"The Night Ends with Fire" ist der Auftakt der neuen Dilogie von K. X. Song. Darin begleiten wir Meilin, die in einer Welt aufwächst, in der Frauen keinen eigenen Wert haben und sie eine Zwangsehe eingehen ...
"The Night Ends with Fire" ist der Auftakt der neuen Dilogie von K. X. Song. Darin begleiten wir Meilin, die in einer Welt aufwächst, in der Frauen keinen eigenen Wert haben und sie eine Zwangsehe eingehen soll. Doch sie flüchtet sich als Mann getarnt in die Armee und an die Front des Krieges, ohne zu wissen, dass dies nicht die einzige Front bleiben wird, zwischen die sie gerät.
Meilin habe ich als Protagonistin sehr in mein Herz geschlossen. Ihr Mut und ihre Entschlossenheit haben mich von Anfang an begeistert. Dennoch fand ich besonders ihre inneren Konflikte spannend: als Frau in einer männlichen Welt bricht sie Rollen und Klischees; als Magische in einer Welt, in der dies verteufelt wird, überschreitet sie Grenzen, die sie selber noch für sich hinterfragen muss und als Soldatin in einem Krieg, in dem keine Partei fehlerfrei und absolut gut ist, muss sie ihre Rolle und Loyalität finden - vielleicht auch entgegen ihrer eigenen Gefühle.
Den Schreibstil fand ich angenehm fließend und er hat die Spannung für mich gut transportiert, sodass ich ganz leicht zwischen die Zeilen gesogen wurde. Das Ende hat nochmal viele Emotionen in mir hochgeholt, sodass ich mich sehr auf den zweiten Band freue.
Ich kann "The Night Ends with Fire" sehr weiterempfehlen, da das Buch für mich ein Highlight war. Besonders wem Mulan oder Ein Kleid aus Seide und Sternen gefallen hat, wird auch hier nicht enttäuscht werden.
Ruby Braun lädt uns mit ihrem Auftakt der Devil's Dance Reihe in eine düstere, magische Welt voller Geheimnisse, Hoffnung und Romantik ein. Das Hotel Lichtenstein als Handlungsort verkörpert dabei all ...
Ruby Braun lädt uns mit ihrem Auftakt der Devil's Dance Reihe in eine düstere, magische Welt voller Geheimnisse, Hoffnung und Romantik ein. Das Hotel Lichtenstein als Handlungsort verkörpert dabei all das, während dort zu Beginn der Handlung freie Plätze im Varietéprogramm ausgeschrieben werden. Unsere Protagonistin Charlotte erhält eine einmalige Chance, ihrem großen Traum einer berühmten Tänzerin näherzukommen und ergreift diese trotz der Warnung ihrer Schwester Wanda.
Braun schafft es, mit magischer Sprache eine düstere Atmosphäre zu schaffen, die von Beginn an einen Hauch Gefahr verströmt und eine knisternde Spannung erzeugt. Während ich direkt in einen flüssigen Lesefluss gekommen bin, hat mich die Magie des Hotels zunächst etwas überfordert. Hier denke ich, muss man sich einfach reinfallen lassen und Gegebenheiten akzeptieren, statt sie wirklich zu verstehen. Ich empfinde diesen Aspekt sowohl als Stärke, da so die geheimnisvolle Atmosphäre aufrecht erhalten wird, sowie auch als kleine Schwäche, da ich immer alles verstehen und durchblicken möchte.
Die Zusammensetzung der Charaktere und die damit angesprochenen Themen sind für mich eine weitere große Stärke des Buches. Wir erleben durch Charlotte und Willem, der als Showboxer im Hotel arbeitet, eine Slow-Burn-Romance, bei der ich mitfühlen konnte, aber auch die Beziehungen zu den anderen divers besetzten Charakteren hat mich berührt. Besonders die komplexe Schwestern-Beziehung zwischen Charlotte und Wanda und die entstehenden Frauenfreundschaften und die Solidarität unter den Varietétänzerinnen fand ich gut umgesetzt. Durch die verschiedenen Lebensrealitäten dieser werden intersektional feministische Themen angesprochen, was mich begeistert hat und wovon ich mir im zweiten Band noch mehr erhoffe.
Die Geschichte endet mit vielen offenen Fragen, die mich gespannt auf Band 2 warten lassen, der Wandas Perspektive nach dem Cliffhanger mehr in den Fokus rückt.
Glory of Broken Dreams ist mit den angesprochenen Themen meinem Empfinden nach nochmal ein wenig komplexer und tiefgehender als die Academy of Dream Analysis, die ich bereits sehr geliebt habe. Ruby Braun ist ein glorreicher Auftakt ihrer neuen Devil's Dance Reihe gelungen, den ich sehr gerne weiterempfehlen möchte. Ich vergebe aufgrund meiner oben beschriebenen Ambivalenz sehr gute 4,5 Sterne.
