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Veröffentlicht am 06.07.2024

Unbedingt lesenswert

Solito
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Für mich ist "Solito" schon jetzt eines der besten Bücher diesen Jahres.

Schon das Titelbild hat mich sehr angesprochen, ein Junge, in dessen Silhouette Wüste und ein dunkler Himmel projiziert sind, das ...

Für mich ist "Solito" schon jetzt eines der besten Bücher diesen Jahres.

Schon das Titelbild hat mich sehr angesprochen, ein Junge, in dessen Silhouette Wüste und ein dunkler Himmel projiziert sind, das ist auffällig und besonders. Und wie das Cover schon verrät, hat Javier Zamora in dem Buch seine eigene Geschichte als Roman aufgearbeitet.

Javier lebt mit seinen Großeltern und seinen Tanten in einem kleinen Ort in El Salvador, seine Eltern sind wegen des Bürgerkriegs in die USA geflohen. Nun haben sie genug Geld gespart, um ihren Sohn nachkommen zu lassen. Doch alle Bemühungen um ein Visum schlagen fehl und sie wollen ihn einem Schleuser anvertrauen, der ihn über die Grenze zwischen den USA und Mexiko bringen soll. Dafür sind zwei Wochen Zeit vorgesehen. Doch dann geht viel schief, die Reise dauert viel länger und es ist fraglich, ob sie ihr Ziel überhaupt erreichen können. Unterwegs schließt er sich Chino, Patricia und ihrer Tochter Clara an, sie werden wie eine Familie und überstehen Hunger, Durst, Polizeikontrollen und alle anderen Gefahren.

Das Buch hat mich sehr bewegt. War es am Anfang noch etwas langatmig, nimmt die Spannung kontinuierlich zu und man hofft und bangt mit Javier und seinen Mitreisenden. Zamora findet eine sehr schöne Sprache für sein Buch, da merkt man, dass er sonst als Dichter arbeitet. Einzig die immer wieder auftauchenden spanischen Sätze stören den Lesefluss etwas. Ich hätte mir gewünscht, man hätte diese Sätze direkt mit übersetzt, statt sie in einem umfangreichen Anhang unterzubringen.

Das Buch ist hoch politisch und hoch aktuell. Aber nicht nur deshalb finde ich es unbedingt lesenswert, sondern auch, weil die menschlichen Seiten einer solchen Flucht mit der Hoffnung auf ein besseres Leben oft hinter Zahlen und Fakten (oder Fake-Nachrichten) zu kurz kommen.

Man muss sich auf das Buch einlassen, dann ist es eine echte Bereicherung.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Was für eine Karriere!

Dunkler Abgrund
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Was für eine Karriere! Clara Lofthus hat zwei Menschen umgebracht und nun wird sie norwegische Justizministerin! Was für Außenstehende wie der Höhepunkt einer gut geplanten Laufbahn aussieht, setzt die ...

Was für eine Karriere! Clara Lofthus hat zwei Menschen umgebracht und nun wird sie norwegische Justizministerin! Was für Außenstehende wie der Höhepunkt einer gut geplanten Laufbahn aussieht, setzt die alleinerziehende Mutter von Zwillingen unter Druck und sie lehnt den angebotenen Personenschutz ab, um niemanden nah an sich heranzulassen. Nur ihr Fahrer und Leibwächter Stian bekommt Zugang zu ihr. Als kurz nach der Amtsernennung ihre beiden Söhne entführt werden, ist er ihre einzige Stütze und sie muss sich ihm anvertrauen.
Das Buch ist nach "Tiefer Fjord" der zweite Band der Geschichte von Clara Lofthus. Ich hatte den ersten Band nicht gelesen, aber nach einer kurzen Eingewöhnung und dem Sortieren der zahlreichen Namen kam ich auch so klar, denn es werden die Ereignisse des Vorgängerbandes raffiniert in die neue Handlung eingearbeitet.
Das Buch ist geschickt komponiert und die handelnden Personen erzählen abwechselnd ihre Sicht der Dinge. Das macht das Lesen zwar nicht einfacher, gibt der Story aber mehr Volumen.
Die Spannung trägt bis zum überraschenden Ende und man darf gespannt auf den dritten Band sein!

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Veröffentlicht am 26.06.2024

Witziger Krimi

Totholz
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Dieses Buch war mein erster Krimi von Andreas Föhr, ich hatte ihn einfach nicht auf dem Schirm. Dabei lese ich gern Regionalkrimis und dieser ist besonders gelungen.

Der Polizist Leo Kreuthner ist nebenbei ...

Dieses Buch war mein erster Krimi von Andreas Föhr, ich hatte ihn einfach nicht auf dem Schirm. Dabei lese ich gern Regionalkrimis und dieser ist besonders gelungen.

Der Polizist Leo Kreuthner ist nebenbei Schwarzbrenner und nun macht ihm jemand Konkurrenz. Deshalb ersinnt er einen perfiden Plan, um die Konkurrentin auszuschalten. Doch dann wird mit Hilfe genau dieser Frau im Wald eine Leiche gefunden, aber die Identität des Toten ist schwer zu ermitteln. Als dann auch noch die Zeugin verschwindet, wird der Fall für das Team um Kommissar Wallner ganz undurchsichtig.

Das Buch hat mir viel Spaß gemacht. Es ist locker und manchmal skurril geschrieben und die Figuren sind bis hin zu den Nebenfiguren sehr liebevoll und detailreich gezeichnet. Besonders die Menschen, die sich in der Mangfallkneipe treffen, haben mich begeistert. Optimal dabei ist natürlich, das das Buch nicht ein simpler Regionalkrimi ist, sondern auch sehr spannend.

Etwas verwirrend war für mich als Neuling die Vielzahl der Figuren, in die ich mich erst einmal "einlesen" musste.

Ich bin schon gespannt auf das nächste Buch von Andreas Föhr!

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Spannend

Vermisst - Der Fall Anna
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Der erste Band einer neuen Serie um die Ermittlerin Malou Löwenberg gehört zu einem ganzen Universum von Krimis, die Christine Brand geschrieben hat. Einige der Personen, die in diesem Buch auftauchen, ...

Der erste Band einer neuen Serie um die Ermittlerin Malou Löwenberg gehört zu einem ganzen Universum von Krimis, die Christine Brand geschrieben hat. Einige der Personen, die in diesem Buch auftauchen, kamen auch schon in anderen Bänden vor und es ist ganz hilfreich, wenn man z.B. "Der Feind" um die Ermittlerin Milla Nova schon gelesen hat.

Angesiedelt sind die Krimis in Bern in der Schweiz, was den Reiz der Reihe noch einmal erhöht, denn die Schweiz ist für mich ein relativ unbekanntes Terrain, abgesehen von den "Allmen"-Büchern.

Die Ermittlerin Malou Löwenberg wurde als Neugeborene von dem Haus ihrer späteren Adoptiveltern abgelegt und sucht schon lange nach Spuren ihrer leiblichen Mutter. Deshalb interessiert sie die Geschichte von Dario besonders, der seine Mutter an seinem 5. Geburtstag verlor und sie nun nach dreißig Jahren unbedingt finden will. Sie hilft ihm mit den Mitteln, die ihr beruflich zur Verfügung stehen und schon bald tauchen weitere Fälle auf, die Ähnlichkeiten mit Darios Fall aufweisen.

Wie schon die Bücher der Milla-Nova-Reihe ist auch dieses Buch ganz hervorragend geschrieben und sehr gut lesbar. Die ungewöhnliche und sehr persönliche Geschichte der beiden Protagonisten hat mich von Anfang an fasziniert. Auf die Lösung muss man bis ganz zum Ende warten und bis dahin machen immer wieder neue Wendungen das Buch sehr spannend. Der Mix aus Arbeitsleben und Privatleben ist sehr gelungen und nicht überzogen.

Ich bin sehr gespannt, wie es mit Malou weitergeht und werde auf jeden Fall auch den nächsten Band lesen.

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Nichts für schwache Nerven

Krähentage
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Dieses Buch mit dem neuen Ermittlerpaar Mila Weiss und Jakob Krogh ist nichts für schwache Nerven. damit beginnt eine neue reihe des Krimiautors Benjamin Cors und am Anfang müssen erst einmal viele Figuren ...

Dieses Buch mit dem neuen Ermittlerpaar Mila Weiss und Jakob Krogh ist nichts für schwache Nerven. damit beginnt eine neue reihe des Krimiautors Benjamin Cors und am Anfang müssen erst einmal viele Figuren eingeführt werden, die man nicht gleich einordnen kann. Das macht den Beginn etwas unübersichtlich.
Weiss und Krogh sind die Chefs einer neuen Ermittlungseinheit, die schwere Gewaltverbrechen aufklären soll. Die Gruppe hat sich noch nicht gefunden, als schon der erste Mordfall auftaucht und man sich mitten in die Arbeit stürzen muss. Der Staatsanwalt, der viel Druck macht, ist auch nicht gerade hilfreich. Grausam wird es, als zwei Mordopfer gefunden werden, deren Leichen zusammen mit Krähen in einem Raum eingesperrt waren und von ihnen verletzt wurden. Beide Personen wurden aber nachweislich noch nach ihrem Tod in der Öffentlichkeit gesehen.
Parallel zu den Ermittlungen blickt man auch in den Kopf des Mörders, was das Buch zusätzlich spannend macht, da man als Leser den Ermittlern immer einen Schritt voraus ist.
Ich fand das Buch spannend und auch geheimnisvoll, denn beide Ermittler haben ihr Päckchen zu tragen und das Buch endet auch mit einem Cliffhanger, was ich nicht so gern mag.
Insgesamt habe ich mich gut unterhalten gefühlt.

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