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Veröffentlicht am 07.08.2018

Spannende Mittelalter-Fantasy

Blut schreit nach Blut
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Luna fühlte sich schon immer magisch zu den Wäldern hingezogen. Doch Tochter des Burgherrn hatte sie ihre Pflichten zu erfüllen und durfte sich keine Freiheiten erlauben. Als die Schwarzburg von Raubrittern ...

Luna fühlte sich schon immer magisch zu den Wäldern hingezogen. Doch Tochter des Burgherrn hatte sie ihre Pflichten zu erfüllen und durfte sich keine Freiheiten erlauben. Als die Schwarzburg von Raubrittern angegriffen wird und ihre Eltern getötet werden, flieht sie in den Wald und kommt endlich hinter das Geheimnis des bernsteinfarbenen Sternenpaars, das sie jede Nacht von ihrem Fenster beobachtet hat. Es sind jedoch keine Sterne, sondern die Augen eines riesigen Wolfes, der fortan ihr Schicksal bestimmen wird.
Der historische Fantasy-Roman ist im Mittelalter angesiedelt und beschäftigt sich mit der Werwolf-Legende. An den vielen Details merkt man sofort, dass die Autorin intensiv zur Thematik recherchiert hat. Die Schauplätze wirken dadurch sehr authentisch und lebendig. Das Leben auf der mittelalterlichen Burg wirkt richtig anschaulich, als wäre der Leser mittendrin.
Die innere Zerrissenheit von Luna wird sehr glaubhaft dargestellt. Immerhin handelt es sich um ein junges unerfahrenes Mädchen, das mit ihren Veränderungen und den an sie gestellten Erwartungen nur schwer zurecht kommt. Die erste Hälfte des Buches dreht sich fast ausschließlich um Lunas Gefühlswelt. Im zweiten Teil betritt Lodwig die Bühne und mit ihm ziehen Tempo und Spannung bis zum grandiosen Finale an.
Mir war der erste Teil etwas zu ausführlich, aber andererseits lernt man dadurch die Hauptfigur Luna sehr intensiv kennen.
Ich bin nach dem Ende des Buches wahnsinnig auf die Fortsetzung gespannt. Die Mischung aus Fantasy und Mittelalter ist richtig gut gelungen.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Das ewige Eis

Das Eis
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Sean Cawson hat es geschafft. Vom Kinderheim hat er sich fast bis zum Ritterschlag hochgearbeitet. Er besitzt exklusive Privatclubs auf der ganzen Welt und ist ein gefragter und charismatischer Geschäftsmann. ...

Sean Cawson hat es geschafft. Vom Kinderheim hat er sich fast bis zum Ritterschlag hochgearbeitet. Er besitzt exklusive Privatclubs auf der ganzen Welt und ist ein gefragter und charismatischer Geschäftsmann. Vor Jahren verlor er seinen besten Freund und Geschäftspartner, den bekannten Umweltaktivisten Thomas Harding, beim Einsturz einer Eishöhle im Midgard Fjord. Er selbst überlebte das Unglück nur knapp. Bei der aufsehenerregenden Kalbung des Gletschers im Midgard Fjord wird Toms Leiche plötzlich wieder an die Oberfläche befördert. Es gibt eine erneute Ermittlung zu Toms Todesumständen, die Sean nervös werden lässt. Nicht nur, dass er sich alten Schuldgefühlen und den Anschuldigungen von Toms Exfreundin Ruth stellen muss, er ist auch nicht glücklich darüber, dass sein exklusiver Club Midgard Lodge auf Spitzbergen ins Visier von Ermittlungen gerät. Midgard Lodge ist weit mehr als ein edler Treffpunkt für internationale Geschäftsleute und Politiker. Wie viel mehr, ahnt noch nicht einmal Sean selbst.
Das Buch beginnt mit der beeindruckenden Schilderung der Kalbung des riesigen Gletschers. Die Autorin zeichnet mit ihren Worten atemberaubende Bilder von diesem phänomenalen Naturereignis. Doch nach diesem phantastischen Anfang fällt die Spannung etwas ab. Die Fokussierung auf Sean und seine Gefühlswelt hat einige Längen. Ab der Mitte des Buches und mit Beginn der Gerichtsverhandlung ziehen das Tempo und damit die Spannung wieder an. Das Finale entschädigt dann für alle Längen in der ersten Hälfte des Buches.
Sean ist ein vielschichtiger und interessanter Charakter, auf den die Autorin den absoluten Fokus legt. Neben ihm verblassen alle anderen Figuren.
Das Buch berührt wichtige aktuelle Themen zur Zerstörung der Arktis und der rücksichtslosen Ausbeutung der Natur. Die fiktive Geschichte erscheint oft erschreckend realitätsnah, vor allem wenn finanzielle und politische Aspekte ganz selbstverständlich über den Umweltschutz gestellt werden.
„Das Eis“ ist ein spannender Polit- und Umweltthriller, der trotz kleiner Schwächen von mir eine Leseempfehlung bekommt.

Veröffentlicht am 24.07.2018

Sommer in den Hamptons

Verliebt bis in die Fingerspitzen
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Fliss hat gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Harriet einen florierenden Dog-Walking-Service in Manhattan aufgebaut. Als sie beim Besuch einer Tierklinik ihren Exmann Seth wiedertrifft, bekommt sie ...

Fliss hat gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Harriet einen florierenden Dog-Walking-Service in Manhattan aufgebaut. Als sie beim Besuch einer Tierklinik ihren Exmann Seth wiedertrifft, bekommt sie Panik. Mit achtzehn Jahren verband beide eine Kurzzeitehe, die in einer furchtbaren Trennung endete. Um Seth nicht über den Weg zu laufen, nimmt sie dankbar die Möglichkeit wahr, ein paar Wochen zu ihrer Großmutter in die Hamptons zu ziehen. Nach einem Unfall benötigt diese etwas Hilfe im Haus und mit ihrem Hund. Doch das Karma macht Fliss einen Strich durch die Rechnung, denn kurz nach ihrer Ankunft prallt sie direkt auf Seth, der in den Hamptons lebt. In ihrer Panik gibt sie sich als ihre Zwillingsschwester Harriet aus. Doch wird Seth darauf hereinfallen?
Mir hat bereits der erste Teil der Reihe um die drei Geschwister sehr gut gefallen. Dort drehte sich alles um Fliss großen Bruder Daniel. Daher sind mir einige Figuren schon gut bekannt. Aber dieser Teil kann auch völlig unabhängig gelesen werden und man benötigt keine Vorkenntnisse.
Der Schreibstil liest sich leicht und locker, wie ein Sommer in den Hamptons – oder wie man ihn sich vorstellt. Die Landschaftsbeschreibungen sind wirklich toll. Da bekommt man sofort Lust, selbst durch den Sand zu laufen. Sarah Morgan versteht es perfekt, dem Leser die sympathischen Charaktere näher zu bringen. Die Figuren wirken authentisch und glaubhaft in der Entwicklung, die sie durchmachen.
Diese Geschichte ist wundervoll romantisch mit ernsten Untertönen und einfach die perfekte Sommerunterhaltung.

Veröffentlicht am 17.07.2018

Spannende Suche nach Vergeltung

Stille Feinde
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Isaiah Quintabe ist Privatdetektiv in Los Angeles. Er hat keine offizielle Lizenz und seine Klienten bestehen hauptsächlich aus den armen Bewohnern seines Viertels. Er löst Probleme für sie, denen sich ...

