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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.02.2019

Geheimnisvolle Inseln

Doggerland. Fehltritt (Ein Doggerland-Krimi 1)
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Karen ist Kriminalkommissarin auf den Doggerschen Inseln. Nach einer durchzechten Nacht wacht sie in einem Hotelzimmer neben ihrem grundsätzlich verhassten Chef Jounas Smeed auf. Eigentlich will sie den ...

Karen ist Kriminalkommissarin auf den Doggerschen Inseln. Nach einer durchzechten Nacht wacht sie in einem Hotelzimmer neben ihrem grundsätzlich verhassten Chef Jounas Smeed auf. Eigentlich will sie den Vorfall schnell verdrängen, doch noch am gleichen Tag wird sie mit der Leitung einer Mordermittlung betraut. Opfer ist ausgerechnet die Exfrau von Jounas Smeed, und er steht ganz oben auf der Liste der Verdächtigen.
Der Krimi ist der erste Band einer Reihe um die Kommissarin Karen Eiken Hornby mit dem Schauplatz der Doggerschen Inseln, einer längst versunkenen Inselgruppe in der Nordsee. Maria Adolfsson lässt den fiktiven Ort für ihre Trilogie wieder auferstehen und füllt ihn mit Leben.
Ich muss zugeben, ich hatte am Anfang meine Startschwierigkeiten mit der Hauptfigur Karen. Ich konnte ihre Handlungen zunächst wenig nachvollziehen und fand sie nicht sonderlich sympathisch. Das änderte sich im Laufe der Story, da man immer mehr über sie erfahren hat und ihre Beweggründe besser verstehen konnte. Zum Schluss war sie mir richtig ans Herz gewachsen.
Der Schreibstil der Autorin Maria Adolfsson liest sich gut. Die Charaktere im Buch muss man sich nach und nach erschließen. Oft ändert sich dann der erste Eindruck von den Figuren. Das macht die Story authentisch.
Der Krimi enthält zwar hochspannende und teils auch sehr brutale Elemente, aber der Autorin gelingt es nicht, den Spannungsbogen die ganze Zeit über aufrecht zu erhalten. Im Mittelteil gibt es einige Längen, in denen die Spannung etwas abfällt. Insgesamt ist der Krimi aber gut gelungen, denn durch Rückblicke oder überraschende Wendungen bleibt die Geschichte in Bewegung.

Trotz der kleinen Abstriche gibt es von mir für dieses Buch eine Leseempfehlung. Mein Interesse an Kommissarin Karen Eiken Hornby ist geweckt und ich bin auf die Fortsetzungen gespannt.

Veröffentlicht am 24.02.2019

Nah an der Realität

I can see U
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Marie ist total begeistert, als der neue Mitschüler Ben in ihre Klasse kommt. Ben sieht gut aus, ist freundlich und versteht sich mit allen Schülern. Marie hat das Gefühl, dass er der Erste ist, der sie ...

Marie ist total begeistert, als der neue Mitschüler Ben in ihre Klasse kommt. Ben sieht gut aus, ist freundlich und versteht sich mit allen Schülern. Marie hat das Gefühl, dass er der Erste ist, der sie wirklich als Person wahrnimmt. Ihre ersten zaghaften Annäherungsversuche scheinen alle an Ben völlig abzuprallen. Trotzdem lässt sich Marie nicht entmutigen. Zunächst macht sie sich keine Sorgen, als plötzlich merkwürdige Sachen passieren. Aber als sich die seltsamen Vorgänge häufen, die seit Bens Erscheinen aufgetreten sind, wird sie doch langsam misstrauisch. Ist Ben tatsächlich der tolle Typ, für den sie ihn hält?
„I can see U“ vom Autor Matthias Morgenroth ist ein Jugendbuch, dessen Geschehen sich hauptsächlich in der Schule abspielt. Protagonistin ist die fünfzehnjährige Marie, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird. Der Schreibstil und die Sprache passen gut zu den jungen Figuren. Die Unsicherheiten und Probleme, mit denen die Figuren in ihrem Alter zu kämpfen haben, werden authentisch und glaubwürdig vermittelt. Ich finde Marie nicht zu naiv, da man einfach von der Sichtweise einer Fünfzehnjährigen ausgehen muss. Auch die übrigen Figuren kommen glaubhaft rüber. Obwohl die Charaktere natürlich manchmal etwas stereotyp und klischeehaft sind, wie die Figur des Direktors zum Beispiel.
Im Buch geht es um verschiedene hochaktuelle Problematiken, wie Cybermobbing oder die allgegenwärtige Überwachung durch die zunehmende Vernetzung. Die Ansätze sind wirklich gut gelungen, aber in einigen Bereichen wurden die Themen dann zu schnell und einfach abgehandelt. Die Story kommt der aktuellen Wirklichkeit bereits gefährlich nahe. Fiktion und Realität verschwimmen hier teilweise schon. Vielleicht wird durch das Buch bei der Leserzielgruppe das Gefahrenbewusstsein etwas geschärft.

Als Jugendbuch ist „I can see U“ durchaus eine spannende und interessante Lektüre, die aktuelle Probleme der heutigen Zeit anschneidet und Gefahren aufzeigt.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Hochspannendes Debüt

Der Patriot
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Die Angst geht um in schwedischen Journalistenkreisen. Linksgerichtete und ausländerfreundliche Journalisten stehen auf der Todesliste von Carl Cederhielm. Der selbsternannte Patriot befindet sich auf ...

Die Angst geht um in schwedischen Journalistenkreisen. Linksgerichtete und ausländerfreundliche Journalisten stehen auf der Todesliste von Carl Cederhielm. Der selbsternannte Patriot befindet sich auf einem Kreuzzug für ein neu ausgerichtetes Schweden, den scheinbar niemand zu stoppen vermag. Nach dem ersten brutalen Mord an der Journalistin Hannah Löwenström geht es Schlag auf Schlag. Keine Zeitungsredaktion kann sich mehr sicher fühlen. Und Carl steht erst am Anfang seiner Vision.

Der Autor und ehemalige Journalist Pascal Engman legt mit seinem ersten Thriller eine herausragende Leistung hin. Die Spannung beim Lesen ist kaum auszuhalten. Die einzelnen Handlungsfäden zu Beginn des Buches fügen sich nach und nach zusammen und ergeben eine packende Story, der man sich nicht entziehen kann.

Dass der Leser den „Täter“ von Anfang an kennt, tut der Spannungskurve überhaupt keinen Abbruch. Engman verleiht den verschiedenartigen Charakteren eine Glaubwürdigkeit und Authentizität, so dass man einzelne Aspekte ihrer Motive durchaus nachvollziehen kann, zum Teil auch die der Täter, was diese natürlich nicht richtiger macht.

Durch die Komplexität der Figuren gibt es kein hundertprozentiges Gut oder Böse. Das Urteil kann allein der Leser fällen, da der Autor die Charaktere mit ihren Überzeugungen und Ansichten fast wertfrei zu Wort kommen lässt. Das ist manchmal schwer auszuhalten, aber gerade das macht die Realitätsnähe des Thrillers aus.

Das Buch spiegelt die aktuelle politische Stimmung wieder, die sicher nicht nur auf Schweden bezogen sein könnte. Es zeigt die Manipulierbarkeit der öffentlichen Meinung und wie fragil die gefühlte Sicherheit doch sein kann. Man merkt, dass Pascal Engman auch seine eigenen Erfahrungen als Journalist mit in die Geschichte einfließen lässt.

Ich habe selten ein derart spannendes Buch gelesen, das ich kaum aus der Hand legen konnte. Von mir gibt es für diesen Pageturner eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 17.02.2019

Niedliches Sachbuch für Kinder

Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese
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„Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese“ ist ein Natur-Sachbuch für Kinder.
Ich wurde durch das niedliche Cover auf das Buch aufmerksam, da mich die zuckersüßen Figuren sofort angesprochen haben. ...

„Die kleine Hummel Bommel entdeckt die Wiese“ ist ein Natur-Sachbuch für Kinder.
Ich wurde durch das niedliche Cover auf das Buch aufmerksam, da mich die zuckersüßen Figuren sofort angesprochen haben. Im Buch wird keine Geschichte erzählt, sondern die kleine Hummel Bommel erklärt den Aufbau einer Wiese und erzählt über die dortigen Tiere und Pflanzen.

Die Gestaltung des Buches hat mir besonders gefallen. Die Kombination von Fotos und Illustrationen ist sehr gut gelungen. Dadurch wirken die Bilder total lebendig und sind auch für die kleinen Leser schön anschaulich.
Die Informationen über die verschiedenen Wiesenbewohner sind übersichtlich und kindgerecht dargestellt. Die Erläuterungen sind kurz und verständlich, so dass auch kleinere Kinder nicht überfordert sind. Trotzdem wird spielerisch jede Menge Wissen vermittelt und auch als Erwachsener lernt man Neues. Jetzt kann auch ich endlich die Frage beantworten, wie das mit dem Honig so funktioniert.
Für Kinder ist das Buch absolut super. Es zeigt die Wiese als Lebensraum für die verschiedensten Pflanzen und Tiere und bietet am Ende noch praktische Experimente oder Beschäftigungsideen. Dadurch erleben die Kinder auch, wie wichtig die verschiedenen Lebewesen für die Natur und für uns alle sind.

Ich kann das Buch sehr gern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 12.02.2019

Rugby und Romance

Invincible - Ich geb dich niemals auf
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Nick Renshaw verletzt sich ausgerechnet im letzten Spiel vor seinem Wechsel in die Rugby Premier Legue an der Achillessehne. Die Sportpsychologin Dr. Anna Scott soll ihm bei seinem neuen Club zu alter ...

Nick Renshaw verletzt sich ausgerechnet im letzten Spiel vor seinem Wechsel in die Rugby Premier Legue an der Achillessehne. Die Sportpsychologin Dr. Anna Scott soll ihm bei seinem neuen Club zu alter mentaler Form verhelfen. Nick gefällt die attraktive Medizinerin und auch Anna fühlt sich zu dem sympathischen Sportler hingezogen. Aber ihre jeweiligen Verträge und natürlich die Tatsache, dass Anna Nicks Ärztin ist, verbieten eine Beziehung außerhalb des professionellen Bereiches.
Leider hatte sich Nick getäuscht, wenn er dachte, dass seine Verletzung bereits seinen absoluten Tiefpunkt bedeutet. Es soll noch sehr viel schlimmer kommen. Und auch Anna wird im Laufe der Geschichte von ihrer Vergangenheit eingeholt.

Die beiden Protagonisten sind rundum liebenswerte Charaktere. Es macht sie sehr menschlich, dass sie auch mal falsche Entscheidungen treffen. Dadurch wirken sie authentisch. Erschreckend realistisch erscheinen auch die Rollen der Medien und des Internets in der Story. Wie einfach eine Existenz durch die ungefilterte Verbreitung von Behauptungen zerstört werden kann, war beängstigend.

Der Schreibstil der beiden Autoren hat mir sehr gut gefallen. Das Hintergrundwissen zum Rugbysport wurde stimmig in die Geschichte eingebettet. Obwohl die beiden Hauptfiguren jede Menge tragische Wendungen durchmachen müssen, passt die Balance zwischen Drama und Romance.

Mir hat die Sportler-Lovestory ausgezeichnet gefallen und ich empfehle das Buch gerne weiter.

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