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Veröffentlicht am 21.04.2023

Mit den Aufgaben wachsen

Hinter den Wolken wartet die Sonne
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Beth ist die kleine Schwester, diejenige die nichts zu Ende bringt, die sorglos in den Tag hinein lebt, Keine feste Beziehung, kein dauerhafter Job, keine eigene Wohnung usw. Auf einmal schlägt das Schicksal ...

Beth ist die kleine Schwester, diejenige die nichts zu Ende bringt, die sorglos in den Tag hinein lebt, Keine feste Beziehung, kein dauerhafter Job, keine eigene Wohnung usw. Auf einmal schlägt das Schicksal zu, die ältere Schwester verunglückt, ihr Mann stirbt und sie fällt ins Koma. Zurück bleiben zwei Kinder für die Beth auf einmal die Vormundschaft übernehmen soll. Sie die anscheinend noch selber in der Pubertät steckt soll ihre vierzehnjährige Nichte und den vierjährigen Neffen in dieser schweren Zeit betreuen und helfen obwohl sie selber Hilfe braucht. Niemand traut es ihr zu, nur ein alter Nachbar sieht in ihr das gleiche was ihre Schwester in ihr gesehen hat.
Beth muss mit ihren Aufgaben wachsen, sie muss sogar über sich selbst hinaus wachsen, den Kindern zuliebe, für ihre Schwester die irgendwann einmal aufwachen wird.
Das Thema ist sehr emotional, wie erklärt man einem kleinen Kind das der Papa tot ist und die Mama vielleicht nie wieder aufwacht, wie bringt man eine Jugendliche zum reden, damit die Trauer sie nicht auffrisst. Wie beweist man seiner Umwelt das man voll guten Willen ist und es auch irgendwann mal lernt den Müll zu trennen und die Wäsche richtig zu sortieren. Wie lebt man damit, das jeder kleine Fehler begutachtet wird und man immer wieder mit der großen Schwester verglichen wird.
Beth ist eine spannende Figur. glaubwürdig, weil wir alle solche Menschen kennen, sie sind meiner Meinung nach nicht Schuld an ihrer Lebenseinstellung, eher hat man sie ihnen aufgedrängt, denn es wurden nie die gleichen Ansprüche an sie gestellt, dafür war ja die Ältere da.
Der alte Nachbar kennt sie nur vom Hörensagen daher sieht er sie gerechterweise mit anderen Augen. Auch hier ist diese Nebenfigur gelungen. Alle Figuren passen, nur der Schreibstil ist auf der einen Seite voller Tragik und dann wieder mit albernen Geschichten gefüllt. Klar ist das Leben so, aber hier wirkt es überzogen.
Die Liebesgeschichte von Beth und ihrem besten Freund hätte etwas zurückhaltender beschrieben sein können.

Veröffentlicht am 20.04.2023

Unmöglich ist richtig

Ist es Liebe? Nein – es ist … Unmöglich
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So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Es ist von allem Etwas. Eine romantische Komödie, eine SCI-FI Geschichte, ein Krimi und von allem anderen steckt auch ein bisschen darin.
Der Anfang war sehr witzig. ...

