Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
offline

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2022

Gemütlich

Tod im Trödelladen
0

Anne May lebt in der dänischen Provinz und arbeitet mit anderen Senioren ehrenamtlich in einem Secondhand Laden. Als es in ihrem Umfeld auf einmal mehrere Todesfälle gibt wird sie hellhörig, ...

Anne May lebt in der dänischen Provinz und arbeitet mit anderen Senioren ehrenamtlich in einem Secondhand Laden. Als es in ihrem Umfeld auf einmal mehrere Todesfälle gibt wird sie hellhörig, aber nur sie. Resolut forscht sie nach.
Es ist einfach eine unglaubliche Beschreibung wie Anne aus Winzigkeiten einen Fall konstruiert. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Dackel Mortensen. Der Hund ist wie eine zweite Hauptfigur.
Anne, ihre Tochter und Enkelin sowie das Team aus dem Trödelladen werden sehr authentisch dargestellt. Als Leserin hatte ich das Gefühl ich erlebe die Personen im realen Leben. Der Schwerpunkt des Buchs liegt nicht auf dem Kriminalfall, sondern mehr auf die Menscheleien, die Hierarchiekämpfe in diesem Laden, das Kochen und das dänische Lebensgefühl. Man kann herrlich schmunzeln über die kleinen Sticheleien, die Eigenarten der einzelnen Figuren. Vor allem wurde es mehr und mehr zu einem Frauenroman, Themen die überwiegend den weiblichen Teil der Bevölkerung treffen, wurden sehr kunstvoll mit eingearbeitet. Das soll nicht heißen es ist kein Buch für Männer. Nur wir kennen solche Erlebnisse und Gedanken aus erster Hand, daher ist es gut wenn in so einem ansonsten leichten Krimi auch Männer auf diese Probleme aufmerksam gemacht werden.
Es ist ein Cosy Crime so wie ich es mir in Reinkultur vorstelle. Anne-May ist garantiert keine neue Miss Marple, denn sie kann nicht lügen und hat kein Pokerface.


Veröffentlicht am 04.06.2022

Ausbaufähig

Wie man sich einen Lord angelt
0

Kitty und ihre vier Schwestern sind nach dem Tod ihrer Eltern arm wie die Kirchenmäuse, nur an Phantasie fehlt es ihnen nicht. Kitty plant sich einen reichen Ehemann in London zu suchen. Mit ...

Kitty und ihre vier Schwestern sind nach dem Tod ihrer Eltern arm wie die Kirchenmäuse, nur an Phantasie fehlt es ihnen nicht. Kitty plant sich einen reichen Ehemann in London zu suchen. Mit Hilfe einer alten Freundin ihrer Mutter und viel Cleverness, einer gehörigen Portion Frechheit und Charme lernt sie schnell einen passenden Kandidaten kennen. Leider hat der aber einen älteren Bruder der alles versucht um eine Eheschließung zu verhindern.
Aber erstens kommt es anders, zweitens als man denkt.
Ich mag Regency Romane sehr gern und bin ein großer Fan von Georgette Heyer die als Erste solche Romane schrieb. Es gibt mittlerweile viele Autorinnen die in diesem Stil zu schreiben versuchen, es gelingt mal gut, mal weniger gut. Zu diesem Buch würde ich sagen das Ergebnis ist weniger gelungen.
Für mich war das erste Drittel des Buchs langatmig. Dann tauchten endlich etwas Humor, Situationskomik und interessante Gespräche auf. Leider verschwanden diese guten Szenen schnell wieder und die Geschichte viel ins bekannte Muster zurück.
Die Hauptfiguren agierten überwiegend hölzern und die sie begleitenden Personen blieben blass. Einiges verlief nach altbekannten Mustern. Es fehlte das Prickeln beim Lesen, das Lachen bei den Dialogen, das Warten auf was geschieht jetzt.
Das Buch war nicht schlecht, es war nur sehr viel Luft nach oben.

Veröffentlicht am 02.06.2022

Gemütlicher Krimi mit Lokalkolorit

Mord in Montagnola
0

Moira macht Urlaub bei ihrem Vater im Tessin, sie braucht eine Auszeit nach der Scheidung und er braucht etwas Hilfe nach einem Schlaganfall. Kaum angekommen trifft sie einen Jugendfreund wieder ...

Moira macht Urlaub bei ihrem Vater im Tessin, sie braucht eine Auszeit nach der Scheidung und er braucht etwas Hilfe nach einem Schlaganfall. Kaum angekommen trifft sie einen Jugendfreund wieder der mittlerweile Rechtsmediziner ist. Gleichzeitig wird eine Leiche gefunden. Da Moira beide Sprachen die in dieser Region wichtig sind, sehr gut spricht, arbeitet sie für die Polizei bei diesem Fall als Dolmetscherin.
Sie ist ein bisschen stolz auf diese Aufgabe und ihr laienhafter Blick von außen bringt manches Detail zum Vorschein.
Der Krimi ist nicht sehr aufregend oder blutig, die Spannung liegt mehr auf das Miteinander der Dorfbewohner und der Kollegen bei der Polizei und natürlich bei den privaten Intermezzos. Es ist sehr viel Lokalkolorit dabei, die Beschreibung der Lebensumstände in dem kleinen Ort sind freundlich und machen neugierig, auf das Essen und die Gegend.
Der Fall an sich ist schon eine ungewöhnliche Todesart. Die Ermittlungen laufen auch schon mal in die falsche Richtung. Moira ist hier keine Miss Marple oder eine andere überdurchschnittlich begabte Privatdetektivin. Sie ist einfach eine nette Person, hilfsbereit mit einem Auge für Details. Ein bisschen bekommt man als Leser das Gefühl, das könnte ich vielleicht auch.
Beim Lesen kommt ein Gefühl der Zugehörigkeit auf, die Autorin schafft es uns Leser mit in den Tessin zu nehmen und Seite an Seite mit den Protagonisten den Fall zu lösen.
Wer mal wieder einen weniger harten Krimi lesen möchte ist hier genau richtig.

Veröffentlicht am 31.05.2022

Illium und Aodhan

Gilde der Jäger - Engelsleuchten
0

Diesmal ist es die Geschichte von Illium und Aodhan. Das Glockenblümchen und Fünkchen kennen wir aus allen vorherigen Bänden. Sie gehören zu meinen liebsten Figuren. Das es eine Beziehung über die Freundschaft ...

Diesmal ist es die Geschichte von Illium und Aodhan. Das Glockenblümchen und Fünkchen kennen wir aus allen vorherigen Bänden. Sie gehören zu meinen liebsten Figuren. Das es eine Beziehung über die Freundschaft hinaus geben würde hat sich abgezeichnet. Nun ist ihre Romanze da. Nur ist sie ein ewiges Hin und Her. Keiner von beiden mag über seine wahren Gefühle reden.. Sie sprechen nur über ihre Freundschaft, ihren Kampf mit ihren Verletzungen, ihren Ängsten und den daraus resultierenden Folgen. Erst nachdem sie eine gefährliche Aktion in China gemeinsam beendet haben, trauen sie sich über Gefühle zu sprechen.
Für mich kam alles etwas zu kurz in diesem Buch: Die Beziehung der beiden war nur Gerede es fehlten Kontakte. In Rückblenden werden die Erlebnisse der beiden seit ihrem ersten Kennenlernen als kleine Kinder erzählt. So erfahren wir was es mit Illiums Vater auf sich hat, warum seine Mutter depressiv wurde und was Aodhan zugestoßen ist. Dieser Teil war sehr interessant, weil diese Fragen schon in den vorherigen Büchern aufgeworfen wurden. Die aktuelle Geschichte um die beiden war sehr langatmig. Das China ein zerstörtes Land ist und wieder aufgebaut werden muss, wissen wir schon aus vorherigen Bänden, es muss nicht immer wieder wiederholt werden. Das Überraschungselement war gelungen, hätte aber ausführlicher beschrieben werden können. Von allem etwas aber nichts geht in die Tiefe. Schade die anderen Bände waren besser.

Veröffentlicht am 30.05.2022

Robbe Herbert, Simon Barsch, Anja und Milena

Jeder Tag ein neues Wunder
1

Herbert ist der heimliche Held dieses Buchs. Er ist eine Robbe die zu Beginn auftaucht dann eine Weile verschwindet und am Ende wieder zu sehen ist. Aber eigentlich ist es die Geschichte von Simon Barsch. ...

Herbert ist der heimliche Held dieses Buchs. Er ist eine Robbe die zu Beginn auftaucht dann eine Weile verschwindet und am Ende wieder zu sehen ist. Aber eigentlich ist es die Geschichte von Simon Barsch. Ein alter Herr der für die Asche seiner geliebten Frau den richtigen Ruheort sucht. Erst Helgoland dort wo sie sich kennengelernt haben, dort haben sie auch Herbert getroffen. Denn Anja war Biologin und hat mit den Robben geforscht. Leider wird Simon schon angesichts von Wasser seekrank. Daher gab sie ihren Traum auf und Simon will ihren letzten Wunsch erfüllen.
Er ist mittlerweile ein grantelnder alter Herr geworden. Hat eine polnische Haushälterin die sich um das alltägliche Leben kümmert. Die Kinder kümmern sich zwar aber jeder hat sein eigenes Leben.
Nun diese Reise ans Meer. Sie verändert die Menschen, Simon lernt mehr über sich und andere, wie bisher in seinem Leben. Das zwischenmenschliche Dinge wichtiger sind als Geld. Es Freundschaft zwischen alt und jung, Männlein und Weiblein, Menschen und Tieren gibt. Das man Annehmen muss damit man Geben kann.
Es sind winzige Denkanstöße nicht nur für Simon sondern auch für uns Leser. Warum arbeiten Frauen aus anderen Ländern für Monate in unseren Haushalten, putzen oder pflegen damit wir weiter arbeiten gehen können? Wie ist das Einkommen dieser Frauen? Was passiert in ihrer Abwesenheit mit ihren daheim gebliebenen Familien?
Am Ende treffen wir alle Herbert wieder, er sorgt für ein Happy End.
Ein berührender, nachdenklich machender Roman. Leicht zu lesen, ich nur so durch die Seiten gepflogen, habe die Menschen gemocht, die eine früher, den anderen später. So ist es auch im wirklichen Leben manche lassen einen nicht so schnell an sich heran. Aber alle Figuren hatten eins gemeinsam: Sie waren aus dem richtigen Leben gegriffen, wir alle haben den einen oder anderen in unserem Bekannten- oder Freundeskreis, manche kennen wir nur aus Berichterstattungen. Ein Dankeschön an den Autor für Herbert und den Kammbarsch und vor allem für ein schönes spannendes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema