Profilbild von tweed

tweed

Lesejury Star
offline

tweed ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tweed über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.10.2023

Intrigen

Die gute Schwester
0

"Die gute Schwester", der englische Originaltitel "The perfect twin" passt hier viel besser und ist aussagekräftiger.

Im Fokus der Story steht Megan, deren Ehe mit Chris nicht wirklich gut läuft. Schon ...

"Die gute Schwester", der englische Originaltitel "The perfect twin" passt hier viel besser und ist aussagekräftiger.

Im Fokus der Story steht Megan, deren Ehe mit Chris nicht wirklich gut läuft. Schon kurz nach der Heirat hat Chris sein wahres Gesicht gezeigt, die Ehe besteht nur aus Kontrolle und eigentlich würde Megan am liebsten verschwinden. Wenn ihre Angst vor Chris nicht zu groß wäre.

Ein Foto auf Chris Handy stachelt ihre Wut auf ihre Zwillingsschwester Leah an, zu der sie seit Jahren keinen Kontakt hat. Schon in der Kindheit hat Leah jede Gelegenheit genutzt, um Megan zu schaden. Genug ist genug und Megan stattet Leah einen Besuch ab, der mit Leahs Tod endet.

Was für ein genialer Thriller! Die Story wird zuerst aus Megans Sicht erzählt, in der Ich-Perspektive. Man lernt sie kennen, fühlt mit ihr mit und erfährt, was für ein mieser Typ Chris ist. Erfährt von Megans Plan. Megan war mir schnell sympathisch, sie ist klug und empathisch.

Als im nächsten Teil die Geschichte aus der Sicht von Chris erzählt wird, dachte ich nur "what?". Ich war total geschockt, die Wendung ist sensationell. Weiter geht es mit der Sicht von Leah und später eines Anwalts.

Ich bin begeistert, wie wendungsreich die Story ist, war total gefesselt und habe mitgefiebert. Intrigen, ein fesselndes Katz-und-Maus-Spiel mit immer wieder neuen Überraschungen. Meine Erwartungen wurden definitiv übertroffen. Ich kann den Thriller wärmstens empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.10.2023

Endzeit-Thriller

Ein Fluss so rot und schwarz
0

Anthony Ryan hat in seinem neuesten Werk "Ein Fluss so rot und schwarz" ein düsteres Alptraumszenario geschaffen.
Stell dir vor, du erwachst aus dem Schlaf und findest dich auf einem Schiff wieder. Mit ...

Anthony Ryan hat in seinem neuesten Werk "Ein Fluss so rot und schwarz" ein düsteres Alptraumszenario geschaffen.
Stell dir vor, du erwachst aus dem Schlaf und findest dich auf einem Schiff wieder. Mit Menschen, die du noch nie zuvor gesehen hast, die du nicht kennst. Das Schlimmste aber: Du weißt nicht, wer du bist. Kennst weder deinen Namen, deine Vergangenheit, noch weißt du wie du auf das Schiff gekommen bist oder was dein Ziel ist. Du bist wie ein leeres, unbeschriebenes Blatt. Auf deinen Arm ist ein Name tätowiert: Huxley.
Wie Huxley geht es den übrigen Personen auf dem Schiff, keiner weiß wer er ist. Nur eines wird klar: sie haben eine Mission.

Das Schiff steuert durch dichten undurchdringlichen Nebel, ist ferngesteuert, keine Möglichkeit, den Kurs zu beeinflussen. Irgendwann zeigt sich, dass das Schiff auf London zusteuert. Ein menschenleeres, ausgestorbenes London. Nur von Ferne hört man merkwürdige Schreie.....

Ich war von der ersten Seite an gefesselt von dieser postapokalyptischen Geschichte. Die Vorstellung einer solchen Welt ist verstörend und beunruhigend. Ich hatte beim lesen Kopfkino und die Szenerie bildlich vor Augen.
Die Idee ist nicht wirklich neu, aber gut umgesetzt, ein bildhafter Schreibstil und eine dichte, düstere Atmosphäre. Einziges Manko für mich ist die Figurenzeichnung, die aufgrund des Gedächtnisverlusts der Protagonisten eher spärlich ausfällt. Ich hätte mir gewünscht, einige zumindest besser kennenzulernen.

Insgesamt läuft die Handlung wie in einem Actionfilm ab, ist temporeich und spannend. Genau mein Geschmack.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.10.2023

komplexer Krimi

Glutspur
0

Hannah Leons Bruder hat vor einigen Monaten Selbstmord verübt, als er auf Freigang aus dem Gefängnis war, sie und ihr Vater sind immer noch geschockt. Da sie dringend Geld benötigen, vermieten sie die ...

Hannah Leons Bruder hat vor einigen Monaten Selbstmord verübt, als er auf Freigang aus dem Gefängnis war, sie und ihr Vater sind immer noch geschockt. Da sie dringend Geld benötigen, vermieten sie die Einliegerwohnung an Liv Jensen, die früher Polizistin war und jetzt als Privatdetektivin arbeitet. Liv wird von einem ehemaligen Kollegen gebeten, in dem Mordfall an einem Journalisten zu ermitteln, der immer noch nicht geklärt ist.

Dann geschieht ein neuer Mord. Die Museumsangestellte Marianne wird ermordet aufgefunden, ihr ehemaliger Lover Nima gerät als potentieller Täter ins Visier der Polizei. Während Liv Recherchen anstellt wird klar, dass es zwischen den Taten Verbindungen gibt....

Für mich war es das erste Buch der Autorin und ich bin begeistert. Ein eingängiger, flüssig zu lesender Schreibstil lässt die Seiten nur so dahin fliegen. Die Charaktere sind detailliert angelegt, man erhält zu allen Protagonisten Hintergrundinfo und kann so ihre Gefühle und Handlungen sehr gut verstehen. Sie wirken plastisch, realistisch und sind mehr oder weniger sympathisch. Liv hat mir als Hauptcharakter gut gefallen, ich konnte ihr bei den Ermittlungen über die Schulter schauen und hatte das Gefühl, mitten in der Story zu sein.

Fazit: Kann ich nur empfehlen, eine dichte, fesselnde Handlung und tolle Protagonisten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.09.2023

packender zweiter Fall

Tief im Schatten
0

Hanna Ahlanders zweiter Fall geht unter die Haut: Hanna und ihre Kollegen müssen den Mord an einem ehemaligen Ski-Olympioniken aufzuklären. Johan Andersson ist nach einem Unfall vor vielen Jahren, der ...

Hanna Ahlanders zweiter Fall geht unter die Haut: Hanna und ihre Kollegen müssen den Mord an einem ehemaligen Ski-Olympioniken aufzuklären. Johan Andersson ist nach einem Unfall vor vielen Jahren, der ihn die Ski-Karriere kostete, als Klempner unterwegs. Er ist für seine Freundlichkeit und gute Laune bekannt und allseits beliebt. Umso unverständlicher ist der brutale Mord, die Suche nach einem Mordmotiv und dem Täter gestaltet sich schwierig.

Schon der erste Fall für Hanna war überzeugend, aber der zweite toppt das noch. Die Geschichte wird in zwei verschiedenen Strängen erzählt. Zum einen verfolgen wir die Ermittlungen in der Gegenwart, zum anderen erfahren wir etwas über eine Frau, die Ihr Leben in der Gemeinschaft einer Freikirche verbringt. Dieser Strang hat mich sprachlos gemacht, er geht sehr nah.

Der Schreibstil ist wie gewohnt locker, die winterliche Atmosphäre perfekt eingefangen.

An den Figuren war ich hautnah dran, sie gewinnen an Tiefe, auch weil ihr Privatleben miteinbezogen wird.

Die Spannung ist bei diesem Krimi immer präsent, ich konnte miträtseln und habe mich gefragt, was hier wirklich vorgeht. Für mich war das Buch ein Pageturner, auf die Fortsetzung freue ich mich schon jetzt.



  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2023

atmosphärischer Island-Krimi

Verlogen
0

Schauplatz Island: In einer Höhle wird eine Frauenleiche durch Zufall entdeckt. Bald steht fest, dass es sich um die seit einigen Monaten vermisste Marianna handelt. Nachdem die Polizei nach ihrem Verschwinden ...

Schauplatz Island: In einer Höhle wird eine Frauenleiche durch Zufall entdeckt. Bald steht fest, dass es sich um die seit einigen Monaten vermisste Marianna handelt. Nachdem die Polizei nach ihrem Verschwinden aufgrund eines hinterlassenen Briefes von Selbstmord ausging, wurde die Suche nach ihr irgendwann eingestellt. Der Zustand der Leiche lässt keinen Zweifel daran, dass Marianna ermordet wurde und so beginnen die Ermittlungen von neuem. Elma und Sævar sind die ermittelnden Kommissare, sie versuchen alles um den Fall aufzuklären.

"Verlogen" war für mich das erste Buch der Autorin, das Cover ist gelungen und man sieht auf den ersten Blick, dass es sich um einen nordischen Krimi handelt. Die Autorin fängt die Atmosphäre gekonnt ein, Land und Leute werden beim lesen lebendig.

Neben der Haupthandlung in der Gegenwart gibt es den Strang einer jungen Frau, der in der Vergangenheit spielt. Diesen Strang fand ich besonders fesselnd, zumal er so geschickt angelegt ist, dass man als Leser auf der falschen Fährte ist. Ich war sehr überrascht, als sich anbahnte, wer die junge Frau ist.

Die Figurenzeichnung war in Ordnung, könnte aber noch detaillierter sein. Was ich vermisst habe war Spannung, denn die Handlung ist zwar fesselnd und interessant, hat aber auch einige Längen im Mittelteil.

Insgesamt hat mich der Krimi gut unterhalten, ich vergebe 3 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere