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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2018

7 Tote in Istanbul

Die Gärten von Istanbul
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Der Kriminalroman „Die Gärten von Istanbul“ von Ahmet Ümit ist im btb Verlag erschienen.
Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats von Istanbul wird hinzugezogen, als an der Atatürk-Statue eine Leiche gefunden ...

Der Kriminalroman „Die Gärten von Istanbul“ von Ahmet Ümit ist im btb Verlag erschienen.
Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats von Istanbul wird hinzugezogen, als an der Atatürk-Statue eine Leiche gefunden wird. Auch seine Frau und seine Tochter sind Opfer eines Verbrechens geworden. Das Opfer ist Professor für Kunstgeschichte. Kurz darauf wird eine zweite Leiche gefunden. Wieder an einem von Istanbuls Wahrzeichen. Und die Serie reißt nicht ab. Sieben Leichen an sieben historischen Stätten. Ob Nezvat den Täter finden kann?
Wer einen blutüberströmten Krimi erwartet, wird mit dem Buch von Ahmet Ümit enttäuscht sein. „Die Gärten von Istanbul“ ist viel mehr eine Hommage an die Stadt zwischen den beiden Kontinenten. LeserInnen erfahren beim Lesen etwas über Geschichte Istanbuls und kann sich wegträumen in die türkische Stadt.

Veröffentlicht am 02.07.2018

Die Geschichte der Medizin

Die Charité: Hoffnung und Schicksal
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Der Roman „Die Charité“ von Ulrike Schweikert ist im Rowohlt Polaris Verlag erschienen und erzählt von den Anfängen der Medizin im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.
Berlin im 19. Jahrhundert. ...

Der Roman „Die Charité“ von Ulrike Schweikert ist im Rowohlt Polaris Verlag erschienen und erzählt von den Anfängen der Medizin im wohl berühmtesten Krankenhaus Deutschlands.
Berlin im 19. Jahrhundert. Wir schreiben das Jahr 1831. In der Charité versuchen Professor Dieffenbach und seine Kollegen fieberhaft, Überträger und Heilmittel der Cholera auszumachen, die Deutschland zu erreichen droht. „Die Charité“ beschreibt aber nicht nur den Kampf gegen die Krankheit, sondern auch das Leben von drei Frauen. Gräfin Ludovica, die in einer unglücklichen Ehe gefangen ist, findet Trost in den Gesprächen mit Professor Dieffenbach. Hebamme Martha versucht, ihrem Sohn eine bessere Zukunft zu bieten, in dem sie im Totenhaus der Charité arbeitet. Die junge Pflegerin Elisabeth entdeckt die Liebe zur Medizin und zu einem jungen Arzt, doch die Liebe darf nicht sein.
Das Buch darf aber keinesfalls als Liebesgeschichte angesehen werden. Die Recherchearbeit der Autorin wird in den vielen medizinischen Details deutlich. Ulrike Schweikert hat es geschafft die Geschichte der Medizin, beruhend auf wahren Ereignissen und Personen, wirklich lesenswert zu erzählen. Chapeau!

Veröffentlicht am 02.07.2018

Das (Liebes-)Leben der Alma Schindler

Die Muse von Wien
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Der Roman „Die Muse von Wien“ von Caroline Bernard ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer der faszinierendsten Wiener Frauen der Jahrhundertwende.
Alma Schindler: Muse, Künstlerin, ...

Der Roman „Die Muse von Wien“ von Caroline Bernard ist im Aufbau Verlag erschienen und erzählt die Geschichte von einer der faszinierendsten Wiener Frauen der Jahrhundertwende.
Alma Schindler: Muse, Künstlerin, Geliebte. Gustav Klimt war ihre erste Liebe, für Gustav Mahler wurde sie zur Muse. Wien zur Jahrhundertwende ist eine der schillerndsten Metropolen der Welt. Alma Schindler ist aber auch selbst Künstlerin, mit Leidenschaft schafft sie Kompositionen am Klavier. Doch für die Liebe Gustav Mahlers soll sie ihre eigene Kunst aufgeben.

