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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.11.2025

Willkommen in Kopenhagen – einer Stadt voller Herz, Schmerz und Hoffnung.

Copenhagen Cinnamon 1. Delicate
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Wenn ich Copenhagen Cinnamon beendet habe, war ich nicht nur verzaubert von der romantischen Stimmung, sondern auch berührt von der Tiefe, mit der Stefanie Neeb nicht nur Liebe, sondern Schmerz und Geheimnisse ...

Wenn ich Copenhagen Cinnamon beendet habe, war ich nicht nur verzaubert von der romantischen Stimmung, sondern auch berührt von der Tiefe, mit der Stefanie Neeb nicht nur Liebe, sondern Schmerz und Geheimnisse in die Handlung webt. Die Story um Jonna und Mads beginnt wie viele Romances: ein Coffee Shop, gemütliche Atmosphäre, ein Neuanfang. Doch schnell wird klar, dass mehr dahintersteckt – dunkle Vergangenheit, Verletzlichkeit, und Gefühle, die immer wieder geprüft werden. So bekommt „Romance“ in diesem Buch Seiten, die nicht nur warm und kuschelig sind, sondern auch weh tun und zum Nachdenken anregen.
Ein Satz, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist, lautet:
„Manchmal muss man sich selbst verlieren, um zu erkennen, was man wirklich braucht.“
Dieses Zitat fasst die Entwicklung der Figuren wunderbar zusammen – die Suche nach Nähe, Identität und Heilung.
Dieses Zitat zeigt, wie Neeb nicht nur von Liebe, sondern auch von innerem Konflikt erzählt. Es sind Szenen wie diese, die das Buch aus der Masse der typischen Liebesromane herausheben.
Auch die erotischen Szenen sind behutsam eingesetzt: Sie sind kein Selbstzweck, sondern Teil der Beziehung — Ausdruck von Nähe, Vertrauen und Schmerz zugleich, wenn Unsicherheiten auftauchen. Es gibt Momente, in denen Jonnas eigene Vergangenheit sie fast überwältigt, und Mads’ Geheimnisse drohen, das Alles zu zerstören — nicht mit dramatischen Effekten, sondern mit leiser Intensität. Zwischen all den Gefühlen spürt man den Duft von Kaffee, das leise Prasseln des Regens auf den Kopenhagener Straßen und die Unsicherheit, ob Liebe stark genug ist, um alte Wunden zu heilen.
Mein Fazit: Copenhagen Cinnamon ist mehr als eine romantische Liebesgeschichte. Es ist ein Roman, der Wärme schenkt (man riecht fast den Kaffee und die Zimtschnecken), aber gleichzeitig realistische Schatten zeigt: Verlust, Angst, das Ringen mit sich selbst. Für alle, die Romantasy oder Cozy Romance lieben, aber auch nicht davor zurückschrecken, wenn Herz und Seele sensibel berührt werden – dieses Buch ist ein echtes Highlight. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 18.08.2025

#MeToo

Gerächt sein sollst du
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„Gerächt sein sollst du“ hat mich mit seiner ruhigen, aber intensiven Erzählweise beeindruckt. Die Geschichte ist emotional berührend und zugleich spannend aufgebaut. Besonders gut gefallen hat mir die ...

„Gerächt sein sollst du“ hat mich mit seiner ruhigen, aber intensiven Erzählweise beeindruckt. Die Geschichte ist emotional berührend und zugleich spannend aufgebaut. Besonders gut gefallen hat mir die Perspektivwechsel zwischen Polizei und Journalismus – zwei ganz unterschiedliche Herangehensweisen, die dennoch beide zum Ziel führen. Es war faszinierend zu sehen, wie unterschiedlich Wahrheit und Gerechtigkeit betrachtet werden können, je nachdem, aus welcher Richtung man sich nähert.
Die Figuren wirken authentisch, ihre inneren Konflikte sind nachvollziehbar und glaubwürdig beschrieben. Gerade das Zusammenspiel der verschiedenen Charaktere sorgt für eine besondere Dynamik, die mich als Leserin mitgenommen hat.
Ein zentrales Thema des Buches – sexualisierte Gewalt an Frauen – ist bedrückend und wichtig zugleich. Tuokko behandelt es mit großer Ernsthaftigkeit und ohne Effekthascherei. Die Geschichte ist dabei auch ein Spiegel gesellschaftlicher Debatten rund um #MeToo, Machtmissbrauch und die Frage, wie Betroffene gehört und geschützt werden. Es geht nicht nur um einen Kriminalfall, sondern um Strukturen, Schweigen und darum, wie schwer es sein kann, die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass mich das Ende etwas enttäuscht hat. Der Täter kam für mich zwar überraschend, aber seine Enthüllung wirkte etwas zusammenhanglos – fast, als hätte er mit der eigentlichen Geschichte wenig zu tun. Das hat den ansonsten starken Aufbau leider etwas geschwächt.
Trotzdem bleibt „Gerächt sein sollst du“ ein lesenswertes Buch, das kluge Themen anschneidet, emotional nachwirkt und wichtige Fragen stellt. Es regt zum Nachdenken an und bleibt in Erinnerung – nicht zuletzt wegen seiner atmosphärischen Sprache und der klugen Struktur.

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Veröffentlicht am 07.07.2025

Von Abschied und Ankommen

Neuanfang in Notting Hill
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Es gibt Bücher, die lesen sich wie eine warme Umarmung – und „Neuanfang in Notting Hill“ gehört für mich genau dazu. Es ist eine stille, herzliche Geschichte über Freundschaft, Verlust, alte Wunden und ...

Es gibt Bücher, die lesen sich wie eine warme Umarmung – und „Neuanfang in Notting Hill“ gehört für mich genau dazu. Es ist eine stille, herzliche Geschichte über Freundschaft, Verlust, alte Wunden und neue Wege. Und sie hat mich wirklich berührt.
Jess steht an einem Punkt im Leben, an dem scheinbar nichts mehr geht. Ihre Beziehung ist gescheitert, ihr Konto leer – und selbst ihr geliebter Job in einem kleinen Programmkino steht auf der Kippe. Was wie ein weiteres Unglück wirkt, entpuppt sich als Anfang von etwas Unerwartetem: Sie zieht bei der über achtzigjährigen Joan ein – einer Frau, die ihr Leben ganz anders gelebt hat, aber innerlich ebenfalls vor einem Neuanfang steht.
Was mich besonders bewegt hat, ist das alte Kino, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte zieht. Für Jess ist es mehr als nur ein Arbeitsplatz – es ist ein Ort voller Geschichten, Erinnerungen und Herzblut. Doch ausgerechnet Joans Sohn Edward will das Gebäude kaufen und daraus etwas völlig anderes machen. Diese Konfrontation bringt nicht nur Konflikte zwischen Jess und Edward mit sich, sondern auch lange verschlossene Themen zwischen Joan und ihrem Sohn an die Oberfläche. Die emotionale Spannung, die daraus entsteht, ist still, aber eindringlich.
Joan ist eine Figur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Hinter ihrer etwas spröden Fassade verbirgt sich eine tiefe Traurigkeit, aber auch ein unglaubliches Maß an Wärme. Ihre Briefe an ihre große Liebe, ihre Zweifel, ihre Verletzlichkeit – all das hat mich sehr berührt. Dass sie und Jess einander ausgerechnet in dieser Lebensphase begegnen, fühlt sich wie Schicksal an.
Mit viel Einfühlungsvermögen zeigt Norie Clarke, wie Vertrauen wachsen kann, wenn man bereit ist, sich zu öffnen. Jess wagt den Schritt, ihr Handy beiseitezulegen, während Joan sich mutig an die digitale Welt herantastet – ein Tausch, der nicht nur zu charmanten Momenten führt, sondern beiden auch neue Perspektiven schenkt.

Mein Fazit:
„Neuanfang in Notting Hill“ ist mehr als ein Wohlfühlroman – es ist eine stille Hommage an die Kraft von Freundschaft, Versöhnung und dem Mut, Altes loszulassen, um Platz für Neues zu schaffen. Es hat mich nicht nur tief bewegt, sondern auch daran erinnert, wie sehr Geschichten – ob im Kino oder im echten Leben – unsere Herzen verändern können. Ein Buch zum Festhalten, Weiterempfehlen und Wiederlesen..

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Veröffentlicht am 22.06.2025

Zwischen Schmerz und Liebe: Ein Herz, das für alle schlägt

Preston Brothers, Band 1 - Loving Lucas
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„Loving Lucas“ hat mich tief in ein Gefühlsmeer gezogen – ein Meer aus Verantwortungsbewusstsein, Verlust, Freundschaft und Liebe. Lucas ist das Herzstück: ein Sohn, der plötzlich für fünf Brüder ...

