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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.07.2025

Amische Geheimnisse und ein grausamer Mord

Aschetod
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Wie jedes Jahr im Juli habe ich mich auf das neueste Buch von Linda Castillo gefreut, und Wahnsinn, das ist schon Teil 16 der Reihe! Vorab: Die Polizeichefin Kate Burkholder und die Stadt, in der das Buch ...

Wie jedes Jahr im Juli habe ich mich auf das neueste Buch von Linda Castillo gefreut, und Wahnsinn, das ist schon Teil 16 der Reihe! Vorab: Die Polizeichefin Kate Burkholder und die Stadt, in der das Buch spielt (Painters Mill), bleiben gleich, aber die Handlung ist in jedem Band eine andere. Painters Mill wird zu einem Drittel von Amischen bewohnt, die auch immer in den Büchern eine Rolle spielen. Dadurch lernt man viel über die Amischen und ihre Lebensweise. Wiederkehrende Charaktere werden am Anfang des Buches kurz vorgestellt, sodass man nicht alle vorherigen Teile gelesen haben muss- aber es macht definitiv Spaß, wenn man es tut.

Ich liebe den Schreibstil von Linda Castillo und das Buch hat sich wieder wie „nach Hause kommen“ angefühlt. Milan Swanz, ein Amischer, wird brutal ermordet und Kate Burkholder beginnt zu ermitteln. Er wurde offenbar von der amischen Gemeinde ausgeschlossen und dementsprechend führen Kates Nachforschungen zu den Amischen. Das Problem: Diese sind meist sehr verschwiegen, besonders gegenüber den „Englischen“, also den Nicht-Amischen. Hier gab es wie immer sehr interessante Dialoge. Ich finde die Lebweise von Amischen generell sehr interessant und habe diese Szenen besonders gerne gelesen.

Nach und nach setzt Kate die Puzzlestücke zusammen und kommt der Auflösung näher. Das hat mir sehr gut gefallen und richtig Spaß gemacht. Das Buch hatte auch keinerlei Längen und ich fand, dass die Spannung durchgängig vorhanden war. Im Vergleich zu ihren anderen Büchern hat mir die Geschichte in diesem jedoch einen Tick weniger gefallen - aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Wer Lust auf einen kurzweiligen Thriller mit einer interessanten Ermittlerin in einer Kleinstadt, die auch stark von Amischen bewohnt wird, hat, ist hier goldrichtig.

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Veröffentlicht am 19.07.2025

Wenn Lügen selbstverständlich wird

Eine falsche Lüge – Wird es ihre letzte sein?
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Spätestens seit „Wenn sie wüsste“ von Freida McFadden liebe ich das Haushälterinnen / Kindermädchen Thema in Thrillern und dadurch habe ich mich mit dem Klappentext direkt angesprochen gefühlt. Wir begleiten ...

Spätestens seit „Wenn sie wüsste“ von Freida McFadden liebe ich das Haushälterinnen / Kindermädchen Thema in Thrillern und dadurch habe ich mich mit dem Klappentext direkt angesprochen gefühlt. Wir begleiten Sloane in ihrem Alltag und es ist sehr schnell festzustellen, dass sie immer wieder lügt, auch bei ganz alltäglichen Sachen und oft ohne erkennbaren Zweck. Man erfährt nur begrenzt etwas über Sloanes Hintergrundgeschichte, wenn auch viel über ihren Alltag, und es zeichnet sich relativ schnell ab, das sie etwas verbirgt. Dadurch entsteht automatisch eine düstere, unheilschwangere Atmosphäre, das hat mir sehr gut gefallen.

Bald lernt sie Jay und Violet kennen und beginnt dort als Kindermädchen zu arbeiten. Auch hier hatte ich schnell das Gefühl, das vielleicht etwas mit dem Ehepaar nicht stimmt, ohne sagen zu können, was genau. Ich liebe solche „Schwingungen“! Im Mittelteil hatte das Buch für mich jedoch einige Längen, diese Abschnitte hätten für meinen Geschmack spannender sein können. Trotzdem ließ sich das Buch sehr gut weiterlesen, da der Schreibstil sehr flüssig war.