Caroline Bernard nimmt die LeserInnen bildlich mit in die Kunstgalerien und die Welt der Bohème Wiens. Förmlich nimmt man beim Lesen den Aufstieg der Secession selbst wahr, fühlt sich gefangen in einer Zeit, in der die Kunst förmlich in der Luft zu sein schien. Und kann miterleben, wie Alma in ihrer Ehe, ohne ihre Kunst, vereinsamt. Caroline Bernhard hat für das Buch ausgezeichnete Recherchearbeit geleistet. „Die Muse von Wien“ darf aber keinesfalls als Biografie von Alma Schindler verstanden werden, entführt das Buch doch nur in einen kurzen Ausschnitt aus ihrem (Liebes-)Leben.
„Die Muse von Wien“ von Caroline Bernhard gehört zu einer Buchreihe des Aufbau Verlages, die mutigen Frauen zwischen Kunst und Liebe gewidmet ist und ist meiner Meinung nach ein wirklich lesenswertes Buch! Ich freue mich schon auf die anderen großen Frauen der Reihe.

Veröffentlicht am 26.06.2018

eine ungewöhnliche Familiengeschichte

Familie und andere Trostpreise
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Der Roman „Familie und andere Trostpreise“ von Martine McDonagh ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Sonny Anderson ist kein gewöhnlicher junger Mann in seinen Twenties: Sein Vater ist ein Guru und ...

Der Roman „Familie und andere Trostpreise“ von Martine McDonagh ist im Harper Collins Verlag erschienen.

Sonny Anderson ist kein gewöhnlicher junger Mann in seinen Twenties: Sein Vater ist ein Guru und seine Mutter ist verschollen, kein Wunder, dass Sonny an einigen Neurosen leidet. An seinem 21. Geburtstag erbt er ein Vermögen und reist nach England, um dort seine Mutter zu finden. „Familie und andere Trostpreise“ erzählt eine ungewöhnliche Familiengeschichte.

Die Autorin schafft es auf humorvolle Weise die Familie in den Mittelpunkt zu stellen. Familie, das kann auch gar kein Verwandter sein! Ein humorvolles Buch passend als Sommerlektüre für zwischendurch!

Veröffentlicht am 20.06.2018

Ein Buch, das zum Nachdenken anregt

Revolutionsgeflüster
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Das Buch „Revolutionsgeflüster“ von Hubert Michelis ist im Spica Verlag erschienen und kann wohl als Gesellschaftskritik und als Abbild unserer Zeit verstanden werden.
Ein Wohnblock wie jeder andere. Erst ...

Das Buch „Revolutionsgeflüster“ von Hubert Michelis ist im Spica Verlag erschienen und kann wohl als Gesellschaftskritik und als Abbild unserer Zeit verstanden werden.
Ein Wohnblock wie jeder andere. Erst auf den zweiten Blick merkt man, dass es hier keine Ausländer gibt und geben darf! Das bekommen auch die Seidels zu spüren, Russlanddeutsche, die in ihrer alten Heimat Fuß fassen wollen. Heinz, der Sohn eines Beamten, der sich als Nazi entpuppt, ist in Olga, die Tochter der Seidels, verliebt und steht nun zwischen den Fronten. Aber auch in der Nachbarschaft brodelt es mächtig. Hans, ein Frührentner, der von seiner Rente nicht leben kann, flucht auf die Flüchtlinge und diesen Verbrecherstaat, der die eigenen Leute verrecken lässt. Er hat die Faxen dicke und plant eine Revolution …
Der ehemalige Franziskanermönch Hubert Michelis hat mit „Revolutionsgeflüster“ ein Buch geschaffen, das wirklich zum Nachdenken anregt: Ein Wohnblock, der so in jeder kleinen und größeren Stadt vorkommen könnte; Einwanderer aus Russland, die immer wieder als kriminell und gewaltbereit abgestempelt werden; und der Beamten-Sohn, der sich in die „Feindin“ verliebt.