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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.03.2017

Wunderschön

Brombeerwinter
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Als die Journalistin Claire am 2. Mai 2010 morgens aufwacht, traut sie ihren Augen nicht. Ein Schneesturm hat Seattle fest im Griff. Sie bekommt von ihrem Chef den Auftrag, über diese Laune der Natur eine ...

Als die Journalistin Claire am 2. Mai 2010 morgens aufwacht, traut sie ihren Augen nicht. Ein Schneesturm hat Seattle fest im Griff. Sie bekommt von ihrem Chef den Auftrag, über diese Laune der Natur eine Reportage zu schreiben. Gelangweilt über dieses Thema macht sie sich widerwillig an die Arbeit. Sie recherchiert und bekommt heraus, daß vor etwa 80 Jahren schon einmal im Mai so ein Unwetter getobt hat und in diesen Tagen ein kleiner Junge verschwunden ist. Jetzt ist Claires Interesse geweckt und sie will wissen, was aus diesem Kind geworden ist. Da sie selbst erst vor kurzer Zeit ein Kind verloren hat, kann sie mit der Mutter fühlen. Bei ihren Nachforschungen muß sie feststellen, daß sich die Polizei nicht für den Fall interessiert hat. Es war ja "nur" das Kind einer armen, unverheirateten Frau, also nicht besonders wichtig. Claire ahnt, daß mehr dahinter steckt, als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Sie ahnt nicht, wie nahe sie der Lösung des Falles ist und welche Geister der Vergangenheit sie weckt.

Das war ein tolles Buch! Die beiden Geschichten von Claire und Vera laufen nebeneinander und verbinden sich zum Schluß auf überraschende Weise. Veras Leben deckt gnadenlos auf, wie die Menschen in Amerika um 1930 ums Überleben kämpfen mußten. Sie hatten wieder die gleichen Verhältnisse, aus denen ihre Vorfahren aus Europa geflohen waren: Armut und Rechtlosigkeit! Einige reiche Familien beherrschten durch Korruption das Land und das Rechtssystem. Auch Claires Leben gibt die Verhältnisse in den USA von heute wieder. Soziale Kälte und eine nicht ausreichende Krankenversicherung treibt viele Menschen in die Armut. Einige reiche Familien regieren immer noch wie Monarchen.

Das Schicksal dieser beiden Frauen hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Ich habe beim Lesen die Welt um mich herum total vergessen. Kein Fernsehprogramm konnte so gut sein, daß ich bereit war, das Buch wegzulegen. Deshalb hatte ich es in Rekordzeit durch. Eigentlich schade!

Veröffentlicht am 05.03.2017

Wunderschön

Schöne Bescherung mit Tasso von Welfen
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Tasso von Welfen, ein adeliger Rauhaardackel, findet, sein Leben einfach nur langweilig. Jeden Tag ist alles gleich: Essen, schlafen, spazieren gehen. Da muß doch mehr im Leben möglich sein? Er beschließt ...

Tasso von Welfen, ein adeliger Rauhaardackel, findet, sein Leben einfach nur langweilig. Jeden Tag ist alles gleich: Essen, schlafen, spazieren gehen. Da muß doch mehr im Leben möglich sein? Er beschließt auf Wanderschaft zu gehen. Doch dies genau auf Heiligabend zu tun, ist nicht die klügste Idee, die Tasso treffen konnte. Er bekommt nun gar nichts zu essen und wird noch dazu klitscheklatschenaß. Sein früheres Leben war dagegen ja Gold wert! Ob er wohl wieder nach Hause findet?

Dies kleine Büchlein ist einfach eine wundervolle Geschichte um Weihnachten und - was für mich natürlich ganz toll ist - um einen Dackel. Aufgemacht mit liebevollen Zeichnungen ist es ein wahres Schmuckstück. Der Text kommt kurz und knapp rüber, das macht aber nichts. Mehr Text hätte dem Buch sogar geschadet. So wirkt es als liebevolles Buch, daß man prima immer mal wieder zwischendurch zur Hand nehmen kann. Ich habe Tasso in mein Herz geschlossen!

Ein Buch für alle Weihnachts-, Hunde- und vor allem natürlich Dackelliebhaber!

Veröffentlicht am 05.03.2017

Entdeckung!

Die verlorene Zeit
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Dinahs Vater ist ein ehrgeiziger amerikanischer Politiker. Er will um jeden Preis das Bild der intakten Familie in der Öffentlichkeit darstellen, auch wenn Dinah nicht immer seinen Vorstellungen davon ...

Dinahs Vater ist ein ehrgeiziger amerikanischer Politiker. Er will um jeden Preis das Bild der intakten Familie in der Öffentlichkeit darstellen, auch wenn Dinah nicht immer seinen Vorstellungen davon entspricht. Als die Familie nach Washington umziehen will, soll das alte Haus in San Francisco verkauft werden. Wütend darüber verkriecht sich Dinah auf den Dachboden und stöbert alte Papiere auf. Die berichten, daß ihre Urgroßmutter Ellen in England als Mörderin zum Tode verurteilt und hingerichtet wurde. Dinah kann das nicht begreifen, weil doch aus alten Urkunden hervorgeht, daß ihre Urgroßmutter zusammen mit ihrem Mann in Amerika eine Familie gegründet hat, aus der Dinahs Vater und also auch Dinah hervorging. Gegen den Willen ihrer Eltern reist Dinah nach Cornwall um das Rätsel um Ellen Townsend zu lösen. Sie kommt dabei einer unglaublichen Geschichte auf die Spur, die Dinah mehr beeindruckt, als sie sich jemals vorstellen konnte. So verändert sich - aus einer Laune heraus - Dinahs Leben für immer.

Dieses Buch ist für mich eine totale Überraschung. Ich habe es auf einem "Wühltisch" für Mängelexemplare gefunden und ohne große Ansprüche zu stellen, angefangen zu lesen. Schon nach den ersten Seiten merkte ich, daß ich einen Glücksgriff getan hatte. Die Geschichte ist so geschickt aufgebaut, daß die Spannung sich immer mehr steigert. Zum Schluß kann man das Ende kaum noch erwarten, damit man endlich erfährt, was aus den Personen geworden ist. Danach ist man enttäuscht, daß das Buch zu Ende ist. Das hört sich jetzt zwar ziemlich widersprüchlich an, ist aber so! Hier sieht man mal wieder, daß nicht nur Schriftstellerinnen mit klingenden Namen richtig gute Bücher schreiben können. Auch unbekannte Autorinnen haben tolle Bücher zu bieten!

Veröffentlicht am 05.03.2017

Urlaubsfeeling!

Grätenschlank
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Daphne Merkenthal stirbt während einer Betriebsfeier der "FettKillerKompagnie" auf Schloß Hollbakken durch einen Champagnersäbel. Dieser Tod ruft Hanna Hemlokk, Liebesromanautorin und Privatdetektivin ...

Daphne Merkenthal stirbt während einer Betriebsfeier der "FettKillerKompagnie" auf Schloß Hollbakken durch einen Champagnersäbel. Dieser Tod ruft Hanna Hemlokk, Liebesromanautorin und Privatdetektivin auf den Plan. Doch kaum ermittelt sie in diesem Fall, behauptet ihr neuer Nachbar, man wollte ihn mit einer Fischgräte ermorden. Nun hat Hanna zwei Fälle: einmal Nobel mit Champagner, einmal rustikal mit Fisch. Kann sie beide Fälle lösen?

Ich bin von dieser Serie einfach begeistert. Auch wenn es sich hier jetzt schon um Fall 4 für Hanna handelt, man wird es einfach nicht leid mit ihr auf Tour zu gehen. Jedes Buch ist einfach toll und spannend. Was besonders auffallend ist, ist der norddeutsche Humor, der sich selbst in den Mordmethoden wiederspiegelt. Ute Haese hat es hier wieder geschickt verstanden, den Leser sofort an die Handlung zu fesseln und mit falschen Spuren in die Irre zu führen. Sämtliche Charaktere sind einfach wundervoll dargestellt, wirken liebenswert und schrullig. Auch die Region mit ihren Eigenarten und ihrer Schönheit kommt hier sehr liebevoll zur Geltung. Wenn ich die Region nicht schon so gut kenne würde, ich würde sie mir sofort ansehen!

Ein Top-Krimi aus der Probstei, der schönsten Gegend Deutschlands!

Veröffentlicht am 05.03.2017

Unbedingt Teil 1 lesen

Die Tochter der Seidenweberin
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Fygen hat sich in diesem Roman nach dem Tod von ihrem Mann Peter zurückgezogen und arbeitet nun als Vertreterin einer Handelsgesellschaft. Sie reist nach Valencia, da sie sich von ihrem Handelspartner ...

Fygen hat sich in diesem Roman nach dem Tod von ihrem Mann Peter zurückgezogen und arbeitet nun als Vertreterin einer Handelsgesellschaft. Sie reist nach Valencia, da sie sich von ihrem Handelspartner dort bei einer Lieferung Rohseide übervorteilt fühlt. Dort lernt sie ihren neuen Mann kenne und lebt fortan mit ihm in Valencia. Sie bekommt von ihm eine Werkstatt eingerichtet und arbeitet wieder als Seidenweberin. Ihre Tochter Lisbeth übernimmt nun Fygens Betrieb und wird Lehrherrin für ihre geliebte Seidenweberei. Sie kämpft zusammen mit ihrem Mann gegen die soziale Ungerechtigkeit in diesem Gewerbe. Dadurch macht sie sich nicht nur Freunde, sondern auch Feinde, die vor nichts zurückschrecken.

Wie man aus dem Titel schon entnehmen kann, ist dies Buch die Fortsetzung von "Die Seidenweberin". Und dies sollte man hier wirklich beherzigen und mit dem ersten Band beginnen, denn die Geschichte baut stark aufeinander auf. "Die Tochter der Seidenweberin" ist sehr schön geschrieben, flüssig und leicht verständlich zu lesen. Die Seidenweberei wird in allen Facetten sehr gut beschrieben, man hat als Leser das Procedere sehr bildlich vor Augen und sieht die Farben förmlich leuchten. Aber auch die Nachteile werden hier deutlich gemacht: der beißende Geruch, den die Arbeiterinnen ertragen müssen und deren Ausbeutung sind hier auch angesprochen. Auch der Anhang des Buches ist sehr lesenswert: es werden Informationen zu den Geschehnissen gegeben, die in der Vergangenheit real existenten Personen werden erläutert und es gibt ein Vokabular mit den damals geläufigen Begriffen.