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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2018

ein fast perfekter Thriller

Blutacker
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Inhalt: Der Anwalt Nicholas Meller begibt sich auf eine gefährliche Mission. Ein Paketbote wurde ermordet und ein Päckchen, welches an ihn adressiert war ist verschwunden. Die Polizei tappt im Dunkeln. ...

Inhalt: Der Anwalt Nicholas Meller begibt sich auf eine gefährliche Mission. Ein Paketbote wurde ermordet und ein Päckchen, welches an ihn adressiert war ist verschwunden. Die Polizei tappt im Dunkeln. Hochangesehene Personen wenden sich an ihn und buhlen um seine Gunst. Was steckt dahinter? Gibt es da einen Zusammenhang?

Wertung: Nicholas Meller ist durch einen besonders verzwickten Fall plötzlich zu Ruhm gekommen und lässt sich das Leben gut gehen. Er mag schnelle Autos und teure Uhren und genießt das plötzliche Ansehen. Aber das verbirgt auch einige Gefahren. Geld ist eben nicht alles, was Glück und Erfolg ausmachen. Das wird in dem Buch deutlich aufgezeigt. Schnell gerät man in korrupte Kreise. Meines Erachtens nach wurde diese Thematik aber ein wenig zu sehr ausgebaut und gab dem Buch einen recht unsympathischen Beigeschmack. Somit ist mir auch der Protagonist nicht sonderlich lieb. Seine Freundin Nina allerdings scheint sehr vernünftig und klug zu sein. Ich freue mich schon darauf in weiteren Teilen der Buchreihe mehr von ihr zu erfahren.
Die Grundhandlung des Buches wirkte recht erschreckend auf mich. So viel Intrigen, Lug und Schlimmeres in den Oberen Bevölkerungsschichten hatte ich schon erahnt, aber ein komplettes Bild, von dem was möglich ist, nicht vor Augen gehabt. Sich dieses Thema als Buchvorlage zu nehmen und daraus eine ordentlich durchdachte Geschichte mit Hand und Fuß zu konzipieren bedenke ich hier mit hohem Lob.
Die Handlung ist sehr gut durchdacht und es entspinnt sich ein tief verwobenes Netz aus mysteriösen Handlungen, die nach Aufklärung schreien. Die Spannung baut sich stetig auf und bringt schließlich auch einige Überraschungen mit sich.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich schnell Weglesen. Somit fliegt man, getrieben von der Spannung, nur so durch das Buch.
Während dem Verlauf kommt man an einem Ort, der das Cover sehr gut wiederspiegelt und auch den Titel des Buches kann man sich sehr gut erklären. Hierfür gibt es von mir auch volle Punktzahl.

Fazit: Dies war mein erstes Buch von Lorenz Strassen und wird mit Sicherheit nicht das Letzte sein. Schon allein deswegen, weil sich zum Ende hin eine Charakterwandlung in dem jungen Anwalt anbahnte, die ich mit Aufmerksamkeit gerne verfolgen würde. Ich bin mir beinahe sicher, dass mir der Protagonist noch recht sympathisch werden könnte.
Dieses Buch spricht von Mut und Leichtsinn, Intrigen und Macht, Liebe und Hoffnung. Es ist also für jeden Spannungsliebhaber etwas dabei.

Veröffentlicht am 30.11.2018

eine emotional aufwühlende Geschichte der Nachkriegszeit

Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus
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Inhalt: Berlin 1945: Der Krieg ist vorbei, doch überall herrscht Notstand. Die Freude über das Kriegsende hält sich dementsprechend in Grenzen. So auch bei Familie Thalheim. Ihr einst so prachtvolles Kaufhaus ...

