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witchqueen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.11.2022

Schwierige Ermittlungen

Tief am Grund des Sees
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Darum geht es:
Heinrich Wint ist eigentlich im Ruhestand. Da aber eine gute Freundin und ehemalige Kollegin massiv im Internet bedroht wird, stellt er eigene Ermittlungen an. Inzwischen hat er ein ganzes ...

Darum geht es:
Heinrich Wint ist eigentlich im Ruhestand. Da aber eine gute Freundin und ehemalige Kollegin massiv im Internet bedroht wird, stellt er eigene Ermittlungen an. Inzwischen hat er ein ganzes Team um sich geschart, mit dem er versucht, an die rechtsradikalen Hintermänner zu kommen und diese Netzwerke auszuhebeln. Dann taucht plötzlich die Leiche eines jungen Mannes auf. Paul Sito und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Doch das ist gar nicht so einfach, wie es scheint. Denn dieser junge Mann scheint namenlos zu sein. Niemand kennt ihn. Erste Hinweise gibt es nur schleppend. Der Tote soll Nick geheißen haben und an der Uni gewesen sein. Mehr ist nicht zu erfahren. Nach langem Hin und Her stellt sich heraus, dass Nick Teil des Teams um Heinrich Wint war. Doch auch das bringt die Ermittler nicht weiter. Zeitgleich verschwindet plötzlich eine ganze Familie. Vater, Mutter und drei Kinder. Auch hier laufen alle Spuren ins Leere. Je mehr die Ermittler versuchen herauszufinden, je mehr laufen sie gegen Mauern. Und so ist es nur „Kommissar Zufall“ zu verdanken, dass sie irgendwann zumindest auf eine kleine Spur stoßen, die sie weiterverfolgen können.

Meine Meinung:
Wieder ein sehr spannendes und tiefgründiges Buch von Tina Schlegel. Ein Krimi, der einen aktuellen Fall, einen Cold-Case und Cyber-Crime (Reichsbürgertum, Rechtsradikalismus und Frauenfeindlichkeit) miteinander verbindet. Ein Fall, der auch vom Leser volle Konzentration verlangt, sonst gerät man schnell durcheinander. Allerdings muss ich sagen, dass mir die Ermittlungen und Schwierigkeiten bei den Internet-Recherchen teilweise doch recht langatmig vorkamen. Hier habe ich zum Teil nur „quergelesen“, weil es mir einfach zu viel wurde.

Sämtliche Figuren sind wieder wundervoll ausgearbeitet und dargestellt. Man wird schnell in den Fall hineingezogen, ja sogar selbst Teil davon. Man leidet vor allem mit den Opfern mit. Auch alle Handlungsorte sind bestens beschreiben. So hatte man immer das Gefühl, sich selbst dort aufzuhalten.

„Tief am Grund des Sees“ ist der inzwischen 5. Band der Sito-Enzig-Reihe. Mir hat es sehr geholfen, dass ich die Vorgängerbände kannte. Ich würde es auch empfehlen, denn man ist gleich mittendrin, statt nur dabei. Die Figuren werden also nicht so sanft eingeführt, sondern sind gleich total präsent. Auch wird an mehreren Stelle Bezug auf Ereignisse aus den Vorgängerbänden genommen, die vielleicht ohne Vorkenntnisse schwer zu verstehen sind.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen. Das 360 Seiten lange Buch ist in 5 Abschnitte unterteilt (diese wiederum in mehrere Kapitel). So kann man das Buch bequem auch in mehreren Etappen lesen.

Mein Fazit:
Für „Quereinsteiger“ etwas schwierig und nichts für mal eben zwischendurch. Trotzdem ein Buch, dass ich jederzeit wiederlesen und weiterempfehlen würde. Ich vergebe hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 27.10.2022

Shorty muss die Welt retten

Shorty
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Darum geht es:
Shorty ist ein eher unauffälliger Typ. Er führt ein unauffälliges Leben, verdient seine Brötchen mit Gelegenheits-Jobs und könnte eigentlich nicht zufriedener sein. Gerade hat er einen Job ...

