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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.06.2025

Die Suche nach dem Glück

Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein
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In "Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein" nimmt Nicole Jäger uns mit auf ihre eigene Reise, die sie nicht nur auf viele Bühnen, sondern in diesem Fall allein und spontan ans Meer führt, weil sie ...

In "Du hast ein Recht darauf, glücklich zu sein" nimmt Nicole Jäger uns mit auf ihre eigene Reise, die sie nicht nur auf viele Bühnen, sondern in diesem Fall allein und spontan ans Meer führt, weil sie einen klareren Kopf braucht. Sie ist verzweifelt, unglücklich und ist auf der Suche nach sich selbst und dem Glück.
Wer hier einen Ratgeber erwartet, der die einfache Antwort darauf liefert, wie wir glücklich werden, hat zum falschen Buch gegriffen. Vielmehr nimmt Nicole Jäger die Leser*innen mit ihrem humorvollen, sarkastischen Blick mit auf ihre eigene Suche und die Gedanken, Fragen und Zweifel in ihrem Kopf. Denn sie stellt sich selbst die Fragen, wie viele Zweifel noch okay sind, in welchen Situationen überhaupt gezweifelt werden soll und ob Glücklichsein immer mit Schönheit und Erfolg zusammenhängt. Eines findet sie auf jeden Fall heraus: Glück ist nichts, was wir bekommen oder was automatisch da ist, sondern für was wir offen sein müssen und was wir als solches definieren.

Für mich war das Buch jetzt kein krasser Augenöffner, aber ich habe es genossen, Nicole Jägers Gedanken und Erfahrungen zu folgen.

Veröffentlicht am 03.06.2025

Polit-Thriller mit aktuellen Bezügen

Echokammer
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In Norwegen rücken die Parlamentswahlen immer näher und in diesem Zuge ist die Terrorabwehr in hoher Alarmbereitschaft, denn einiges weist auf einen bevorstehenden Anschlag hin, dessen Ausmaß rechtzeitig ...

In Norwegen rücken die Parlamentswahlen immer näher und in diesem Zuge ist die Terrorabwehr in hoher Alarmbereitschaft, denn einiges weist auf einen bevorstehenden Anschlag hin, dessen Ausmaß rechtzeitig ausgemacht und der dann verhindert werden muss. Eine Gruppierung, bestehend aus rechtsnationalen Extremisten, soll einen Anschlag mit Rizin, einem pflanzlichen Gift, planen.
Liselott Benjamin und Martin Tong bilden um sich eine Anti-Terror-Einheit und versuchen, den Anschlag rechtzeitig zu verhindern. Währenddessen bereiten sich die Parteien, insbesondere die Arbeiterpartei, auf den Wahlkampf und dessen Unterstützung vor, bei der sie vor zweifelhaften Mitteln nicht zurückschreckt.

Das Autorenduo Ingar Johnsrud hat mit "Echokammer" einen spannenden Polit-Thriller geschrieben, der aktuelle Themen beinhaltet und so sicherlich überall in Europa spielen könnte. Das Buch lässt sich wegen der vielen Figuren und Schauplätze nicht einfach so weglesen, sondern benötigt Aufmerksamkeit, um die Zusammenhänge und Ereignisse der einzelnen Stränge zu fassen und der Storyline folgen zu können. Es hat mich tatsächlich einige Kapitel gebraucht, um mich dort zurechtzufinden. Was den Plot und den Spannungsbogen angeht, haben Ingar Johnsrud gute Arbeit geleistet.

Veröffentlicht am 28.05.2025

Nahbarer Roman mit Identifikationspotential

No Hard Feelings
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Penny ist unzufrieden mit ihrem momentanen Leben. Ihre Chefin tritt tyrannisch auf, erkennt Pennys Potential nicht und fordert viel. Die Beförderung, die ihr in Aussicht gestellt wurde, wird ihr nicht ...

Penny ist unzufrieden mit ihrem momentanen Leben. Ihre Chefin tritt tyrannisch auf, erkennt Pennys Potential nicht und fordert viel. Die Beförderung, die ihr in Aussicht gestellt wurde, wird ihr nicht geboten. Außerdem ist sie seit Jahren in einer Situationship mit Max, mit dem sie gern eine richtige Beziehung führen möchte, der jedoch nur auf Abruf Zeit mit ihr verbringen möchte. Im Vergleich mit ihren Freundinnen schneidet Penny schlecht ab - bei den anderen scheint es wirklich gut zu laufen. Bec ist mittlerweile verlobt, Annie wird Partnerin in der Kanzlei und Leo macht Party und fühlt sich gut dabei.

Ich denke, dass sich viele Leser
innen mit der 27-jährigen Penny identifizieren können: unglücklich im Job, nicht in der wertschätzenden Beziehung, die sie gern führen möchte und generell keinen klaren Weg davon, wo sie hin möchte.
Ich mochte den Schreibstil von Genevieve Novak sehr gern. Sie schreibt ungeschönt, bietet tiefe Einblicke in die Gedanken und Gefühle und macht relativ schnell deutlich, dass Pennys Selbstbild und ihre Unzufriedenheit auch Einfluss auf ihre Freund*innenschaften und ihr Umfeld hat.
Ich mochte die Entwicklung von Penny sehr gern nachverfolgen und fand sie realistisch und nachvollziehbar geschildert. Sie erlebt mehrere downs, entscheidt sich dann für eine Therapie und nimmt sich Zeit für Veränderung und Reflexion.

"No hard feelings" war ein schöner, unterhaltsamer Roman für mich, der mir in meinen 20ern sicherlich schon gut getan hätte.

Veröffentlicht am 27.05.2025

Spannende Lovestory

The First to Fall
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Jakob ist Leistungssportler und trainiert, doch sein Traum von seiner Sportkarriere platzt, als es innerhalb einer Bergtour unter Freund*innen zu einem tragischen Absturz kommt. Die Polizei startet ...

Jakob ist Leistungssportler und trainiert, doch sein Traum von seiner Sportkarriere platzt, als es innerhalb einer Bergtour unter Freund*innen zu einem tragischen Absturz kommt. Die Polizei startet Ermittlungen, in denen er ebenfalls eine Rolle spielt und das Land daher nicht verlassen darf. Da es mit dem Alpenchalet seiner Mutter ebenfalls nicht mehr gut läuft, unterstützt er sie und kümmert sich um alles Anfallende.
Aurora wird der Boden unter den Füßen weggerissen, als sie mit ihrem Van auf Reisen ist und dann erfährt, dass ihre Schwester bei einer Klettertour tödlich verunglückt ist. Sie kann das gar nicht glauben und will vor Ort herausfinden, was tatsächlich passiert ist und wie es zum Tod ihrer Schwester kommen konnte. Da sie mit ihrem Van liegenbleibt, auf Jakob trifft und die Teile für ihren Van jedoch einige Zeit brauchen, kommt sie im Chalet unter und kümmert sich um die Aufgaben von Jakobs Mutter. Dabei lernt sie auch Jakob immer besser kennen und sie fühlen sich zueinander hingezogen. Doch Jakob scheint sich gegen ihre Nähe zu sperren.

Ich war sehr gespannt auf Kristina Moningers neue Reihe und die Geschichte um Jakob und Aurora. Beide Figuren waren mir von Anfang an sympathisch und ich wollte natürlich auch unbedingt wissen, was es mit dem Unglück auf sich hat und ob Jakob tatsächlich Schuld trifft. Der Schreibstil ist flüssig, sehr leicht zu lesen und die Gefühle und Annäherungen von Jakob und Aurora waren in nachvollziehbarem Tempo.
Ich bin gespannt, wie es in der Reihe weitergeht!

Veröffentlicht am 27.05.2025

Über Jahrzehnte getrennt

Die Tage nach dem Pflaumenregen
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Suchi und Haiwen lernen sich als Kinder in den 1930er Jahren kennen, da ihre Familien nebeneinander wohnen. Während Suchis Familie traditionell geprägt ist, ist Haiwens Familie wohlhabend und eher westlich ...

Suchi und Haiwen lernen sich als Kinder in den 1930er Jahren kennen, da ihre Familien nebeneinander wohnen. Während Suchis Familie traditionell geprägt ist, ist Haiwens Familie wohlhabend und eher westlich geprägt. Dennoch verbringen die beiden Kinder viel Zeit miteinander und verlieben sich als Teenager ineinander; sie sprechen über das Heiraten. Doch dann wird durch den Krieg alles und ihre Wege trennen sich. Suchi und Haiwen schlagen komplett unterschiedliche Leben in verschiedenen Ländern ein und treffen sich sechzige Jahre später zufällig in Los Angeles wieder. Doch können sie nach all den Jahren getrennt voneinander wieder zueinander finden?

"Die Tage nach dem Pflaumenregen" erzählen die Lebensgeschichten von Suchi und Haiwen aus verschiedenen Perspektiven und auf den unterschiedlichen Zeitebenen ihres Lebens. Dabei erzählt Karissa Chen nicht chronologisch, sondern springt zwischen Kindheit, Jugend, Erwachsenenjahre und der Gegenwart hin und her.
Suchi und Haiwen sind Figuren, die sich im Laufe der Zeit immer mehr entfalten und über die die Leser*innen mehr erfahren. Dabei werden ihre unterschiedlichen Lebensverläufe und der Umgang damit deutlich.
Was mir neben der Liebesgeschichte der beiden gefallen hat, waren all die Informationen über den Krieg, da ich darüber bisher quasi nichts wusste. Das war auch ein großer Grund dafür, dass ich das Buch gelesen habe. Denn für mein Empfinden gab es viele Längen, ich bin manchmal in Gedanken abgeschweift. Doch grundsätzlich fand ich den Plot, die Figuren und ihre Geschichte innerhalb und nach den Kriegszeiten sehr interessant.