Inhalt: Berlin 1945: Der Krieg ist vorbei, doch überall herrscht Notstand. Die Freude über das Kriegsende hält sich dementsprechend in Grenzen. So auch bei Familie Thalheim. Ihr einst so prachtvolles Kaufhaus liegt in Trümmern. Der Bruder und der Vater sind nicht aus dem Krieg zurückgekehrt. Ihre Villa ist von den Alliierten besetzt. Trotz Lebensmittelkarten leiden sie Hunger und leben auf engstem Raum zusammengefercht.
Und doch gibt Rike, die älteste der Töchter nicht auf. Sie hat einen Traum. Sie möchte das Kaufhaus wieder aufbauen. Aber das gestaltet sich als ziemlich schwierig. Im Laufe der Zeit entstehen Situationen, die den Traum immer mehr Raum geben. Immer wieder neue Probleme veruchen Rike die Umsetzung schwer zu machen. Wird sie es schaffen? Und findet bei ihren Schwestern und Verwandten die Unterstützung, die sie benötigt?

Wertung: "Jahre des Aufbaus" ist der erste Teil einer von Brigitte Riebe geplanten Trilogie über "Die Schwestern vom Ku'damm". Die Autorin hat sich enorm viel Mühe mit ihrer Recherche gemacht, welche deutlich beim Lesen erkennbar ist. Die Not und das Elend werden sehr genau beschrieben. Genauso wie der Schutt und die Zerstörung. Auch präsentiert sie sehr nachvollziehbar das Verhalten der Alliierten gegenüber den Bewohnern von Berlin. Die ganze Zeit ist man beim Lesen mitten drin und kann sich der Atmosphäre nicht entziehen. Sogar die billige Kleidung, die aus Lumpen gefertigt wurde spürt man auf der Haut.
Die Autorin lässt kein geschichtliches Detail unerwähnt. Alles flicht sie zu einer Perfektion zusammen. Die Thalheims, die vor dem Krieg recht wohlhabend waren und einen gewisses Ansehen genossen, stehen nun auf der gleichen Stufe wie alle anderen. Der Kampfgeist der Familie kommt sehr gut hervor. Immer wenn man glaubt, jetzt geht es bergauf, weiß die Autorin ein Detail einzubinden, welches die Spannung wieder ansteigen lässt.
Durch ihre einfachgehaltene Schreibweise und der angenehmen Satzlängen, die sie verwendet, ist es ein reines Lesevergnügen. Man rauscht durch die Seiten und ist voller Erwartungen.
Das Buch endet mit einem "bösen" Cliffhanger. So ist man gezwungen sehnsüchtig auf die Fortsetzung zu warten. Es bedarf ja schließlich einer Aufklärung.

Fazit: Es war ein Genuss in dieses so gut recherchierte geschichtliche Werk abzutauchen. Die Thalheims sind eine Familie wie jede andere zu der Zeit. Ihr Kampf aus dem Elend ist mir sehr ans Herz gegangen. Jeder, der sich für die Geschichte Deutschlands und für gute Romane interessiert, sollte zu diesem Buch greifen. Er wird nicht enttäuscht werden. Versprochen!

Veröffentlicht am 30.11.2018

Ein sehr aufregendes Drama um eine Säuglingsentführung

Versprich, dass ich es behalten darf
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Inhalt: Nur für gerade mal zwei, drei Sekunden war Claire unaufmerksam als sie ihren allmorgendlichen Besuch beim Bäcker machte und schon war ihre Tochter verschwunden. Wie jeden Morgen ließ sie den Kinderwagen ...

Inhalt: Nur für gerade mal zwei, drei Sekunden war Claire unaufmerksam als sie ihren allmorgendlichen Besuch beim Bäcker machte und schon war ihre Tochter verschwunden. Wie jeden Morgen ließ sie den Kinderwagen draußen vor der Tür stehen, da sie ihn nicht die Treppe zum Ladenlokal hoch bekam. Nie ließ sie ihn aus den Augen. Außer heute ...
Dreißig Jahre sind nun vergangen und alle Ermittlungen verliefen bisher im Sande. Aber Claire, die mittlerweile in einem Altenheim wohnt, sitzt noch immer am Fenster und wartet auf die Rückkehr ihrer Tochter Hanne. Ihre zweitgeborene kann diesen Zustand kaum ertragen und beschließt, nach Ermutigung ihres Untermieters Daniel, nochmals einen Zeitungsartikel zu verfassen und hofft auf Reaktionen aus der Bevölkerung, die zur Klärung der Entführung beitragen. Einige Wochen später gibt es tatsächlich eine Reaktion. Diese kommt aus Amerika und verweist auf eine unglaubliche Geschichte.

Wertung: "Versprich, dass ich es behalten darf" ist eine dramatische Geschichte von Seiten der Opfer und auch von Seiten der Täter. Ludgera Vogt hat in ihrem zweiten Krimi eine unerwartete Struktur angewendet. Sie berichtet nicht nur von dem Leid der Betroffenen, sondern geht auch auf die beklemmend traurige Geschichte der Gegenpartei ein. Und das in dem Maße, dass man tatsächlich so etwas wie Mitleid oder Verständnis aufbauen kann beim Lesen. Auf beiden Seiten spielen sich Dramen ab, die unter die Haut gehen. Aber auch der Faktor Liebe ist mit eingebunden und lässt den Leser auch mal warm ums. Herz werden.
Der Erzählstil ist flüssig und einfach gehalten, aber zeugt auch von Reife und Intelligenz. Vogt verwendet ein reines Deutsch, ganz fern der Umgangssprache. Dennoch wirkt die Geschichte zeitlos. Sie könnte tatsächlich heute so geschehen und bestimmt auch noch in der fernen Zukunft. Sehr deutlich macht die Autorin die Verzweiflung und auch die Hoffnung, die die Betroffenen fühlen.
Die Spannungskurve beginnt schon im Prolog und hält sich über das ganze Buch. Es gibt keine Verschmückungen oder Längen.

Fazit: Dieses Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich liebe es und kann es nur jedem ans Herz legen.
Ich freue mich schon auf weitere Werke der Autorin und hoffe auf ebenso spannende und mitreißende Geschichten.

Veröffentlicht am 30.11.2018

Spannendes Thema, aber realitätsfern dargestellt

Deine letzte Stunde
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Inhalt: Raquel ist Vertretungslehrerin und hat einen Job an einer Schule in der Heimatstadt ihres Mannes angeboten bekommen. Nun heißt es umziehen. So richtig will Raquel ja gar nicht. Schon der erste ...

Inhalt: Raquel ist Vertretungslehrerin und hat einen Job an einer Schule in der Heimatstadt ihres Mannes angeboten bekommen. Nun heißt es umziehen. So richtig will Raquel ja gar nicht. Schon der erste Schultag gestaltet sich als schwierig. Da gibt es ein Lehrer, der sich eigenartig verhält. Es stellt sich heraus, dass es der Exmann ihrer Vorgängerin ist. Und ihre Vorgängerin ist tot. Selbstmord, sagt man sich. Ihr Exmann will da nicht so richtig dran glauben. Als Raquel in den eingesammelten Arbeiten ihrer ihr zugeteilten Klasse ein Galgenmännchen und die Frage "Und wann stirbst du?" entdeckt, glaubt sie auch nicht mehr daran. Sie fühlt sich bedroht. Und das Galgenmännchen wiederholt sich. Sie begibt sich auf einen gefährlichen Pfad indem sie versucht herauszufinden, wer der Absender der Galgenmännchen ist und was wirklich mit Viruca, ihrer Vorgängerin, geschehen ist.

Wertung: Carlos Montero hat sich ein sehr spannendes Thema ausgesucht. Eigentlich sind es ja viele Themen. So findet der Leser hier Mord, Selbstmord, Misshandlung, Drogenkonsum, Belästigung, Kindesmisshandlung, Pornografie, Bedrohung; also das volle Programm. Teilweise ist es auch ein wenig unübersichtlich durcheinander gewürfelt, sodass man das eigentliche Hauptthema vergessen kann.
Es gibt in dem Buch viele Personen die eine Rolle spielen und ein riesiges Geflecht von Kriminalität entstehen lässt. Da kann man schon schnell den Überblick verlieren. Auch bekommt das Thema Liebe und Sex einen kurzen Part, wirkt aber fehl am Platz.
Das Buch beginnt schon mit einem spannenden, vielversprechenden Prolog. Die Spannung bleibt auch über das ganze Buch zum größten Teil bestehen. Bis zum Schluss fragt sich der Leser, wie sich denn nun alles aufklärt. Gerne schaut man auch wegen der bestehenden Spannung über die eine oder andere Unlogik drüber weg. Stattdessen regt man sich über das unrealistische Verhalten der Protagonistin auf, die in allen Punkten zu Extremen zu neigen scheint. Und so was ist Lehrerin? Zwar hat sie ihr Examen nicht geschafft, aber trotzdem wird sie auf Kinder losgelassen.
Der Schreibstil ist verständlich und recht einfach gehalten. Diesbezüglich gibt es kein Problem dem Geschehen zu folgen.

