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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.12.2022

Ein etwas anderer Krimi

Im Zweifel für das Monster
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Die Genres Krimi und Fantasy lese ich sehr selten, einen Mix zwischen beidem wie vorliegend schon gar nicht. Umso mehr angetan war ich von diesem Buch. Das liegt vor allem an dem sympathisch herüberkommenden ...

Die Genres Krimi und Fantasy lese ich sehr selten, einen Mix zwischen beidem wie vorliegend schon gar nicht. Umso mehr angetan war ich von diesem Buch. Das liegt vor allem an dem sympathisch herüberkommenden Protagonisten Daniel, Rechtsanwalt mit Karrierebestreben, der außer einem Fall in seiner Firma Ermittlungen im Bereich der Monster und Fabelwesen führt, wo er einen Mörder finden soll. Unterstützt wird er dabei von seinem gleichfalls sympathischen, übereifrigen Praktikanten. Man erhält einen guten Einblick in die Arbeit eines (amerikanischen) Rechtsanwalts. Gelungen ist, dass der Täter nicht zu frühzeitig preisgegeben wird und Gelegenheit zum Mitraten besteht. Sowohl Spannung als auch Humor kommen nicht zu kurz, so dass das Lesen dieses Buchs eine gute Unterhaltung ist.

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Veröffentlicht am 09.12.2022

Alles um das Weihnachtsfest

Alle Jahre wieder
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Dieses kleine handliche Büchlein liest sich schnell durch und einzelne Passagen sind gut geeignet, um etwa auf einer Weihnachtsfeier vorgelesen zu werden.
Die gesamte Geschichte ist in ein Telefongespräch ...

Dieses kleine handliche Büchlein liest sich schnell durch und einzelne Passagen sind gut geeignet, um etwa auf einer Weihnachtsfeier vorgelesen zu werden.
Die gesamte Geschichte ist in ein Telefongespräch zwischen dem Vater in Berlin und seiner 21jährigen, auswärts studierenden Tochter gepackt, dessen Anlass die Frage ist, ob die Tochter zu Weihnachten den Vater besuchen wird. Davon ausgehend erörtern die beiden alles, aber auch wirklich alles, was irgendwie mit Weihnachten zu tun hat – seine Bedeutung, die Art der Begehung des Festes, mit ihm verbundene Traditionen, Erinnerungen an vergangene Feiern usw. Während der Diskussion kommen die beiden vom Hölzchen aufs Stöckchen, so dass der Leser auf angenehme Weise einen Überblick über Weihnachten erhält und selbst zum Nachdenken darüber animiert wird, was es für ihn ausmacht. Für ein einziges Telefonat sicherlich viel zu viel Stoff, so dass es vielleicht nicht recht realitätsnah ist. Aber gut zu lesen, zumal sich die beiden Gesprächsteilnehmer gerne ein wenig necken. Verwirrend ist, dass eine Reihe von weiteren Figuren eingeführt wird, ohne dass die Stellung zu Vater und Tochter immer deutlich wird. Auch andere nur angedeutete Aspekte hätte ich mir aufgeklärter gewünscht (z.B.: Was ist aus des Vaters Partnerin Friederike geworden? Leidet der Vater unter Depressionen?).

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Veröffentlicht am 07.12.2022

Autobiografische Familiengeschichte

Auf der Straße heißen wir anders
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Dieser Roman trägt autobiografische Züge. Die Erzählerin Karlotta hat genau wie die Autorin eine deutsche Mutter und einen armenischen Vater. Letzterer ist in Istanbul aufgewachsen. Später ist er dann ...

Dieser Roman trägt autobiografische Züge. Die Erzählerin Karlotta hat genau wie die Autorin eine deutsche Mutter und einen armenischen Vater. Letzterer ist in Istanbul aufgewachsen. Später ist er dann seiner Mutter nach Deutschland nachgereist, die hier schon geraume Zeit Gastarbeiterin war. Der Tod dieser Großmutter ist nun Anlass für die Erzählerin, ihrer Familiengeschichte nachzuspüren, über die sie nur vage etwas weiß. Gemeinsam mit ihrem Vater begibt sie sich nach Armenien.
Den Roman fand ich sehr informativ. Denn über den von den Türken an den Armeniern begangenen Genozid und ihre Unterdrückung in der Türkei habe ich bislang nur sehr wenig gewusst, wie auch übrigens die Erzählerin. Einziger Kritikpunkt meinerseits sind die Zeitensprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit, die ohne Kenntlichmachung durch z.B. Kapitel ineinander übergehen und so für etwas Verwirrung beim Lesen sorgen.
Sehr zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Das Trauma häuslicher Gewalt

Liebe ist gewaltig
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Das Buch führt uns eindringlich vor Augen, welches lebenslange Leid Kindern zugefügt wird, die von ihren Eltern physisch und psychisch misshandelt werden. Zu dieser Gruppe gehört die Protagonistin Juli, ...

Das Buch führt uns eindringlich vor Augen, welches lebenslange Leid Kindern zugefügt wird, die von ihren Eltern physisch und psychisch misshandelt werden. Zu dieser Gruppe gehört die Protagonistin Juli, die wir abschnittsweise als 17jährige, 24jährige und 26jährige erleben. Sie blickt immer wieder zurück auf ihre Kindheit in einer gutbürgerlichen, angesehenen Anwaltsfamilie mit drei Geschwistern, deren Vater ein Psychopath ist und alle Familienmitglieder körperlich und seelisch drangsaliert. Und die Mutter negiert diese Zustände, stellt sich nicht schützend vor ihre Kinder. Dass Juli daran Schaden nimmt, ist nur allzu verständlich. Vor ihrem endgültigen Zerbrechen bewahrt sie letztlich ihr Bruder.
Lesern, die selbst nie Ähnliches erlebt haben, geht das Geschilderte sicherlich an die Nieren. Aber solange es häusliche Gewalt in Familien gibt, kann nicht oft genug mit dem Finger darauf gezeigt werden, um Außenstehende zu sensibilisieren und zum Eingreifen zu animieren. Die Protagonistin kommt unsympathisch rüber. Aber bei ihrer Vergangenheit auch kein Wunder. Die Sprache liegt manchmal auf Fäkalniveau und ist gewöhnungsbedürftig. Allerdings lässt sie so alles sehr eindringlich erscheinen.
Wer nicht nur reine Unterhaltungsliteratur sucht, dem empfehle ich dieses Buch.

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Veröffentlicht am 19.11.2022

Die verantwortungsvolle Tätigkeit einer Dolmetscherin

Intimitäten
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Dieses Buch hat für mich seinen Reiz darin zu erfahren, wie es am Internationalen Gerichtshof in Den Haag zugeht, der Genozide, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ahndet. Diese Kenntnisse ...

Dieses Buch hat für mich seinen Reiz darin zu erfahren, wie es am Internationalen Gerichtshof in Den Haag zugeht, der Genozide, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ahndet. Diese Kenntnisse vermittelt uns die Ich-Erzählerin, die dort als Dolmetscherin arbeitet und gerade in einem Verfahren gegen einen afrikanischen Präsidenten übersetzt. Das ist eine sehr verantwortungsvolle Tätigkeit, zumal die Wortwahl eines Dolmetschers wichtige Prozesse beeinflussen kann. Daneben können wir einige ihrer Freundschaften und Liebesbeziehungen verfolgen. Die Protagonistin selbst und die Nebenfiguren wirken auf mich nicht sehr sympathisch, sie bleiben recht distanziert. Nüchtern sind auch Sprache und Erzählstil. Das wiederum passt gut zu der speziellen Dolmetschertätigkeit. Auf jeden Fall versteht es die Autorin, ähnlich wie eine Übersetzerin gut mit Worten umzugehen.
Ein kurzes, aber sehr interessantes Buch.

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