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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Krimi mit brisantem Thema

Hohe Wogen
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Auf dem Starnberger See wird eine tote Frau auf ihrem SUP-Board gefunden, ermordet mit einem Fünfzack. Bei der Toten handelt es sich um eine Locationscoutin, die für einen Filmdreh schöne Orte suchte und ...

Auf dem Starnberger See wird eine tote Frau auf ihrem SUP-Board gefunden, ermordet mit einem Fünfzack. Bei der Toten handelt es sich um eine Locationscoutin, die für einen Filmdreh schöne Orte suchte und allgemein als übergriffig bekannt war. Irmi Mangold stellen sich bei ihren Recherchen viele Fragen und sie gerät zwischen die Fronten mehrerer Interessengruppen.

Mit "Hohe Wogen" begibt sich Nicola Förg wieder einmal auf Umweltschutzwege. Geschickt verwebt sie in jedem ihrer Bücher ein brisantes, reales Thema mit ihrem Kriminalfall. Man merkt ihr deutlich an, daß ihr diese Themen immens wichtig sind. Wie sie die Problematik hier vermittelt, ist schon gut recherchiert und für den Leser verständlich dargestellt. Allerdings finde ich es manchmal doch ein wenig hart - nicht alle Touristen und Wassersportler sind rücksichtslos, es gibt auch diejenigen, die Natur und Hobby in Einklang bringen können. Aber dieses Problem gibt es überall - ein paar wenige verderben den Ruf von allen. Nicola Förg rüttelt hier wach, legt den Finger in die Wunde und das ist auch gut so. Irmi Mangold ist ein Unikum. Sie ist mit ihrem Alter im Reinen und lebt so, wie sie es für richtig hält. Sie verbiegt sich nicht, vertritt ihre Meinung und läßt sich nichts diktieren. Man kann sie nur bewundern. Ich mag ihre Art sehr. Nicola Förg hat mich mit "Hohe Wogen" wieder bestens unterhalten. Durch ihren lockeren Stil und die Beschreibungen dieser schönen Gegend macht es riesigen Spaß, hier mit Irmi auf die Suche nach der Wahrheit zu gehen.

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Veröffentlicht am 19.01.2024

Spannender Fall vor beeindruckender Kulisse

Alte Schuld
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Im Jahr 1948 bereitet sich die Hamburger Polizei auf die Währungsreform vor, denn die Ganoven wittern ihre Chance, ganz schnell an das neue Geld zu kommen. Für die Schutzpolizistin Ida Rabe wird das allerdings ...

Im Jahr 1948 bereitet sich die Hamburger Polizei auf die Währungsreform vor, denn die Ganoven wittern ihre Chance, ganz schnell an das neue Geld zu kommen. Für die Schutzpolizistin Ida Rabe wird das allerdings zur Nebensache, als eine misshandelte Frau in ihrem Büro erscheint. Die Frau bittet um Hilfe, aber sie ist so verängstigt, daß sie nur ungenaue Angaben macht und eine Menge verheimlicht. Da es sich bei dem gewalttätigen Mann um einen hochrangigen britischen Staatsbürger handelt, sind Ida die Hände gebunden. Als der Mann kurz darauf ermordet wird, ist für die Polizei schnell klar, daß die junge Frau ihn getötet hat. Ida gibt aber nicht auf und ermittelt auf eigene Faust weiter. Sie schreckt nicht davor zurück, sich unter den eigenen Kollegen umzuhören ind begibt sich dabei in große Gefahr. Sie weiß bald nicht mehr, wem sie noch trauen kann und setzt alles auf eine Karte.

