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Veröffentlicht am 21.09.2023

Das Leben ist nur ein Warten auf etwas anderes als das, was wir jetzt tun.

Die Schwarze Königin
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Ein Jagdausflug in den Bergen, der nicht vorher mit dem Hof abgesprochen war, endet für Maria tragisch. Sie hat sich allein davongestohlen, um ihren neuen Sattel einzuweihen, der ein Geschenk ihrer Schwester ...

Ein Jagdausflug in den Bergen, der nicht vorher mit dem Hof abgesprochen war, endet für Maria tragisch. Sie hat sich allein davongestohlen, um ihren neuen Sattel einzuweihen, der ein Geschenk ihrer Schwester Hedwig war. Doch ein dämonenhafter Braunbär beendet ihr Leben und das Leben ihres ungeborenen Kindes. In ihrem letzten Atemzug verflucht sie die nachfolgende Königin Ungarns – Barbara von Cilli, die fortan gemeinsam mit Vlad II gegen Heerscharen von Strigoi bestehen muss, um Rumänen und Ungarn von ihnen zu befreien. Viele Jahrhunderte später geht diese Aufgabe auf den letzten Nachfahren von Vlad II über, der jedoch noch nie etwas von Vampiren gehört hat.

Wer mich kennt, weiß, dass ich die Geschichten mit und um Graf Dracula sehr mag und vielleicht auch mehr als nur eine Ausgabe von „Bram Stokers Dracula“ habe. Aus diesem Grund fand ich es interessant, dass sich Markus Heitz gewagt hat, die Interpretation von Bram Stoker, dass Vlad der Pfähler ein Vampir ist, zu hinterfragen. Denn wenn man länger darüber nachdenkt, macht es wirklich keinen Sinn, dass ein Mann, der Menschen mit Freude pfählt, selbst ein Vampir ist. Es bietet sich doch eher die Interpretation an, dass er das gemacht hat, um die Vampire in Rumänien ein für alle Mal auszulöschen. Von daher war ich sehr gespannt, wie sich die Geschichte von diesem Anfangspunkt aus weiterentwickelt.

Dabei begleitet man zunächst in der Gegenwart den jungen Len, der einfach nur eine Busreise nach Prag unternehmen wollte und nach einer Aneinanderreihung von unglücklichen Umständen mitten in den Kampf zwischen Menschen und Strigoi hineingezogen wird, da er der letzte Nachfahre von Vlad II ist. Den Kampf muss er auch nicht allein bestreiten, sondern er erhält Unterstützung von einer ehemaligen Geschichtsprofessorin und zwei seiner Mitreisenden Klara und Oma Mokka. Allerdings kann er es auch noch nach der ersten Konfrontation mit einem Vampir immer noch nicht glauben, dass es Vampire gibt und tut sich über weite Strecken ziemlich schwer mit seiner Aufgabe, sodass ich am Anfang die Kapitel, in denen er auftaucht, nicht so gerne gelesen habe.

Ganz im Gegensatz zu den Kapiteln von Barbara von Cilli und Vlad II, die aus verschriftlichten, diktierten Tonaufzeichnungen aus bislang ausgewerteten Quellen bestehen. Dadurch lesen sich die Kapitel wie Archivberichte und man bekommt den Eindruck, dass man als Leser selbst, nach und nach herausfinden kann, was damals mit den beiden geschehen ist. Dazwischen sind auch immer wieder Briefe, Urkunden, Bibelstellen und zeitgenössische Schriftstücke, z.B. vom Juden Abraham von Worms, eingepflegt, sodass ich die Kapitel als sehr abwechslungsreich und spannend empfand.

Zwar weiß man durch die parallele Erzählung der Gegenwart und der Vergangenheit, dass Barbara von Cilli und Vlad II es nicht geschafft haben, die Strigoi aufzuhalten, ansonsten wäre das Erbe nicht auf Len übergangen, allerdings tut das der Spannung keinen Abbruch. Vielmehr wollte ich wissen, warum die beiden es nicht geschafft haben. Zudem gibt es auch einige spannende Wendungen, die ich so habe, nicht kommen sehen.

Auch wenn ich gerne mehr von Barbara von Cilli und Vlad II oder seinem Sohn gelesen hätte, so finde ich es trotzdem positiv, dass Markus Heitz es geschafft hat, die Geschichte auf einen Einzelband zu beschränken. Dadurch verlasse ich die Welt von „der schwarzen Königin“ mit einem positiven Gefühl und kann jedem die Geschichte ans Herz legen, der eine Neuinterpretation des Mythos um Vlad, den Pfähler lesen möchte.

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Veröffentlicht am 05.06.2023

Wunder sind leise wie die Sterne.

Where have the Stars gone
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Sagas Leben befindet sich momentan im Stillstand, denn sie hat ihren besten Freund und Seelenverwandten Ingvi durch einen tragischen Unfall verloren. Selbst die Musik, die ihr sonst Mut gemacht hat, als ...

Sagas Leben befindet sich momentan im Stillstand, denn sie hat ihren besten Freund und Seelenverwandten Ingvi durch einen tragischen Unfall verloren. Selbst die Musik, die ihr sonst Mut gemacht hat, als sie sich z.B. gegen ihre Eltern durchgesetzt hat, doch Musik zu studieren, lässt sie im Stich. Ihr einziger Ausweg scheint eine Auszeit von ihrem alten Leben zu sein und so macht sie sich auf in die Highlands von Reykjavik, um einen Weg zu finden, mit dem Verlust von Ingvi klarzukommen und findet dabei ganz wie von selbst einen weiteren Seelenverwandten.

Generell bin ich eigentlich kein Fan von tragischen Geschichten, denn sie enthalten mir meistens zu viel Drama, das in vielen Fällen eigentlich nicht sein müsste. „Where have the stars gone“ versucht sich dem Thema auf eine gänzlich andere Weise zu nähern, denn in dieser Geschichte ist das eigentliche Drama schon passiert und es geht eher darum, wie die Hinterbliebenen damit umgehen.

So entfaltet sich dieses Buch eher als eine Art Reise, auf die sich die Protagonistin Saga begibt, um Antworten auf die Fragen zu bekommen, wie es nun für sie weitergehen soll. Mit Ingvi an ihrer Seite hatte sie Träume und Pläne und auf eine bestimmte Art und Weise auch einen Platz im Leben. Durch seinen Tod weiß sie nun nicht mehr, wer sie eigentlich noch ohne Ingvi ist, denn mit ihm sind auch ihre Träume gestorben.

Mir tat Saga sehr leid, denn man kann förmlich durch die Zeilen spüren, wie sie ihren Kompass im Leben verloren hat und nun versucht alles wieder in Ordnung zu bringen. So begibt sie sich in die Highlands von Reykjavik, ein Ort den auch Ingvi sehr geliebt hat, um endlich mit der Situation friedvoll abschließen zu können. Zwar gelingt ihr das zunächst gut, da sie in den Camps aushilft und dadurch immer eine Beschäftigung hat, aber schon bald trifft sie auf Tyler.

Tyler ist ein berühmter Bandmusiker, der auch vor seinen inneren Dämonen versucht zu fliehen und sich die Einsamkeit der Highlands als Inspirationsquelle für sein neues Album ausgesucht hat. Allerdings ist dies gar nicht so einfach, als er zunächst gedacht hat, denn die Highlands sind wahrhaft kein guter Ort zum Ausspannen, denn das Gelände ist mit vielen Gefahren verbunden.

Ich fand es schön, dass sich die beiden quasi zu einer Zeit finden, in denen sie beide etwas verloren haben und dadurch gut gebrauchen können, um wieder in ihre jeweiligen Leben zurückzukehren. Wenn es auch erst seine Zeit braucht, bis die beiden sich wirklich vertrauen.

Alles in allem kann ich jedem dieses Buch empfehlen, der eine Geschichte lesen möchte, die den Verlust einer geliebten Person thematisiert und wie man lernt, damit umzugehen.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Lieben oder geliebt haben, das ist genug. Es gibt keine andere Perle in den dunklen Falten des Lebens.

Drachenperle
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Mittlerweile leben General Elusyan und die Wirtschaftsstudentin Sveja zusammen, denn nur Sveja besitzt die Fähigkeit, die sieben magischen Fragmente zu finden, um damit die verschollene Prinzessin Tarinija ...