Der Auftakt der Guardian-Trilogie, Seelenwächter, von priest hat mich leider enttäuscht. Verschiedene Aspekte haben mich zwiegespalten zurückgelassen.
Zunächst einmal fand ich den Erzählstil insgesamt ...
Der Auftakt der Guardian-Trilogie, Seelenwächter, von priest hat mich leider enttäuscht. Verschiedene Aspekte haben mich zwiegespalten zurückgelassen.
Zunächst einmal fand ich den Erzählstil insgesamt wechselhaft. Einzelne Passagen haben mich sprachlich begeistert, bei anderen bin ich inhaltlich kaum hinterhergekommen. Der Fokus des Erzählers kann innerhalb eines Absatzes zu verschiedenen Personen wandern, was ich verwirrend fand. Außerdem hat mich der Satzbau häufig aus dem Lesefluss gerissen, da ich viele Sätze doppelt lesen musste. Auch die aufkommende Spannung hat dadurch leider etwas gelitten. Andererseits ist priests Erzählstil auch sehr vielseitig, was die Geschichte lebendig gemacht hat. Die Grundstimmung empfand ich durchgehend eher leicht und humorvoll.
Mit Guo Changcheng stolpern wir Lesenden in diese übernatürliche, an die chinesische Mythologie angelegte Welt, in die ich auch schnell hineingefunden habe. Seine Rolle in der Geschichte blieb mir bis zum Ende unklar. Er ist eine ängstliche Figur und neu im Team für Sonderermittlungen. Da er sich aufgrund seiner Ängste eher ungeschickt anstellt, wird Guo Changcheng von seinem Team belächelt, was er auch oft genug zu spüren bekommt. Hierin besteht auch mein größter Kritikpunkt an der Geschichte, da ich das Verhalten und Äußerungen der Teammitglieder zum Teil unmöglich finde. Mir fällt keine spätere Entwicklung ein, die dies für mich abmildern oder entschuldigen könnte. Fatphobische Aussagen gegenüber dem Kater Daqing fand ich ebenso unangemessen.
So fiel es mir leider schwer, eine positive Bindung zu den Charakteren aufzubauen und Sympathie zu entwickeln. Auch die sich langsam anbahnende Bindung der Hauptcharaktere Zhao Yunlan und Shen Wei konnte mich somit leider nicht ganz packen.
Aufgrund der oben genannten Punkte, besonders dem an Mobbing grenzenden Verhalten, fällt es mir schwer, das Buch weiterzuempfehlen. Ich finde das einfach so unnötig und problematisch, was mir die Geschichte letztendlich kaputt gemacht hat. Sehr schade, da die Geschichte an sich viel Potential aufweist. Ich kann leider nur 2,5 Sterne geben.
Ich bin zunächst mit hohen Erwartungen in die Geschichte gestartet. Leider konnte mich "Diviners" von Libba Bray schlussendlich nicht überzeugen.
Dabei hat die Idee definitiv Potential: New York in den ...
Ich bin zunächst mit hohen Erwartungen in die Geschichte gestartet. Leider konnte mich "Diviners" von Libba Bray schlussendlich nicht überzeugen.
Dabei hat die Idee definitiv Potential: New York in den 1920ern, übernatürliche Ritualmorde und eine junge, lebenshungrige Protagonistin, die mit ihren eigenen übernatürlichen Fähigkeiten in die Ermittlungen involviert wird. Dazu wird eine Slow-Burn Enemies-to-Lovers Romance versprochen.
Nach dem ersten Einfinden in die Geschichte gab es leider immer wieder Aspekte, die mich aus der Geschichte geworfen haben: in Teilen unsensible Sprache, Längen in zu vielen Nebenplots, inkonsistente Handlungen der generell schwach ausgearbeiteten Charaktere und Szenen, deren Nutzen mir gänzlich unerklärlich bleiben.
Nach etwa 230 Seiten habe ich das Buch erstmal für ein paar Monate zur Seite gelegt. Ohne Rezensionsexemplar hätte ich es dort sicherlich auch belassen. So habe ich dem Buch jetzt eine zweite Chance gegeben, die es leider nicht ganz verdient hat.
Evie als Protagonistin fand ich mit ihrer aufgeweckten, frechen Art zunächst erfrischend. Das hat sich aber schnell gewandelt, sodass sie mich immer stärker genervt hat. Sie handelt unbedacht, impulsiv, naiv, trotzig und dazu häufig egoistisch. Das möchte ich einer 17-Jährigen auch gerne zugestehen. In Anbetracht der zum Teil lebensbedrohlichen Umstände hätte ich aber eine Charakterentwicklung erwartet, die ich nicht erkennen konnte.
Andere Charaktere bleiben zunächst eher blass, bekommen im Verlauf der Geschichte aber auch etwas mehr Charakter. Insgesamt hat mit das aber nicht gereicht, um eine engere Verbindung zu ihnen aufzubauen.
Durch die vielen Längen und Nebenplots hat die Hauptgeschichte nicht wirklich an Spannung aufnehmen können. Ich habe die ganze Zeit gewartet, endlich in die Ermittlungen einzusteigen und mehr über die Rituale und deren Hintergründe zu erfahren. Auch jetzt nach Beendigung des Buchs habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass tatsächlich Ermittlungsarbeit stattgefunden hat.
Außerdem musste ich einen erheblichen Mangel an Kommunikation zwischen den Charakteren feststellen, sodass sich auch hierdurch die Handlung gezogen hat und die Ermittlungen gehemmt wurden. Weniger Seiten, die den Hauptplot stärker fokussieren, hätten dem Buch sehr gut getan.
Auch der Romance-Aspekt ist mir viel zu kurz gekommen. Ich liebe Slow-Burn und bin da auch wirklich geduldig, aber leider habe ich in dem Buch gar nichts fühlen können. Das liegt zum einen daran, dass ich generell keine starke Bindung zu den Charakteren hatte, zum anderen habe ich aber auch keine Zeichen wahrgenommen, die eine romantische Annäherung erklärt hätten. Dadurch war die romantisch angedachte Szene am Ende für mich eher befremdlich. Dazu kommt noch ein Vertrauensbruch, den ich nicht weiter ausführen kann, da er spoilern würde.
Der letzte Punkt meiner Kritik betrifft konkrete Szenen, bei denen ich die Entscheidung, diese in die Geschichte einzubauen, nicht nachvollziehen kann. Das ist einmal beispielsweise das Geheimnis, das Jerichos Vergangenheit mit sich bringt, was meiner Meinung nach für die Geschichte gänzlich unpassend ist. Aber auch beispielsweise eine Szene am Ende, in der Gewalt an einer Katze dargestellt wird, empfinde ich als überflüssig.
Der Schreibstil und die Atmosphäre waren in dem Buch für mich die Highlights. Leider reicht das neben den vielen Kritikpunkten nicht aus, um mich von einer Geschichte zu überzeugen. Und auch dieser Aspekt war in meiner subjektiv gefärbten Wahrnehmung nicht gleichbleibend stark.
Somit kann ich persönlich "Diviners" nicht weiterempfehlen und werde die Reihe auch nicht weiter verfolgen. Anderen Teilnehmenden der Leserunde hat das Buch aber gut gefallen, weswegen es sich lohnen kann, auch andere Rezensionen zu lesen.
"Hello Baby" von Kim Eui-kyung erzählt die Geschichte von sechs Frauen, die sich über ihren unerfüllten Kinderwunsch kennenlernen und darin Gemeinschaft finden.
Anfangs fiel es mir etwas schwer, trotz ...
"Hello Baby" von Kim Eui-kyung erzählt die Geschichte von sechs Frauen, die sich über ihren unerfüllten Kinderwunsch kennenlernen und darin Gemeinschaft finden.
Anfangs fiel es mir etwas schwer, trotz Interesse in die Geschichte hineinzufinden. Das liegt zum Teil daran, dass die Erzählstimme eher nüchtern ist und zunächst viele technische Informationen und Abläufe der IVF-Behandlungen behandelt werden. Außerdem konnte ich mich ohne eigenen Kinderwunsch, und somit emotionale Nähe zum Thema, nicht ausreichend in die Perspektive einfühlen. Vielmehr habe ich mir die Emotionen aus den zum Teil schwerwiegenden Eingriffen, den Rückschlägen und dem schier endlosen Durchhaltevermögen der Frauen abgeleitet, für welches ich große Bewunderung habe. Und auch das letzte Drittel mit einem sich ankündigenden Twist hat noch an Spannung zugenommen und mich schlussendlich nachdenklich gemacht.
Sehr gelungen fand ich auch die Beobachtungen der Autorin, inwieweit Frauen, im Gegensatz zu ihren Männern, schon lange vor einer möglichen Schwangerschaft die beinahe alleinige Verantwortung tragen, sowohl für das Scheitern des Kinderkriegens, als auch für die zum Teil schmerzhaften und kräftezehrenden Eingriffe, die sie wieder und wieder über sich ergehen lassen.
Dabei haben mich besonders der gesellschaftliche, wie auch der (groß-) elterliche Druck auf die Frauen entsetzt. Zu den gesellschaftlichen Einflüssen Südkoreas zu dem Thema kann ich nicht mehr sagen, als ich selber durch das Buch erfahren habe. Insgesamt unterscheiden sich die Kernaspekte wie Misogynie oder die Diskriminierung von Müttern, beispielsweise am Arbeitsplatz, wohl wenig von dem, was ich auch hier erlebe und mitbekomme.
Anmerkung: Das Buchcover wurde leider mithilfe von midjourney.ai erstellt, was ich erst nach Erhalt des Buches gesehen habe. Die Nutzung von KI beeinflusst für gewöhnlich meine Konsumentscheidungen, weswegen ich das hier zumindest nicht unerwähnt lassen möchte.