Darum geht es:
Shorty ist ein eher unauffälliger Typ. Er führt ein unauffälliges Leben, verdient seine Brötchen mit Gelegenheits-Jobs und könnte eigentlich nicht zufriedener sein. Gerade hat er einen Job als Elektriker. Als er so nichts ahnend auf der Leiter in einem Architekturbüro steht und über seine Kopfhörer ein Buch hört, traut er seinen Ohren nicht. Das, was er da plötzlich hört, ist nicht die Geschichte, sondern eine fremde Stimme. Diese Stimme scheint Kontakt mit ihm aufnehmen zu wollen. Sie will, dass Shorty eine kleine Aufgabe übernimmt. Damit soll die Welt gerettet werden. Aber, wie soll das gehen? Wer ist diese Stimme? Woher kommt sie? Will da einer Schabernack mit Shorty treiben? Die Stimme entpuppt sich als die eines hochintelligenten Alien. Und er, Shorty, wurde auserwählt, die Welt und damit die Menschheit zu retten. Shorty fühlt sich geschmeichelt und klar will er die Welt retten. Doch dann geht etwas gehörig schief, es bricht das totale Chaos über die Erde herein und Shorty bleibt keine andere Möglichkeit als zu fliehen. Und nicht nur die Polizei ist hinter Shorty her, sondern auch Wesen, von deren Existenz bisher niemand etwas wusste. Eine schier unglaubliche Verfolgungsjagd beginnt.

Meine Meinung:
Mal ganz was anderes aus der Feder von Jörg Maurer. Aber dennoch ein „typischer Maurer“. Eine Geschichte, die so überhaupt und gar nichts mit einem Krimi zu tun hat. Eine Geschichte, die die Fantasie so richtig anregt, für die man aber auch jede Menge Fantasie braucht. Eine Geschichte um außerirdisches Leben, andere Welten und nicht zuletzt um die Verfehlungen der Menschen. Man wird bei diesem Buch das Gefühl nicht los, dass uns hier zum Teil ein Spiegel vorgehalten wird. All das gespickt mit dem typischen Humor von Jörg Maurer.

Sämtliche Charaktere, Wesen, Welten, Vorfälle … sind hier wunderbar gezeichnet. Man kann sich alles sehr bildlich vorstellen und das Kopfkino läuft heiß. Shorty, den Hauptprotagonisten, der uns immer wieder zum Schmunzeln bringt, muss man einfach von der ersten Seite an mögen, auch, wenn einige Szenen doch etwas kindisch daherkommen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Es lässt sich alles angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 464 Seiten starke Werk ist in 39 Kapitel unterteilt. So kann man es auch in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein typischer Maurer, nur eben anders! Ein Buch, das neben guter Unterhaltung auch ein klitze-kleines Bisschen zum Nachdenken anregt. Ich würde es sicher weiterempfehlen und vergebe hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.09.2022

Hier Amt! Was beliebt?

Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders
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Darum geht es:
Baden-Baden 1922. Alma Täuber ist mit Leib und Seele „Das Fräulein vom Amt“. Sie liebt ihre Arbeit als Telefonistin. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi, mit der sie einer WG zusammenwohnt, ...

Darum geht es:
Baden-Baden 1922. Alma Täuber ist mit Leib und Seele „Das Fräulein vom Amt“. Sie liebt ihre Arbeit als Telefonistin. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi, mit der sie einer WG zusammenwohnt, genießt sie das Leben in den „Zwischenkriegsjahren“. Dank ihres Berufes kann sie frei und unabhängig sein. Doch dann hört Alma beim Verbinden eines Telefongespräches zufällig zwei höchst merkwürdige Sätze: „Der Auftrag ist erledigt. Sie finden die Dame bei den Kolonnaden“. Zunächst denkt sie sich nichts dabei. Als aber dann in der Zeitung steht, dass eine Tote bei den Kolonnaden gefunden wurde, fällt ihr diese kurze Begebenheit wieder ein. Sie geht zur Polizei. Doch dort wird ihr nicht geglaubt und das alles als dummer Zufall abgetan. Einzig der Kriminalkommissarsanwärter Ludwig Schiller glaubt ihr und steht ihr bei. Alma lässt die Sache nicht mehr los und so beginnt sie auf eigene Faust zu ermitteln. Dabei gerät sie zum einen in die mondäne Welt der Reichen und Schönen, die Welt der Kurgäste und Bäderhotels. Zum anderen gerät sie aber auch in eine Welt, die sie in Baden-Baden so nicht erwartet hätte. Wird es ihr mit ihrer unerschrockenen, entschlossenen Art und Ludwig Schillers Hilfe gelingen, Licht ins Dunkel zu bringen.

