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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.09.2024

Atmosphärische Gruselstimmung

Die Geheimnisse von Hill House
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Holly Sherwin ist auf der Suche nach der richtigen Umgebung für die Proben ihres neuen Theaterstückes. Von Hill House ist sie sofort begeistert, es ist groß, alt und unheimlich. Der perfekte Ort für sie ...

Holly Sherwin ist auf der Suche nach der richtigen Umgebung für die Proben ihres neuen Theaterstückes. Von Hill House ist sie sofort begeistert, es ist groß, alt und unheimlich. Der perfekte Ort für sie und ihre drei Freunde. Doch dann häufen sich die rätselhaften Vorfälle. Seltsame Tiere auf dem Rasen, beunruhigende Geräusche auf den Fluren und nicht erklärbare Zeitsprünge. Als ob in Hill House jahrelang etwas gewartet hätte und nicht wieder allein bleiben will...

Mit "Die Geheimnisse von Hill House" hat Elizabeth Hand einen klassischen Horrorroman geschaffen. Hier findet man Grusel, der völlig ohne schockende Szenen auskommt, sondern allein durch die Atmosphäre des Hauses wirkt. Dazu ein paar unerklärliche Phänomene - dies gefällt mir weitaus besser, als die heutigen Schauerromane voller Blut und Schockmomente. Elizabeth Hand gelingt es perfekt, diese Atmosphäre zu vermitteln. Hier bekommt man schon fast von allein Gänsehaut. Man taucht richtig in die Handlung ein, wird förmlich von Hill House vereinnahmt. Die Autorin schafft es, mit ihrem leichten Schreibstil zu begeistern. Man liest sich richtig fest, kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hill House sorgt somit auf mehrere Arten für schlaflose Nächte!

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Veröffentlicht am 23.09.2024

Man muß sich erst eingewöhnen

Miss McMurray rechnet mit dem Schlimmsten
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Una McMurray arbeitet bei einer Lebensversicherung. Ihr Hobby sind Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Dabei bemerkt sie, daß in britischen Küstenorten die Menge der Todesfälle stark von der ...

Una McMurray arbeitet bei einer Lebensversicherung. Ihr Hobby sind Statistiken und Wahrscheinlichkeitsrechnungen. Dabei bemerkt sie, daß in britischen Küstenorten die Menge der Todesfälle stark von der Statistik abweicht. Bei einem Besuch bei ihrer Mutter in Eastbourne stößt sie gleich auf zwei eigentümliche Vorfälle. Eine ältere Dame wurde von einem Blumenkorb erschlagen und ein Rentner überlebte den Zusammenstoß mit einem Einkaufswagen nicht. Beide Opfer waren mit dem neuen Mann ihrer Mutter, Ken, befreundet. Sie nimmt Ken und die Vorfälle genauer unter die Lupe

Zu "Miss McMurray rechnet mit dem Schlimmsten" muß man sich erst Zugang beschaffen. Una blieb mir zunächst fremd und ich konnte mit ihr und ihrer Art einfach nichts anfangen. Ebenso fand ich die ständigen Wahrscheinlichkeitsrechnungen sehr ermüdend. Doch je mehr ich hier gelesen hatte, desto mehr Verständnis bekam ich für Una und ich begann sie zu mögen. Jo Cunningham hat hier einen typisch britischen Krimi geschaffen. Ruhig von der Gangart, ganz ohne nervenaufreibende Szenen. Geschickt führt sie den Leser in die Irre, man verfolgt ständig neue Fährten und rätselt mit. Wer Agatha Christie mag, wird Una lieben!

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Das Ende einer tollen Trilogie

Eine grenzenlose Welt – Zukunft
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Als im Jahr 1904 New York um die Opfer des Unterganges der General Slocum trauert, ist auch Rosie unter den vielen Toten. Für Simon bricht eine Welt zusammen. In seiner Trauer vergisst er ganz, daß seine ...

Als im Jahr 1904 New York um die Opfer des Unterganges der General Slocum trauert, ist auch Rosie unter den vielen Toten. Für Simon bricht eine Welt zusammen. In seiner Trauer vergisst er ganz, daß seine kleine Tochter Fay ihn nun besonders braucht. Auch für seine Zeitung hat er jedes Interesse verloren. Doch Maggie kämpft um den Erhalt des "Morning Herald". Für Nandos Empfinden setzt sie sich allerdings viel zu sehr für Simon ein, so daß ihre Ehe in Gefahr gerät. Erst als Simon für seine Tochter das Kindermädchen Macy einstellt, kommt er zur Besinnung. Er hat sich nämlich in Macy verliebt und für sie ändert er sein Leben komplett. Doch für die Öffentlichkeit ist diese Verbindung ein Skandal, denn Macy hat eine dunkle Hautfarbe. Währenddessen begeht Maggie in ihrem Ehrgeiz einen fatalen Fehler nach dem anderen, so daß Nando und sie getrennte Wege gehen. Gibt das Schicksal den beiden noch eine Chance? Und können Simon und Macy die Schwierigkeiten überwinden?

Mit dem dritten Teil der Auswanderer-Saga "Eine grenzenlose Welt" muß man nun Abschied nehmen von den mutigen jungen Leuten, die den Schritt nach New York gewagt haben. Dieser letzte Teil von Sonja Roos trägt den Titel "Zukunft". Es ist sehr schade, daß nun Schluß ist, denn es hätte mich interessiert, was diese "Zukunft" für Nando, Maggie, Simon, Macy und die Kinder noch so bereit hält. Der angenehme Schreibstil von Sonja Roos sorgt nämlich dafür, daß man sich gar nicht sattlesen kann an ihren Geschichten. Die Menschen darin werden zu Freunden und ihre Gefühle sind so nachvollziehbar. Durch das Einflechten wahrer Begebenheiten bekommt die Handlung noch zusätzlich einen Bezug zur Realität. Man spürt schon sehr die Verzweiflung der Menschen nach den Katastrophen. Das Buch hat mich, wie die vorherigen Teile auch, sehr begeistert. Man sollte aber schon die ersten zwei Bücher kennen, um in den Genuss von Teil drei einzutauchen.

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Hoch spannend und gefühlvoll

Die vergessenen Kinder
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Im Jahr 2015 steht Superintendent Jo Hamilton kurz vor ihrer Pensionierung. Da werden an einem einsamen Ort die Überreste eines Menschen gefunden. Sofort erinnert sich Jo Hamilton an einen alten Fall aus ...

Im Jahr 2015 steht Superintendent Jo Hamilton kurz vor ihrer Pensionierung. Da werden an einem einsamen Ort die Überreste eines Menschen gefunden. Sofort erinnert sich Jo Hamilton an einen alten Fall aus den Anfängen ihrer Polizeikarriere. Sie wurde zu einem Fall von häuslicher Gewalt gerufen, bei der schließlich beide Elternteile ums Leben kamen. Jo mußte die zwei Töchter im Waisenhaus Morgate abgeben. Seitdem plagen sie Schuldgefühle. Zehn Jahre später wird die ältere der Geschwister vermisst. Jo tut alles, um Holly zu finden, doch niemand interessiert sich für ein polizeibekanntes Mädchen ohne Familie, sogar die Polizei ermittelt nur verhalten. So bleibt Hollys Fall ungeklärt, obwohl schon vor Jahren ein anderes Mädchen aus dem Waisenhaus zu Tode kam. Für Jo steht sofort fest, daß sie nun vor den sterblichen Überresten von Holly steht. Doch ihr läuft die Zeit davon, denn sie will den Fall der toten Mädchen unbedingt noch lösen!

Emily Gunnis prangert in ihrem Romanen immer gern die Mißstände in unserer Gesellschaft an. So auch in ihrem neuen Roman "Die vergessenen Kinder". Dabei geht es um die fassungslos machenden Zustände in einem Kinderheim in den 1970er und 1980er Jahren. Die Autorin erzählt dabei eine Geschichte über ein paar dieser armen Kinder, die ohne Geborgenheit und Zuwendung in so einem Waisenhaus aufwachsen mussten. Geschickt verbindet sie dies mit einem spannenden Kriminalfall. Man hält immer wieder den Atem an, denn man ahnt Zusammenhänge, die die Ermittlerin nicht sehen kann. Dies liegt an den Erzählungen in verschiedenen Zeitebenen, die sich erst zum Ende hin miteinander verweben. Emily Gunnis schrieb auch diesen Roman in einer klaren und schnörkellosen Sprache. Sie macht das Lesen zu einem puren Vergnügen.

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Veröffentlicht am 16.09.2024

Pageturner

Stalker – Er will dein Leben.
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Der Schauspieler Eric Sander bekommt eine Rolle im Münchner Tatort. Dies ist sein Durchbruch - jedoch bekommt er auch die Schattenseite des Ruhmes zu spüren. Jemand gibt sich für ihn aus, übernimmt seine ...

Der Schauspieler Eric Sander bekommt eine Rolle im Münchner Tatort. Dies ist sein Durchbruch - jedoch bekommt er auch die Schattenseite des Ruhmes zu spüren. Jemand gibt sich für ihn aus, übernimmt seine Identität und postet in seinem Namen auf Facebook. Und es kommt noch schlimmer - seine Frau und sein Sohn werden entführt, der Täter verlangt eine Erklärung auf Facebook, daß Eric als Kind ein anderes Kind getötet hat. Doch Eric kann sich an nichts erinnern und forscht in seiner Vergangenheit. Mit erschreckendem Ergebnis.

Mit "Stalker" ist Arno Strobel wieder ein echter Pageturner gelungen! Dieses Buch hat mich von Beginn an für sich eingenommen. Schon auf der ersten Seite ist es spannend. Und der Spannungsbogen steigt kontinuierlich an. Zunächst sieht alles nur nach einem dummen Social Media-Streich aus, doch dann spitzt sich die Lage immer mehr zu. Man bekommt Mitleid mit Eric und steht selbst fassungslos vor den Geschehnissen. Man begleitet Eric auf seiner Reise in die Vergangenheit, die einfach unfassbar erscheint und das Mitleid wieder schwinden lässt. Auf diesem Weg gibt es so viele neue Entdeckungen und Wendungen, daß man als Leser eine Achterbahn der Gefühle durchlebt. Man weiß dabei auch nicht wirklich, wem man glauben soll. Mir war sogar die Polizei suspekt und zwischendurch hatte ich sogar Erics Frau in Verdacht. Arno Strobel schreibt hier gewohnt locker und leicht lesbar. Da die Kapitel eine sehr angenehme Länge haben, kann man in jeder freien Minute mal wieder ein Stück lesen, was bei solcher Spannung ein echter Vorteil ist.

"Stalker" ist wieder einmal perfekte Unterhaltung von Arno Strobel!

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