So ein Buch habe ich noch nie gelesen. Es ist von allem Etwas. Eine romantische Komödie, eine SCI-FI Geschichte, ein Krimi und von allem anderen steckt auch ein bisschen darin.
Der Anfang war sehr witzig. Eine fehlgegangene E-Mail ist der Beginn einer lustigen Reihe von Mails zwischen Bee und Nick. Es erinnert an den Film "E-Mail für dich". Soweit so gut, mit sehr viel Humor erleben die beiden ihr tägliches Leben, sie als Schneiderin, er als Autor. Beide haben ihre Probleme mit dem Liebesleben und kommentieren das jeweils andere mit teilweise schrägen Humor. Immer mehr erkennen sie das sie Seelenverwandte sind, also wollen sie sich persönlich treffen, ein Date in einem Londoner Bahnhof unter der Uhr., auch wieder eine Anspielung auf einem Film.
Bis hierhin eine nette Liebesgeschichte. Dann kommt der Hammer und weil ich niemanden spoilern will, ...
Die Wendung hat es in sich und wie die beiden damit umgehen ist sehr kreativ.
Im Grunde genommen muss man Fan von verschiedenen Genres sein um dieses Buch richtig genießen zu können. Da ich genau dieses eine nicht gern lese, hatte ich meine Schwierigkeiten mit dem Verständnis. Bis auf ein paar Längen in der Mitte des Buchs fand ich die Umsetzung ansonsten gelungen.
Vielleicht wenn ich gewusst hätte was auf mich zukommt wäre mein Empfinden ein anderes. Aber eine solche Überraschung war erstmal der Hammer. Nachdem ich mich darauf eingelassen hatte, war es ein spannendes Erlebnis. Im Vordergrund steht aber der schräge Humor in den E-Mails. Dieser halb Briefroman halb normale Schreibstil hat es in sich.

Veröffentlicht am 17.04.2023

Söldnerinnen

Die Prinzessinnen: Fünf gegen die Finsternis
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Ein phantastisches Märchen, anders kann man die Geschichte nicht bezeichnen. Alle möglichen Ungeheuer und unheimlichen Wesen geben sich hier ein Stelldichein. Sie würden die Welt regieren, gäbe ...

Ein phantastisches Märchen, anders kann man die Geschichte nicht bezeichnen. Alle möglichen Ungeheuer und unheimlichen Wesen geben sich hier ein Stelldichein. Sie würden die Welt regieren, gäbe es da nicht die fünf Prinzessinnen, die als Söldnerinnen überall ihre Dienste anbieten wo es nötig ist. Sie beschützen jeden der sie bezahlen kann. Sie befreien entführte andere Prinzessinnen und befreien Dörfer und Städte von Drachen, Trolle und Riesen. Narvila lernt die anderen vier bei ihrer Rettung kennen und schließt sich ihnen an. Hartes Training gehört von nun an zu ihrem Alltag, kein Kämmen, keine schönen Kleider mehr, dafür viel Blut und Schmerz.
Es war eine sehr unterhaltsame Abenteuerreise. Was die Frauen alles erleben ist phantastisch. Vor allem die Entwicklung von Narvila war beeindruckend, von einer verwöhnten Tochter aus gutem Haus zu einer Kämpferin die sich den Respekt der anderen redlich verdient hat. In der Gegenwart erzählt Narvila das Abenteuer und in der Vergangenheit wird die Geschichte der anderen Kämpferinnen erzählt, wie aus ehemaligen Königstöchtern Kämpferinnen für die gute Sache geworden sind.
Die Sprache ist gewöhnungsbedürftig, es gibt Wörter die habe ich noch nicht in den Mund genommen aber lesen ist ja etwas anderes. Sie passt aber zum Thema und zu den Frauen. Sie sind eben durch und durch emanzipiert.

Veröffentlicht am 16.04.2023

Ein spannender Reiseführer

Kathmandu & ich
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Kathmandu in Nepal als Sehnsuchtsort, eine interessante Idee für eine Freundesclique. Wenn man sonst in den europäischen Bergen wandert und klettert, muss jetzt mal etwas Exotisches her. Falsch ...