Fazit: Dieses Buch ist definitiv kein Muss in einer Bibliothek. Es sei denn, der Leser möchte sich gerne über die Protagonisten aufregen und sich auch hinterher fragen, warum Carlos Montero für dieses Buch 2016 einen Preis erhielt. Wenn dem so ist, viel Spaß beim Lesen.
Wenn nicht, lasst es!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Thema
Veröffentlicht am 30.11.2018

eiskalt und packend

Winterkalt: Thriller
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Inhalt: Als die Gerichtsmedizinerin Julia Schwarz zu einem Leichenfundort gerufen wird, weiß sie zunächst nicht, was sie dort soll. Außer einer ansehnlichen Eisskulptur ist an dem Tatort nichts zu enddecken, ...

Inhalt: Als die Gerichtsmedizinerin Julia Schwarz zu einem Leichenfundort gerufen wird, weiß sie zunächst nicht, was sie dort soll. Außer einer ansehnlichen Eisskulptur ist an dem Tatort nichts zu enddecken, was für sie relevant wäre. Bis sie sich diese Skulptur genauer anschaut. In ihr befindet sich eine Frau. Graziös drapiert mit einem Spiegel in der Hand. Und ... ist da ein Duft, der von der Skulptur ausgeht?
Die Skulptur befindet sich an einem öffentlichen Platz, doch scheint es keine Zeugen zu geben. Kriminalkommissar Florian Kessler ist ratlos. Noch bevor die Ermittlungen richtig beginnen gibt es eine neue Eisskulptur, die ebenfalls eine Frauenleiche beinhaltet.

Wertung: "Winterkalt" ist der dritte Roman der Julia-Schwarz-Reihe von Cathrin Shepherd der im Kafel-Verlag erschienen ist. An Spannung und grusel fehlt es hier in keiner Weise. Cathrin Shepherd weiß es den Leser zu fesseln. Nicht nur die Tragik und Grausamkeit der Morde weiß sie gut zu veranschaulichen, sie hat auch eine Romanze zwischen Julia und dem Kriminalkommissar Florian entstehen lassen, die der Geschichte eine persönliche Note gibt. Auch in ihr gibt es in diesem Teil Spannungen, die von beiden zu bewältigen sind. Julia trifft hier auf ihren Ex, der sich tatsächlich um den Posten ihres Chefs beworben hat und ihr auf einmal ständig über den Weg läuft. Stellenweise sind diese privaten Passagen ein wenig zu lang geraten und rissen die Spannung ab.
Im beruflichen Sinne steigt die Dramatik, da Julia mit den Obduktionen nicht vorankommt, da die Leichen ja erst auftauen müssen. Das verzögert die Ermittlungen und der Täter lässt sich keine Zeit mit der Schaffung seiner Kunstwerke.
Dieser Spannungsaufbau wird begünstigt von der einfachen und gut verständlichen Schreibweise. Man kann den zeitlichen Druck und die Ungeduld förmlich spüren beim Lesen. Es war mir ein regelrechtes Lesevergnügen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen.
Auf dem Cover ist eine Balletttänzerin abgebildet. Auch die finden wir in diesem Buch. Hier ist Kunst als Thema sehr groß geschrieben dieses mal. Also passt Inhalt und Cover prima zusammen.

Fazit: Unbedingt lesen!!!
Ich für meinen Teil, werde mir nun auch den Rest der Reihe zulegen, da das mein erstes Buch aus ihr war. Ich bin mir sicher, dass diese genauso spannend werden.