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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.11.2019

Wieder besser als der Vorgängerband

Winteraustern
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Kommissar Luc Verlain will seinem krebskranken Vater, einem ehemaligen Austernfischer, ermöglichen, noch einmal im Morgengrauen zu den Austernbänken rauszufahren. So können beide mit dem Gendarmerieboot ...

Kommissar Luc Verlain will seinem krebskranken Vater, einem ehemaligen Austernfischer, ermöglichen, noch einmal im Morgengrauen zu den Austernbänken rauszufahren. So können beide mit dem Gendarmerieboot mitfahren, das auf Patrouille ist, um die Austernzüchter vor Diebstählen zu schützen. Da entdecken sie einen Austernfischer, der auf einer Sandbank liegt. Er wurde niedergeschlagen und konnte gerade noch vor dem Ertrinken gerettet werden. Kurz darauf müssen Luc und sein Vater eine weitere schlimme Entdeckung machen: zwei tote junge Männer wurden an Pfählen festgebunden der Flut überlassen. Auch sie haben Kopfverletzungen. Luc nimmt zusammen mit seiner Freundin Anouk die Ermittlungen auf.

Mir hatte der letzte Band um Luc Verlain gar nicht gefallen. Da ging es mir zu viel um Wein und der Fall war langweilig. Dieses Buch hat mir sehr viel besser gefallen. Mit sehr viel Lokalkolorit geht es hier neben dem Kriminalfall um die Austernzucht. Man erfährt auch hier viele Details, aber das fand ich ganz interessant und es war gut geschrieben. Ich hatte direkt Lust, einen Urlaub in Arcachon zu machen. Zum Schluss gibt es einen kleinen Cliffhanger hinsichtlich Lucs Privatleben, ich persönlich mag nicht so gern so angeteasert im Unklaren gelassen zu werden. Insgesamt fand ich das Buch dieses Mal aber wieder spannend und freue mich schon auf das nächste Buch der Reihe.

Veröffentlicht am 07.06.2019

Gina ermittelt in einem sehr alten Fall

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und arbeitet wieder in der Abteilung Cold Cases. Ihr Ehemann Toni bleibt inzwischen zu Hause bei ihrer Tochter Chiara. Aus der Presse erfährt Gina von einem ...

Gina Angelucci ist aus der Elternzeit zurück und arbeitet wieder in der Abteilung Cold Cases. Ihr Ehemann Toni bleibt inzwischen zu Hause bei ihrer Tochter Chiara. Aus der Presse erfährt Gina von einem Altfall. Auf einen Kiesablageplatz in Altbruck wurden die Skelette von zwei Menschen gefunden. Gina würde gern ermitteln. Aber die Skelette sind etwa 70 - 80 Jahre alt, da ist das Interesse, Resourcen darauf zu verschwenden, nicht sehr groß. Gina jedoch bleibt hartnäckig und erhält schließlich doch noch den Ermittlungsauftrag, da sich inzwischen auch die Presse eingeschaltet hat und Wahlen anstehen.

Mir hat das Buch wieder gut gefallen, ich konnte es kaum aus der Hand legen. Obwohl es sich um einen Fall aus der Zeit kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs handelt, war es doch durchaus spannend zu lesen. Die Ermittlungen sind zwar mühsam, aber zogen sich nicht so endlos hin, wie bei manchen Cold Case Fällen. Da wird es mir oft langweilig. Es gab auch noch einen kleinen Aufreger im Privatbereich von Gina und Toni, so war das Buch insgesamt eine runde Sache und ich habe es gern gelesen.

Veröffentlicht am 10.03.2019

spannender Politthriller mit ein paar Längen

3 2 1 - Im Kreis der Verschwörer
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Bei einer Großveranstaltung am Trafalgar Square, an der neben brittischen Politikern auch der gegenwärtige US Präsident und sein Amtsvorgänger Thompson teilnehmen, hat sich unter die Scharfschützen der ...

Bei einer Großveranstaltung am Trafalgar Square, an der neben brittischen Politikern auch der gegenwärtige US Präsident und sein Amtsvorgänger Thompson teilnehmen, hat sich unter die Scharfschützen der Sicherheitskräfte ein Auftragskiller geschlichen: Joshua soll einem Attentäter freies Schussfeld ermöglichen und ihn dann selbst auslöschen. Der Attentäter gelangt so auch zur Bühne und schießt auf den hochrangigen britischen Politiker Matthewson sowie auf Thompson. Sicherheitschef Joe Dempsey kann den Attentäter zu Boden reißen, bevor Joshua ihn eliminieren kann, er wird verhaftet. Der Attentäter ist Ire und der Ex-Präsident der USA hatte zuvor Drohungen der Wahren IRA erhalten, seine Teilnahme an der Veranstaltung jedoch dennoch durchgezogen. Matthewson stirbt und in Folge wird der britische Premierminister aufgrund seiner Irlandpolitik in Frage gestellt. Steckt die IRA hinter dem Anschlag? Der Attentäter erzählt seinem Anwalt etwas anderes, doch dieser wird kurz darauf ermordet...

Es handelt sich hier um einen politischen Thriller. Das ist nicht jedermanns Sache. Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht so leicht. Zum einen gleich zu Beginn sehr viele Personen, darunter immer wieder Namen, die mit D anfingen, insgesamt sechs. Das fand ich etwas verwirrend. Zudem wurde vieles sehr detailverliebt beschrieben. Und nach dem Attentat ist das nächste Kapitel das eines Kreuzverhörs. Über Seiten wird eine Gerichtsverhandlung dargestellt, die Null mit der Handlung zu tun hatte und die ich als Füllmaterial empfunden habe. Aber ich habe durchgehalten und nach einer Weile schälten sich dann doch die Konturen der Handlung heraus und die Story nahm an Fahrt auf. Sicherheitschef Dempsey und parallel dazu die CNN Journalistin Sarah sowie der Anwalt Michael Devlin recherchieren die Hintergründe für das Attentat und die nachfolgenden Ereignisse. Sie geraten dabei selbst ins Fadenkreuz der Drahtzieher. Es geht um eine geradezu ungeheuerliche Verschwörung. Man ahnt zwar, wer hinter den Geschehnissen steckt, aber das tat der Spannung keinen Abbruch. So hat mich das Buch dann insgesamt doch noch gut unterhalten.

Veröffentlicht am 08.02.2019

Unterhaltsamer Krimi

Blind
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Nathanial hat als Kind unter traumatischen Umständen sein Augenlicht verloren. Mit Hilfe seiner Blindenhündin Alisha und der App „be my eyes“, mit der Sehende Blinden bei Anruf helfen können, kommt er ...

Nathanial hat als Kind unter traumatischen Umständen sein Augenlicht verloren. Mit Hilfe seiner Blindenhündin Alisha und der App „be my eyes“, mit der Sehende Blinden bei Anruf helfen können, kommt er jedoch gut im Leben zurecht. Als er eines Tages gerade über die App mit Carole spricht, die ihm bei der Auswahl eines Hemdes helfen soll, hört er, wie Carole anscheinend in ihrer Wohnung überfallen wird. Als er die Polizei um Hilfe bittet, kommt er nicht weiter, da er weder ihren Nachnamen noch die Anschrift kennt. Auch wird er anscheinend nicht ernst genommen, nicht einmal von seinen Eltern.. Er wendet sich daher hilfesuchend an die Journalistin Milla, die mit einem Polizisten befreundet ist und über den vielleicht herausfinden kann, ob es Carole gut geht oder ob sein ungutes Gefühl berechtigt ist. Milla glaubt ihm und will ihm helfen. Die Handlung dreht sich jedoch nicht nur um Carole, sondern Milla ist beruflich noch an einer anderen Story dran. Ein HIV Skandal...