Kathmandu in Nepal als Sehnsuchtsort, eine interessante Idee für eine Freundesclique. Wenn man sonst in den europäischen Bergen wandert und klettert, muss jetzt mal etwas Exotisches her. Falsch gedacht, es ist der Traum von Jule und Eric möchte ihn ihr gern erfüllen. Zu zweit geht es nicht, denn sie sind kein Paar, also die ganze Gruppe. Sie haben schon öfter zusammen Urlaub gemacht und es war immer schön mit vielen positiven Erinnerungen. Vier Männer und zwei Frauen, sie kennen sich schon lange und obwohl sie sehr verschieden sind, verstehen sie sich gut. Ein kleines Problem gibt es, Eric ist in Jule verliebt und die hat einen festen Freund, die anderen ahnen etwas, sagen aber nichts zu diesen Thema. So stelle ich mit Freundschaft vor.
Der Einstieg war schon sehr gut, ein Vater erklärt seiner Tochter, dass auch Männer Liebeskummer haben können und dann erzählt er ihr die Geschichte einer Reise nach Nepal.
Der Liebesroman ist dezent im Hintergrund, der Schwerpunkt liegt auf der Reise. Die sehr unterschiedlichen Charaktere empfinden die Umstände sehr unterschiedlich, so bekommt man von allen Seiten einen Eindruck von diesem beindruckenden Trip. Es ist auch ein Reiseführer, nicht in der Art dieses oder jenes muss man gesehen haben, dort kann man gut essen oder schlafen, der Sherpa kostet so viel und als Trinkgeld gibt man diese Summe, nein, es werden Eindrücke, Gefühle und Sichtweisen transportiert. Es ist viel emotionaler, anhand der Begeisterung für dieses Land und mit den Beschreibungen der Hindernisse kann ich für mich schon sehr viel mitnehmen. Denn pure Informationen zeigen nicht ob ich ähnliche Empfindungen haben kann.

Veröffentlicht am 15.04.2023

Viele Sprünge in der Geschichte

Tödlicher Schlaf
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Carl-Jacob Melcher soll einen Fall von Schlafkrankheit untersuchen. Der Kranke ist ein alter Schulfreund von ihm. Er spricht in Rätseln und hat Angst verfolgt zu werden. Da er meistens ohne Bewusstsein ...

Carl-Jacob Melcher soll einen Fall von Schlafkrankheit untersuchen. Der Kranke ist ein alter Schulfreund von ihm. Er spricht in Rätseln und hat Angst verfolgt zu werden. Da er meistens ohne Bewusstsein ist kann Zee -Jott wenig mit diesen Aussagen anfangen. Auch sein anderer Freund der Kriminalbeamte weiß nichts Näheres. Dann ist Ludolf plötzlich tot, so schnell hätte er an seiner Krankheit nicht sterben müssen. Das andere Problem von Melcher ist ein Besuch aus England. Agatha ist die Tochter einer Freundin von Isolde Knudsen bei der Melcher lebt. Eine sehr fortschrittliche Frau die sich auch politisch sehr engagiert. Etwas was in der Hansestadt Hamburg im Jahr 1907 nicht gern gesehen wird.
Die Themen sind sehr spannend, ihre Umsetzung weniger. Der Kolonialismus ist eins davon. Heute wissen wir das es einfach nur Gier war, der mit Machtstreben einher ging. In Hamburg geht es um die Ausbeutung der Arbeiterinnen und Arbeiter durch die wenigen reichen Kaufleute, die natürlich auch mit Übersee Geschäfte machen.
Der Schreibstil ist sehr trocken, fast emotionslos. Die Männer sind entweder gutartig und naiv oder bösartig und gierig nach allem von dem sie glauben das es ihnen durch ihren Reichtum zusteht. Einiges wird sehr klischeehaft dargestellt. Das passt stellenweise zu der Zeit, dann aber gibt es moderne Einzelheiten die so gar nicht passen.
Die Figuren blieben farblos auch C. J. er war austauschbar all seine Erlebnisse hätten auch seinem Freund in der gleichen Art und Weise treffen können.
Am meisten hat mich gestört, dass Einzelheiten zu dem Vorgänger Band erzählt wurden. Ich dachte es wäre vielleicht interessant ihn zu lesen um einen besseren Bezug zu den Figuren zu bekommen und dann einen anderen Eindruck auch von diesem Buch. Aber da ich jetzt schon die Lösung weiß, ist es für mich sinnlos.