Meine Meinung:
Ein Roman im Baden-Baden der Zwischenkriegsjahre. Zum einen sind an allen Ecken und Enden noch die Nachwehen des 1. Weltkrieges spürbar. Zum anderen spürt man überall das pralle Leben. Die Figuren, die Handlungsorte und auch die Zeit werden hier sehr gut gezeichnet und man bekommt ein gutes Gefühl, wie es damals in den 1920er Jahren gewesen sein muss. Man kommt sehr gut in die Geschichte hinein und hat direkt zu allem und jedem ein Bild im Kopf. Alma, das Fräulein vom Amt, ist mir persönlich aber hier schon etwas zu forsch und entschlossen dargestellt. An manchen Stellen hatte man das Gefühl, dass es leicht unrealistisch wurde. Das Buch hinterlässt bei mir den Eindruck, dass Alma hier ziemlich allein ermittelt und die Polizei nur als Statisten dienen. Mir wäre hier etwas mehr Polizeiarbeit und etwas weniger Alma realistischer erschienen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Es lässt sich alles sehr angenehm lesen und man kommt zügig voran. Das 405 Seiten lange Buch ist in 21 Kapitel unterteilt. So kann man es bequem in einem Rutsch, oder auch in mehrere Abschnitte unterteilt, lesen.

Am Anfang des Buches (auf der ausklappbaren Coverinnenseite) findet der Leser eine Karte von Baden-Baden, in der die wichtigsten Handlungsort eingezeichnet sind. So kann sich auch jeder, der Baden-Baden nicht kennt, gut orientieren. In einem Glossar am Ende des Buches werden im Buch erwähnte Personen und/oder Schlager noch einmal kurz beschrieben. So kann man, wenn man etwas oder jemanden nicht kennt, hier noch mal kurz nachlesen.

Meine Meinung:
Eine gelungene Mischung aus Roman und Cosy-Crime. Die leichte Unterhaltung für Zwischendurch. Ich würde es durchaus weiterempfehlen und vergebe hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 10.09.2022

Mord in besten Kreisen

Alsternacht
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Darum geht es:
In Hamburg wird die Leiche eines Mannes gefunden. Nackt und mit abgetrenntem Glied lehnt er, einer Inszenierung gleich, am alten Schweden. Schnell ist klar, wer der Tote ist. Erwin Brievenbusch, ...

Darum geht es:
In Hamburg wird die Leiche eines Mannes gefunden. Nackt und mit abgetrenntem Glied lehnt er, einer Inszenierung gleich, am alten Schweden. Schnell ist klar, wer der Tote ist. Erwin Brievenbusch, ein angesehenes Mitglied einer Hamburger Kaufmannsgesellschaft. Doch wer hat ihn so zugerichtet? Zunächst stehen die Ermittler vor einem Rätsel. Kurz darauf taucht eine zweite Leiche auf. Wieder nackt und mit abgetrenntem Geschlechtsteil sitzt er regelrecht inszeniert auf den Stufen der Universität. Auch er ist ein Mitglied ebenjener Kaufmannsgesellschaft. Wer hat da nur etwas gegen diese Herren? Das wollen der Privatermittler Dr. Elias Hopp und die Ex-Soldatin Janne Bakken gemeinsam mit dem LKA Ermittler Zilinski (genannt Zille) herausfinden. Schnell kommen die drei darauf, dass die Kaufmannsgilde in dubiose Auslandsgeschäfte verstrickt ist. Doch ist hier das Motiv zu finden? Und warum wird nicht nur den Herren der Kaufmannsgesellschaft, sondern auch Janne nach dem Leben getrachtet?

Meine Meinung:
Spannende Ermittlungen in Hamburgs Kaufmannsgesellschaft. Sämtliche Personen und Handlungsorte sind gut und treffend beschrieben. Man hat zu allem und jedem ein konkretes Bild vor Augen.

