Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
online

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.02.2025

Man kann jedem nur vor den Kopf sehen

Küstengeheimnis
0

Nadja Wentdorf ist in Sorge. Ihre Tante und ihr Onkel, Lore und Tim Ahlers, sind spurlos verschwunden. Beide lebten auf ihrer Yacht, der White Pearl", im Hafen von Burgstaaken auf Fehmarn. Nadja wendet ...

Nadja Wentdorf ist in Sorge. Ihre Tante und ihr Onkel, Lore und Tim Ahlers, sind spurlos verschwunden. Beide lebten auf ihrer Yacht, der White Pearl", im Hafen von Burgstaaken auf Fehmarn. Nadja wendet sich an die Polizei, jedoch ist der Fall kompliziert. Dirk Westermann und Thomas Hartwig entdecken, daß die Ahlers ihre Yacht erst kürzlich an ein junges Ehepaar verkauft haben. Als jedoch der Hafenmeister tot im Hafenbecken gefunden wird, wirft dies ein anderes Licht auf das Verschwinden der Ahlers. Was steckt wirklich dahinter?

Heike Meckelmann läßt mit "Küstengeheimnis" wieder ihre bewährten Ermittler Westermann und Hartwig ermitteln. Auch dieser Fall hat es in sich. Zunächst tappen die Ermittler im Dunklen, haben keinerlei Ansatzpunkte und glauben nicht wirklich an einen Mord. Einzig Nichte Nadja und Fehmarns Miss Marple Charlotte Hagedorn sind fest davon überzeugt. Charlotte ermittelt natürlich wieder auf eigene Faust, was immer wieder für besondere Momente sorgt. Ihre Art mag ich sehr. Und um ehrlich zu sein, habe ich das Gefühl, daß ohne sie so mancher Fall nicht aufgeklärt würde. Sie spielt eine große und sympathische Rolle in den Krimis. Überhaupt sind die Hauptcharaktere, die in jedem Band eine Rolle spielen, allesamt absolute Sympathieträger. Ihr Leben zu verfolgen macht richtig Spaß und man hat das Gefühl, die Entwicklung guter Freunde zu verfolgen. Der Fall ist wieder mächtig spannend. Was zunächst ganz einfach wirkt, wird im Laufe der Handlung zu einem handfesten Verbrechen, das seinesgleichen sucht und in seiner Abgebrühtheit unfassbar ist. Heike Meckelmann spürt man übrigens auch hier ihre Liebe zu Fehmarn deutlich an. Liebevoll beschreibt sie ihre Insel so bildhaft, da spürt man fast den Fahrtwind, wenn es über den Kleiderbügel geht, man hört die typischen Hafengeräusche und sieht die stürmisch aufgewühlte See genau vor sich.

Auch dieser Fall hat mich wieder sehr begeistert und die Anspielungen auf Band 11 machen schon jetzt neugierig!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.02.2025

Hochspannung

Die Brandung – Leichenfischer
0

Am deutsch-dänischen Grenzgebiet an der Flensburger Förde werden zwei tote Frauen, die seit Tagen vermißt wurden, nach Wikingerart bestattet aufgefunden. Die dänische Polizei und der deutsche Kommissar ...

Am deutsch-dänischen Grenzgebiet an der Flensburger Förde werden zwei tote Frauen, die seit Tagen vermißt wurden, nach Wikingerart bestattet aufgefunden. Die dänische Polizei und der deutsche Kommissar Ohlsen kommen nicht weiter. Mit Hilfe von Archäologin Fria Svensson versuchen sie dem Geheimnis um den Wikinger-Kult auf die Spur zu kommen. Die Zeit drängt, denn es werden weitere junge Frauen vermißt...

"Leichenfischer" ist der zweite Teil der Serie "Die Brandung" von Karen Kliewe. Dieser Fall hat mich sehr begeistert und ist an Spannung kaum zu überbieten. Von Beginn an ist man mitten im Geschehen und kann sich perfekt in die Charaktere versetzen. Dies wird vor allem auch dadurch erzeugt, daß die Handlung aus verschiedenen Handlungssträngen besteht. So ermittelt man mit den Kommissaren, ist im nächsten Moment bei den entführten Frauen in ihrem Verlies, erlebt ihren Kampf und ihre Verzweiflung hautnah mit. Es gibt noch weitere Handlungsstränge, die zunächst keinen Bezug zum Fall zu haben scheinen, jedoch zum Schluß alle ineinander laufen und Sinn ergeben. Durch diese Wechsel wird die Spannung immens hoch gehalten und man kommt von dem Buch nicht mehr los. Karen Kliewe vermittelt hier Wissen über den Wikingerkult und man taucht ein in diese lange vergangene Zeit. Hier merkt man ihre gute Recherchearbeit. Mir gefällt hier besonders die Regionalität. Landschaft und Bewohner werden hier authentisch und bildhaft beschrieben. So fließt immer wieder mal ein Begriff aus der dänischen Sprache mit in die Dialoge, die aber immer gut zu verstehen sind oder der Begriff für Ohlsen erklärt wird. Ich habe mich in diesem Krimi sehr wohl gefühlt und habe gern die vielen Spuren verfolgt. Karen Kliewe hat es dann zum Schluß geschafft, mich zu überraschen!

Dieses Buch (sogar die ganze Serie) bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung und ich fiebere jetzt schon Band 3 entgegen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.02.2025

Immer wieder gut

Ostfriesennebel
0

Carina Oberdieck ist verzweifelt. Ihr Mann Fabian verhält sich in vielen Dingen anders als bisher. Dies irritiert sie so sehr, daß sie der festen Überzeugung ist, daß dieser Mann nicht Fabian ist und ihr ...

Carina Oberdieck ist verzweifelt. Ihr Mann Fabian verhält sich in vielen Dingen anders als bisher. Dies irritiert sie so sehr, daß sie der festen Überzeugung ist, daß dieser Mann nicht Fabian ist und ihr wahrer Ehemann ermordet wurde. Ann Kathrin Klaasen möchte Carina gern helfen, jedoch gestaltet sich dies ohne Leiche, Tatort und Zeugen als schwierig. Bis plötzlich eine junge Frau tot auf den Bahngleisen gefunden wird...

"Ostfriesennebel" ist nun schon der 19. Fall für das Ermittlerteam um Ann Kathrin Klaasen und ich frage mich, woher Klaus-Peter Wolf immer wieder diese interessanten und spannenden Ideen nimmt. Diesmal geht es um Identitätsbetrug gekoppelt mit Mord. Dieses Thema hat mich gefesselt und war richtig spannend. Man grübelt hier bis zum Schluß, was nun der Wahrheit entspricht und wem man vertrauen kann. Diese Spannung bei so vielen Seiten von Anfang bis Ende halten zu können, das ist ein Kunststück, welches Klaus-Peter Wolf beherrscht. Dies gelingt ihm mit Hilfe vieler verschiedener Handlungsstränge, die jeder für sich spannend ist und zum Lesen animiert. Diese laufen zum Schluß unaufhaltsam zu einem schlüssigen Ende zusammen, welches den Leser zufrieden zurücklässt. Der Autor verfügt zudem über einen locker-leichten Schreibstil, der einfach Spaß bereitet, alles wichtige vermittelt und nichts außen vor läßt. Seine bekannten Charaktere wirken auch hier alle wieder mit. Insbesondere über Rupert freue ich mich immer wieder, sorgt seine Art doch für die gewisse Prise Humor, die diesen Krimis ihre persönliche Note gibt. Nicht fehlen darf natürlich auch der regionale Bezug. Hier wird man heimisch, erkennt, wenn man schon selbst in der Region war, alles wieder und wenn man die Augen schließt, befindet man sich z. B. selbst im Café ten Cate oder fühlt die frische Nordseebrise!

Ich bin von diesem Krimi absolut begeistert und bin sehr gespannt, was sich Klaus-Peter Wolf für den 20. Fall ausdenkt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.02.2025

Garant für Lesespaß

Tod in der Wiek
0

Am südlichen Priwall treibt die Leiche des Besitzers einer Fischrestaurantkette am Ufer. Kommissar Morten Sandt stößt bei seinen Ermittlungen auf eine zerstrittene Familie und viele Verdächtige. Als der ...

