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Veröffentlicht am 05.07.2021

Ungewohnt

Flucht nach Patagonien
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Der junge Designer und Innenarchitekt Jean MIchel Franck fährt 1937 mit seiner Mäzenin und Freundin nach Argentinien, vorgeblich dort ein Hotel einzurichten. In Wahrheit will ihn Eugenia vor den Bedrohungen ...

Der junge Designer und Innenarchitekt Jean MIchel Franck fährt 1937 mit seiner Mäzenin und Freundin nach Argentinien, vorgeblich dort ein Hotel einzurichten. In Wahrheit will ihn Eugenia vor den Bedrohungen durch die Deutschen in Sicherheit bringen. Sie ist vorausschauender als viele ihrer Zeitgenossen und hat die Aussagen die seit Jahren in Deutschland kursieren ernst genommen. Sie ist sehr reich und hat schon viele aufstrebende Künstler unterstützt. Viele sind davon Freunde oder Kunden von Jean geworden. Alle großen Namen kommen in diesem Roman vor. Pablo Picasso, Coco Chanel, Igor Strawinsky, Marcel Proust, Heinrich Mann, Anna Seghers u.a.. Auch die Hauptfigur ist noch heute sehr bekannt. Seine minimalistischen Entwürfe mit exklusiven Materialien sind immer noch sehr begehrt ( man braucht nur genug Geld ).
In diesem Buch lässt die Autorin ihn einen Rückblick auf sein bisheriges Leben schreiben. Er war anscheinend nie richtig glücklich, das drückt sich auch in seiner Sprache aus. Er macht nicht den Eindruck depressiv zu sein aber seine Sucht nach Perfektion und die Beschreibung seiner Lebensumstände machten einen traurigen Eindruck.
Der Schreibstil ist ungewöhnlich, es werden Formulierungen und Begriffe verwendet die im normalen Sprachgebrauch selten zu finden sind. Es ist oft die Sprache der Philosophen und Schriftsteller jener Zeit. Das ist gewöhnungsbedürftig und stört hin und wieder den Lesefluss.
Auf der anderen Seite ist es die Beschreibung eines Lebens jenseits der Normalität. Es gab keine Geldsorgen, dafür viel Kunst und Kreativität.
Vielleicht stimmt es, wer mit solchen Fähigkeiten ausgestattet ist, ist kein Normalsterblicher, daher ist auch ein Buch über ihn mit anderen Empfindungen zu lesen.

Veröffentlicht am 30.06.2021

oberflächlich

Kronenkampf. Geschmiedetes Schicksal
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Im Königreich Alandra gibt es Magie und zwei Herrscher, einer für das Kupfervolk und die andere für das Eisenvolk. Alle paar Jahre gibt es einen Kampf die besten aller Regionen treten gegen einander ...

Im Königreich Alandra gibt es Magie und zwei Herrscher, einer für das Kupfervolk und die andere für das Eisenvolk. Alle paar Jahre gibt es einen Kampf die besten aller Regionen treten gegen einander an um zu zeigen wer der / die Beste im Kampf und anderen Disziplinen ist um das jeweilige Volk zu führen. Beide Völker dürfen sich nicht mischen, sonst gibt es ein Unglück. Fiana verbirgt ihre Magie und ihr großes Geheimnis, als ihre Magie entdeckt wird muss sie am Kronenkampf teilnehmen.
Das Thema ist phantastisch, da hatte ich eine Menge erwartet vor allem das es eine Geschichte in mehreren Teilen sein würde. Dem ist nicht so und leider geht es an die Qualität. Es wird alles zu schnell und oberflächlich erzählt. Die Protagonisten sind interessant aber zu wenig beschrieben. Selbst von der Hauptfigur erfahren wir wenig über ihre Vergangenheit. Alle anderen werden einfach in den Raum gestellt. Keine Figur hat Tiefe. Der Kronenkampf ist eine Abfolge von Disziplinen aber der Kampf wird nicht dargestellt. Als Leser begleiten wir nur Fiana, die anderen 20 Teilnehmer fallen nach und nach raus mehr erfahren wir nicht. Auch die Liebesgeschichte wird nur nebenbei erzählt.
Die Verbindung der anderen Paare hätte gern intensiver erzählt werden können. Das große Geheimnis von Fiana wurde zum Ende zu schnell erzählt.
Für mich war das Buch Stoff für drei Bände gewesen. Beschreibungen der Personen, des Königreichs und seine Völker, die Geschichte der Magie, der Kampf, usw. es war von allem zu wenig.


Veröffentlicht am 29.06.2021

Ruhe und Gelassenheit

Die Bierkönigin von Minnesota
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Das Cover erinnert an eine Bier oder Konservendose in den fünfziger Jahren. Der Klappentext hat mich etwas anderes erwarten lassen als ich bekommen habe.
Es geht nach meiner Lesart um drei Frauen einer ...

Das Cover erinnert an eine Bier oder Konservendose in den fünfziger Jahren. Der Klappentext hat mich etwas anderes erwarten lassen als ich bekommen habe.
Es geht nach meiner Lesart um drei Frauen einer Familie, die beiden alten Schwestern Edith und Helen die schon jahrzehntelang nicht mit einander sprechen und Diana die Enkelin von Edith, sowie um ihre Fähigkeiten aus ein paar Zutaten etwas Besonderes zu machen. Bei Edith ist es Pie und bei Helen und Diana ist es Bier.
Erst erfährt man einiges über Edith, ihren Mann und den Rest der Familie und ihr Berufsleben. Dann folgt Helen und Diana. Die für mich wichtigen und interessanten Elemente werden nebenbei erwähnt und dann abgehakt, z.B.: die Erkrankung von Ediths Mann. Aber das ganze Drumherum wie Meinungen, Stimmungen, Landschafts- und Menschen Beschreibungen nehmen extrem viel Raum ein.
Dazu wird alles beiläufig erzählt wie als ob man am Abend müde noch etwas zusammen sitzt und sich gegenseitig den vergangenen Tag erzählt. Wenig Emotionen, kaum Highlights einfach nur reden und für einander da sein.
Das war für mich das Angenehme an dem Buch, nicht die Geschichte an sich sondern das Gefühl da ist jemand der redet mit dir, wird dir gegebenenfalls auch zuhören.
Die Erzählung hat Ähnlichkeiten mit anderen Geschichten über starke Frauen, Frauen die von heute auf morgen ihr Leben umkrempeln müssen und Verantwortung übernehmen. Nur ist dort der Erzählstil ein anderer. Die Ruhe und Gelassenheit in diesem Buch war für mich neu.

Veröffentlicht am 23.06.2021

Spurensuche

Das letzte Bild
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Ein Bild in der Zeitung verunsichert Eva, die Frau sieht aus wie ihre Mutter nur jünger. Es ist ein Versuch die Identität der Frau heraus zu finden die 1970 ermordet wurde. Als Eva ihre Mutter darauf anspricht ...

Ein Bild in der Zeitung verunsichert Eva, die Frau sieht aus wie ihre Mutter nur jünger. Es ist ein Versuch die Identität der Frau heraus zu finden die 1970 ermordet wurde. Als Eva ihre Mutter darauf anspricht reagiert sie abweisend. Als Journalistin recherchiert Eva und erfährt mit Hilfe ihrer eigenen DNA das es sich um ihre Tante handelt. Nun erst recht, auf den Spuren der damaligen Ermittlungen rekonstruiert Eva das Leben ihrer Tante, Mutter und Großmutter. Was als Familienroman beginnt wird zu einem Krimi und einer Spurensuche über einem der großen Naziverbrechen.
1970 sucht Margaret ihre Familie die sie 1944 verloren hat. 2018 sucht Eva die Gründe warum sie nie wusste das sie eine Tante hatte und warum die ermordet wurde und von wem. Äußerst präzise wird die Suche damals und heute beschrieben. Als Leser erfährt man von jedem kleinsten Detail, die Verwirrung, die Fragen und dann nach und nach die Antworten sind sehr genau beschrieben. Als Leserin stand ich neben den Figuren, habe mit gelebt und war über die Erkenntnisse erschrocken und entsetzt.
Es ist zwar ein Roman hätte genauso gut auch ein Tatsachenbericht sein können. Denn mit dem Anhang werden noch einmal alle Schritte und Ergebnisse erklärt. So das es wichtige Informationen und auch Wissen über geschichtliche Hintergründe und die Ermittlungen gab.
Für mich und jeden anderen aufmerksamen Leser mit Vorkenntnissen zum Thema Lebensborn ist es gedoppelt.
Das Thema war spannend und gut recherchiert, die Figuren haben mich leider nicht berührt. Sie waren mit wenig Emotionen, teilweise fast gefühlskalt und egoistisch dargestellt. Auch das Wissen, das es teilweise schwer traumatisierte Kinder gewesen waren hat mir nicht geholfen. Die Frauen blieben einfach blass und die männliche Hauptfigur war ein Egoist ohne gleichen. Andere Menschen die wichtig waren, bekamen nur eine Nebenrolle um die Hauptfiguren herum. Zuwenig, obwohl sie mehr Farbe und Licht in die Geschichte gebracht hätten. Für mich hat vor allem an jeder Stelle wo es möglich war die menschliche Wärme gefehlt.

Veröffentlicht am 17.06.2021

Phaedra trifft Micah

Gefährtin des Zwielichts
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Phaedra trifft Micah. Sie ist Atlantitin und er ein Stammeskrieger beide sind Seelenverwandte obwohl sie nicht daran glauben und es auch nicht sein wollen. Denn eigentlich sehen sie in jeweils anderen ...

Phaedra trifft Micah. Sie ist Atlantitin und er ein Stammeskrieger beide sind Seelenverwandte obwohl sie nicht daran glauben und es auch nicht sein wollen. Denn eigentlich sehen sie in jeweils anderen den Feind.
Die Feinde und dadurch die Gefahr für den Orden werden immer größer und Phaedra ist auf einmal eine Bereicherung.
In dieser Serie ist der Kampf nie zu Ende und die Frauen die die Stammeskrieger finden sind immer eine wertvolle Ergänzung. Davon abgesehen machen sie die Männer menschlicher, was in den Augen der Welt auch etwas Gutes ist.
Wo die Autorin die Phantasie hernimmt, damit ihre Protagonisten immer wieder eine neue Gefahr und die dazu passenden Frauen mit besonderen Fähigkeiten finden, ist überraschend, Mit einer Portion Erotik ergibt es einen spannenden Fantasy Roman.
Große starke Männer mit gut definierten Muskeln und hübsche intelligente Frauen gegen böse alte Außerirdische und rassistische Verbrecher ergeben eine gute Mischung für ein paar gemütliche Lesestunden.