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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.09.2021

mehr erwartet

Vergissmeinnicht - Was man bei Licht nicht sehen kann
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Quinn ist ein äußerst beliebter Junge, sehr sportlich und intelligent. Mathilda ist eher das Gegenteil, vor allem weil ihre Familie alles dafür macht anders zu sein. Eines Abends gerät Quinn ...

Quinn ist ein äußerst beliebter Junge, sehr sportlich und intelligent. Mathilda ist eher das Gegenteil, vor allem weil ihre Familie alles dafür macht anders zu sein. Eines Abends gerät Quinn in eine außergewöhnliche Situation und erleidet einen schweren Unfall. Seitdem glaubt er seinen Sinnen nicht mehr trauen zu können. Er sieht und hört viel mehr als vorher und fühlt sich verfolgt. Mit wem kann er darüber reden, alle halten ihn durch den Unfall für geschädigt. Nur Mathilda hat Verständnis und hilft ihm mit dieser neuen Situation fertig zu werden.
Durch den Klappentext und den Hype um das Buch hatte ich viel mehr erwartet. Aber es ist für meinen Geschmack nur eine Young Adult Liebesgeschichte mit etwas Fantasy. Ich wollte über Fantasy die auf einmal in ein normales Leben einbricht und ich wollte über zwei junge Menschen die aus gegensätzlichen Familien stammen und trotzdem gemeinsam mit Problemen fertig werden, lesen. Es war mir zu oberflächlich und zu vorhersehbar was ich dann erhalten habe. Unsere aktuellen weltlichen Probleme wurden einfach in eine Fantasy Welt transportiert. Lösungen und weitere Einzelheiten werden auf die folgenden beiden Bände exportiert.
Für ein verhältnismäßig dickes Buch steht wenig darin. Es gab einige Stellen die mich zum schmunzeln gebracht haben. Dafür gab es wieder Abschnitte die von eher kindlichen Humor zeugten. Es ist ein Buch für junge Leser*Innen. Das mich als Erwachsene nicht überzeugt hat. Es gibt viele Bücher für diese Altersgruppe die mich persönlich überzeugt und die ich sehr gern gelesen habe. Dieses Buch gehört nicht dazu und die weiteren Bände werde ich nicht lesen.


Veröffentlicht am 24.09.2021

Nur eine Liebesgeschichte

Die Übersetzerin
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Hedy, eine österreichische Jüdin ist auf der Flucht auf der englischen Kanalinsel Jersey gelandet. Bald danach sind auch die Deutschen da. Das Leben ist für sie gefährlich geworden. Vor allem ...

Hedy, eine österreichische Jüdin ist auf der Flucht auf der englischen Kanalinsel Jersey gelandet. Bald danach sind auch die Deutschen da. Das Leben ist für sie gefährlich geworden. Vor allem weil einige englische Bürokraten gern mit den Deutschen zusammen arbeiten. Um zu Überleben muss sie arbeiten und da sie beide Sprachen spricht und schreibt, soll sie als Übersetzerin für die Wehrmacht arbeiten.
Kurt, ein deutscher Wehrmachtsleutnant lernt sie kennen und verliebt sich in sie, ohne von ihrer Herkunft zu wissen. Als ihre Herkunft allseits bekannt wird geht es um Leben und Tod. Mit Hilfe einer Freundin versuchen die beiden das Unmögliche.
Die Geschichte basiert auf dem realen Leben. Es gibt viele Menschen die sich unabhängig von Religion und Herkunft in einander verlieben. Es wird nur ungewöhnlich wenn sie auf zwei verschiedenen Seiten eines Krieges stehen oder wie in diesem Fall, einer fatalen Weltanschauung.
Die Hauptfiguren waren menschlich dargestellt. Hedy war zum Beispiel nicht nur die Verfolgte sie konnte auch anstrengend sein. Kurt war am Anfang sehr blauäugig, aber dadurch um so besser zu verstehen.
Die Nebenfiguren waren teilweise überzeichnet, die Herrenmenschen, der Arzt oder die Opportunisten.
Es war in der Hauptsache eine Liebesgeschichte, mir hat die eigentliche Atmosphäre von Angst und Hunger gefehlt. Weil sehr wenige Andere eine Rolle gespielt haben. Bis auf ein paar Ausnahmen war die Bevölkerung eine gesichts- und namenlose Masse. Selbst die Kolleginnen im Übersetzungsbüro, deutsche junge Frauen, hatten weder Namen noch ein Aussehen. Ich glaube nicht das man Tag ein Tag aus mehrere Stunden stumm neben einander an der Schreibmaschine hockt, ohne ein Wort miteinander zu sprechen. Genau das gleiche gilt für Kurt. Er ist Ingenieur in der Werkstatt, spricht fast, nur mit seinem Zimmergenossen und einem Spion, kein Kollege weit und breit.
Das Buch hätte mehr Tiefe bekommen, wenn mehr über die äußeren Umstände geschrieben worden wäre. Wo war die englische Regierung, gab es Widerstand, wie war die Verwaltung der Insel aufgestellt? Einiges weiß ich aber es ist schöner wenn man es in einem unmittelbaren Zusammenhang erzählt bekommt.

