aber noch getoppt durch die Schilderung dessen, was die Protagonistin mit dem Einbruch erlebt. So war man von Anfang an gefesselt. Auch auf dem Schiff geht es spannend weiter, durch die Ich-Form ist man hautnah dabei. Ich konnte sehr gut mit der Protagonistin mitfühlen, was sie durchmacht wird sehr gut beschrieben. Zu Anfang war sie mir nicht sonderlich sympathisch, z.B wegen der Art, wie sie mitbihrem Freund umging, aber später fand ich ihre z.T humorige Art doch unterhaltsam. Einige Längen gab es zwar auch, z.B. die detaillierte Schilderung einer Beauty-Anwendung oder abendliche Tischgespräche, aber das tat der Unterhaltung keinen Abbruch. Die ganze Zeit rätselt man, ob Lo sich alles nur eingebildet hat oder ob tatsächlich etwas passiert ist und warum. Die Auflösung dann war schlüssig. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt. Ob es wohl noch weitere Bände um Lo Blacklock geben wird? Das würde mich freuen.

Veröffentlicht am 20.02.2018

handwerklich gut gemachter Krimi

Totenweg
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Die junge Polizistin Frida Paulsen bereitet sich in Hamburg auf die Abschlußprüfung an der Polizeiakademie vor. Jahrelang war sie im Streifendienst tätig und möchte nun zur Kriminalpolizei. Seit vor 20 ...


Die junge Polizistin Frida Paulsen bereitet sich in Hamburg auf die Abschlußprüfung an der Polizeiakademie vor. Jahrelang war sie im Streifendienst tätig und möchte nun zur Kriminalpolizei. Seit vor 20 Jahren ihre beste Freundin ermordet wurde und ihre Eltern sie danach ins Internat schickten, zieht sie nichts mehr nach Hause in die Elbmarsch auf den elterlichen Apfelhof. Noch immer verübelt sie ihnen, dass sie ins Internat geschickt wurde, wo sie eine harte Zeit hatte. Doch dann erhält sie einen Anruf ihrer Mutter. Ihr Vater wurde brutal niedergeschlagen. Ob er überlebt ist fraglich. Frida fährt gleich zu ihrer Mutter. Der Hof ist heruntergekommen, die Finanzen stehen schlecht. Und der Vater liegt im Koma. Wer wollte ihn umbringen und warum? Frida muss sich der Verantwortung und den Dämonen ihrer Vergangenheit stellen. Die Ermittlungen leitet ausgerechnet der Kommissar, der sie damals nach dem Mord an ihrer Freundin verhört hat und der noch immer den bisher nicht identifizierten Täter finden möchte. Was aber verschweigt Frida ihm?

Das Buch ist ein meines Erachtens sehr gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe. Als Hamburgerin gefällt mir natürlich auch das Setting in der Elbmarsch. Das Lokalkolorit kommt sehr gut rüber. Der Fall ist vielschichtig und spannend. Die Charaktere werden sehr gut herausgearbeitet und wirken authentisch. Der Spannungsbogen wird kontinuierlich gehalten und gegen Ende wird noch mal eine Schippe drauf gelegt. Ich habe das Buch an zwei Tagen durchgelesen gehabt, da ich es nicht aus der Hand legen konnte. Immer wieder gab es Wendungen und auch falsche Fährten, so dass man bis kurz vor Schluss nicht wußte, wer und warum. Die Auflösung war schlüssig. Nur mit Frida wurde ich lange nicht warm, weil ich nicht verstanden hatte, warum sie so lange geschwiegen hatte. Aber das war auch der einzige Kritikpunkt. Mir hat das Buch ansonsten rundum gut gefallen und ich freue mich, dass es (wohl im Oktober) eine Fortsetzung geben wird. Eine Leseprobe ist hinten im Buch, so dass man kurz lesen kann, wie es mit Frida und Kommissar Haverkorn weitergeht.

Veröffentlicht am 17.02.2018

Abgründig

Böse Schwestern
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Ellen Tamm, Kriminalreporterin bei TV4, hatte nach einer Berichterstattung über ein kleines Mädchen einen Nervenzusammenbruch. Sie ist krankgeschrieben und ihre Familie drängt sie, sich auf dem Land ...

Ellen Tamm, Kriminalreporterin bei TV4, hatte nach einer Berichterstattung über ein kleines Mädchen einen Nervenzusammenbruch. Sie ist krankgeschrieben und ihre Familie drängt sie, sich auf dem Land bei ihrer Mutter zu erholen. Widerwillig fährt Ellen nach Örelo, den zu Hause erinnert sie alles an ihre mit 8 Jahren verstorbene Zwillingsschwester, die im angrenzenden See ertrunken war. Unterwegs sieht Ellen einen abgesperrten Tatort. Auf der Tankstelle erfährt sie, dass eine Frau ermordet neben ihrem Auto aufgefunden wurde. Ellen ist gleich in ihrem Element, macht Fotos, befragt die Polizisten.... Der Mordfall lenkt sie etwas von ihren eigenen Problemen ab und so nimmt sie die Ermittlungen auf.

Ich kannte den vorherigen Band nicht, in dem es wohl um das kleine Mädchen ging und der zu Ellens Nervenzusammenbruch geführt hatte. Man sollte das Buch wohl zuerst lesen. Hier wird aus der Sicht von Ellen geschrieben, aber auch aus der Sicht von einer Lehrerin namens Hanna und einer weiteren Frau namens Alexandra. Das verwirrt etwas, da lange die Zusammenhänge nicht klar sind. Ellen war mir nicht sehr sympathisch in vielem was sie tat oder dachte, aber trotzdem war das Buch gut geschrieben und unterhaltsam. Man wurde auf falsche Fährten gelockt, dachte, man weiß, was los war und wurde dann am Schluss doch überrascht. Leider endete das Buch danach recht abrupt, da blieb noch etwas offen, von dem ich gern gewusst hätte, was nun weiter geschieht. Ich würde dennoch eine Fortsetzung gern lesen.