„Loving Lucas“ hat mich tief in ein Gefühlsmeer gezogen – ein Meer aus Verantwortungsbewusstsein, Verlust, Freundschaft und Liebe. Lucas ist das Herzstück: ein Sohn, der plötzlich für fünf Brüder und seinen Vater alles sein muss. Er ist stark für alle anderen, aber innerlich bricht er auseinander.
Seine Beziehung zu Laney, seiner engsten Freundin seit Kindheitstagen, ist das emotionale Zentrum des Buches. Aus Zuneigung wird Liebe – langsam, schmerzhaft, zärtlich. Jeder Blick, jedes Zögern, jeder ungesagte Satz baut Spannung auf, bis sie gemeinsam vor der Schwelle stehen – und ein Moment ändert alles.
„Loving Lucas“ ist eine Reise in die Tiefe echter Gefühle: Freundschaft, Verantwortung, Verlust und Liebe. Lucas’ Nähe zu Laney beschreibt nicht nur Zuneigung, sondern ein Fundament aus Vertrauen, das über Jahre wächst.
Das Buch erzählt keine einfache Freunde-zu-Liebe-Geschichte – es zeigt, wie toxische Bindungen sich anfühlen und wie schwer es ist, sich aus ihnen zu befreien. Laney wird in einer Beziehung gefangen, die übergreift: emotional, gefährlich, fast lebensbedrohlich. Lucas versucht alles um ihr zu helfen und sie zu beschützen.
Fazit: Wenn du ein Buch suchst, das berührt und nicht nur unterhält – die dir das Herz gleichzeitig brechen und heilen lässt –, dann ist Loving Lucas ein Buch, das dich für lange Zeit nicht mehr loslässt.

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Veröffentlicht am 14.05.2025

Erinnerungsfäden

Die unsichtbare Hand
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Manche Bücher finden einen genau im richtigen Moment – Die unsichtbare Hand war für mich so ein Buch. Schon das Cover hat mich magisch angezogen, aber was ich zwischen den Seiten gefunden habe, ...

Manche Bücher finden einen genau im richtigen Moment – Die unsichtbare Hand war für mich so ein Buch. Schon das Cover hat mich magisch angezogen, aber was ich zwischen den Seiten gefunden habe, war noch viel intensiver: eine Geschichte über Familie, Erinnerungen und die schmerzhafte Suche nach Wahrheit.
Olivia Dumont ist Ghostwriterin. Nachdem sie sich mit einem bekannten Kollegen anlegt und dadurch ihre Karriere ruiniert, steht sie vor den Trümmern ihres Lebens. Hoffnungslosigkeit bestimmt ihren Alltag – bis plötzlich ihr Vater auftaucht. Ausgerechnet er bittet sie, ein Buch über seine Jugend zu schreiben – und über den Mord an seinen Geschwistern Poppy und Danny. Ein Auftrag, den sie erst widerwillig annimmt, der sie aber tiefer trifft, als sie erwartet hat.
Denn mit diesem Projekt holt sie nicht nur die Geister ihrer Vergangenheit ein – sie muss sich auch ihrer zerrissenen Beziehung zum Vater stellen. Die grausame Familiengeschichte, über die sie schreiben soll, ist ein dunkler Schatten: 1975 wurden Poppy und Danny auf brutale Weise ermordet. Der Verdacht: Ihr Vater soll sie in Wut erstochen haben. Doch er selbst ist mittlerweile an Demenz erkrankt. Was ist Wahrheit, was Erinnerung, und was vielleicht schon nur noch Illusion?
Ich bewundere Olivia zutiefst. Sie stellt sich Stück für Stück ihrer eigenen Familiengeschichte und geht konsequent ihren eigenen Weg. Ihre Stärke liegt nicht im Laut sein, sondern in der Entschlossenheit, die Wahrheit rauszufinden. Das hat mich sehr berührt.
Julie Clarks Schreibstil ist feinfühlig, ruhig und zugleich voller emotionaler Kraft. Sie schafft es, mit wenigen Worten tiefe Bilder zu erzeugen, und lässt Raum zum Nachfühlen. Gerade die leisen Töne geben der Geschichte eine besondere Intensität.
Die Zeitsprünge sind wundervoll konstruiert und machen das Buch lebendig. Ich habe die Schatzsuche, auf die Olivia sich begibt, mit angehaltenem Atem begleitet – mit jedem Faden, den sie löst, wird das Bild ihrer Familie klarer. Und gleichzeitig bricht es ihr – und mir als Leserin – das Herz.
Mein Lieblingszitat, das mich sehr berührt hat:
„Weil auch meine eigenen Erinnerungen in diesem Wandteppich verwoben sind, der langsam vor meinem Auge entsteht. Fäden, die meine Geschichte mit dieser verbinden.“
Fazit:
Julie Clark erzählt nicht einfach eine Kriminalgeschichte – sie schreibt über Verluste, Schweigen, Liebe und Vergebung. Die unsichtbare Hand ist emotional tief bewegend, voller unerwarteten Wendungen und mit einer berührenden Hauptfigur, deren Weg mich nicht mehr loslässt. Ein Buch, das nachklingt – wie ein Echo aus der Vergangenheit, das einen nicht mehr loslässt. Absolute Leseempfehlung!

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