Am südlichen Priwall treibt die Leiche des Besitzers einer Fischrestaurantkette am Ufer. Kommissar Morten Sandt stößt bei seinen Ermittlungen auf eine zerstrittene Familie und viele Verdächtige. Als der Ermittler im Ruhestand Birger Andresen einen mysteriösen Anruf erhält, ist klar, daß es gilt weitere Menschenleben zu retten!

Mit "Tod in der Wiek" hat Jobst Schlennstedt wieder bewiesen, daß auch eine lang fortgeführte Serie nicht langweilig werden muß! Immer wieder findet er mitreißende Themen, die fesseln. Diesmal geht es um Gewalt und Mißhandlungen, die so hautnah beschrieben sind, daß man richtig mitleidet. Für zartbesaitete Leser sind einige Szenen evtl. etwas hart, aber gehören zwingend zur Handlung dazu. Die Charaktere entwickeln sich natürlich mit jedem Band weiter und man lebt förmlich mit ihnen. Da ich die Serie von Beginn an verfolge, sind mir die Charaktere mittlerweile zu sehr guten Vertrauten geworden und ich genieße es, immer wieder an ihrem Leben teilhaben zu können. Andere Charaktere werden mit all ihren Geheimnissen und Abgründen so dargestellt, daß man keinerlei Sympathien entwickelt. Immer wieder werden neue Spuren gelegt, man muß umdenken und verdächtigt irgendwie jeden, bis ganz am Schluß der Täter überführt wird. Dadurch bleibt die Spannung von Beginn bis Ende sehr hoch. Erwähnenswert ist der Lokalkolorit. Die Halbinsel Priwall und die Umgebung werden so gut dargestellt, daß man alles genau vor sich sieht und, wenn man die Region so wie ich kennt, einiges wiedererkennt.

Dieser Krimi bekommt von mir eine absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.02.2025

Ein sehr gelungener Fall

Fräulein Gold: Nacht über der Havel
0

Im Jahr 1930 werden die Zeiten auch in Berlin immer unsicherer. Auch Hulda Gold und ihr Freund Max Dessauer merken, daß sich der politische Wind gedreht hat. Für Hulda wird es umso wichtiger, daß sie als ...

Im Jahr 1930 werden die Zeiten auch in Berlin immer unsicherer. Auch Hulda Gold und ihr Freund Max Dessauer merken, daß sich der politische Wind gedreht hat. Für Hulda wird es umso wichtiger, daß sie als Hebamme den in Not geratenen Frauen und jungen Müttern helfen kann. Als sie durch Max die Familie Rosenzweig kennenlernt, verspricht sie spontan, der schwangeren Tochter bei der Geburt beizustehen. Sie merkt schnell, daß dies aber nicht das einzige Problem der Familie ist. Die jüngere Tochter Jutta ist Mitglied einer Jugendgruppe, die in einen Mordfall verwickelt ist. Jutta schweigt bisher eisern über ihre Erlebnisse in der Mordnacht und bringt sich damit selbst in Verdacht. Beherzt beschließt Hulda, dem jungen Mädchen zu helfen. Dabei trifft sie ihren langjährigen Freund Karl wieder und ganz wie früher riskieren sie ihr Leben, um den Fall aufzuklären.

Der Roman "Fräulein Gold - Nacht über der Havel" ist schon das siebte Buch von Anne Stern über die resolute Hebamne Hulda Gold. Trotzdem erkennt man überhaupt keine Abnutzungserscheinungen. Die Serie ist nach wie vor spannend und voller Leben. Die Personen werden älter und man kann ihnen dabei zuschauen. Man glaubt, sie schon ewig lange zu kennen. Diesmal ist die Handlung besonders spannend. Damit meine ich nicht nur den Mordfall, sondern auch die Zeit, in der diese Geschichte spielt. Das politische Geschehen wird anschaulich dargestellt. Man darf gar nicht daran denken, wie es weitergehen wird.

Daß die Serie weitergehen wird, erkennt man ja an der Leseprobe am Ende des Buches. Das freut mich ehrlich, denn die Romane um "Fräulein Gold" sind immer ein Garant für guten Lesestoff!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere