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Veröffentlicht am 30.01.2018

Leider kein Buch für mich

Daughter of Smoke and Bone
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Sie stieg vor ihm in die Luft, und er sah sie an. Sah sie einfach nur an. Sein Blick war Hitze auf ihren Wangen, ihren Lippen. Er war eine Berührung. Seine Augen waren hypnotisierend, seine Brauen schwarz ...

Sie stieg vor ihm in die Luft, und er sah sie an. Sah sie einfach nur an. Sein Blick war Hitze auf ihren Wangen, ihren Lippen. Er war eine Berührung. Seine Augen waren hypnotisierend, seine Brauen schwarz und samtig. Er war Kupfer und Schatten, Honig und Gefahr [...]
[S. 234]

Erster Satz:
Als sie über das schneebedeckte Kopfsteinpflaster zur Schule stapfte, hatte Karou keinerlei finstere Vorahnung, was den bevorstehenenden Tag anging.

Inhalt:
Karou hat nicht nur außergewöhnlich, blaue Haare und eine außerordentliche, künstlerische Begabung, sie hütet zudem ein großer Geheimnis: Denn Karou ist im Stande sich zwischen zwei Welten zu bewegen.
Zudem muss sie nur durch eine Türe treten, um durch die ganze Welt zu reisen, die außergewöhnlichsten Länder zu entdecken. Das junge Mädchen arbeitet für tierartige Wesen, die sie nicht nur großgezogen haben, sondern ihre Familie darstellen.
Als jedoch eines Tages, seltsame, schwarze Handabdrücke auf jenen Türen erscheinen, die Karou mit der anderen Welt, ihrer Familie verbinden und ihr kurz darauf jeder Zugang verwehrt bleibt, wird ihr klar: Sie muss alles unternehmen, um zurück zu gelangen - zu ihrer Familie, in die andere Welt, zu sich selbst. Doch jenes entwickelt sich zu einem, sehr hinreißenden und attraktiven Problem. Denn ein Engel stellt sich Karou in den Weg, einer jener Engel, welcher für die Zerstörung der Portale verantwortlich ist.

Aber was macht man, wenn man sich in den Feind verliebt?

Idee/ Umsetzung:
Normalerweise gebe ich jedem Buch eine reelle Chance und darüber hinaus, noch eine Bewährungsauflage. Denn um ehrlich zu sein, fällt es mir unglaublich schwer ein Werk abzubrechen, besonders wenn ich mir viel von der Geschichte erhofft hatte und durch begeisterte Leserstimmen, sehr angefixt wurde. Deshalb lese ich länger, als vielleicht förderlich wäre. Auch "Daughter of Smoke and Bone" weckte massig Wünsche und Erwartungen in meinem kleinen Leserherz und trieb mich in jene Geschichte. Jedoch kam ich nie ganz ans Ziel. Kurz bevor ich Karou und ihre Welt erreichen konnte, stieß ich mit einem dumpfen Knall gegen eine dicke Glasscheibe und blieb weit hinter dem Geschehen, als stiller Beobachter zurück. Mir blieb nicht der Hauch einer Chance ein Teil der Geschichte zu werden. Selbst nachdem ich die Häfte der Seiten hinter mir gelassen hatte, fühlte ich mich wie ein Eindringling, ein Fremdkörper, in mitten dieser gar nicht schlechten Grundidee. Denn jene Grundidee ist wirklich erfrischend, neu, bisher einzigartig und damit wirklich überzeugend, doch mir blieb der Zugang zu ihr verwehrt. Deshalb musste ich, schweren Herzens, das Buch nach über der Hälfte, kurz vor Schluss, abbrechen! War ich auch noch so bemüht, verloren sich nach kurzer Zeit die Buchstaben vor meinen Augen, die Glasseibe wurde eine Wand und ich blieb im Hier und Jetzt zurück. Schade!

Schreibstil:
Auch der Schreibstil von Laini Taylor, konnte meine Sicht auf das Abenteuer nicht verbessern. Zwar waren ihre Buchstaben angenehm, gefühlvoll und teils voller Magie, aber verglichen mit meinen Erwartungen, die weit hinter eben jenen Buchstaben zurückblieben, waren sie nur ein kleiner Trost und kein überzeugender Grund, mich in diesem Werk zu halten. Trotz allem war es gerade jener Schreibstil, der mich zu der Überzeugung brachte, dass ich es gerne nochmals, falls sie jemals ein anderes Werk schreiben sollte, mit einer neuen Geschichte, von Laini Taylor, probieren würde.

Charaktere:
Die Figuren in jener Geschichte, blieben für mich ebenfalls nur ein Schatten, welchen ich zwar versucht war zu fangen, aber nie ganz erreichte.
Besoders die Gefühle der Protagonistin, blieben für mich immer ein undurchdringbarer Umhang. Ich konnte nie ganz nachvollziehen, wie sie jemanden, den sie eigentlich hasste, innerhalb von Sekunden, lieben konnte. Denn obwohl Karou und ihr männlicher Gegenspieler in einer gewissen Form Feinde sind, gibt es eine Stelle im Werk, an welcher sie für mich, sehr leichtsinnig handelte. Dies passte nicht zu ihrer Charakterisierung und brachte mich als Leser, mehr als einmal, zum Straucheln.
Aber auch andere Figuren in der Geschichte, blieben Schemen in der Ferne.
Keiner der Charakter, mochte mich zu fesseln, zu begeistern oder bot mir die Fläche einer Identifikation und damit ein Schlupfloch um in das Werk zu huschen.

Cover/ Innengestaltung:
Das Cover der deutschen Ausgabe gefällt mir sehr gut. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass jenes Cover, das mit eines der Besten ist. Denn obwohl ich auch die Versionen der anderen Ländern sehr hübsch finde, weiß ich nicht so ganz, was die Maske soll? Mir fehlen zwar die letzten hundert Seiten des Werkes und vielleicht erkennt man dort, was die Maske zu bedeuten hat, aber bis zu der Stelle, zu welcher ich gelesen habe, wüsste ich nicht, wie ich die Covergestaltung deuten sollte. Für Interpretationsansätze, bin ich also offen... Ein weiterer Favorit ist für mich noch die Ausgabe, mit der roten Türe. Einfach weil sie gut zum Inahlt passt.
Die Innengestaltung ist auch sehr überzeugend. Denn nicht nur die Gestaltung des Buchdeckels, hinter dem Umschlag, ist unglaublich ansprechend, auch die Gestaltung der einzelnen Teile, haben mir zugesagt.

Fazit:
Ich laufe und laufe und laufe der Geschichte entgegen, aber desto mehr ich mich bemühe, auf eine gemeinsame Ebene mit der Protagonistin zu gelangen, desto weiter entferne ich mich. Am Ende bleibe ich, trotz aller Bemühungen, ein Fremdkörper, ausgeschlossen durch eine dicke, undurchdringbare Glassschicht. Aus der Ferne kann ich zwar den guten, sehr anregenden Schreibstil von Laini Taylor bewundern, die gelungene Grundidee bestaunen, aber trotzdem bin ich nicht mehr als ein Beobachter. "Daughter of Smoke and Bone", schafft es nicht, mich als Leser abzuholen, mitzunehmen oder gar der Realität zu entreißen. Die Figuren bleiben ein undurchdringbar, ihre Gefühle ein verwirrendes, unverständliches Labyrinth. Am Ende blieb mir demnach nichts übrig, als mich umzudrehen, der Geschichte den Rücken zu kehren und Karou, mit einem lauten Knall, der sich treffenden Buchhälften, zu verlassen

Veröffentlicht am 30.01.2018

Der perfekte Abschluss für eine perfekte Reihe!

Die Königliche (Die sieben Königreiche 3)
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"Wahrheiten sind gefährlich", sagte er.
"Warum schreibst du sie dann in ein Buch?"
"Um sie zwischen den Seiten zu fangen", sagte Teddy, "und sie einzusperren, bevor sie verschwinden."
"Wenn sie gefährlich ...

"Wahrheiten sind gefährlich", sagte er.
"Warum schreibst du sie dann in ein Buch?"
"Um sie zwischen den Seiten zu fangen", sagte Teddy, "und sie einzusperren, bevor sie verschwinden."
"Wenn sie gefährlich sind, warum sollten sie dann nicht verschwinden?"
"Weil Wahrheiten, die verschwinden, Leerstellen hinterlassen, und das ist auch gefährlich."
[S. 186]

ACHTUNG! 3. Band - Könnte ohne Vorwissen der ersten Bände, SPOILER enthalten!

Erster Satz:
Es muss wehtun, wenn er Mama so am Handgelenk packt und zum Wandbehang zerrt.

Inhalt:
Acht Jahre sind vergangen, seit Leck getötet und seine kleine Tochter, namens Bitterblue, als noch junges Mädchen, die Herrschaft eines ganzen Landes übertragen wurde. Nun ist Bitterblue zu einer jungen Frau herangewachsen und beginnt das erste Mal voll zu begreifen, was es heißt ihrem Volk eine gute Königin zu sein. Als Mädchen war sie immer auf das Urteil ihrer Berater angewiesen, doch nun begreift sie, dass sie auf eigenen Beinen stehen und Antworten, auf offene Fragen finden muss.
So begibt sich Bitterblue, auf den Weg der Wahrheit und beginnt, im Geheimen, eigene Narchforschungen anzustellen. Heimlich schleicht sie sich unter ihr Volk, huscht in die kleinen, warmen Erzählstuben und lauscht den Geschichten über ihren toten, tyrannischen Vater, Leck. Dabei lernt sie nicht nur den liebevollen Besitzer einer Druckerei, namens Teddy kennen, sondern auch den stürmischen und sturköpfigen, beschenkten Saf. Durch sie lernt Bitterblue das erste Mal aufzuhorchen und Fragen zu stellen. Denn von ihnen erfährt sie, dass in ihrem Königreich die Wunden, welche ihr Vater vor acht Jahren verursacht hat, noch immer nicht verheilt sind. Jemand lügt, betrügt und mordet. Und ehe die junge Königin die volle Tragweite der inneren Schwierigkeiten begreifen kann, gerät sie selbst ins Zentrum der gefährlichen Geschehnisse.

Die Lügen, sind wie Gift, von welchem man nicht weiß, in wessen Adern es bereits pulsiert.

Idee/ Umsetzung:
Ich fühle mich wie Dorothy, die durch einen Wirbelsturm nach Oz gezogen wird, als ich beginne die ersten Buchstaben dieser Geschichte zu lesen. Grob werde ich der Realität entrissen und in das große Königreich von Bitterblue gezogen. Lug, Betrug und Intrigen, spinnen binnen von Sekunden, ein fesselndes Netz um mich und geben mich, selbst nach der letzten Seite, noch nicht frei. Selten war ich die Geisel einer Geschichte, doch gerade in jenem Fall, war ich es nur zu gerne. Denn Kristin Cashore versteht sich darauf, ein sehr durchdachtes, mitreißendes und gelungenes Handlungsgeflecht zu erschaffen, welches nicht nur beim Lesen vermag zu verzaubern und zu bannen, sondern auch noch Minuten, Stunden und Tage, nach der letzten Seite dumpf im Leserherz nachpocht. Ihre drei Bände um die sieben Königreiche und den tyrannischen Herrscher Leck, bilden jeder für sich, einen entscheidenden, wie auch sehr bedeutsamen Teil der Gesamthandlung und gerade am Ende, wenn man den letzten Band, regelrecht verschlingt, fügt sich ein Puzzleteil in das Nächste und der Leser beginnt das ganze Ausmaß und die Raffinesse des Geflechts zu begreifen. Nach der letzten Seite bekommt der Leser nicht nur ein gewisses Verständnis für all die Ereignisse, sondern ihn überkommt zudem Schwermut. Schwermut, die Charakter verlassen zu müssen. Schwermut, kein Teil mehr, dieser Geschichte zu sein. Schwermut, ein grandioses Abenteuer hinter sich zu lassen. Denn nach den letzten Buchstaben, den letzten Zeilen, wird der Leser grob aus den Seiten geschleudert, aus Oz, zurück in das wahre Leben, die Realität. Die Autorin überzeugt demnach in allen Punkten, was Idee, wie auch Umsetzung betrifft.

Schreibstil:
Ich kann es nicht oft genug betonen, aber der Schreibstil von Kristin Cashore ist wirklich unvergleichbar. Er eröffnet den Lesern den Zugang zum Abenteuer und vermag nicht nur zu fesseln, sondern auch zu verzaubern. Spannend und sehr mitreißend, nehmen einen die Buchstaben an die Hand und entführen in die Tiefen der sieben Königreiche ohne dabei erzwungen oder unpassend zu wirken. Schon in den Vorgängern, war ich sehr angetan von dem Schreibstil der Autorin und auch in diesem Werk, gibt es keinen Grund zur Kritik. Ich liebe ihre Art und Weise das Geschehen zu beschreiben, die Welt zu umreißen, denn dies macht sie mit einer enormen Bildhaftigkeit, welche die Buchwelt zur Realität werden lässt. Man kann sich als Leser, voll und ganz fallen lassen und genau jenes, ist der Stoff, aus welchem gute Geschichten gestrickt sind.

Charaktere:
Was mir an Buchreihen so sehr gefällt ist, dass man die Buchfiguren über einen gewissen Zeitraum begleitet und so ein besseres Gefühl für ihre Gedankenwelt bekommt. Man sieht sie reifen, wachsen, kämpfen, lieben und leben. In der Reihe von Cashore besonders gelungen: Man begleitet von Band zu Band, immer eine andere Figur, aber die Charakter aus den vorherigen Geschichten, bleiben am Rande, immer ein Teil des Geschehens. So treffen wir im finalen Band nicht nur Bitterblue wieder, welche im ersten Teil, eher eine kleinere Rolle hatte, und nun unsere Hauptprotaginistin sein darf, sondern auch, in Nebenrollen: Bo, Katsa u.v.m.
Bitterblue als Protagonistin dieser Geschichte, hat mir sehr gut gefallen. Denn ihre Gefühle wurden sehr gut erfasst. Sie ist in ihre Rolle als Königin hineingewachsen und nun, mit einem gewissen, reifen Alter, will sie auch ein Gefühl für ihr Königreich erlangen, etwas über ihre Vergangenheit erfahren und herausfinden, wie es ihrem Volk geht. Doch dies stellt sich als sehr schwierig heraus. Denn obwohl die tyrannische Herrschaft von Leck, schon mehrere Jahre zurückliegt, ist ihr ganzes Reich von Lügen durchtränkt. Jene Lügen, die Leck wie Gift in ihre Venen spritzte. Irgendwann sind wir genauso verwirrt und irritiert wie Bitterblue, wissen nicht mehr wer Freund, wer Feind ist und unterliegen dem Zweifel, der Angst.
Aber nicht nur Bitterblue, ist als Charakter sehr gelungen. Auch zahlreiche alte, wie auch neue Charakter, geben dem Buch ihre passende Atmosphäre. Man muss einfach ein Werk der Autorin gelesen haben um zu verstehen, welche Magie in den Figuren, in ihren Worten und ihrer Idee steckt. Was bleibt mir anderes zu sagen als: Grandios!

Cover/ Innengestaltung:
Das deutsche Cover gefällt mir sehr gut, denn es passt zur gesamten Gestaltung der Reihe. Aber auch das Cover mit den Schlüsseln, finde ich sehr hübsch und passend. Denn dies ist der finale Band, in welchen Geheimnisse und Lügen vorherrschen, die es zu lösen und entschlüsseln gilt. Hingegen gefällt mir die dritte Darstellung nicht so gut. Zunächst ist es graphisch gesehen, schlecht umgesetzt und dann finde ich weiter, passt die Darstellung des weiblichen Models nicht zu dem Charakter und der Beschreibung von Bitterblue.
Die Innengestaltung ist, wie auch bei den anderen Teilen der Reihe, sehr hübsch und erleichtert dem Leser, durch viele Karten etc. den Überblick über das Buchreich.