Mir hat das Buch gut gefallen. Es liest sich flüssig, das Geschehen wird in kurzen Kapiteln im Präsens geschrieben. Nathaniel und Milla waren mir gleich sympathisch. Wie Nathaniel als Blinder mit seinem Alltag umgeht, fand ich sehr interessant. Z.B. die App, oder wie er seine Mails abruft oder wie Texte in Brailleschrift auf die Tastatur übertragen werden. Interessant auch die Beschreibung des Essens im Dark Room Restaurant, in den Nathaniel kellnert. Die Handlung war spannend, mit einem gelungenen Showdown am Ende. Einzig doch die vielen Zufälle und Verknüpfungen fand ich zu konstruiert. Aber insgesamt war das Buch sehr unterhaltsam. Ich werde sicher auch das nächste Buch um Milla lesen. Nur, wie die Neue Züricher Zeitung darauf kommt, dass Milla „leise an Lisbeth Salander“ erinnern soll, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen!

Veröffentlicht am 09.04.2018

Familienfehde

Spreewaldrache (Ein-Fall-für-Klaudia-Wagner 3)
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Klaudia Wagner von der Kriminalpolizei Lübben ist mit ihren Kollegen auf einem Wurstseminar. Eine teambildende Maßnahme, und keiner hat so recht Lust zu der Veranstaltung. Da kommt es gerade recht, dass ...

Klaudia Wagner von der Kriminalpolizei Lübben ist mit ihren Kollegen auf einem Wurstseminar. Eine teambildende Maßnahme, und keiner hat so recht Lust zu der Veranstaltung. Da kommt es gerade recht, dass ein Polizeiboot am Steg anlegt und von einem Fall gefährlicher Körperverletzung berichtet. Es handelt sich um Daniel, den Sohn der Gastgeberin des Seminars. Er wurde vor einer Datsche niedergeschlagen, hat aber überlebt. Klaudia versucht herauszufinden, was passiert ist. Der Junge ist allerdings nicht sehr kooperativ. Kurz darauf wird ein alter Mann, offenbar ein Landstreicher, an fast der selben Stelle erschlagen aufgefunden. Haben die beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Was verschweigt Daniel? Aber Daniel ist nicht der einzige, der ein Geheimnis hat.

Spreewaldrache ist der dritte Krimi aus der Reihe um die Ermittlerin Klaudia Wagner. Ich habe auch die ersten beiden Bände gelesen, aber schon viel wieder vergessen. So hab ich aus dem privaten Bereich von Klaudia, der hier hin und wieder angesprochen wird, die Vorgeschichte nicht mehr gewußt und einiges daher nicht so recht nachvollziehen können. Man muss sich vieles aus Andeutungen zusammenreimen. Auch der Krimi war etwas "unübersichtlich". Die Erzählung wechselt vom Jetzt zur Vergangenheit 1993. Man erfährt in Fragmenten von einem damaligen Ereignis, dass die Fehde zwischen den beteiligten Familien noch heute beeinflusst und auch zu den heutigen Geschehnissen geführt hat. Und es hat eine Weile gedauert, bis ich gemerkt hatte, dass "sie" nicht die ist, die ich dachte. Aber alles klärt sich schlüssig auf und spannend war die Handlung allemal. Mir haben Klaudia und ihr Team gut gefallen, sie sind authentisch und sympathisch dargestellt. Mir hat auch der bildhafte Schreibstil gut gefallen. Ich war noch nie im Spreewald, kann mir aber die Gegend und die Atmosphäre jetzt sehr gut vorstellen. Und man lernt etwas neues. Z.B. die Bezeichnung Fließ für Fluß oder Bach. Und was ist ein Gurken-Luki? Ein Gurkenschnaps? Insgesamt hat mir auch dieser Krimi aus der Reihe gut gefallen und ich würde gern mehr von dem Ermittlerteam lesen. Der Cliffhanger auf der letzten Seite hätte nicht sein müssen. Bis zum nächsten Buch hab ich die Szene doch schon wieder vergessen.