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Veröffentlicht am 16.02.2024

Schöne Novelle!

Der Weg der Wünsche
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Zum Ärger vieler Fans handelt es sich bei Patrick Rothfuss‘ neustem Werk nicht um Buch 3 der Königsmörder-Chroniken. Ich will ehrlich sein – auch ich hätte lieber The Doors of Stone gelesen. Aber in dieser ...

Zum Ärger vieler Fans handelt es sich bei Patrick Rothfuss‘ neustem Werk nicht um Buch 3 der Königsmörder-Chroniken. Ich will ehrlich sein – auch ich hätte lieber The Doors of Stone gelesen. Aber in dieser Rezension geht es nur um den Weg der Wünsche und ich bin nicht hier, um mich über die lange Wartezeit zu echauffieren.

Es war schön, mal wieder in diese Welt abzutauchen.
Bast ist einer meiner Lieblingscharaktere der Königsmörder-Chroniken. Er ist unglaublich interessant, was vor allem daran liegt, dass man kaum etwas über ihn weiß. Er ist ein mysteriöser Fae-Prinz, aber lebt mit Kvothe in dessen Gasthaus und ist sein ergebenster und vor allem sein einziger Schüler. Mal ist er kindlich, mal weise. Er kann wild und grausam sein, besitzt aber im Grunde ein gutes Herz. Eine Novelle über ihn war für mich sehr vielversprechend und hat nicht enttäuscht.

Beim Weg der Wünsche handelt es sich um eine erweiterte Version des Blitzbaumes, der schon in einer Anthologie namens Der Bruder des Königs aufgetaucht ist. Im Grunde ist die Geschichte immer noch die gleiche. Wer sie also bereits gelesen hat, wird in diesem Buch auf keine großartigen Erkenntnisse treffen, aber es gibt dennoch einiges Neues. Immerhin ist der Weg der Wünsche ca. 15.000 Wörter länger.

Die Novelle verfolgt Bast in seinem Alltag über den Laufe eines Tages, von Morgengrauen bis Mitternacht. Aufgeteilt ist sie dabei in verschiedene kleine Szenen, in denen unterschiedliche Personen auftreten und verschiedene kleine Dinge passieren. Kvothe selbst erscheint natürlich auch in der Geschichte, aber nur vereinzelt und der Fokus liegt nicht auf ihm.

Manche Szenen sind relativ nichtssagend – es ist eben Basts Alltag und er kann ein ziemlicher Taugenichts sein. Durch den fantastischen Schreibstil und den lockeren Humor bleiben aber auch diese Szenen lesenswert. Die ganze Novelle lässt sich leicht und schnell runterlesen, ist aber gleichzeitig sprachlich sehr schön. Mir sind einige Formulierungen im Kopf geblieben, die mir gut gefallen haben.
Andere Szenen dagegen sind inhaltlich wirklich interessant. Es ist spannend, mehr über die Magie der Fae zu erfahren. In den Königsmörder-Chroniken ist dies etwas, das für Kvothe bisher absolut ungreifbar bleibt. Umso spannender, aus der Perspektive von jemandem zu lesen, für den diese Magie so natürlich wie Atmen ist.

Es ist schwer zu sagen, ob man Bast im Laufe der Novelle wirklich besser kennenlernt. Er bleibt weiterhin ein geheimnisvoller, kaum greifbarer Charakter. Aber ein wenig lernt man schon über seine Gedanken und seine Sicht auf die Welt.

Insgesamt ist es aber eben eine Novelle. Es ist kein langes Buch mit viel Action und neuen Informationen. Wer Antworten auf Fragen aus den Königsmörder-Chroniken erwartet, wird enttäuscht. Wer einfach gerne mehr über Bast lesen möchte, oder die Welt der Königsmörder-Chroniken vermisst, könnte mit dem Weg der Wünsche aber Spaß haben. Und vielleicht findet ein aufmerksamer Leser auch ein paar anderweitig interessante Kleinigkeiten.

Vielen Dank an NetGalley und den Klett-Cotta Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Absolutes Highlight!

Emily Wildes Enzyklopädie der Feen
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Was für ein wundervolles Buch. Ich bin begeistert.
Die Geschichte ist nicht besonders kompliziert - Professorin Emily Wilde reist nach Hrafnsvik, um dort Feen zu erforschen. Aus einer einfach Forschungsreise ...

Was für ein wundervolles Buch. Ich bin begeistert.
Die Geschichte ist nicht besonders kompliziert - Professorin Emily Wilde reist nach Hrafnsvik, um dort Feen zu erforschen. Aus einer einfach Forschungsreise wird dann aber sehr viel mehr.

Der Stil, das Buch in Form von Tagebucheinträgen, hat mich zunächst skeptisch gemacht. Ein Tagebuch kann man schließlich nicht mitten während eines Kampfes schreiben, weshalb der Ausgang relativ klar ist. Realistisch gesehen, schreibt auch niemand ein Tagebuch, wie man eine Kampfszene miterlebt. Im Nachhinein fallen kleine Details weg, man ist nicht mehr so im Moment drin. Dazu kommt, dass Emily als Wissenschaftlerin einen sehr nüchternen Blick auf das Geschehen hat. Die Umsetzung ist aber fantastisch. Das Buch war unglaublich packend geschrieben und ich konnte es nicht weglegen.

Emily fand ich wirklich großartig. Sie ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich konnte ihr Verhalten hervorragend nachvollziehen. Die Wissenschaft ist für sie das allerwichtigste und sie kennt die Feen wie kein anderer. Aber tief in ihrem innersten verbirgt sie trotzdem ein gutes Herz. Ich fand es angenehm, dass sie tatsächlich schlau ist - wenn sie mal eine dumme Entscheidung trifft, dann mit vollem Bewusstsein und mit einer guten Erklärung für ihr unsinniges Verhalten.
Auch Wendell war klasse. Die perfekte Mischung aus charmant und nervig, arrogant und einfach richtig lieb.
Das Verhältnis zwischen den beiden war wunderbar dargestellt, beide mit ihren kleinen Eigenheiten, beide, wie sie sich gegenseitig so gut verstehen.
Auch Shadow hat mir unglaublich gut gefallen und die Dorfbewohner waren super, alle miteinander.

Auch die Charakterentwicklungen haben mir gut gefallen. Sie sind sehr subtil, wie es bei Büchern dieser Art oft ist. Es geht nicht darum, eine Wendung um 180° zu vollziehen, sondern mit seinen Taten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln und das ist sehr gut gelungen.

Der Schreibstil im gesamten Buch war toll. Ich habe sowieso eine Schwäche für alles skandinavische und die Beschreibungen von Eismagie und Schlittenfahrten haben mich tief in diese Welt gezogen.

Das Buch ist eindeutig Cozy Fantasy - aber dafür hatte es auch eine gehörige Portion Spannung. Im Vergleich mit bspw. Magie und Milchschaum ist hier der Fantasy Aspekt auch sehr viel höher.

Ich freue mich jetzt schon sehr auf den nächsten Band!

Danke NetGalley und Fischer Tor für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug zu einer ehrlichen Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Schön geschrieben, aber wenig dahinter

Vergissmeinnicht - Was bisher verloren war
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Während mir der erste Teil von Vergissmeinnicht sehr gut gefallen hat, fand ich den zweiten Band leider nicht ganz so überzeugend.

Es passiert relativ wenig wirklich relevantes. Die Handlung kommt nicht ...

Während mir der erste Teil von Vergissmeinnicht sehr gut gefallen hat, fand ich den zweiten Band leider nicht ganz so überzeugend.

Es passiert relativ wenig wirklich relevantes. Die Handlung kommt nicht voran, es gibt kaum Charakterentwicklung. Ein paar Punkte fand ich gut. Man lernt bestimmte Charaktere näher kennen und ein paar Hintergrundinformationen werden weiter ausgebaut. Aber insgesamt stagniert die Geschichte ziemlich. Das Buch leidet unter Zweitem-Band-Syndrom.

Trotzdem ist das Buch in klassischer Kerstin-Gier-Manier sehr angenehm zu lesen. Der lockere Schreibstil un dder Humor sorgen dafür, dass man es innerhalb kurzer Zeit durcharbeiten kann. Vor allem gegen Ende wurde es auch noch richtig spannend und ich hatte großen Spaß damit.

Aber ich habe auch das Gefühl, dass Kerstin Gier die Ideen ausgehen. Die anfänglichen Anspielungen an ihre anderen Reihen fand ich süß. Für treue Leser sind diese Easter Eggs echt nette Überraschungen. Aber inzwischen frage ich mich beinahe, ob man gegen sein eigenes Copyright verstoßen kann. Oder hat sie vor, ein Gier-Universum zu schaffen und ein Crossover zu schreiben? Das war schon etwas enttäuschend und ich hoffe, dass sich der nächste Band wieder etwas mit den Anspielungen zurückhält.

Insgesamt war es schon ein nettes Buch, aber ich hatte mir mehr erhofft. Zum zwischendurch Lesen ist es aber durchaus gut geeignet und ich werde den nächsten Band auch auf jeden Fall noch lesen.