Fazit:
Manche Bücher sind der Schlüssel in in eine andere Welt. Manche Bücher reißen dich in ihre Abenteuer, flechten dich in die Geschichte, nehmen dich an die Hand und entreißen dich der Realität, nur um dich am Ende grob in das Hier und Jetzt zurück zu katapultieren. "Die Königliche" ist ein solches Werk. Voller Magie, Spanung und Raffinesse, entführt die Autorin, Kristin Cashore, in ihre erschaffene Buchwelt und reißt ihre Leser immer tiefer, zwischen die Buchstaben, das Geschehen. Jedes ihrer Werke ist ein kleines Labyrinth, voller Geheimnisse, Liebe, Abenteuer und Spannung. Auch ihr finaler Band, bildet keine Ausnahme. Er reißt einen nur tiefer in die sieben Königreiche, so dass man nach der letzten Seite, voller Sehnsucht wünscht, man könnte erneut, unwissend in die Reihe starten und sich erneut, dieser grandiosen Geschichte hingeben. Ich verbleibe mit einem Appell an die Autorin: Schreiben Sie! Schreiben Sie! Bitte, schreiben Sie mehr solcher Geschichten! Denn ich werde Bo, Katsa und Bitterblue sehr vermissen und falle schon jetzt, in ein tiefes, schwarzes Loch, ohne Grund.
Absolute, uneingeschränkte Leseempfehlung und definitv, eines der besten Bücher des Jahres 2012!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ich habe dieses Buch in einer Nacht verschlungen - ganz großes Kino!

Die Bestimmung
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Zu wem du gehörst, besiegelt dein Schicksal.

Mit einer Hand auf der Türklinke bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm um. Bist du wie ich?, frage ich stumm. Bist du ein Unbestimmter? Das Wort nur zu denken, ...

Zu wem du gehörst, besiegelt dein Schicksal.

Mit einer Hand auf der Türklinke bleibe ich stehen und drehe mich zu ihm um. Bist du wie ich?, frage ich stumm. Bist du ein Unbestimmter? Das Wort nur zu denken, erscheint mir schon gefährlich.

Inhalt:
Die Welt in der Zukunft: 5 Fraktionen beherrschen die Stadt.
Altruan - die Selbstlosen.
Candor - die Freimütigen.
Ken - die Wissenden
Amite - die Friedfertigen
Ferox - die Furchtlosen
Jeder dieser fünf Fraktionen hat ihre eigenen Ideale, Motive und Verpflichtungen in der Gsellschaft. Die Altruan, denken immer und überall an ihre Mitmenschen, sie opfern sich auf und stellen ihre eigenen Bedürfnisse in den Schatten. Die Candor akzeptieren nur die Wahrheit. Niemand darf lügen, immer müssen sie sagen, was sie denken. Die Ken sind wissbegierg und verschlingen Buch um Buch. Die Amite haben die einem Leben der Freude und Fröhlichkeit verschworen. Und die letzte, wohl eindruckvollste Gruppe, die Ferox, sorgen für die Sicherheit der Stadt, denn sie sind die Mutigen, die Furchtlosen und stürtzen sich bei jeder Gelegenheit, in jede Gefahr.
Beatrice ist 16 Jahre alt und lebt zusammen mit ihrem Bruder, bei ihren Eltern, die der Fraktion der Altruan, den Selbstlosen anghört. Doch dies könnte sich nun ändern. Denn wie jedes Jahr, werden alle 16. - jährigen, nun ihrer eigenen Wahl überlassen. Um ihnen die Wahl, einer Fraktion, zu erleichtern, werden sie einem Test unterzogen, der ihre Bestimmung zeigen und ihnen so die Auswahl erleichtern kann. Als Beatrice sich dem Test stellt, passiert etwas ungwöhnliches. Wider jeder Erwartung, ist sie eine Unbestimmte und somit keiner Fraktion eindeutig zuordbar. Nun muss sie sch selbst entscheiden, welchen Weg sie gehen und welcher Gruppe sie angehören will.

Doch das Leben als Unbestimmte ist gefährlich, keiner darf davon erfahren, sonst könnte Beatrice mit dem Leben bezahlen.

Idee/ Umsetzung:
Spannung. Nervenkitzel. Atemlose Handlungsabfolge. Dies wären wohl die treffendsten Begriffe für "Die Bestimmung". Das Schöne daran, wenn man ohne eine weitere Erwartung an eine Geschichte startet ist doch, dass man am Ende, wenn es wirklichgut läuft, umso glücklicher und mitgerissen ist. Auch bei diesem Abenteuer, hatte ich nicht viel erwartet. Bisher konnten mich nicht viele Dystopien ganz überzeugen. Seit dem Erfolg von "Panem", wird dieses Genre regelrecht mit Büchern überschwemmt. Leider verfügt aber nicht jedes Exemplar über die Magie, das Leserherz zu schockieren, überraschen und zu fesseln. Meistens hangelt sich der Autor von Idee zu Idee. Ideen, die anscheinend der Leitfaden für Dystopien sind. Dabei ist das Prinzip einfach: Eine schlechte Gesellschaft, in welcher es ein Mädchen/ einen Jungen gibt, die/ der sich von der Masse unterscheidet und eine große Rolle in der Widerstandsbewegung spielt. Auch "Die Bestimmung" bietet hier keine neue Handlungsabfolge. Veronica Roth, hangelt sich wie viele andere Autoren auch, an einem gewissen Prinzip entlang. Was ihr Buch aber von Anderen unterscheidet, ist die Tatsache, dass sie genau weiß, wie man diese Grundidee passend und schmackhaft in das Gesamtbild einweben kann. So ist ihr Werk unglaublich temporeich und spannend. In jedem Kapitel folgt ein neuer Höhepunkt und der Spannungsbogen reißt immer und immer mehr in die Höhe. Dabei nistet sich im Buch des Lesers ein Kribbeln ein. Ein Kribbel, welches für schwitzige Hände, Herzrasen und Atemnot sorgt. Wenn man denkt, dass es nicht mehr spannender werden kann, überzeugt Frau Roth, mit dem glatten Gegenteil. Immer mehr Überraschungen, immer mehr Wendungen. Keine Handlung scheint vorhersehbar und genau dies, macht den Lesespaß aus. Der Leser wird tief in die Geschichte gezerrt und findet sich direkt in den verschiedenen Fraktionen wieder. Nach der letzten Seite muss man dann laut aufseufzen, nur um sich zu fragen, ob das Buch schon am Ende ist. Knappe 500 Seiten fliegen dahin und hinterlassen nur einem Wunsch im Leser: Der zweite Band muss her!

Schreibstil:
Rückblickend kann man den Schreibstil, der Autorin, als relativ gewöhnlich betrachten. Ihre Wörter besitzen keine Magie oder einen besonderen Humor, aber um ehrlich zu sein, braucht ihre Geschichte dies nicht. Gerade diese Einfachheit, der sich die Autorin bedient, macht die Handlung so flüssig und dadurch auch schnell lesbar. Gerade bei so einer temporeichen Geschichte, die sich vor Spannung und Ereignissen regelrecht überschlägt, ist dies einfach die Beste Art, eine Geschichte auf Papier zu bringen. Schon nach den ersten Seiten, findet man sich in der Geschichte wieder und das Buch entwickelt sich zum absoluten Page-Turner.

Charaktere:
Die Charakter in der Geschichte haben sich zum einzigen Manko für mich entwickelt. Auch wenn ich Beatrice, als Protagonistin, sehr mochte und sie ein guter Begleiter war, so hatte ich doch nie das Gefühl, dass ich sie wirklich kennenlernen konnte. Wenn ich mich heute an die Geschichte mir ihr erinnere, dann weiß ich gar nicht so ganz genau, wie ich sie beschreiben soll. Ich könnte zwar sagen, dass sie mutig, neugierig und tapfer ist, aber wirklich tiefblickende Eigenschaften wären mir nicht bewusst. Dies gestaltet sich auch bei vielen anderen Figuren ähnlich. Besonders, für mich sehr interessante Nebenfiguren, blieben nur ein grober Schatten.
Auch meine Lieblingsfigur, der männliche Protagonist Four, blieb die meiste Zeit eher unbeleuchtet. Trotzdem ist er mir von Seite zu Seite, immer mehr ans Herz gewachsen. Man könnte sogar sagen, dass ich mich ein wenig in ihn verliebt habe, auf einer buchtechnischen Basis, versteht sich ;) Deshalb sage ich nur: "Liebe Frau Roth, ich hätte gerne einen Four zum Mitnehmen, bitte!"

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung des Werkes ist eher schlicht. Jedes Kapitel wird einzig und allein, durch die jeweilige Kapitelzahl eingeleitet. Aber mehr würde auch gar nicht zu der Geschichte passen. Manchmal hätte ich mir vielleicht eine Stadtkarte gewünscht, um einen ganaueren Überblick um die Gebiete der Fraktionen zu bekommen, aber dies ist nichts von enormer Bedeutung, denn so hatte meine Fantasie mehr Spielraum.
Auch die Cover sind, in fast allen Ländern, gleich. Lediglich gibt es nur die pinke, englische Ausgabe, die sich wesentlich von dem Rest unterscheidet. Im Groben wurde aber immer das Originalcover übernommen oder, wie man an der dänischen Ausgabe sieht, ergänzt. Bezogen auf den Inhalt, gefallen mir die blauen Cover ein Wenig besser, weil sie für mich, die Stimmung in der Geschichte, besser transportieren.

Fazit:
Wäre das Genre der Dystopie das Meer und jedes Buch ein kleiner Tropfen, dann hätten wir gerade Flut. Denn der Markt wird regelrecht von diesem, eher neuen, modernen Genre überschwemmt. Aber nicht alles was glänzt, ist auch ein Schatz, in den Tiefen. Stürtzt man sich mit zu viel Schwung in die Fluten, dann könnte man von der, nicht erwarteten Kälte des Wassers, eher enttäuscht sein.
"Die Bestimmung" ist hier aber ein rettendes, ruhiges und sonniges Plätzchen, welches mit vielen Überraschungen glänzen kann. Mit viel Spannung und einer temporeichen Handlung, kann Veronica Roth, ihre Leser in die Geschichte ziehen und für ihr Werk begeistern. Die Realität versinkt im Strom der Zeit und hinterlässt eine imposante und aufregende Buchwelt, aus welcher man nur ungerne entfliehen möchte.
Zwar ist die Grundidee, die sich lauernd hinter den Seiten versteckt, nicht neu, aber die Umsetzung der Autorin, muss sich nicht hinter anderen Werken verstecken. Man beginnt die Geschichte zu lesen und ehe man sich versieht, hält man schon die letzte Seite zwischen den Händen und fragt sich, wo die Zeit geblieben ist. Was bleibt, ist die Vorfreude auf den zweiten Band und die Sehnsucht, auf ein neues, spannendes Abenteuer, welches hoffentlich, nicht im Schatten seines Vorgängers untergehen wird.
Deshalb lege ich euch dieses Werk, wärmstens ans Herz, mit der Warnung: Achtung! Herzklopfen und Nervenkitzel garantiert!

Veröffentlicht am 30.01.2018

Ein Buch voller Klischees, das weit hinter meinen Erwartungen zurück blieb

Das Lächeln der Frauen
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Ich hatte sehr gefühlvolle, romantische, ja, fast schon kitschige Titel aufgeschrieben, doch ich strich sie alle wieder von meiner Liste. Und dann nannte ich das Buh schlicht und ergreifend Das Ende der ...

Ich hatte sehr gefühlvolle, romantische, ja, fast schon kitschige Titel aufgeschrieben, doch ich strich sie alle wieder von meiner Liste. Und dann nannte ich das Buh schlicht und ergreifend Das Ende der Geschichte. Egal, wie eine Geschichte anfängt, egal welche verschlungenen Wendungen und Wege sie nimmt, am Schluß ist nur das Ende wichtig.

Inhalt:
Manchmal geht das Leben seinen eigenen Weg, gerade wenn man andere Pläne hatte.

Dies muss auch Aurélie feststellen, als sie von ihrem Freund, für eine Andere, verlassen wird. Der Schmerz sitzt tief und die Einsamkeit holt sie schneller ein als erwartet. Um sich abzulenken, streift die junge Restaurantbesitzer durch die verregneten Straßen von Paris. Ihr Begleiter: Ein gepunkteter, blauer Regenschirm. Noch weiß Aurélie nicht, dass dieser Streifzug, durch die dunklen Gassen, der französischen Hauptstadt, ihr Leben verändern wird. Auf der Flucht vor der Polizei, landet sie unverhofft in einem kleinen, gemütlichen Buchladen - dabei weiß die junge Frau doch fast nichts mit Büchern anzufangen. Trotzdem lässt sie sich zu dem Kauf eines Werkes hinreißen. In einer Nacht verschlingt sie, wider jeder Erwartung, dieses sehr seltsame Werk, in welchem ihr Restaurant genannt und eine junge Frau beschrieben wird, die verblüffende Ähnlichkeit mit Aurélie hat.

Was hat es mit dieser, sehr merkwürdigen Geschichte auf sich? Dies fragt sich auch die junge Protagonistin und macht sich auf die Suche nach dem Autor der Geschichte. Dabei stößt sie auf eine schicksalhaftes Abenteuer, voller Magie und Komplikationen...

Idee/ Umsetzung:
Das Problem bei manchnen Buchkleidern ist, dass man ihm gegenüber ganz bestimmte Erwartungen im Gepäck hat. So erging es mir auch bei diesem Werk. Ich muss gestehen, dass ich kein großer Leser von typischen Frauenromanen bin. Meistens teile ich nicht den gleichen Humor wie die Autoren und dies führt dazu, dass ich mich schnell langweile. Ein anderes Problem, zwischen mir und diesem Genre, ist die Vorhersehbarkeit. Nicht immer, aber ziemlich oft, bringen viele dieser Bücher kaum Überraschungen mit sich, sondern tropfen vor Klischees. Als ich "Das Lächeln der Frauen", im Buchladen aus dem Regal zog, schallten viele, sehr begeisterte Leserstimmen in meinem Kopf wieder und rieten mir zu diesem Werk. Doch auch das Cover flüsterte mir zu. Ich stellte mir vor, dass sich eine magische Geschichte hinter den Seiten verstecken würde und so wanderte dieses Werk, mit zu mir nach hause. Was mich aber dann erwartete, war leider nicht das erhoffte Abenteuer, sondern eine, von Klischees überladene Geschichte, die mehr an ein Filmmanuskript, als an ein Buch erinnerte.

Schreibstil:
Der Schreibstil in dem Werk von Nicolas Barreau, war meine kleine Rettungsinsel. Mit sehr viel Eindringlichkeit und Einfühlsamkeit, schreibt sich der Autor direkt in das Herz seiner Leser - so auch in mein Herz. Sehr intelligent, mit viel Gefühl und einer enormen Bildlichkeit, entlässt er seine geschriebene Idee in die Welt. So macht er die Kulisse von Paris nahezu greifbar und zieht jeden Einzelnen, hinter die Buchstaben. Man sagt, dass Paris die Stadt der Liebe sei und ich kann bestätigen, dass ich mich in Paris verliebt habe, ebenso wie in den Schreibstil des Autoren oder besser gesagt, genau deshalb. Man hat einfach das Gefühl, direkt neben der Protagonistin zu stehen und durch die kleinen Gassen der französischen Hauptstadt zu schlendern. Einzig und allein durch seine Magie der Wörter, würde ich mich in ein erneutes Werk von ihm stürzen.

Charaktere:
Die zwei Protagonisten in der Geschichte: Aurélie und André, sind sehr liebenswert und man kann sie schnell in sein Herz schließen. Trotzdem entsprechen sie auch gewissen Mustern, ähnlich wie bei der Handlung, die sie als Charakter ziemlich durchschaubar machen.
Aurélie wird, direkt am Anfang der Geschichte, von ihrem Freund verlassen. Ähnlich wie in typischen Hollywood - Filmen, hat dieser, schon seit längerer Zeit, eine Neue und will mit dieser nun sein Leben teilen. Auch ähnlich wie in einem typischen herzschmerz - Film, kommt die Protagonistin nur sehr schwer damit klar und ist am Boden zerstört. Den Rest der Geschichte zu erklären, brauche ich gar nicht, da es eine typische Abfolge von Ereignissen ist, die wohl der Standart für diese Art von Geschichte zu sein scheint. Manchmal habe ich das Gefühl, dass es eine bindende Liste gibt, an der sich Autoren, wie auch Filmemacher entlanghangeln müssen. So bietet Aurélie wenig Überraschugen oder auch bewundernswerte Eigenschaften, die sie aus einer Masse an Buchprotagonistinnen hervorheben können.
Ähnlich verhält es sich mit André. Bei ihm kam aber noch hinzu, dass er in meinen Augen, einfach zu naiv war. Ohne Aurélie wirklich zu kennen, will er ihr Herz, egal mit welchen Mitteln, erobern. Meiner Ansicht nach, zwar sehr nette Figuren, jedoch auch eher kurzwellige Begleiter, an die man sich schon bald gar nicht mehr erinnern wird.

Cover/ Innengestaltung:
Die Cover sind, bis auf die portugiesische Ausgabe, sowie die Weltbild - Ausgabe, alle gleich gestaltet und mit dem gleichen Bild versehen, welches auch die deutsche Ausgabe trägt. Meiner Meinung nach, ist dies auch das schönste Cover. Es zeigt einfach genau die Stimung, die ich mir beim Lesen ausgemalt habe. Bei der portugiesischen Ausgabe, finde ich z.B. die Frau auf dem Titelbild, eher unpassend. Denn ich habe mir Aurélie ganz anders vorgestellt. Die Weltbild - Ausgabe hingegen, finde ich dann auch wieder, gerade durch die Farbgebung schön.
Die Innengestaltung des Werkes ist sehr dezent und jedes Kapitel wird durch eine Kapitelzahl eingeleitet. Da aus zwei Sichten erzählt wird, einmal der von und Aurélie und einmal der von André, hätte ich es schöner gefunden, wenn man am Anfang jedes neuen Kapitels, deutlicher vermerkt hätte, wer gerade erzählt, aber da dies auch schnell klar wird, ist es eher ein kleiner Kritikpunkt.

Fazit:
Mit sehr großen Erwartungen bin ich, zusammen mit Aurélie und ihrem gepunktetem Regenschrim, durch die Straßen von Paris gechlendert, mit der Hoffnung, ein Abenteuer voll von Magie zu finden. Leider raste ich irgendwann an der Protagonistin vorbei, dessen Schritte immer mehr vorhersehbar wurden und erwartete sie so, auf der Zielgeraden. Nicht nur einmal fragte ich mich, wo das Abenteuer geblieben ist, was mir soviele, sehr positive Leserstimmen, angetragen hatten. Statt einer witzigen und überraschenden Geschichte, erwartete mich hinter den Seiten, eine sehr bekannte Abfolge, gefüllt von Klischees, die dazu führten, dass ich nur sehr bedingt von dem Abenteuer um Aurélie und André gefesselt wurde. Einzig und allein, der sehr bemerkenswerte und faszinierende Schreibstil des Autoren, könnte mein Herz berühren und verzaubern. Sein Schreibstil verfügt über jene Magie, die ich mir gerne von der Handlung erhofft hätte und bietet am Ede doch noch den Ansporn, es mit einem weiteren Werk von ihm zu versuchen.
Ich lege euch dieses Buch demnach nur bedingt ans Herz. Wer auf der Suche nach einer kurzwelligen, sehr vorhersehbaren, aber doch auch irgendwie glücklich machenden Geschichte ist, der wird sich hinter diesen Seiten, wie zu hause fühlen. Doch alle Leser, die nach mehr suchen, nach etwas mit Präzens und Bedeutung, die sind hier an der falschen Adresse. Insgesamt war "Das Lächeln der Frauen", kein schlechte Geschichte, aber auch kein Werk, mit der Magie zu verzaubern.

Veröffentlicht am 30.01.2018

Fantastische Elemente gemixt mit lebensnahen Themen

Düsteres Verlangen
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"[...] Immer wieder wurden unsere Kraft geprüft und unser Mut herausgefordert. Und das alles haben wir nicht für uns getan, sondern für einen anderen. Und das ist es, was es so ehrenwert macht."

Inhalt:
Victor ...

"[...] Immer wieder wurden unsere Kraft geprüft und unser Mut herausgefordert. Und das alles haben wir nicht für uns getan, sondern für einen anderen. Und das ist es, was es so ehrenwert macht."

Inhalt:
Victor und Konrad könnten unterschiedlicher nicht sein und doch verbindet sie ein starkes Band der Brüderlichkeit, denn die Beiden, 16-jährigen Jungen, sind Zwillinge. Beide lieben den Anderen und würden ihr Leben für ihn geben.
Doch dann kommt der Sommer, der alles verändert. Auf einmal droht das Band von Victor und Konrad zu zerreißen, denn Beide begehren, nach einer langen gemeinsamen Kindheit, ihre Cousine Elizabeth. Doch das junge Mädchen kann nur die Gefühle eines Bruders erwiedern und zwar die des, allseits beliebten Konrads.
Doch als dieser von einer tödlichen und unheilbaren Krankheit niedergestreckt wird, siegt das Band der Brüderlichkeit und Victor fasst einen Plan: Zusammen mit Elizabeth und ihrem gemeinsamen Freund Henry macht er sich auf und erlebt das unglaublichste Abenteuer seines Lebens. Heimlich und voll von Mut, suchen die drei Freunde ein magisches, verbotenes Heilmittel und geraten dabei selbst in Lebensgefahr.

Idee/ Umsetzung:
Wenn du die Chance hättest das Leben eines gliebten Menschen zu retten, würdest du zugreifen, dich in Lebensgefahr begeben und mit Leib und Seele für die Heilung dieses Menschen kämpfen? Es ist immer leicht zu sagen, dass man diese Chance ergreifen und kämpfen würde, doch wie schwer es wirklich ist, zeigt dieses Buch. Denn neben einer unglaublichen Willenskraft, braucht man Mut, Hoffnung und Vertrauen. Den Mut, seinen Weg zu gehen, egal wie steinig er auch sein mag. Die Hoffnung, dass man ans Ziel kommt, egal mit wie vielen Wunden. Das Vertrauen, in die Freundschaft und Liebe.
Die Idee, die sich lauernd und sehr gekonnt, hinter jeder Seite des Werkes von Kenneth Oppel versteckt, birgt nicht nur ein großers, spannendes Abenteuer, mit viel Potential, sondern auch einen großen Teil an Lebenswahrheiten. Denn das Leben ist nicht immer einfach und nicht immer verläuft unser Weg so, wie wir ihn geplant haben, aber das wichtige ist doch, dass man den Glauben an etwas nicht verliert. Ich meine hier nicht den Glauben an Gott, sondern den Glauben an das Leben. Den Glauben daran, dass man, wenn man mutig und stark genug ist, gegen die Schwierigkeiten ankämpfen und alle Hindernisse hinter sich lassen kann. Neben einer spannenden Suche nach dem ultimativen Heilmittel, verwebt Kenneth Oppel demnach, sehr reelle Faktoren, in das Gesamtbild. Er erzählt eine sehr lebendige und wahrhafte Geschichte über Freundschaft, Liebe, Familie, Neid, Eifersucht und Hass. Gerade diese Aspekte, haben der eigentlichen Handlung, in meinen Augen, ihre Kraft verliehen und mich positiv beeindruckt.

Schreibstil:
Kenneth Oppel schreibt aus der Sicht von Victor, was dazu führt, dass der Leser seine Gefühle nachempfinden und seine Handlungen verstehen kann. Sehr gekonnt, schreibt der Autor die Gefühlswelt in die Herzen seiner Leser und schafft so eine ganz besondere Bindung zwischen Realität und Buchwelt. Der größte Teil des Abenteuers ist jedoch sehr durchschnittlich beschrieben. Ganz simpel und einfach, wird der Handlungsablauf in Buchstaben eingewickelt. Troztdem verleiht der Autor dem Gesantwerk das gewisse Etwas, indem er besonders in den spannenden Momenten temporeich und in den gefühlvollen Augenblicken leicht poetisch, die Geschichte um Vicotr, Elizabeth, Henry und Konrad erzählt.

Charaktere:
Von Seite zu Seite, hat sich ein enges Band der Verbundenheit, zwischen dem erzählenden Vicotor und mir offenbart. Denn von Gefühl zu Gefühl, wurde mir der, sehr impulsive und ehrgeizige Junge, zum Lieblingscharakter. Auch wenn sein Zwillingsbruder Konrad, in der Geschichte, der beliebtere der Beiden ist, so habe ich mich am Ende doch immer auf die Seite von Vicotr geschlagen. Wer von euch Geschwister hat, in dessen Schatten man, nicht nur einmal, hoffnungslos untergegangen ist, der wird genauso fühlen wie ich. Denn gerade die Unterschiede der beiden Geschwister, haben Victor zu dem Jungen gemacht, der er eben ist. Auch wenn er seinen Bruder über alles liebt, so geht er doch immer in dessen Schatten verloren. Als sich die Beiden 16-jährigen dann auch noch in das gleiche Mädchen verlieben, ist das Chaos perfekt.
Ich muss gestehen, dass mir oftmals das gewisse etwas in der Geschichte gefehlt hat, besonders auf den ersten Seiten. Später habe ich aber entdeckt, jenes gewisse Etwas, ist die große Sympathie, die ich zu dieser einen Buchfigur hege. Kenneth Oppel hat es geschafft, dass ich mich mit Haut und Haaren auf die Geschichte einlassen konnte, denn nur zu gerne, habe ich Victor die Hand gereicht um mich in dieses spannende Abenteuer entführen lassen. Dass der Autor es geschafft hat, dass ich so sehr mit einem Charakter fühlen und leiden kann, ist in meinen Augen, gerade das Besondere an diesem Werk.

Cover/ Innengestaltung:
Die Innengestaltung des Buches ist sehr schlicht, passt aber zur Gesamtaufmachung der Geschichte. Jedes Kapitel wird mit einer Kapitelnummer und einer Überschrift eingeleitet.
Auch das Buchcover ist sehr schlicht. Trotzdem finde ich es passend und gelungen. Mir gefällt es nämlich sehr gut, dass nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint, denn erst wenn man ganz genau hinsieht und sich mit dem Bild auseinandersetzt, dann erkennt man die feinen Einzelheiten des Gesamtcovers.
Die englischen Versionen hingegen, finde ich nicht schlecht, aber besonders bei dem 1. englischen Cover, ist das männliche Model, welches wohl Victor darstellen soll, einfach zu muskulös geraten. Dadurch sieht er einfach zu männlich aus, obwohl er in der Geschichte gerade einmal ein 16-jähriger Junge ist. Die zweite, englische Version, finde ich schon besser. Gerade durch das Schlüsselloch und das "Geheime", wird der Charakter der Geschichte aufgefangen.

Fazit:
Wenn du die Chance hättest, das Leben eines geliebten Menschen zu retten, würdest du sie ergreifen? Wenn dich ein starkes Band der Verbundenheit, mit einem deiner Geschwister verbindet, du aber trotzdem immer in dessen Schatten untergehst, würde es den Hass in dir anstacheln? Oder würdest du die Wut begraben und für jenes Kämpfen, was du tief in dir doch liebst? Welches Band ist stärker, jenes der Begierde oder das der Familiebnliebe?
Fragen über Fragen und nur in diesem Werk wird man Antworten finden. Ich empfehle deshalb: Schnallt euch euren Rucksack auf den Rücken, packt eine ordentliche Ladung Mut, Hoffnung und Willenskraft ein und begebt euch mit Victor in dieses spannende und fantasiereiche Abenteuer.
Denn Kenneth Oppel hat hier ein sehr unterhaltsames Buch geschaffen, welches besonders dadurch glänzt, dass es neben fantastischen Elementen, auch lebensnahe Themen in die Handlungen verwebt. Auch wenn ich einige Startschwierigkeiten hatte und das Ende des Buches sehr ernüchternd fand, so werde ich Victor im Auge behalten und freue mich schon jetzt auf den Folgeband.