Mittlerweile leben General Elusyan und die Wirtschaftsstudentin Sveja zusammen, denn nur Sveja besitzt die Fähigkeit, die sieben magischen Fragmente zu finden, um damit die verschollene Prinzessin Tarinija von Latura zurückzubringen. Doch während sich Sveja ihrer Aufgabe stellt, merkt sie, dass sie immer stärkere Gefühle für Elusyan entwickelt und nicht möchte, dass ihre gemeinsame Zeit irgendwann endet. Auch Elusyan merkt, dass Sveja Gefühle in ihm weckt, die er noch nie zuvor gefühlt hat, allerdings versucht er sie so gut es geht zu unterdrücken, denn eine Beziehung zwischen Menschen und Vasky ist nicht erlaubt.

Nachdem sich Sveja und Elusyan in Band 1 erst noch aneinander gewöhnen mussten und viel gestritten haben, war es mal eine schöne Abwechslung nun im zweiten Band zu sehen, dass Elusyan auch charmant sein kann und die beiden eigentlich ein gutes Team abgeben. Dies sieht man nicht nur an ihrem gemeinsamen Alltag, sondern auch daran, dass sie zusammen eine Weltreise planen, um die sieben magischen Fragmente zu finden.

Doch, wenn man viel Zeit miteinander verbringt, kann es auch schnell passieren, dass man Gefühle füreinander entwickelt. So passiert es auch Elusyan und Sveja, obwohl ihre Liebe nicht sein darf, da sie aus unterschiedlichen Welten stammen und diese Welten nicht miteinander vereinigt werden dürfen. Allerdings hilft dieses Verbot wenig, wenn man das Objekt seiner Begierde immer direkt vor seiner Nase hat. Dadurch wird die Suche nach den magischen Fragmenten zusätzlich erschwert, denn beide sind nie ganz bei der Sache und kämpfen eher mit ihren inneren Dämonen.

Ich konnte das Verhalten von Sveja sehr gut nachvollziehen, wobei sie eine lockere Art hat, mit den Dingen umzugehen. Sie weiß, dass sie Elusyan verlieren wird, wenn sie alle Fragmente gefunden hat und dennoch macht sie weiter, selbst als Elusyan sie letztendlich fallen lässt. Dagegen wusste ich nicht so genau, was ich von Elusyan halten soll. Er tut viele Dinge im Verborgenen, die sich erst im Nachhinein erschließen und auch wenn er Gefühle für Sveja hat, so lässt er sie ziemlich oft im Stich, statt sie zu beruhigen und ihr zu sagen, dass er nach einem Weg sucht, dass sie doch zusammen sein können. Dadurch wirkt er sehr eigensinnig und bockig, obwohl er scheinbar so nicht ist.

Neben dem Drama um Sveja und Elusyan erfährt man auch, wie es mit Yljasi weitergeht. Sie muss sich gegen ihren Vater und ihren Bruder durchsetzen, denn sie wollen Yljasi so schnell es geht verheiraten, obwohl ihr Herz Pasjeran gehört. Doch dieser wurde vom König von Latura verbannt und muss erst einen Weg finden, wieder in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Mir tat Yljasi sehr leid, denn wenn Pasjeran an ihrer Seite wäre, müsste sie nicht das durchmachen, was sie durchmachen muss. An diesem Teil der Geschichte sieht man auch wieder, wie schnell Familienbande vergessen ist, wenn es um die Erhaltung von Macht geht. Letztendlich muss Yljasi für ihr Glück kämpfen und sich nicht davon unterkriegen lassen, was die Männer in ihrer Familie für sie bestimmen.

Alles in allem hat mir auch dieser zweite Band sehr gut gefallen, auch wenn der Cliffhanger am Ende des Buchs mehr als fies ist. Ich kann jedem dieses Buch empfehlen, der wissen möchte, ob Sveja es schafft, die sieben magischen Fragmente zu finden, um damit die Prinzessin von Latura zu befreien.

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Veröffentlicht am 23.04.2023

Reich wird man nicht durch das, was man verdient, sondern durch das, was man spart.

3000 Yen fürs Glück
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Obwohl die Frauen der Familie Mikuriya unterschiedlicher nicht sein könnten und sich in verschiedenen Lebensabschnitten befinden, eint sie doch eine Sache: Das Geld oder besser gesagt, wie man am besten ...

Obwohl die Frauen der Familie Mikuriya unterschiedlicher nicht sein könnten und sich in verschiedenen Lebensabschnitten befinden, eint sie doch eine Sache: Das Geld oder besser gesagt, wie man am besten Geld sparen kann. Während die Matriarchin der Familie Mikuriya sich Gedanken darüber macht, wie sie genug Geld bekommt, um ihren Lebensabend zu gestalten und ihren Kindern später nicht zur Last zu fallen, befindet sich Miho erst am Anfang ihrer beruflichen Karriere und merkt schnell, dass sie sich eigentlich nie Gedanken über Geld gemacht hat, da für sie immer genug da war.

Als ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, war ich schon sehr neugierig darauf zu erfahren, was es mit diesem „Kakeibo“ auf sich hat. Geld sparen ist gerade in der heutigen Zeit ziemlich wichtig, sodass ich gerne einen Blick in eine andere Kultur geworfen habe, um zu schauen, wie die Menschen dort das Geld sparen handhaben. Im Endeffekt unterscheidet sich die Methode des Kakeibo nicht sonderlich von dem, was in der Hauswirtschaft „das Haushaltsbuch“ ist, allerdings entfaltet sich im Laufe des Buchs eine interessante Geschichte rund um das Geld sparen.

Denn obwohl es um die vier verschiedene Lebensgeschichten der Frauen der Familie Mikuriya geht, die nacheinander erzählt werden, gibt es ein Element, das in allen Geschichten auftaucht, und zwar die Geschichte von Miho, die direkt nach dem Studium von zuhause ausgezogen ist, um ihr Glück in Tokyo zu finden. Von allen Frauen der Familie Mikuriya ist sie diejenige, die am sorglosesten mit dem Geld-Thema umgeht. Sie hat noch nie wirklich Geld gespart und immer nur das eingekauft, auf was sie gerade Lust hatte. Im Gegensatz dazu ist ihre Schwester Maho komplett durchorganisiert und rechnet jeden Einkauf schon im Vorfeld aus. Als sie allerdings eines Tages an einem Stand des Tierheims vorbeigeht und einen Hund entdeckt, der ihr gefällt, beginnt sie zu grübeln, ob sie etwas in ihrem Leben ändern sollte.

Ich fand diese Art der Erzählung interessant, denn im Laufe der Handlung trifft Miho auf alle drei Frauen, sodass ihr Leben im direkten Vergleich zu den anderen Frauen betrachtet werden kann. Dabei nimmt sie bestimmte Handlungsweisen aus den Leben der anderen mit und versucht es in ihrem eigenen Alltag umzusetzen, z.B. versucht sie wie ihre Schwester mehr darauf zu achten, was sie einkauft und ob sie ihr Mittagessen nicht selbst kocht, statt immer Essen zu gehen. Dies führt auch dazu, dass sie einen Blog über das Geld sparen schreibt und ihre Leserschaft auf dieses Selbst-Experiment mitnimmt.

Neben diesen „Hauptgeschichten“ gibt es auch noch viele kleine Anekdoten, die zum Nachdenken anregen, wie z.B. die Aussage direkt am Anfang „wie du 3000 Yen verwendest, kann über dein ganzes Leben entscheiden“. Dabei musste ich mich unweigerlich fragen, was ich mit 3000 Yen anfangen würde, und was sagt es über mich als Mensch aus, wenn ich z.B. sage „ein Buch und mein Lieblingsgericht, das ich selbst koche“? Ich denke genau deswegen, ist das Buch etwas Besonderes und hilft sein Konsumverhalten in gewisser Weise zu hinterfragen. On top bietet das Buch auch Kakeibo-Vorlagen zum Selbstausdrucken, wenn man nach dem Lesen des Buchs auf den Geschmack gekommen ist, nun selbst ein solches Ausgaben-Buch zu führen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es jedem empfehlen, der sein eigenes Konsumverhalten hinterfragen möchte und sich von den Geschichten rund ums Geld sparen inspirieren lassen möchte.