Isaiah Quintabe ist Privatdetektiv in Los Angeles. Er hat keine offizielle Lizenz und seine Klienten bestehen hauptsächlich aus den armen Bewohnern seines Viertels. Er löst Probleme für sie, denen sich sonst niemand annehmen würde und wird auch schon mal mit ein paar Hühnern bezahlt.
Als er zufällig auf das Autowrack von dem Wagen stößt, mit dem sein großer Bruder Marcus vor Jahren getötet wurde, bricht für ihn erneut die Welt zusammen. Anhand der Spuren erkennt Isaiah schnell, dass es kein Unfall gewesen sein kann, sondern ein kaltblütiger Mord. Isaiah weiß, dass er keine Ruhe finden wird, bis er den Mord gerächt hat. Er versucht, die letzten Tage von Marcus zu rekonstruieren und findet einige beunruhigende Spuren in Marcus Hinterlassenschaften.
Parallel dazu erhält er einen Auftrag von Marcus Freundin Sarita, deren kleine Halbschwester in Las Vegas in Schwierigkeiten geraten ist. Durch beide Ermittlungen landet Isaiah schnell zwischen den Fronten verfeindeter Gangs und gerät nicht nur einmal in tödliche Gefahr.
Der Thriller um den einsamen Wolf Isaiah Quintabe vom Autor Joe Ide ist hochspannend. Ich musste mich zwar in den Schreibstil etwas einlesen, aber dann ist man richtig gefangen im Sog der Geschichte. Isaiah ist ein tiefgründiger Charakter, der auf der einen Seite hochintelligent und überlegt handelt, aber auf der menschlichen und gefühlsmäßigen Seite manchmal total unbeholfen und naiv. Das macht ihn liebenswert und authentisch. Die Spannungskurve bleibt bis zur überraschenden Auflösung auf sehr hohem Niveau. Die Charaktere sind nicht nur plakativ Gut oder Böse, sondern werden auch mit ihren Schwächen dargestellt. Sie sind oft einfach die Opfer ihres Umfelds.
Joe Ide hat einen hervorragenden Thriller geschrieben, der die aufgeladene Atmosphäre in den ärmeren Vierteln von Los Angeles perfekt einfängt.
Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, noch mehr von Isaiah zu lesen.

Veröffentlicht am 17.06.2018

Hochspannung garantiert

Wahrheit gegen Wahrheit
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Für Vivian Miller, die als Spionage-Abwehr-Spezialistin für die CIA arbeitet, bricht von einer Sekunde auf die nächste ihre gesamte heile Welt zusammen. Auf dem Laptop des russischen Agentenbetreuers Juri ...

Für Vivian Miller, die als Spionage-Abwehr-Spezialistin für die CIA arbeitet, bricht von einer Sekunde auf die nächste ihre gesamte heile Welt zusammen. Auf dem Laptop des russischen Agentenbetreuers Juri findet sie das Foto ihres Ehemannes Matt zusammen mit vier anderen russischen Schläfern. Ist er tatsächlich ein russischer Spion? Ist ihr ganzes gemeinsames Leben eine riesengroße Lüge? Wurde er von Anfang an direkt auf sie angesetzt und hat sie nur wegen ihres Jobs ausspioniert? Sie will das nicht wahrhaben.
Immerhin haben sie vier gemeinsame Kinder. Was soll Vivian tun? Sie kann es nicht glauben, dass Matt nur aus diesen Gründen mit ihr zusammen ist. Schließlich liebt er sie und die Kinder doch! Er kann das alles nicht nur vorgespielt haben. Oder doch?
Vivian versucht krampfhaft, ihre Familie zu beschützen. Nur weiß sie nicht, ob Matt tatsächlich dazugehört oder ob sie sich nur etwas vormacht.
Karen Cleveland ist als ehemalige Analystin der CIA natürlich ein Insider mit hohem Fachwissen. Das macht den Thriller noch spannender, da sie es versteht, alles glaubwürdig zu schildern. Man fühlt quasi mit Vivian mit, die auf einmal ihr ganzes Leben in Frage stellen muss. Ihre Ängste und die Sorge um ihre Kinder rauben einem fast den Atem. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, da man selbst unbedingt die Wahrheit erfahren möchte.
Karen Cleveland versteht es, den Leser mit ihrem Schreibstil zu fesseln. Die Spannungskurve ist von Anfang an sehr hoch. Und genau wie die Protagonistin Vivian versucht man als Leser irgendwie zu erfahren, was Wahrheit und was Täuschung ist. Manchmal wird man auf falsche Fährten gelockt und manchmal glaubt man durch die Rückblenden mehr zu durchschauen als Vivian selbst.
Der Thriller ist hochspannend und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung!