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Veröffentlicht am 06.09.2022

Einnehmend

Anleitung ein anderer zu werden
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Edouard Louis hat mit "Anleitung ein anderer zu werden" einen Roman verfasst, der so fesselnd ist, dass er sich am Stück lesen lässt. Er beschreibt seine eigene Geschichte, sein Leben, alles was ihn dazu ...

Edouard Louis hat mit "Anleitung ein anderer zu werden" einen Roman verfasst, der so fesselnd ist, dass er sich am Stück lesen lässt. Er beschreibt seine eigene Geschichte, sein Leben, alles was ihn dazu gebracht hat, Schriftsteller zu werden und die Welt seiner Eltern hinter sich zu lassen.

Die eigenen Gedanken und Gefühle in Bezug auf sein ganzes Leben und sein Streben nach mehr, nach einem besseren Leben, als das was seine Eltern hatten, lesen sich faszinierend und fast schon hypnotisch.

Seine Entwicklung als Getriebener, der immer weiter sucht, immer weiter, schneller, höher will, der so viel Abstand wie möglich zwischen sich und seine Kindheit bringen will, ist wahnsinnig spannend zu lesen.

Ich fand besonders gut, wie er die Gesellschaft in der er sich jeweils aufhält gleichzeitig von außen und innen betrachtet. Wie er seine Abscheu und seine Faszination beschreibt, seinen unbedingten Willen weiterzukommen und seinen Ehrgeiz es in der Welt zu etwas zu bringen.

Einfach ein krasses, schmerzhaftes und eindrücklicher Roman, der von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung bekommt!

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Veröffentlicht am 05.09.2022

Unglaublich gut!

Die Kriegerin
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"Die Kriegerin" ein wahnsinnig gutes Buch über zwei Frauen und ihren Kampf mit der Welt und mit sich selbst. Ich mag wie wütend Lisbeth und die Kriegerin sind, wie ihre Beziehung zu Gewalt und zueinander ...

"Die Kriegerin" ein wahnsinnig gutes Buch über zwei Frauen und ihren Kampf mit der Welt und mit sich selbst. Ich mag wie wütend Lisbeth und die Kriegerin sind, wie ihre Beziehung zu Gewalt und zueinander beschrieben wird. Kurzum ich liebe dieses Buch!
Lisbeth arbeitet als Floristin und bricht eines Tages aus ihrem Alltag aus und flüchtet ans Meer. Dort trifft sie die Kriegerin wieder, die sie noch aus ihrer Zeit bei der Bundeswehr kennt. Die Beziehung der beiden Frauen ist einfach wunderschön geschrieben. Ich liebe, dass es hier um Frauen geht, in deren Welt Gewalt eine Rolle spielt und die irgendwie damit umgehen müssen. Ich liebe, dass es beschrieben wird, dass es weh tut beim Lesen, dass es so schön ist beim Lesen und dass es die beiden Frauen von einer Seite zeigt, die normalerweise für Frauen in der Literatur nicht vorgesehen ist, nämlich eine Welt in der Frauen wütend sind und auch Frauen Gewalt ausüben.
Ich mochte, dass die Frauen gleichzeitig sensibel und grausam sind, dass sie damit kämpfen geliebt zu werden und zu lieben, dass es ihnen so schwer fällt sich zu öffnen. Ich mochte, dass es gleichzeitig anonym und wahnsinnig intim ist, dass kollektive Erfahrungen und individuelle Auswirkungen beschrieben werden, dass das Buch so spannend und voller Momente ist, die einen noch lange beschäftigen. Ich liebe dieses Buch!

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Veröffentlicht am 31.08.2022

Enttäuschend

Vega 1 – Der Wind in meinen Händen
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Also. Vega. Für dieses Buch hatte ich hohe Erwartungen, die aber leider enttäuscht wurden. Statt einer Klima-Saga ist das eher ein halbgarer Jugendroman. Wenig Fantasy, wenig Spannung, dafür unnötige hetero ...