Ich fand die Geschichte teilweise vorhersehbar, das kann aber auch daran liegen, dass ich sehr viele Thriller lese. Als es Richtung Ende ging, wurde es wieder spannender und die Geschichte nahm an Fahrt auf. Ich hatte ein Ende im Kopf und war positiv überrascht, als sich doch alles anders fügte als gedacht. Das Ende hat mir Spaß gemacht. Mich hat das Buch ganz gut unterhalten und ich würde es vor allem Freida McFadden Fans empfehlen.

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Veröffentlicht am 19.07.2025

Kurz, anders, aber emotional

Lügner-Reihe, Band 1 - We Were Liars. Solange wir lügen.
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Ich bin um ehrlich zu sein zuerst auf die Serie aufmerksam geworden, und als ich gesehen habe, das es eine Romanvorlage dazu gibt, musste ich es vorher lesen. Umso mehr habe ich mich über das Rezensionsexemplar ...

Ich bin um ehrlich zu sein zuerst auf die Serie aufmerksam geworden, und als ich gesehen habe, das es eine Romanvorlage dazu gibt, musste ich es vorher lesen. Umso mehr habe ich mich über das Rezensionsexemplar gefreut, das mir Netgalley und Ravensburger Verlag zur Verfügung gestellt haben.

Zuallererst sind mir die extrem kurzen Kapitel aufgefallen (teilweise nur eine Seite pro Kapitel), danach der – für mich sehr außergewöhnliche – Schreibstil. Dieser hat meinen Lesefluss anfangs beeinträchtigt, später habe ich mich daran gewöhnt.

Zu Beginn erhalten wir noch sehr wenige Infos: wir erfahren, das Cadence einen Unfall erlitten hat und seitdem unter gesundheitlichen Problemen leidet. Zusätzlich hat sie keine Erinnerungen an den Sommer, an dem der Unfall passiert ist. Nach und nach erinnert sie sich an mehr, aber nur bruchstückhaft. „Wir Lügner“ nennt sie immer wieder sich und ihre Freundesgruppe, die aus Cousine Merrin, Cousin Johnny und dessen Freund Gat besteht. Wir erfahren aber auch nicht, warum sie diese Bezeichnung wählt. Das fand ich alles sehr spannend und wollte unbedingt das Rätsel lösen.

Mit der Zeit erfährt man auch immer mehr über ihre Mutter, ihre zwei Tanten sowie ihren Großvater. Zum Teil verbleiben diese Charaktere blass, aber sie sind insoweit gezeichnet, das man der Geschichte trotzdem gut folgen kann. Nach und nach erinnert sich Cadence an mehr und die Geheimnisse werden aufgedeckt. Ich muss sagen, dass ich mit so einem Ende nicht gerechnet habe. Es hat mich total gepackt, ich habe das ein oder andere Mal weinen müssen und mich in dem Moment gefangen gefühlt. Die Gefühle wurden wahnsinnig gut transportiert. Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich an dem speziellen Schreibstil nicht allzu sehr stört und Spaß daran hat, Geheimnisse aufzudecken.

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Veröffentlicht am 13.07.2025

Geghosted? Nein, schlimmer – aber auch lustiger

Ghosted
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Emily lebt in London und versucht sich so gut es geht anzupassen. Sie kleidet sich nicht wie es ihr gefällt, sie kleidet sich nach der neuesten Mode. Sie isst nicht was ihr gefällt, sie isst was gerade ...

