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Veröffentlicht am 04.10.2024

Eine tiefgefrorene Leiche

Törtchen, Tod und Techtelmechtel
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80er Party im Wirtshaus - großer Spaß, bis die Hofreiter Mona tot in der Tiefkühltruhe gefunden wird. Sanitärfachverkäuferin und Hobbydetektivin Elli Fuchs muß dringend ermitteln! Ganz nebenbei kämpft ...

80er Party im Wirtshaus - großer Spaß, bis die Hofreiter Mona tot in der Tiefkühltruhe gefunden wird. Sanitärfachverkäuferin und Hobbydetektivin Elli Fuchs muß dringend ermitteln! Ganz nebenbei kämpft sie noch mit ihrer Diät, ihren Beziehungsproblemen und dann gibt es auch noch dreiste Diebe und einen ominösen Putzmittelvertreter, der allen weiblichen Dorfbewohnern den Kopf verdreht. Es gibt viel zu tun für Elli!

"Törtchen, Tod und Techtelmechtel" ist der zweite Fall für die sympathische Hobbyermittlerin Elli Fuchs. Alexandra Stiglmeier sorgt hier wieder für allerbeste Unterhaltung. Über Elli und ihre Diät inkl. innerem Schweinehund konnte ich sehr gut lachen. Das war so realistisch, da konnte ich mich ganz prima in sie hineinversetzen. Überhaupt strotz dieser Krimi vor gutem Humor, der richtig gekonnt eingesetzt wird. Dies wirkt umso besser, da der Krimi aus Sicht von Elli erzählt wird. Man kommt ihr und ihren Gedanken so nah, daß man das Gefühl hat, gemeinsam mit einer Freundin zu ermitteln. Alexandra Stiglmeier schreibt hier so, wie Elli das Geschehen tatsächlich erzählen würde. Sie verwendet regionale Wörter und läßt ihre Charaktere gern in bayrischer Mundart reden. Dies gefällt mir unheimlich gut, bringt es doch Authentizität in die Handlung. Verständnisprobleme wird es hier wohl trotzdem bei niemandem geben - falls doch, befindet sich am Ende des Buches ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen. Ein kleines Schmankerl findet man im Buch übrigens auch noch: Alexandra Stiglmeier hat sich selbst eine kleine Nebenrolle ins Buch geschrieben. Solch kleine Details runden ein Buch für mich perfekt ab. Bei allem Humor kommt die Spannung jedoch nicht zu kurz. Es gibt unendlich viele Verdächtige, immer wieder weisen Details auf andere Täter hin, so daß man gar nicht mehr weiß, wem man jetzt glauben schenken kann.

Mich hat dieser humorvolle und spannende Krimi bestens unterhalten!

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Veröffentlicht am 29.09.2024

Traurig und macht nachdenklich

Für immer, euer Prince
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Der junge Labrador Prince ist fest entschlossen, ein guter Familienhund zu sein. Andere Hunde sind nicht so idealistisch und im Hundepark kursieren Gerüchte über eine Revolte. Und auch Prince Familie droht ...

Der junge Labrador Prince ist fest entschlossen, ein guter Familienhund zu sein. Andere Hunde sind nicht so idealistisch und im Hundepark kursieren Gerüchte über eine Revolte. Und auch Prince Familie droht zu zerbrechen, die Ehe steht vor dem Aus und die Teenager geraten außer Kontrolle. Prince fühlt sich in der Verantwortung und erkennt, daß er drastische Maßnahmen ergreifen muß, um seine Familie zu schützen.

"Für immer, euer Prince" ist ein frühes Werk von Matt Haig. Dieser Roman ist aus der Sicht von Labrador Prince geschrieben. Dadurch erlebt man die Welt aus Sicht eines Hundes, was sehr interessant ist. Denn die Sichtweisen von Herrchen und Hund sind doch gewaltig unterschiedlich! Was für uns Menschen selbstverständlich ist, sieht durch Hundeaugen ganz anders aus! Aber sogar die Ansichten der verschiedenen Rassen sind erstaunlich. Matt Haig hat hier eine Geschichte geschrieben, die sowohl zum Lachen anregt, aber auch nachdenklich macht. Er scheut sich nicht schwierige Themen zu thematisieren, droht aber dabei nicht mit der Moralkeule. Und trotz so mancher Schwere bleibt der Schreibstil locker, leicht und es macht Spaß, dieses Buch zu lesen. Hunderomane gibt es viele - doch dieses sticht hervor!

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Veröffentlicht am 28.09.2024

Tischler in Not

Prost, auf Brunngries
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Fink feiert mit seinen Kollegen im "Krause" seine Beförderung. Es geht feucht-fröhlich zu, so daß Tischler seinen Jaguar an der Wirtschaft stehen läßt und zu Fuß den Heimweg antritt. Am anderen Morgen ...

Fink feiert mit seinen Kollegen im "Krause" seine Beförderung. Es geht feucht-fröhlich zu, so daß Tischler seinen Jaguar an der Wirtschaft stehen läßt und zu Fuß den Heimweg antritt. Am anderen Morgen steht auf unerklärliche Art der Jaguar vor der Haustür - mit steckendem Schlüssel und Schaden vorn. Gleichzeitig wird Katja Brendel, Mitarbeiterin einer Sicherheitsfirma, kurz vor Brunngries überfahren aufgefunden. Ihre Leiche weist Spuren von Tischlers Jaguar auf. Tischler steht unter Verdacht, wird vom Dienst suspendiert. Unglücklicherweise hat Tischler in seiner Vergangenheit mit der Toten zu tun gehabt. Nun muß Fink alles geben, um Tischlers Unschuld zu beweisen.

"Prost, auf Brunngries" ist der 10. Fall für Tischler und Fink. Hier hat sich Friedrich Kalpenstein etwas besonderes ausgedacht. Wird doch diesmal Tischler des Mordes verdächtigt und Fink ermittelt mit Polizeioberrat Schwenk, der Tischler vom Dienst suspendiert hat. Klar, daß Tischler nicht tatenlos zusieht und auf eigene Faust und mit Hilfe von Fink ermittelt. Dies ergibt einige kuriose und humorvolle Szenen. Hier wird deutlich, wie sehr die Brunngrieser zusammen halten. Jeder hilft ihm und ist fest von seiner Unschuld überzeugt. Hier steht jeder für jeden ein. Natürlich ist auch hier wieder die charmante Dackeldame Resi dabei. Ohne sie und ihren Dackeldickkopf würde hier echt etwas fehlen. Die Handlung ist diesmal sehr, sehr spannend. Als Leser hat man Tischler ja schon lang in sein Herz geschlossen und so fiebert man bei den Ermittlungen natürlich mehr als normal mit. Wie gewohnt sind die Dialoge streckenweise wieder sehr witzig, ohne albern zu sein, so daß man hier immer wieder gut lachen kann.

In diesem Jubiläumsband hat Friedrich Kalpenstein ein Feuerwerk an guter Unterhaltung gezündet!

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Veröffentlicht am 27.09.2024

Insekten aus einer anderen Perspektive

Von Angesicht zu Angesicht
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Die Autoren Thorben Danke, Dominik Eulberg und Thomas Hörren zeigen in ihrem Buch "Von Angesicht zu Angesicht" heimische Insekten aus einer völlig neuen, unbekannten Perspektive. Denn viele der wunderschönen ...

Die Autoren Thorben Danke, Dominik Eulberg und Thomas Hörren zeigen in ihrem Buch "Von Angesicht zu Angesicht" heimische Insekten aus einer völlig neuen, unbekannten Perspektive. Denn viele der wunderschönen Bilder wurden in Makro-Fotografie aufgenommen. Hierdurch bekommt man Details zu sehen, die sonst natürlich überhaupt nicht zu sehen sind. Bei so mancher Aufnahme entdeckt man einfach schöne Einzelheiten und staunt über die Schönheit des Insekts, bei anderen Aufnahmen überlegt man, was hier eigentlich abgebildet ist. Eines haben alle Aufnahmen gemein: Sie faszinieren und lassen den Betrachter staunen! Dazu gibt es hier zu den abgebildeten Arten informative Texte, die dem Leser auf verständliche Art viel Wissen vermitteln. Doch bevor man in die Welt der einzelnen Arten eintaucht, gibt es hier allgemeine Informationen über Antahl der Individuen und Arten, was Insekten überhaupt sind, Metamorphose, Mimikry, Mimese und die Augen der Insekten. Aus diesen Themen kann selbst ein Leser, der schon einiges über Insekten weiß, noch viel Wissen mitnehmen.

Dieses Buch ist wirklich außergewöhnlich und ein Highlight für jeden, der sich für Insekten interessiert. So manches Insekt sieht man hinterher mit anderen Augen - im wahrsten Sinn des Wortes!

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Veröffentlicht am 26.09.2024

Hat mich nicht voll überzeugt

Das Dickicht
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Juha Korhonen wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Zu Beginn seiner Laufbahn beim LKA Hamburg ermittelte er mit bei einem Fall eines entführten Jungen, der in einer Kiste im Wald vergraben wurde. Damals ...

Juha Korhonen wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Zu Beginn seiner Laufbahn beim LKA Hamburg ermittelte er mit bei einem Fall eines entführten Jungen, der in einer Kiste im Wald vergraben wurde. Damals kam jede Hilfe zu spät. Nun steht er mit seinem Kollegen Lucas "Lux" Adisa erneut vor einem Entführungsfall, der frappierende Ähnlichkeiten zum damaligen Fall aufweist. Bei den Ermittlungen entdecken Juha und Lux Ungereimtheiten in der Akte des damaligen Falles. Damals hat der Täter Selbstmord begangen. Jedoch hat der leitende Ermittler bis zu seinem Tod weiterermittelt. Juha und Lux kommen der Wahrheit immer näher.

Mit "Das Dickicht" legt das Autorenduo Nikolas Kuhl und Stefan Sandrock ihren Debütroman vor. Mich hat das Buch ein wenig enttäuscht. Das Buch beginnt spannend - keine Frage. Doch dann kommt irgendwann der Punkt, wo der Spannungsbogen rapide absackt. Hier braucht es dann Geduld, denn zum Ende hin steigt er wieder an. Dieses Absinken hatte bei mir auch viel damit zu tun, daß gefühlt Juhas Vergangenheit von Kindheit an viel zu viel Platz einnahm. Ein wenig Privatleben mag ich in Krimis immer gern, hier war es aber definitiv zu viel. Auch die Dialoge zwischen Juha und Lux kamen mir manchmal zu gezwungen auf witzig gemacht vor. Was mich jedoch am meisten gestört hat ist, daß dieser Krimi in Hamburg spielt, dies aber nicht richtig thematisiert wird. Ja, die Köhlbrandbrücke und zwei Kneipen auf St. Pauli werden erwähnt- das ist aber auch schon alles. Der Rest ist austauschbar und könnte überall spielen. Gefallen hat mir der Schreibstil der Autoren. Sie schreiben leicht verständlich und passend. Vom Stil her harmonieren sie sehr gut miteinander.

Hier hatte ich mir mehr versprochen - als Debüt ist das Buch aber trotzdem gut und läßt für eine Fortsetzung auf Steigerung hoffen!

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