Also. Vega. Für dieses Buch hatte ich hohe Erwartungen, die aber leider enttäuscht wurden. Statt einer Klima-Saga ist das eher ein halbgarer Jugendroman. Wenig Fantasy, wenig Spannung, dafür unnötige hetero Dreiergeschichten und romantische Verstrickungen, wo doch eigentlich die Wetter Magie und Klimaveränderungen viel viel spannender wären.
Ich finde es einfach schade, dass die spannende Hauptfigur wieder nur über ihre Gefühle für irgendwelche Jungs, die ein bisschen älter sind als sie, definiert wird. Vega an sich wäre als feministische, selbstbestimmte Figur so viel passender zum Buch und zum Klimathema, das ja eine wichtige zeitgenössische Thematik abbildet. Aber zur zeitgenössischen Thematik fehlen mir hier Diversität, neue Ideen und Fantasyelemente, die einfach ein megaspannendes Buch gemacht hätten.
Auch der Schreibstil gefällt mir nicht so gut. Die Autorin verliert sich ein bisschen in Detailbeschreibungen und das Tempo fehlt auch komplett.
Alles in allem ein Roman, der weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt, sowohl was Figuren, als auch was Storyelemente betrifft.

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Veröffentlicht am 17.08.2022

Interessant, aber bleibt oberflächlich

Auf See
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In 'Auf See' wird die Geschichte von Yada und von Helena erzählt, die in einer dystopischen Zukunft leben.
Das Buch erzählt von einer Zukunft, in der Yada in der Seestadt lebt, einer Art künstlicher Insel ...

In 'Auf See' wird die Geschichte von Yada und von Helena erzählt, die in einer dystopischen Zukunft leben.
Das Buch erzählt von einer Zukunft, in der Yada in der Seestadt lebt, einer Art künstlicher Insel vor der deutschen Küste, die von ihrem Vater erbaut wurde und in der alles strukturiert und festgelegt ist. Helena lebt in Berlin als Künstlerin ohne festen Plan oder Struktur.

Der Roman verbindet die Leben der beiden im Laufe der Geschichte miteinander und ist durchaus gut und spannend geschrieben. Er beschreibt vor allem die Sicht der Frauen in einer dystopischen Welt und das macht ihn durchaus interessant und neu. Allerdings werden teilweise eher bildungssprachliche Wörter benutzt, was das Lesen erschwert und eher anspruchsvoll und hochschwellig macht und eigentlich überhaupt nicht nötig ist.

Ich fand auch die Beschreibung der Welt in der die Figuren leben sehr kurz und skizzenhaft. Im Vergleich zu anderen Science-Fiction Romanen fehlt mir das Lebendige, was die Welt begreiflich und fassbar macht. Das Buch wirkt teilweise so, als könnte die Geschichte sehr fantasievoll und interessant werden, aber dann springt es sehr schnell weiter in der Geschichte und die spannenden Aspekte der Geschichte werden gar nicht auserzählt. Dadurch liest sich der Roman sehr schnell und flüssig, bleibt aber irgendwie oberflächlich und flach. Schade, denn der Schreibstil ist echt gut und die Geschichte auch durchaus interessant.

Das Cover ist ein echter Hingucker und sehr sehr schön gemacht!

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Veröffentlicht am 16.07.2022

Schwierig

Baumschläfer
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Dieses Buch beruht ist inspiriert von einer wahren Geschichte, von einem Jungen, der miterlebte, wie seine Mutter von seinem Vater getötet wurde und dann durch das soziale System fällt und auf der Straße ...

Dieses Buch beruht ist inspiriert von einer wahren Geschichte, von einem Jungen, der miterlebte, wie seine Mutter von seinem Vater getötet wurde und dann durch das soziale System fällt und auf der Straße lebt und dann in einem Baum tot aufgefunden wurde.
Ich fand es tatsächlich eher schwierig in die Geschichte einzusteigen und wirklich die Hauptfigur nachvollziehen zu können. Für mich las es sich eher wie ein gesellschaftskritisches Jugendbuch, das, bis auf den Schreibstil, nichts wirklich neues oder emotional berührendes zeigen konnte.
Für mich war die Art des Erzählens, und damit meine ich gar nciht unbedingt den Schreibstil, sondern eher die Art, wie die Figuren angelegt waren, eher oberflächlich und schwer greifbar.
Was mir dagegen wirklich ausgesprochen gut gefallen hat und immer noch gefällt, ist das Cover. Ich liebe diese Zeichnung und ich habe mir ein fast fantastisches Buch vorgestellt, das dann aber eher krass realistisch sein wollte und bruchstückhaft zusammengestellt wurde.

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