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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2020

Ein wahrhaft prächtiges Buch

Wie Bienen und Menschen zueinanderfanden
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Lotte Möller hat mit ihrem Buch "Wie Bienen und Menschen zueinanderfanden" ein wahres Kunstwerk geschaffen. Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil teilt sich auf die 12 Monate auf. Dabei ...

Lotte Möller hat mit ihrem Buch "Wie Bienen und Menschen zueinanderfanden" ein wahres Kunstwerk geschaffen. Das Buch gliedert sich in zwei Teile. Der erste Teil teilt sich auf die 12 Monate auf. Dabei ist jedem Monat ein Thema gewidmet, daß zur entsprechenden Zeit paßt. Hier werden interessante Fragen beantwortet, so daß man unheimlich viele Informationen erhält. Zudem reist man in die Vergangenheit, so daß man einen historischen Ausflug in die Geschichte einer wertvollen Beziehung macht. Im zweiten Teil behandelt Lotte Möller die heutige Imker und die damit verbundenen Probleme. Man erfährt, daß es unterschiedliche Arten der Imkerei gibt.

Die Autorin beschreibt dies alles auf sehr lockere Art. Sie spickt die Sachverhalte mit Anekdoten, die zum Teil sehr humorvoll sind und beschreibt ihre eigenen Erlebnisse mit der Imkerei. Angereichert ist das Buch mit wundervollen alten Fotos und Zeichnungen, so daß dies Buch eine kleine Kostbarkeit darstellt!

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Veröffentlicht am 28.09.2020

Mit wahrem Hintergrund

Die Gesichter des Meeres
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Heiligabend 1895. Vor der irischen Küste läuft ein Frachter auf Grund. Die Besatzung wartet auf Hilfe, doch die Seenotretter kommen in der eisigen See selbst ums Leben. Der 13jährige Matias, als blinder ...

Heiligabend 1895. Vor der irischen Küste läuft ein Frachter auf Grund. Die Besatzung wartet auf Hilfe, doch die Seenotretter kommen in der eisigen See selbst ums Leben. Der 13jährige Matias, als blinder Passagier auf dem Frachter, findet Hilfe bei der Kapitänsfamilie und findet sich mitten in den Ermittlungen wieder.

100 Jahre nach der Tragödie forscht eine finnische Schriftstellerin in ihrer Familiengeschichte...

Mit "Die Gesichter des Meeres" hat Leena Lander ihre eigene Familiengeschichte niedergeschrieben. Diese Geschichte nimmt den Leser mit. Man erlebt hier Schicksale, von denen man nicht glauben kann, daß sie so passiert sind. Doch die Autorin hat recherchiert und somit kann man ihr glauben. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet. Hier findet man starke Küstenbewohner, die wie ein Fels in der Brandung stehen und einfach "Charakter haben". Die Autorin schafft es gekonnt die düstere Atmosphäre der Jahreszeit und des Sturmes aufleben zu lassen, so daß man als Leser eine gewisse Gänsehaut verspürt. Das Buch ist durchaus dramatisch, steckt aber auch voller Gefühl und Emotion. Man wird als Leser am Ende vor eine schwere Frage gestellt - wo fängt Unrecht an?

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Wenn der Hund zum Rentner wird

Hundesenioren mit Martin Rütter
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In seinem neuesten Buch befasst sich Martin Rütter, Deutschlands bekanntester Hundetrainer, mit Hundesenioren. Ein wichtiges Thema - denn wenn man Glück hat, hat man irgendwann einen alten Hund. Man sollte ...

In seinem neuesten Buch befasst sich Martin Rütter, Deutschlands bekanntester Hundetrainer, mit Hundesenioren. Ein wichtiges Thema - denn wenn man Glück hat, hat man irgendwann einen alten Hund. Man sollte es schätzen, einen Senior an der Leine führen zu dürfen! Denn einen Hund schafft man sich nicht nur für die unkomplizierten Zeiten an. Man sollte sich bereits beim Welpenkauf bewußt sein, daß ein alter Hund genau so viel Aufmerksamkeit benötigt wie ein Welpe und sich das Leben erneut ändert. Deshalb fände ich es wichtig, daß dieses Buch bereits gelesen wird, bevor der Welpe einzieht. Dann ist die Überraschung hinterher bei manchen Menschen nicht mehr ganz so groß. Martin Rütter beschreibt hier nämlich sehr genau, welch Veränderungen ein Hundesenior mit sich bringt. Manche können nicht mehr allein bleiben und bellen oder jammern, so daß immer jemand für sie da sein muß, die Wohnung muß evtl. umgestalten werden, da der Bodenbelag plötzlich zu rutschig ist und muß mit Teppichen abgedeckt werden, damit der Hund nicht stürzt und ja, alte Hunde können inkontint werden. Treppen werden zum Problem, da hat der Kleinhundbesitzer es leichter als der Doggenbesitzer. Für all diese Probleme erhält man hier Lösungen, die für jeden umsetzbar sind. Neben dem Thema der Alltagsprobleme werden hier auch wissenschaftliche Fakten zum Altern der Hunde vermittelt und typische Alterskrankheiten beschrieben. Der Autor zeigt aber auch deutlich auf, daß man einen alten Hund nicht in die Ecke setzen darf und sollte. Man muß nur auf Spaziergängen Rücksicht auf seine Kondition nehmen und ganz wichtig: ihn vor Alltagssituatonen beschützen. Ein Kapitel ist der Beschäftigung des Seniors gewidmet. Man erfährt, wie man ihm im Alter noch das Fährten beibringen kann, er Gegenstände finden kann, Tricks lernt und vieles mehr. Unweigerlich gehört zum Thema Senioren auch das traurigste Thema - der Abschied. Selbst damit sollte man sich frühzeitig befassen und sich darüber klar sein, was danach mit dem Hund, der jahrelang der beste Freund war, geschieht. Hier findet man alle Möglichkeiten, die es z. Zt. in Deutschland gibt. Hier dürfte für jeden die persönlich passende Art aufgeführt sein. Rührend sind die Berichte von Besitzern alter Hunde über ihre Lieblinge - hier geht es manchmal richtig unter die Haut.

Dieses Buch sollte jeder lesen, der sich einen Hund anschaffen möchte oder schon einen an seiner Seite hat. Ich selbst habe jetzt seit 39 Jahren einen Dackel an meiner Seite - und fand das Buch auch mit dieser Erfahrung noch sehr lehrreich!

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Von wegen auf einer Hallig passiert nichts....

Halligmord (Ein Minke-van-Hoorn-Krimi 1)
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Die in ihre friesische Heimat erst seit kurzem als Kommissarin zurückgekehrte Minke van Hoorn bekommt es direkt mit einem Skelett auf der Hallig Nekpen zu tun. Das Skelett wurde durch einen Herbststurm ...

Die in ihre friesische Heimat erst seit kurzem als Kommissarin zurückgekehrte Minke van Hoorn bekommt es direkt mit einem Skelett auf der Hallig Nekpen zu tun. Das Skelett wurde durch einen Herbststurm freigespült, lag schon seit Jahrzehnten im Marschboden. Auf Nekpen leben nur zwei alteingesessene Familien - keine will von dem Skelett etwas gewußt haben. Als plötzlich der Sohn des Deichgrafen verschwindet, muß Minke sich beeilen. Der nächste Herbststurm naht....

Greta Henning führt den Leser mit "Halligmord" auf die ruhige Hallig Nekpen. So ruhig, wie man sich eine Hallig vorstellt beginnt dieser Krimi. Zunächst bekommt man Einblicke in die Besonderheiten des Halliglebens. Man bekommt ein Gespür für die Einsamkeit und Ruhe, in der die Bewohner leben. Diese werden hier sehr gut vorgestellt und bekommen ein Gesicht, so daß man eine genaue Vorstellung von ihnen entwickelt. Doch so ruhig bleibt es nicht lange, denn hier wird die Spannung Schritt für Schritt gesteigert. Schon die eigenbrötlerische Art der Halligbewohner bringt hier einiges an Spannung. Man spürt, daß sie eigentlich für sich bleiben möchten. Minke ist absolut sympathisch. Ihre Art ist menschlich, sie kennt ihre Heimat und weiß, wie sie die Sache angehen muß, um an ihr Ziel zu kommen. Greta Henning schreibt wunderbar leicht verständlich und schafft es, die Handlung am Ende zu einem stimmigen Ende zu bringen.

Mir hat dieser Fall so viel Freude bereitet, daß ich auf weitere spannende Fälle mit Minke hoffe!

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Krönender Abschluß

NEBEL
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Kommissarin Hulda ist nach einem schweren Schicksalsschlag gerade wieder in den Dienst zurückgekehrt, da wird sie mit einem neuen Fall konfrontiert. In einem abgelegenen Bauernhaus wurden mehrere Leichen ...

Kommissarin Hulda ist nach einem schweren Schicksalsschlag gerade wieder in den Dienst zurückgekehrt, da wird sie mit einem neuen Fall konfrontiert. In einem abgelegenen Bauernhaus wurden mehrere Leichen gefunden. Offenbar lagen diese dort schon mehrere Wochen. Hulda steht vor der Frage, was während des Schneesturmes, der das Haus während der Weihnachtstage von der Außenwelt abschnitt, dort geschehen ist.

"Nebel" ist der dritte und somit letzte Band dieser rückwärts erzählten Serie von Ragnar Jonasson. Da die Fälle alle in sich abgeschlossen sind, kann man auch diesen Band ohne Vorkenntnisse lesen. Oder aber auch mit dem letzten Band beginnen und sich in die Gegenwart vorarbeiten. Allerdings wäre dann das Besondere dieser Erzählart nicht mehr vorhanden. Dieser Abschlußband ist einfach perfekt. Ich empfand die Spannung hier als noch intensiver, als es bei den Vorgängern war. Vielleicht lag es daran, daß hier zu Weihnachten das Böse ins Haus kam. Dies wirkt für mich umso bedrohlicher. Ebenso wird die Spannung durch die wechselnden Zeiten gesteigert. In einem Kapitel befindet man sich im Bauernhaus bei Erla und Einar, im anderen wieder bei Hulda. Dadurch fragt man sich jedesmal, was dort als nächstes passiert und findet kein Ende - man liest zwanghaft weiter. Dies und der locker-leichte Schreibstil sorgen dafür, daß man dieses Buch einfach schnell gelesen hat. Hier erfährt man viel aus Huldas Vergangenheit, ohne daß dies aufdringlich wirkt. Ihre Vergangenheit und der Kriminalfall halten sich die Waage, kein Erzählstrang verdrängt den anderen. Dadurch bekommt das Buch einen ausgewogenen, gefälligen Charakter.

Insgesamt ist "Nebel" der krönende Abschluß dieser ungewöhnlichen Trilogie, bei der jedes Buch lesenswert ist!

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