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Veröffentlicht am 18.03.2023

Achte immer darauf, was du dir wünschst!

Equilon
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Jenna kann es kaum fassen, als sie die Nachricht erhält, dass sie den Score für die „1 Milliarde“ geknackt hat, denn sie hat einiges dafür auf sich nehmen müssen. Sie lebte unter ständiger Beobachtung ...

Jenna kann es kaum fassen, als sie die Nachricht erhält, dass sie den Score für die „1 Milliarde“ geknackt hat, denn sie hat einiges dafür auf sich nehmen müssen. Sie lebte unter ständiger Beobachtung bei ihren Großeltern in Old B und strengte sich jeden Tag an, um ihren Score nach oben zu treiben. Diese Tage liegen nun hinter ihr und sie wird nach New Valley gebracht, der Ort, an dem der Algorithmus EQUILON über die Menschheit wacht und auswählt, wer zur 1 Milliarden gehören soll. Jenna meint zunächst, dass ein lang gehegter Traum endlich Wirklichkeit wird, doch nach und nach bröckelt die schöne Fassade von New Valley..

Nachdem ich in letzter Zeit häufiger historische Romane gelesen habe, hatte ich wieder mal richtig Lust, in eine dystopische Welt einzutauchen. EQUILON kam mir da wie gerufen, denn der Klappentext las sich schonmal ziemlich gut: Ein Algorithmus, der darüber entscheidet, wer zu Elite gehört, während der Rest der Welt ums Überleben kämpft. Was sich wie ein denkbares futuristisches Szenario unserer Welt anhört, ist der Auftakt in ein spannendes Abenteuer.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere Jenna und Dorian erzählt, die sich anfangs noch nicht kennen und mit unterschiedlichen Voraussetzungen in ihr jeweiliges Abenteuer starten. Während Jenna unter den besten Voraussetzungen die Stadt New Valley erkunden kann, ist Dorian eher der Loser-Typ, der niemals einen hohen Score erreichen wird, um sich ein besseres Leben zu leisten. Obwohl sie sehr unterschiedlich sind, bemerkt man schon einige Gemeinsamkeiten zwischen den beiden und ich war schon sehr gespannt darauf zu erfahren, wann sie sich endlich in der Geschichte begegnen werden.

Zwar musste ich eine Zeit lang darauf warten, allerdings ist mir das nicht schwergefallen, denn ich fand gerade die Geschichte von Jenna sehr spannend erzählt. Das Einzige, was mir an ihrer Geschichte etwas sauer aufgestoßen ist, war ihre grenzenlose Naivität. Man merkt Jenna ihr Alter leider etwas an, denn viele Dinge, die ihr begegnen, will sie nicht verstehen und lebt in ihrer eigenen Welt. Auf der einen Seite konnte ich ihr Verhalten schon verstehen, denn wenn man sich so bemüht, zu einer Gruppe dazuzugehören, blendet man eben alles Negative zunächst aus. Als sie aber immer noch an dieses Lügenkonstrukt von New Valley glaubt, obwohl sie einige unschöne Dinge darüber erfahren hat, war meine Geduld mit Jenna fast schon am Ende.

Generell habe ich über dem Lesen gemerkt, dass das Buch eher für eine jüngere Zielgruppe adressiert ist, denn die Charaktere bemühen sich in jedem Gespräch um eine besonders „coole Sprache“. In EQUILON trinkt man keinen „Kaffee“, sondern man geht sich einen „Coffee“ holen oder bei einer Besprechung im „War Room“ begrüßt die Chefin ihre Mitarbeiter mit „Hi, beautiful people“. Dieses Denglisch ist nicht wirklich schlimm, da die derzeitige Jugendsprache sehr viel davon einsetzt, aber mir ist es doch sehr stark aufgefallen und so für mich selbst festgestellt, dass es dann vielleicht einfach kein Buch für mich ist.

Alles in allem hat mir die Geschichte aber doch gut gefallen, wenn eben der sprachliche Ausdruck nichts für mich war. Dennoch kann ich es jedem empfehlen, der einen spannenden Roman in einer dystopischen Welt lesen möchte, in der das Schicksal jedes Einzelnen von einem Algorithmus abhängig ist.

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