Im zweiten Fall für die Polizistin Ida Rabe läßt Lea Stein wieder sehr viel Zeitgeschehen mit einfließen. In dem Buch "Alte Schuld" geht es um die Währungsreform. Die Geschichte führt die Leser in die Stadt Hamburg, die noch in Trümmern liegt. Durch die realistische Beschreibung der zerstörten Häuser und der Armut der Menschen gibt die Geschichte ein düsteres Bild ab. Die Handlung ist sehr spannend erzählt. Bis zum Schluß bleibt es unklar, wie die scheinbar verschiedenen Fälle zusammenhängen. Die Rolle der britischen Besatzungsmacht wird dabei nicht geschönt dargestellt. Durch die Figur der Ida Rabe, die mit ihrer etwas sperrigen Art oft aneckt, fällt die Geschichte aus dem Rahmen. Man kann aber merken, daß Idas Eispanzer, den sie sich zugelegt hat, langsam auftaut. Es wird interessant zu erleben, wie ihre Gefühlswelt sich entwickelt. Vielleicht in Teil drei, den ich mit Spannung erwarte!

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Anders als gewohnt

Death - Das Kabinett des Dr. Leng
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Constance Green, das Mündel von Special Agent Pendergast, sieht immer aus wie Mitte 20, doch in Wahrheit ist sie 140 Jahre alt und altert durch ein Experiment nicht. Nun reist sie durch die Zeit, findet ...

Constance Green, das Mündel von Special Agent Pendergast, sieht immer aus wie Mitte 20, doch in Wahrheit ist sie 140 Jahre alt und altert durch ein Experiment nicht. Nun reist sie durch die Zeit, findet sich im Jahr 1880 wieder, dem Jahr, in dem ein Vorfahre Pendergasts ihre Geschwister ermordete. Sie versucht nun mit allen Mitteln, ihre Geschwister zu retten. In der Gegenwart sieht sich Pendergast nun der Aufgabe gegenüber, Constance vor ihrer Vergangenheit zu schützen.

Douglas Preston und Lincoln Child sind Garanten für gute Unterhaltung. So auch wieder mit dem nun 21. Fall für Agent Pendergast "Death - Das Kabinett des Dr. Leng". Hier ist Pendergast jedoch leider eher eine Randfigur, das Hauptaugenmerk liegt auf Constance Green und ihre Erlebnisse in der Vergangenheit. Hier taucht man tief in diese Zeit ein und verfolgt das Geschehen auf dieser Zeitebene sehr gespannt. Das Autorenduo hat hier wieder Charaktere lebendig werden lassen, die man gefühlt schon immer kennt. Die Kapitel sind in angenehmer Länge gehalten und kommen nicht endlos daher, so daß man gut immer mal zwischendurch zum Buch greifen kann. Die beiden Zeitebenen sind beide gleich spannend, wenn auch die Vergangenheit hier interessantere Einblicke bietet. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, daß es sich hier eher weniger um einen Thriller handelt. Zeitreisen sind ja eher Science Fiction. Es fehlt mir hier etwas an den sonst typischen blutigen und mysteriösen Szenen. Wenn man sich allerdings an diese Tatsache gewöhnt hat (und das gelingt schnell), hat man ein sehr spannendes Buch in Händen. So spannend, daß man es eigentlich unverzeihlich findet, daß dieses Buch nicht abgeschlossen ist, sondern man auf eine Fortsetzung warten muß.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Einfach wunderschön

Der Verrat von Oyster Shore
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Die junge Schriftstellerin Lowenna fährt nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall, um zur Ruhe zu kommen. Sie hat dort viele Sommer ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter verbracht. Jetzt hat Lowenna das ...

Die junge Schriftstellerin Lowenna fährt nach dem Ende ihrer Beziehung nach Cornwall, um zur Ruhe zu kommen. Sie hat dort viele Sommer ihrer Kindheit bei ihrer Großmutter verbracht. Jetzt hat Lowenna das alte Bootshaus von Oyster Shore gemietet. Sie trifft dort auf den Australier Noah, der den Wunsch seiner Verstorbenen Mutter erfüllen und in Cornwall seine Familiengeschichte erforschen will. Lowenna findet Gefallen daran, auch ihre Familie bis in die Jahre um 1904 zu verfolgen und arbeitet mit Noah zusammen. Sie kommen einer tragischen Geschichte auf die Spur: Eine Liebe, die es in dieser Zeit gar nicht hätte geben dürfen und die durch Krieg und Verrat ein bitteres Ende findet. Lowennas und Noahs Nachforschungen bringen ein verblüffendes Ergebnis ans Licht, daß ihr Leben auf den Kopf stellen wird.

Selten hat mich eine Geschichte so tief berührt wie "Der Verrat von Oyster Shore". Die Empfindungen, die beim Lesen auf einen einstürmen, kann man kaum mit Worten beschreiben. Empörung, Wut, Mitleid und Schadenfreude sind nur einige von ihnen. Der Autorin Ruth Saberton ist es schon ein paarmal ausgezeichnet gelungen, geheimnisumwobene Geschichten zu schreiben. Diesmal hat sie sich aber selbst übertroffen. Sie gibt ihren Lesern das Gefühl, die Geschichte hautnah mitzuerleben und alle Personen gut zu kennen. Es fällt schwer, die Charaktere in gut und böse einzuteilen, denn alle haben einen Hintergrund, der sie geprägt hat. Die Erzählweise von Ruth Saberton hat mir sehr gut gefallen. Sie wechselt mühelos von heiteren Kinderspielen zu romantischen Liebesschwüren bis hin zu den Grauen des Krieges und paßt ihre Sprache den Situationen immer ganz genau an. Ich bin von diesem Buch total begeistert!

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Veröffentlicht am 16.01.2024

Sehr interessant

Die lange Reise
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Samantha Cristoforetti verbrachte 200 Tage an Bord der Internationalen Raumstation ISS. In ihrem Buch "Die lange Reise" berichtet sie von ihrem 5jährigen Weg vom Auswahlverfahren bis hin zum Einsatz auf ...

Samantha Cristoforetti verbrachte 200 Tage an Bord der Internationalen Raumstation ISS. In ihrem Buch "Die lange Reise" berichtet sie von ihrem 5jährigen Weg vom Auswahlverfahren bis hin zum Einsatz auf der ISS. Dies ist wahrlich ein langer Weg, denn die Ausbildung umfaßt so unendlich vieles. Die Ausbildung findet sowohl in Seminaren, als auch in russischen Wäldern statt, umfasst Belastungstest in Zentrifugen und Vakuumkammern und Tests in Raumanzügen in Wasserbecken. Hier wird deutlich, wie beschwerlich diese Ausbildung ist und welche Willenskraft man aufbringen muß, um dies alles zu bestehen. Samantha beschreibt ihren Werdegang auf sehr lockere und sympathische Art, gibt Einblicke in ihre Gefühlswelt und läßt den Leser hautnah an ihrem Abenteuer teilhaben. Dabei vergisst sie nicht, an die Menschen zu erinnern, die sonst eher am Rande des Geschehens stehen und doch wichtig für das Gelingen der Mission sind. Die Personen bilden eine Gemeinschaft und ich finde es gut, daß auch sie hier einmal Erwähnung finden. Samantha Cristoforetti vermittelt hier auf ganz leichte Art Fachwissen, ohne den Leser dabei zu verlieren. Ihre Erklärungen sind leicht verständlich und unheimlich interessant! Sie erläutert alltägliche Dinge, die hier auf der Erde kein Problem darstellen, jedoch in Schwerelosigkeit Fragen aufwerfen. Dabei ist sie grundehrlich und berichtet nicht nur von der Schönheit der Raumfahrt, sondern auch davon, was für sie persönlich belastend war. Diese Ehrlichkeit tut gut und macht ihren Bericht absolut glaubhaft. Dieses Buch öffnet die Augen für die Beschwerlichkeiten des Weges und Lebens auf der ISS. Wenn man sie nach dem Genuss dieses Buches als kleinen Punkt am Nachthimmel sieht, wird man noch andächtiger zu ihr hinauf schauen!

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