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Veröffentlicht am 24.01.2018

Dieses Buch ersetzt eine Tafel Schokolade und macht glücklich

Glück ist, wenn man trotzdem liebt
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nhalt:
Isabelle, von allen nur Isa genannt, liebt die Routine, liebt das Altbekannte. Jeden Mittag, immer zur gleichen Zeit, verlässt sie den Blumenladen, in dem sie als Floristin arbeitet, wechselt die ...

nhalt:
Isabelle, von allen nur Isa genannt, liebt die Routine, liebt das Altbekannte. Jeden Mittag, immer zur gleichen Zeit, verlässt sie den Blumenladen, in dem sie als Floristin arbeitet, wechselt die Straßenseite und bestellt sich eine vietnamesische Nudelsuppe bei Mr. Lee. Als dieser jedoch eines Tages Pleite geht und an seiner ein neumodisches Restaurant eröffnet, steht die Welt von Isa Kopf. Zu allem Überfluss ist der neue Chefkoch und Inhaber Jens nicht dazu bereit, die gewünschte Nudelsuppe von Isa auf die Speisekarte aufzunehmen. Als dann auch noch Jens jüngere und chaotische Schwester in Isas Leben stolpert, ist das Chaos perfekt. Und während Isabelle noch versucht ihr Leben wieder in geordnete Bahnen zu führen, merkt sie nicht, dass das Chaos das langersehnte Glück im Gepäck hat, nach dem sie schon so lange gesucht hat.

Meinung:
Habt ihr Lust auf ein paar schokoladene Glücksgefühle, aber gerade keine Schokolade im Haus? Dann versucht es doch mal mit einem Werk von Petra Hülsmann, vielleicht mit "Glück ist, wenn man trotzdem liebt". Es sorgt nicht nur für ein wohlig warmes Gefühl rund um die Herzgegend, sondern hat zudem Null Kalorien.

Petra Hülsmann, dieser Name hat im letzten Jahr häufig meinen Weg gekreuzt und trotz allem habe ich es erst jetzt geschafft zwischen ihre Romanseiten zu schlüpfen. Zugleich eine gute, wie eine schlechte Entscheidung. Eine schlechte Entscheidung, weil ich es bereue, dass ich erst jetzt ihre Werke für mich entdecken konnte. Eine gute Entscheidung, weil ich noch drei weitere Schmöker von ihr entdecken kann - auf die ich schon unglaublich gespannt bin. In "Glück ist, wenn man trotzdem liebt", steckt ganz viel Liebe, steckt in jedem Wort das Glück. Man könnte also behaupten, dass dieses Buch eine Tafel Schokolade ersetzt.

Die Geschichte um Isa und Jens ist nicht neu, schlägt keine neuen Wellen und verläuft nach einem gewissen Konzept, das man bei romantischen Komödien erwartet. Trotzdem schafft es Petra Hülsmann den Leser ganz abzuholen, zu begeistern, mitzunehmen auf eine sehr unterhaltsame Reise.

Was dieses Werk auszeichnet sind die Charaktere, die sehr liebevoll ausgearbeitet wurden und gerade deshalb einfach Spaß machen. Um mit Isa als Figur warm zu werden braucht es ein paar Seiten, denn die junge Floristin ist in ihrer eigenen kleinen Welt gefangen und lebt strikt nach festgesetzten Regeln und Routinen. Sobald jedoch Chefkoch Jens und seine schrullige und chaotische Schwester in Isabelles Leben stolpern, verändert sich ihr Charakter Stück für Stück, so dass man als Leser anfängliche Sympathie-Schwierigkeiten vergisst und sich nur allzu gerne zusammen mit Isa ins geordnete Chaos stürzt. So fasst man mit Isa zusammen Mut neue Wege zu gehen, ein Schokoladen-Malheur zu probieren und sich auf die Suche nach der großen Liebe zu begeben.

Dass diese neuen Wege einige Katastrophen und peinliche Pannen parat halten, steht bei solchem einem Werk außer Frage. Die Autorin schafft es jedoch, dass die Geschichte an keiner Stelle erzwungen oder gewollt wirkt, stattdessen strahlt jede Szene eine gewisse Leichtigkeit aus. Eine Leichtigkeit, die ebenfalls dafür sorgt, dass man als Leser voll und ganz mit dem Inhalt verschmilzt und seine Umgebung vergisst. Die Seiten fliegen nur so dahin. Man lacht. Man schmunzelt. Man drückt Isa die Daumen. Man schlägt die Hände über dem Kopf zusammen. Man schmeckt das Schokoladen-Malheur von Jens auf seiner Zunge. Man atmet erleichtert auf. Kurz: Man wird durch den Schreibstil von Petra Hülsmann ganz hinter die Seiten katapultiert, fühlt was Isa fühlt und begleitet sie auf einer abenteuerlichen Reise.

So ist dieser Roman, wenn auch von Vorneherein etwas vorhersehbar, an keiner Stelle langweilig und sorgt stetig für Überraschungen und letztlich zu einem wohlig warmen Leseerlebnis.

Fazit:
Petra Hülsmann, diesen Namen sollte man sich merken falls zu Hause mal ein Schokoladen-Notstand herrscht, denn eines ihrer Werke ersetzt getrost eine Tafel Schokolade - zumindest was den Glücksgefühle-Pegel angeht. Liebevoll ausgearbeitete Figuren, sowie ein lockerer, leichter und amüsanter Schreibstil sorgen beim Leser rundum für ein Wohlfühlen Gefühl. Obwohl das Werk dem Schema typischer romantischer Komödien folgt, schmälert dies in keinster Weise das Leseerlebnis. Ganz im Gegenteil: Bis zur letzten Seite fiebert man mit, hofft und bangt, dass Isa ihr Happy End bekommt, das sie mehr als verdient hat. Kurzum: "Glück ist, wenn man trotzdem liebt", macht einfach Spaß und sollte unbedingt auf eurer Leseliste landen.

Veröffentlicht am 24.01.2018

Eine abenteuerliche Geschichte über raffinierte Diebe, berüchtigte Kidnapper & unverhohlene Elstern

Wolkenschloss
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Inhalt:
Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, macht ein Jahrespraktikum hoch über den Schweizer Wolken, im Wolkenschloss. Schon nach ihren ersten Tagen, hinter dem doch schon etwas alten Gemäuer, ...

Inhalt:
Fanny Funke, 17 Jahre, aus Achim bei Bremen, macht ein Jahrespraktikum hoch über den Schweizer Wolken, im Wolkenschloss. Schon nach ihren ersten Tagen, hinter dem doch schon etwas alten Gemäuer, steht für sie fest: Das Wolkenschloss hat nicht nur Charakter und Charme, sondern ist ein magischer Ort, den es zu lieben lohnt. Denn das Wolkenschloss ist nicht nur ein Hotel, es ist ein Zuhause für die bereits jahrelang dort angestellten Bediensteten, es ist Zufluchtsort für die verbotene Katze und über Weihnachten und Silvester auch Aufenthaltsort zahlreicher Berühmtheiten, die zwecks des traumhaften Winterballs aus aller Welt anreisen und dem alten Gemäuer Leben einhauchen. Kein Wunder also, dass es gerade zu dieser Zeit zu zahlreichen fragwürdigen, magischen und überraschenden Ereignissen kommt, die Fanny Funke ganz schön auf Trab halten, wie beispielsweise der gutaussehende Tristan Brown, der nachts an Fassaden hochklettert, die Oligarchin, die über Silvester einen der wertvollsten Schätze der Welt erwartet oder ein Thrillerautor, der mit der ein oder anderen These ganz schön für Furore sorgt.

Meinung:
Erst vor wenigen Stunden habe ich im Wolkenschloss ausgecheckt und schon jetzt vermisse ich seine heimische Atmosphäre, seine aufregenden Abenteuer und seine bis ins kleinste Detail liebevoll gestalteten Buchfiguren sehr. Fanny Funke bei ihrem Jahrespraktikum, ferner über die weihnachtlichen Festtage zu begleiten, hat mir unglaublich viel Freude bereitet, denn Fanny Funke ist ein Buchcharakter, der einfach Spaß macht - was erneut dem gierschen Humor zu verdanken ist. Wie nicht anders von der Autorin gewohnt, erwarten den Leser hinter den Buchseiten, hinter der alten Fassade des Schweizer Berghotels, liebevolle Ideen, lustige Szenen und unterhaltsame Figuren.

So bekommt es Fanny Funke nicht nur mit gemeinen Zimmermädchen zu tun, sondern ebenso mit einem verzogenen Millionärssöhnchen, einem charmant und unverschämt gutaussehendem Fassadenkletterer und dem berühmt berüchtigtem Hotel-Kidnapper. Neben ihrer Beschäftigung als Kindermädchen hat Fanny demnach alle Hände voll zu tun. Wie gut, dass ihr der Hotelierssohn Ben, die Seele des Hotels, der Concierge Rocher und die streng verbotene Katze, sowie sieben Berg-Dohlen zur Seite stehen alle Rätsel und Geheimnisse rund um das Hotel und seine Bewohner zu lüften.

Zwar tut sich die Geschichte an einigen Stellen schwer und entwickelt sich generell etwas unstet, passt aber von den Figuren, dem Humor und der Grundidee ins giersche Schema, weshalb man als Leser an der ein oder anderen Stelle gerne mal ein Auge zudrückt. Besonders angesichts der Tatsache, dass Frau Gier die Atmosphäre der Geschichte so unglaublich gut gelungen ist. Unter ihren Buchstaben wird das Wolkenschloss mit all seinen Gerüchen, Geheimecken und Bewohnern vor den Leseraugen real und alsbald findet man sich hinter der Rezeption wieder, einen schweren, eisernen Zimmerschlüssel zwischen den Fingern und fährt im klapprigen Aufzug hoch in sein Zimmer, durch dessen Fensterscheibe man auf eine verschneite und wunderbar romantische Schneelandschaft blickt.

Fazit:
Kurzum: Trotz einiger Schwächen in der Handlung, ist "Wolkenschloss" von Kerstin Gier, ein wunderbarer Roman, der dank seiner unverwechselbaren Atmosphäre, in welcher sich der Leser schon nach den ersten Seiten ganz heimisch fühlt, seinen skurrilen Figuren und all seiner verrückten und charmanten Details, ein absolutes Wohlfühlbuch, ganz nach gierscher Art und Humor.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Schlaflose Nächte garantiert

Die Chemie des Todes
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Dieses Buch, entzog sich jahrelang meiner Aufmerksamkeit, genauso wie der Autor. Ahnungslos schritt ich durch Wände aus Büchern ohne, dass mir gerade diese ins Auge gefallen wären. Aber als ich diese Tage ...

Dieses Buch, entzog sich jahrelang meiner Aufmerksamkeit, genauso wie der Autor. Ahnungslos schritt ich durch Wände aus Büchern ohne, dass mir gerade diese ins Auge gefallen wären. Aber als ich diese Tage durch die Buchhandlung schritt, einer mir unbekannten, wurde ich überraschender Weise von einer der Verkäuferinnen angesprochen. Sofort zog sie mich mit ihrer Beschreibung, geziert von wilden Gestiken in ihren Bann. Ich kaufte mir also "die Chemie des Todes" von Simon Backett, ohne auch nur im gerinsten zu ahnen, welches schreckliche Szenario, hinter jedem gedrucktem Wort auf mich warten würde [...] Und so fand die Geschichte ihren Anfang:

Inhalt:
David Hunter zieht in ein kleines Dorf, genannt Manham, hier, fernab jeglicher Zivilisation, will er nur eins, vergessen! Zu grausam, hatte ihn das Schicksal in seinen Fängen, denn erst vor kurzem entriss es ihm seine Frau und sein Kind. Seit dem meidet er den Tod und somit seinen ehemaligen Beruf, in welchem er einer der Besten war. Er will sich umorientieren, ein neues Leben beginnen und Leben verlängern, anstatt den Tod in seinem vollem Ausmaße zu begutachten. Deshalb hat er die Stelle in einem Dorf angenommen. Schnell wird aus einer befristeten Anstellung, ein längerer Aufenthalt und schnell wird auch aus dem guten Vorsatz, dem Tod aus dem Weg zu gehen, genau das Gegenteil herbei beschworen. Denn er klopft schon an Dr. Hunters Tür und er will töten. Schnell wird David Hunter immer tiefer verstrikt, in ein Abenteuer, dass zu stoppen, fast unmöglich zu sein scheint. Denn der Serienkiller ist einer der Einwohner im Dorf und nicht nur allein das schnürt Angst und Schrecken [...]

Meinung:
Ich bin erstaunt, dass ich so begeistert von dem Buch bin. Genau die richtige Lektüre für den Sommer, wenn man schwitzend in der Hitze sitzt, aber dennoch von einer Gänsehaut geschüttelt wird. Ich kann es kaum aushalten mit der Fortsetzung an dieses schrecklich schöne Buch anzuschließen. Ich hoffe auch, das zweite Buch weißt von Anfang an mehr "Thriller" auf, denn der Anfang hat mich zunächst eher an einen Krimi erinnert. Aber verglichen mit dem sensationellen Schluss, macht das alles wieder weg!