Veröffentlicht am 23.09.2021

Vielfältig

Ein Buch, vier Jahreszeiten
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Das Buch ist beeindruckend. Die Seiten sind wunderschön gestaltet.
Zitat aus dem Impressum:
"Die in diesem Titel gewählte geschlechtliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche ...

Das Buch ist beeindruckend. Die Seiten sind wunderschön gestaltet.
Zitat aus dem Impressum:
"Die in diesem Titel gewählte geschlechtliche Form bezieht sich immer zugleich auf weibliche, männliche und diverse Personen. Denn natürlich sollen unsere Bücher allen Menschen Freude bringen."
Mir hat in diesen Zeiten der Gender Diskussion schon allein dieser Satz sehr gefallen. Es ist so einfach alle Menschen einzubeziehen und Freude zu bringen.
Denn das tut dieses Buch, es findet für jede Jahreszeit ein Highlight. Mit Bildern, Gedichten, anderen Texten, Rezepten und Basteltipps. Alles ist auf einfache, freundliche Art dargestellt, die mir schon allein beim Anschauen ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert hat. Die Zutaten für die Rezepte sind schnell erhältlich, die Basteltipps kann man gut mit Kindern machen. Die Gedichte und Texte sind auch schön zum Vorlesen. Die Zitate sind passend zu den Gefühlen die die jeweilige Jahreszeit in uns hervor ruft. Es ist ein Buch für die ganze Familie. Nicht mal für die Kleinen und dann für die Großen, nein, alles passt für jede Altersgruppe.
Von allem etwas, ein Buch zum immer wieder in die Hand nehmen.
Ein Buch, um es auf dem Tisch liegen zu lassen, damit auch Gäste darin blättern können.
Ich denke es ist auch ein schönes Buch für einen Raum in dem Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen warten müssen. Ob kurz oder lang, es vertreibt auf dem ersten Blick die Langeweile, beim Blättern tauchen Bilder von Frühlingsblumen, Eis und Strand, buntes Laub oder Weihnachtskekse auf. Kein Text ist so lang das man ihn nicht in zwei oder drei Minuten gelesen haben könnte, oder einfach nur die schönen Fotos und Zeichnungen auf sich wirken lassen.
Das Buch vermittelt Freude an der Natur.



Veröffentlicht am 20.09.2021

behalten, vielleicht, weg

Liebe braucht nur zwei Herzen
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Liv kann gut wegwerfen, alles was sie nicht gebraucht kommt weg. Sie lebt mit einhundertsiebenunddreißig Dingen, die in einem Koffer und in einem Rucksack passen. Dinge die sie überall mit hinnimmt. Auf ...

Liv kann gut wegwerfen, alles was sie nicht gebraucht kommt weg. Sie lebt mit einhundertsiebenunddreißig Dingen, die in einem Koffer und in einem Rucksack passen. Dinge die sie überall mit hinnimmt. Auf der ganzen Welt hilft sie Menschen ihre Schränke und oder ihr Leben auf zu räumen. Sie hat einen Blog zu diesem Thema, schreibt sogar ein Buch dazu. Beim aufräumen ihres alten Kinderzimmers findet sie alte Liebesbriefe, weg damit. Dann steht Florian auf einmal vor ihr. Gibt es noch alte Gefühle oder ist Liebe nur eine chemische Reaktion genauso wie Kotzen.

Aufräumen, wegschmeißen, niemanden fällt das leicht, warum gibt es sonst so viele Ratgeber zu diesem Thema.

In diesem Buch geht es nicht nur um Auf- oder ausräumen von Schränken und Schubladen sondern auch im Leben muss ab und zu mal geräumt werden. Das gelingt der Autorin hier im Buch sehr gut. Die Themen die sehr viel Organisation erfordern werden alle angerissen. Kinderbetreuung oder Demenz zum Beispiel. Auch die Herangehensweise an der Hilfe zum Ausräumen wurde sehr vorsichtig und verständnisvoll erzählt. Genauso muss man Emotionen und Erinnerungen aufräumen. Hier aber vorsichtig sein ist die Lehre aus diesem Buch denn manchmal verliert man sich selber dabei. Man muss aufpassen, dass man nicht etwas wegwirft das man noch behalten möchte, selten hat man das Glück es noch aus der "Mülltonne zu retten.

Nach dem Klappentext habe ich einen leichten Liebesroman erwartet mehr nicht. Zu meiner Überraschung habe ich mehr bekommen. Es war eine ausgewogene Mischung aus Liebe, mit humorvollen Elementen und einigen Hinweisen zum Umgang mit dem Aufräumen und Minimalismus.

Ich kann wegwerfen, mein Mann nicht. Deshalb habe ich uns in diesem Buch wieder gefunden und das war schön.

Veröffentlicht am 19.09.2021

Viele Schicksale

Das Buch der verschollenen Namen
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Eva ist Jüdin im besetzten Paris. Nach und nach werden alle Juden eingesammelt und deportiert. Durch einen glücklichen Zufall entkommt sie mit ihrer Mutter den Verfolgern. Sie ist eigentlich ...

Eva ist Jüdin im besetzten Paris. Nach und nach werden alle Juden eingesammelt und deportiert. Durch einen glücklichen Zufall entkommt sie mit ihrer Mutter den Verfolgern. Sie ist eigentlich Studentin und liebt Bücher über alles. Gleichzeitig hat sie ein großes Talent zum Zeichnen. Sie fängt an für die Resistance Ausweispapiere und andere zu fälschen, so das Kinder in Sicherheit gebracht werden können. Um den Kindern nach dem Krieg ihre Identität wieder geben zu können. Werden sie mit Hilfe von Codes in einem Buch gesammelt. Ein gefährliches Unterfangen aber sonst wären die Kinder vergessen. Dabei hat sie viel Hilfe vor allem von Remy einem jungen Widerstandskämpfer.
Eva ist bei allem Mut eine normale Frau, mit Ängsten, mit Hoffnungen auf ein normales Leben.
Die Geschichte fängt 2005 an als das Buch mit dem Code international bekannt wird, eine Bibliothek sucht den richtigen Besitzer da es zur Beutekunst geworden ist. Eva lebt mittlerweile in den USA und begibt sich auf dem Weg.
Dabei erzählt sie ihr Leben. Der relevante Teil beginntE im Jahr 1942.
Es ist wie in vielen Büchern die in dieser Zeit spielen, die Atmosphäre ist von Angst geprägt, von Misstrauen und Verzweiflung. Gleichzeitig spielt eine zarte Liebesgeschichte eine Rolle.
Die Beschreibung der Fälschungen sprechen von viel Phantasie und handwerklicher Kunst. Das Wissen um gefälschte Dokumente war vorhanden aber wie sie hergestellt wurden, wusste ich bisher nicht. Ein interessantes Detail in diesem Buch.
Die verlorenen Identitäten bilden das Hauptmotiv in dieser Geschichte, mal etwas anderes, weil man sich das im ersten Moment nicht vorstellen kann, das zu erleben.
Der Schluss hätte nicht sein müssen, dieses Kapitel gehört meiner Meinung nach gestrichen. Es ist nur kitschig und überflüssig.
Ansonsten war das Buch gut.
Die Autorin hat schon öfter zu diesem Thema geschrieben, die Mischung aus grausamer Geschichte und liebenswerten Protagonisten ist gelungen.