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Veröffentlicht am 04.05.2018

Faszinierendes Debüt

Kleine Feuer überall
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Das Haus der Familie Richardson steht lichterloh in Flammen. Irgendjemand hat in allen Schlafzimmern Feuer gelegt. Hauptverdächtige ist die jüngste Tochter Izzy, die auch noch verschwunden ist. Doch warum ...

Das Haus der Familie Richardson steht lichterloh in Flammen. Irgendjemand hat in allen Schlafzimmern Feuer gelegt. Hauptverdächtige ist die jüngste Tochter Izzy, die auch noch verschwunden ist. Doch warum sollte Izzy das Haus der Familie in Schutt und Asche legen wollen?
Stück für Stück wie bei einem Puzzle fügt sich die Geschichte zusammen und steuert unaufhaltsam auf die unfassbare Tat zu. Auslöser der Ereignisse war nach Elena Richardsons Meinung, der Einzug ihrer neuen Mieter, der Fotokünstlerin Mia und ihrer fünfzehnjährigen Tochter Pearl.
Pearl freundet sich schnell mit den Kindern der Richardsons an und geht bald im Haus ein und aus. Sie ist absolut fasziniert von der, ihrer Meinung nach, perfekten Vorbildfamilie. Der Vater erfolgreicher Rechtsanwalt, die Mutter Journalistin und die vier wunderschönen Kinder sind für die sensible Pearl, der Inbegriff des amerikanischen Traums. Sieht man vom schwarzen Schaf der Familie, der aufmüpfigen Izzy, einmal ab.
Shaker Heights wirkt wie die perfekte Vorstadtidylle. Alle sind erfolgreich, besuchen gute Schulen, haben harmonische und skandalfreie Familien und sind natürlich überaus tolerant und wohltätig. Die Toleranz reicht natürlich nur soweit, wie von jedem Bewohner alle geschriebenen und ungeschriebenen Regeln eingehalten werden.
Die Autorin beschreibt herausragend, wie diese Fassade erst kleine und dann große Risse bekommt. Jedes klitzekleine Ereignis greift ins andere und man sieht die Katastrophe kommen. Die Charaktere sind in ihren Nuancen sehr gut gezeichnet. Wirkliche Helden oder Sympathieträger gibt es in diesem Spiel nicht. Letztendlich kann jeder nur verlieren in dieser Mischung aus Geheimnissen und Misstrauen. Die scheinbar heile Vorstadtwelt ist fragil und absolut jeder hat seine Leichen im Keller.
Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, da ich von der facettenreichen Geschichte fasziniert war. Wie sich hier ein Steinchen an das andere fügt, ist wirklich toll.

Veröffentlicht am 29.04.2018

Mäßig spannend

Blumen des Todes
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Archie Wilson ist frischgebackener Multimillionär. Sein Lottogewinn sollte ihm eigentlich ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Doch nun findet man ihn brutal ermordet und zur Schau gestellt auf einem Friedhof. ...

Archie Wilson ist frischgebackener Multimillionär. Sein Lottogewinn sollte ihm eigentlich ein sorgenfreies Leben ermöglichen. Doch nun findet man ihn brutal ermordet und zur Schau gestellt auf einem Friedhof. Neider und Schmarotzer, die alle ein Stück vom Kuchen abhaben wollten, gab es jede Menge. Nun ist es an den Detectives Pereira und Bain zu ermitteln, wer den unglücklichen Lottogewinner auf dem Gewissen hat.
Das Buch startet richtig stark mit einem spannenden Mordfall. Der trockene englische Humor kommt an den passenden Stellen durch und auch die Ermittler waren mir an Anfang sympathisch. Leider fällt die Geschichte danach sehr ab. Wortwitz oder skurrile Szenen sucht man danach vergebens. Die Kriminalgeschichte wird vorhersehbar und die Polizisten werden zu Statisten, die die Geschehnisse nur noch passieren lassen.
Am nervigsten war das verkorkste Privatleben von Pereira, welches tagtäglich im Mittelpunkt stand. So professionell sie auch im Job agierte, so unbeholfen und fast unfähig war sie in ihren privaten Beziehungen. Im Gegensatz dazu merkte man bei Bain quasi gar nicht, dass er überhaupt mit von der Partie war. Von ihm erfuhr man überhaupt nichts.
Gestört hat mich auch die offenkundige Antipathie gegenüber der Polizei, die wirklich alle Personen im Buch offen zur Schau stellen.
Im mag englische Krimis sehr und auch den Autor Douglas Lindsay. Es gibt aber deutlich bessere Werke von ihm.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Atmosphäre
  • Charaktere
  • Spannung
  • Stil
Veröffentlicht am 28.04.2018

Einfach zauberhaft

Der zauberhafte Eisladen
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Der zauberhafte Eisladen:

Elli ist mit ihrer Familie in die Nähe ihres italienischen Großvaters gezogen. Nun kann sie jede Menge Zeit mit ihrem Nonno verbringen. Praktischerweise besitzt dieser einen ...

Der zauberhafte Eisladen:

Elli ist mit ihrer Familie in die Nähe ihres italienischen Großvaters gezogen. Nun kann sie jede Menge Zeit mit ihrem Nonno verbringen. Praktischerweise besitzt dieser einen Eisladen, der in der Umgebung wahnsinnig beliebt ist. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Ellis neue Klassenkameraden bald Stammgäste bei Opa Leornardo sind. Eine Sache ist Elli jedoch unerklärlich – wieso fühlt sie sich nach ein wenig Eis von Leonardo manchmal richtig stark oder selbstbewusst oder mutig. Und nicht nur ihr geht es so, auch manch anderer Kunde verhält sich nach einer Kugel Eis plötzlich ganz anders. Welches Geheimnis verbirgt ihr Großvater?
Die Geschichte um die kleine Elli und ihre Familie ist im wahrsten Sinne des Wortes zauberhaft. Elli ist eine Hauptfigur, die man sofort ins Herz schließt. Aber auch ihre Familie ist witzig und einfach zum Gernhaben. Das Buch macht riesigen Spaß, sowohl zum Selbstlesen für kleine Leser, als auch als Vorlesegeschichte. Da macht sich auch die Einteilung in die Kapitel gut.
Das Cover ist wunderschön gestaltet und auch im Buch finden sich immer wieder niedliche Illustrationen.
Hoffentlich gibt es bald eine Fortsetzung um den magischen Eisladen und Elli Spirelli.


Ellas Welt:
Ella kommt in die vierte Klasse und will diesmal gleich zum Schulstart alles richtig machen. Leider ist ihre beste Freundin Zoe nicht da und so muss sie neben der Oberzicke Penny Parker sitzen. Penny nervt Ella zu jeder möglichen Zeit und versucht, sie vor allen schlecht dastehen zu lassen. Auch vor ihrer neuen Klassenlehrerin Frau Weiss, die Ella eigentlich total toll findet. Aber Ella lässt sich nicht unterkriegen und schon gar nicht von Penny.
Das Buch ist wunderschön im Tagebuchstil gestaltet. Dazu passt auch die Schreibschrift, die aber immer noch gut zu lesen ist. Kleine Zeichnungen und Anmerkungen lockern die ganze Gestaltung auf. Das rosa-pinkfarbene Design ist wohl vorwiegend für kleine Leserinnen ausgelegt.
Die Geschichte wird wie in einem Tagebuch aus der Sicht von Ella erzählt. Die Gedankengänge der kleinen Hauptfigur passen perfekt zu einem Mädchen dieses Alters, genau wie das Design.
Die Geschichte macht Mut und zeigt, dass man selbstbewusst für seine Meinung einstehen sollte.
Meine Kinder fanden sowohl die liebvolle Gestaltung als auch die Geschichte supertoll und haben das Buch quasi verschlungen. Ich kann mich dem nur anschließen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Der zauberhafte Eisladen"
  • Cover "Ellas Welt"
  • Bastelspaß
  • Lesespaß
Veröffentlicht am 26.04.2018

Unterhaltsamer Schlagabtausch

Going for the Goal
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Jillian Nichols ist eine zielstrebige junge Sportagentin, die es einmal nach ganz oben schaffen will. Nick „The Punisher“ Salinger könnte der Klient sein, der ihr noch zum endgültigen Durchbruch fehlt. ...

Jillian Nichols ist eine zielstrebige junge Sportagentin, die es einmal nach ganz oben schaffen will. Nick „The Punisher“ Salinger könnte der Klient sein, der ihr noch zum endgültigen Durchbruch fehlt. Vor zehn Jahren waren sie auf einer Party quasi ineinander gestolpert und sofort funkte es heftig. Diese Anziehung könnte zum Problem werden, denn eine persönliche Beziehung zum Klienten wäre mehr als unprofessionell.
Nick hat seinen Zenit als Eishockeyspieler offenbar schon überschritten und steht kurz davor, aus der Mannschaft zu fliegen. Er braucht dringend einen fähigen Agenten, der ihm die ersehnte Vertragsverlängerung verschaffen kann. Jillian konnte er seit damals nie vergessen und er hofft, dass sie genau die Richtige für diesen Job ist. Eigentlich ist sie seine letzte Chance, um in New York zu bleiben.
Es kommt wie es kommen muss. Jillian und Nick fühlen sich auch zehn Jahre später noch magisch voneinander angezogen. Doch das bringt so einige ernste Probleme mit sich.
Jillian und Nick liefern sich in diesem Buch einen klasse Schlagabtausch. Beide agieren auf Augenhöhe, auch wenn Nick reicher und berühmter ist. Jillian ist tough und sehr clever und Nick in vielem überlegen. Sie ist kein armes unerfahrenes Mädchen, das vom reichen Prinzen gerettet werden muss. Das ist mal etwas anderes und sehr unterhaltsam.
Der Schreibstil liest sich locker und flüssig. Es macht Spaß, den beiden zuzuschauen. Die Geschichte wird abwechselnd aus den Perspektiven der beiden Hauptfiguren erzählt. Es knistert auch heftig an einigen Stellen des Buches. Die Nebenfiguren, wie Nicks kleiner Bruder Ben oder Jillians Freundinnen, sind ebenfalls tolle Charaktere und nicht nur blasses Beiwerk.
Das Buch ist klar zu empfehlen für einen unterhaltsamen Lesenachmittag auf der Couch. Man muss auch kein Fan von Eishockey sein, damit man der Handlung folgen kann.

Veröffentlicht am 23.04.2018

Verfolgt vom Danehof

Oxen. Der dunkle Mann
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Niels Oxen wird auch in Teil 2 weiterhin vom Danehof verfolgt. ‚Der dunkle Mann‘ schließt fast direkt an den ersten Teil an. Der ehemalige hochdekorierte Elitesoldat Niels Oxen ist unter falscher Identität ...

Niels Oxen wird auch in Teil 2 weiterhin vom Danehof verfolgt. ‚Der dunkle Mann‘ schließt fast direkt an den ersten Teil an. Der ehemalige hochdekorierte Elitesoldat Niels Oxen ist unter falscher Identität bei einem alten Fischzüchter untergetaucht. Zwischenzeitlich suchen Mossmann und Franck fieberhaft nach ihm. Der Tod des Justizministers ist nur der Anfang. Der Danehof hat die Jagd eröffnet, denn Oxen könnte die Geheimgesellschaft zu Fall bringen, was mit allen erdenklichen Mitteln verhindert werden soll.
Oxen wird von seinen alten Dämonen heimgesucht und von seiner PTBS gequält. Er ist ein hochinteressanter Charakter, mit dem man die ganze Zeit mitfiebert. Er ist ein Überlebensexperte, der stets am Abgrund balanciert. Man würde ihm zu gern etwas Ruhe und inneren Frieden gönnen.
Auch die Entwicklung von Margarethe Franck und ihrer Freundschaft zu Oxen ist spannend mitzuverfolgen. Franck hat ihre strengen Prinzipien, die sie im Laufe der Beziehung zu Oxen aber auch ernsthaft hinterfragt.
Ich bin noch Neuling im Hörbuchbereich und war aber positiv überrascht. Die Stimme von Dietmar Wunder ist sehr facettenreich und er macht die verschiedenen Figuren durch seine Interpretationen lebendig. Der Roman von Jens Henrik Jensen ist sehr komplex. Die Einteilung in die kleinen Abschnitte war praktisch, da 15 Stunden Hörgenuss doch ziemlich umfangreich sind. Man muss sich beim Hören trotzdem sehr konzentrieren, um keine Information und damit den Anschluss an die Handlung zu verpassen.
Ich bin gespannt auf das Finale der Trilogie, das ich auf keinen Fall verpassen will.