Auch der Einstieg in die Geschichte ist leicht und man befindet sich direkt im Geschehen. Wer hier aber Action am laufenden Band oder das große Blutvergießen erwartet, ist hier falsch. Spannung und weniger spannende Teilen halten sich die Waage und wechseln sich ab. Mal geht es actionreich, mal zieht es sich etwas. Alles in allem aber eine ausgewogene Mischung. Man kann hier herrlich und ausgiebig selbst mitraten und eigene Vermutungen anstellen, nur um dann festzustellen, dass man (meistens) auf dem Holzweg ist. Leo Hansen versteht es geschickt, seine Leser immer wieder in die Irre zu führen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, wenn auch nicht ganz ohne Fehler. Das ist nicht übermäßig viel aber doch so viel, dass es mir aufgefallen ist. Das 368 Seiten lange Buch ist in insgesamt 61 Kapitel unterteilt. So kann man das Buch auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Die Geschichte endet mit einem kleinen Cliffhanger, so dass man auf eine Fortsetzung hoffen darf.

Mein Fazit:
Ein gelungener (relativ unblutiger) Regionalkrimi in Hamburgs Kaufmannsgesellschaft, den ich durchaus weiterempfehlen kann. Ich hoffe und freue mich auf einen weiteren Teil. Von mir gibt es insgesamt 4 Sterne.


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Veröffentlicht am 25.08.2022

Wo man nicht sehen kann, darf man fühlen

Blinder Instinkt
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Darum geht es:
Es ist ein schöner, warmer Sommertag. Die achtjährige Sina sitzt auf der Schaukel im Garten. Doch von der Schönheit, den Blumen und Farben um sie herum, bekommt Sina nichts mit. Sina ist ...

Darum geht es:
Es ist ein schöner, warmer Sommertag. Die achtjährige Sina sitzt auf der Schaukel im Garten. Doch von der Schönheit, den Blumen und Farben um sie herum, bekommt Sina nichts mit. Sina ist blind. Dafür sind ihre anderen Sinne aber um so mehr geschärft. Und so spürt sie auch, dass sich jemand nähert. Jemand, der ihr nichts Gutes will. Und dann ist es auch schon zu spät. Sina verschwindet spurlos. Verantwortlich gemacht wird ihr 15-jähriger Bruder Max, der aber (außer dass er verbotener Weise beim Fußball war) nichts mit der Sache zu tun hat.

Heute, 10 Jahre später, wird wieder ein achtjähriges Mädchen vermisst. Dieses Mädchen wurde aus einem Wohnheim entführt. Und die Parallelen zu damals sind beängstigend. Wieder ist das Mädchen 8 Jahre alt, ebenfalls blind, hat ebenfalls rote Jahre und Sommersprossen. Das kann doch kein Zufall sein, oder? Kommissarin Franziska Gottlos und ihr Team setzten alles daran, den Täter zu finden. Doch ihnen läuft die Zeit davon. Werden sie das Mädchen noch lebend finden?

Meine Meinung:
Ein spannender Psychothriller aus der Feder von Andreas Winkelmann. Alle Charaktere und Handlungsorte sind sehr gut und eingängig beschrieben. Man findet sich sofort in der Geschichte wieder und kann sich gut in die jeweilige Situation/Örtlichkeit hineinversetzen. Der Autor versteht es geschickt, einem das ein oder andere Mal eine Gänsehaut zu bescheren.

Allerdings ist der Täter (wenn man etwas miträtselt) nicht lange ein Geheimnis. Eigentlich schade. Aber das WIE ist durch die Bank sehr spannend.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen. Man kommt flüssig und zügig voran. Aufgeteilt ist das 406 Seiten lange Werk in 3 Teile (plus Pro- und Epilog). Diese wiederum sind in mehrere Abschnitte unterteilt. So lässt sich das Buch auch bequem in mehreren Abschnitten lesen.

Mein Fazit:
Ein spannender Psychothriller mit Gänsehaut-Effekt. Ich würde es durchaus weiterempfehlen und vergebe hier 4 Sterne.

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