Emily lebt in London und versucht sich so gut es geht anzupassen. Sie kleidet sich nicht wie es ihr gefällt, sie kleidet sich nach der neuesten Mode. Sie isst nicht was ihr gefällt, sie isst was gerade in ist. Der Grund: sie hat bedingt durch die Wohngegend, in der sie aufgewachsen ist, sehr viele Komplexe. Und nach dem Fail mit Andy, der sie ja geghosted hat, möchte sie unbedingt einen Mann, der finanziell gut aufgestellt und karrieretechnisch erfolgreich ist. Und dann stellt sich heraus, das Andy sie gar nicht geghosted hatte, sondern tot war. Und ab da ist das Chaos perfekt.

Ich lese normalerweise eher realistische Bücher ohne Geister oder ähnliches, hier fand ich es aber sehr gut eingebracht und die Geisterthematik gut umgesetzt. Ich musste an vielen Stellen schmunzeln und fand vieles wirklich lustig – für meinen Geschmack hätte es jedoch noch ein wenig humorvoller sein dürfen. Emilys Komplexe haben mich teilweise echt genervt, ich wollte sie schütteln und ihr zeigen, warum ihre Unsicherheiten unbegründet sind. Aber vielleicht war ja auch genau das die Intention der Autorin?

Man muss sich bei diesem Buch auf jeden Fall bewusst sein, dass dies kein Krimi ist. Dementsprechend sollte man einige unrealistische Aspekte bei den Ermittlungen einfach außer Acht lassen bzw. mit Humor nehmen. Spannende Augenblicke gab es trotzdem und am Ende wurden alle Fragen geklärt. Das Buch hat mich unterhalten und ich empfehle es allen, die Lust auf eine schöne, lustige Lesezeit haben.

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Veröffentlicht am 05.07.2025

Verzweifelte Suche nach der Wahrheit

The Mother – Sie hat den Mord nicht begangen. Doch wie soll sie es beweisen?
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Der Klappentext hat mich mit der Thematik, zu unrecht verurteilt zu sein, direkt angesprochen.
Der Schreibstil von T. M. Logan war für mich wie gewohnt sehr flüssig, und dafür war ich hier auch sehr dankbar, ...

Der Klappentext hat mich mit der Thematik, zu unrecht verurteilt zu sein, direkt angesprochen.
Der Schreibstil von T. M. Logan war für mich wie gewohnt sehr flüssig, und dafür war ich hier auch sehr dankbar, denn das Buch hat 512 Seiten und für mich leider auch einige Längen.

Aber noch mal zum Anfang: wir begleiten Heather, wie sie aus dem Gefängnis entlassen wird und zeitnah beginnt sie mit ihren Nachforschungen und versucht herauszufinden, was damals wirklich passiert ist. Die Frustration, für ein Verbrechen eine Strafe abzusitzen, das sie nicht begangen hat, wurde sehr gut rübergebracht. Auch die Verzweiflung darüber, dass ihr niemand glaubte, fand ich nachvollziehbar.

Immer wieder gab es Kapitel aus der Vergangenheit, diese mochte ich sehr und sie haben das Ganze rund gemacht und sorgten für ein besseres Verstehen der Situation.

Heather wolte die Wahrheit herausfinden, und mir ging es beim Lesen nicht anders. Ihre diesbezüglichen Bemühungen und die Menschen, die sie dabei unterstützt haben, fand ich spannend und die Charaktere mochte ich ebenfalls. Allerdings dauerten diese „Ermittlungen“ mir irgendwann zu lange und sorgten unter anderem für die eben erwähnten Längen im Buch. Einige Szenen empfand ich als unrealistisch und Heathers plötzliche kriminelle Ader erschien mir leider echt unglaubwürdig.

Das Ende gefiel mir hingegen sehr gut: ich habe es nicht voraussehen können und der Showdown war gut gemacht. Ich fand es gelungen, wie sich alle losen Fäden zu einem Ganzen entwickelten. Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten, und ich kann es jedem empfehlen, der unblutige Thriller mag und auch mal über etwas längere „Ermittlungen“ hinwegsehen kann.

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