Vielen Dank an NetGalley und den Fischer Verlag für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension.

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Veröffentlicht am 16.02.2024

Nimmt kein Blatt vor den Mund

Von hier betrachtet sieht das scheiße aus
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Locker, ehrlich, zynisch, wie sonst was - das Buch ist inhaltlich genauso, wie der Titel es einen denken lässt (aber nicht scheiße).
Ein Buch, das einem deutlich vorführen kann, dass man sein Leben und ...

Locker, ehrlich, zynisch, wie sonst was - das Buch ist inhaltlich genauso, wie der Titel es einen denken lässt (aber nicht scheiße).
Ein Buch, das einem deutlich vorführen kann, dass man sein Leben und sein Glück selbst in der Hand hält.

Trotz des eigentlich sehr ernstzunehmenden Themas ist das Buch humorvoll und witzig, nimmt das Ganze aber auch nicht auf die leichte Schulter. Immer wieder werden aktuelle und relevante Probleme angesprochen, aber auch nicht zu Tode thematisiert.
Darunter sind bspw. Rassismus, häusliche Gewalt, Drogenkonsum, Lebensmittelverschwendung und Klimawandel, neben dem vorherrschenden Thema von psychischer Gesundheit natürlich.
Wer das Buch lesen möchte, sollte sich dessen bewusst sein. Bei kontroversen Themen werden dabei unauffällig Pro- und Kontra-Punkte vorgestellt und der Leser hat die Möglichkeit, sich selbst ein Bild davon zu machen.

Das Buch liest sich sehr flüssig und macht echt Spaß. Teilweise war ich von der Ausdrucksweise etwas irritiert, "schön" würde ich die Sprache nicht unbedingt nennen, aber sehr passend. Und andererseits deutet der Titel ja bereits an, dass dieses Buch sich kein Blatt vor den Mund nimmt.

Wer Lust auf ein paar Denkanstöße hat und offen für alles ist, wird mit diesem Buch viel Spaß haben.

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Veröffentlicht am 15.02.2024

Bester Band des Food-Universe bisher!

Happy Meat – Der Geschmack der Liebe
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Das hier könnte glatt mein Lieblingsband des Food Universe sein. Allerdings habe ich das auch schon bei Spicy Noodles gesagt.

Die Handlung hat mir richtig gut gefallen. Zwar haben die anderen Teile auch ...

Das hier könnte glatt mein Lieblingsband des Food Universe sein. Allerdings habe ich das auch schon bei Spicy Noodles gesagt.

Die Handlung hat mir richtig gut gefallen. Zwar haben die anderen Teile auch schon einen gewissen Mystery-Aspekt, aber wie Cava die Spuren ihres Bruders nachgefolgt und dabei einige unerwartete Dinge heraus findet, war sehr mitreißend und gegen Ende wurde es nur immer spannender.

Insgesamt fällt auch wieder der humorvolle und lockere Schreibstil auf. Das Buch war sehr angenehm zu lesen. Teilweise musste ich sehr darüber lachen, wie unbekümmert über bestimmte Themen geschrieben wird. Es gab aber auch ein paar Punkte, die etwas ernster behandelt wurden und damit wurde in meinen Augen sehr gut umgegangen.

Cava ist ein toller Hauptcharakter. Sie war mir von Anfang an sympathisch und das hat sich im Laufe des Buches nur verstärkt. Badass, kratzbürstig, aber trotzdem eigentlich ein guter Mensch, der in einer echt miesen Situation gelandet ist.
Ich mochte es, mal einen Charakter zu haben, der von Anfang an von dieser Welt weiß und mitten drin aufgewachsen ist, wenn auch auf der anderen Seite. Auch ihre Familie und die ganze Dynamik war echt spannend. Es war überhaupt toll, mehr über Very Happy Meat zu erfahren und die Rolle davon in dieser Welt kennenzulernen.

Colt war natürlich auch super. Überraschend lustig und mit seiner Golden Retriever Energie eine perfekte Ergänzung für Cavas sarkastische Laune. Einfach ein echt netter Kerl.

Es war auch toll, bestimmte altbekannte Charaktere wieder zu treffen. Und ein paar sehr spannende neue Charaktere tauchen natürlich auch auf. Über so manche davon würde ich gerne mehr erfahren.

Das Finale war dann echt klasse, mit vielen Twists und sehr viel Spannung. Macht mal wieder Lust auf mehr!

Danke an Bastei Lübbe für ein Rezensionsexemplar im Gegenzug für eine ehrliche Rezension!

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