Cover-Bild Rom sehen und nicht sterben
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Biografischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 05.09.2025
  • ISBN: 9783328604051
Peter Wawerzinek

Rom sehen und nicht sterben

Roman
»Peter Wawerzinek verwandelt den Stoff seines Lebens in große Kunst« NDR Kultur

Ein Frühjahr in Rom, Peter Wawerzinek ist Stipendiat in der Villa Massimo. Er durchstreift die Stadt, sammelt Inspiration für seinen neuen Roman, eine Fülle von Eindrücken bietet sich ihm dar, Schönheit, Chaos, eine vibrierende Lebendigkeit: Verheißungen für die kommende Zeit. Doch dann wird der Aufenthalt getrübt, die Pandemie macht den Spaziergängen einen Strich durch die Rechnung, die Technik versagt, und alles entstandene Textmaterial ist verloren. Peter Wawerzinek zieht nach Trastevere um, beschließt, über Pasolini zu schreiben. Etwas scheint aber nach wie vor nicht zu stimmen: kalte, weiße Fingerkuppen in der schönsten Frühlingssonne. Es ist sein Körper, der nicht mehr ins Bild passen will. Ein Besuch beim Berliner Hausarzt bringt schließlich die Diagnose: Es ist Krebs. Doch auch die Konfrontation mit dem Tod lässt ihn nicht aufgeben. Es zieht ihn wieder nach Rom, zur Intensität der ewigen Stadt – und dem Beginn des Wegs zurück ins Leben.

Peter Wawerzinek schreibt über die menschliche Vergänglichkeit, die unmittelbare Bedrohung durch den Tod – doch jede einzelne Zeile seines Romans birst vor Intensität. In Literatur, Musik, Kunst – vor allem aber in der Liebe, die ihm zufällig begegnet, genau zur richtigen Zeit, findet er die Kraft für die Heilung. Poetisch, bildgewaltig, zugleich atemraubend und befreiend ist die Sprache, die Peter Wawerzinek für eine existenzielle Erschütterung findet, die ihm alles abverlangt – über die er am Ende aber umso deutlicher triumphiert. Der neue Roman des virtuosen Sprachkünstlers Peter Wawerzinek ist nominiert für den Deutschen Buchpreis 2025.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2025

Krätz oder Krebs

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Der Autor weilt gerade in Rom, als er die Diagnose Krebs bekommt. Völlig aus seinem Leben gerissen zieht er nach Berlin, um sich dort behandeln zu lassen. Er beschreibt sehr eindrücklich den Weg seiner ...

Der Autor weilt gerade in Rom, als er die Diagnose Krebs bekommt. Völlig aus seinem Leben gerissen zieht er nach Berlin, um sich dort behandeln zu lassen. Er beschreibt sehr eindrücklich den Weg seiner Therapie, bestehend aus Chemotherapie und Operation hin zur Genesung. Eine neue Liebe kommt in sein Leben und gemeinsam reisen sie wieder nach Rom. So schließt sich der Kreis. Peter Wawerzinek verarbeitet in diesem Roman seine Krebserkrankung. Es ist ein sehr persönliches Buch und aus diesem Grund fällt es mir extrem schwer es zu bewerten. Um der Krankheit seinen Schrecken zu nehmen, spielt der Autor sehr mit den Wörtern und Sätzen, verkehrt sie teilweise ins lächerliche. Sucht neue Worte, reiht sie aneinander, reimt zusammen und schwurbelt drumherum. Mir fiel das Lesen dadurch sehr schwer. Mit dem Inhalt konnte ich mich gut identifizieren, da ich in ähnlicher Situation bin. Und natürlich freue ich mich über das Happy End. Die Geschichte bildet so eine „runde Sache“, aber wie der Autor schon anmerkt ist es nicht mehr das erste Leben, unbeschwert und frei, sondern das zweite Leben. Viele Passagen dieses Romans waren von poetischer Sprache und von starken Bildern geprägt. Aber irgendwie fand ich es einfach nicht vereinbar mit dem Schrecken, den die Thematik aufwirft. Vielleicht war ich hier einfach nicht die geeignete Leserin.

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Veröffentlicht am 26.10.2025

Bewegend

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Bewegend

Nach der Veröffentlichung der Nominierten für den deutschen Buchpreis wollte ich ein paar unbedingt lesen. Wie auch dieses Buch.

Was, wenn man eine Diagnose bekommt, die einen aus der Bahn ...

Bewegend

Nach der Veröffentlichung der Nominierten für den deutschen Buchpreis wollte ich ein paar unbedingt lesen. Wie auch dieses Buch.

Was, wenn man eine Diagnose bekommt, die einen aus der Bahn wirft? Wie geht man damit um? Wenn einem das nicht selbst passiert, kann man das nicht wissen. Doch dem Autor ist es passiert und in diesem Buch nimmt er uns mit auf eine Reise.

Peter Wawerzinek verbringt als Stipendiat den Frühling in Rom. Dort sucht er Inspiration für einen neuen Roman. Doch die Pandemie und technische Pannen zerstören seine Arbeit. Nach einem Umzug nach Trastevere will er über Pasolini schreiben, bemerkt jedoch gesundheitliche Probleme und schließlich erhält er eine Krebsdiagnose. Trotz der Krankheit kehrt er nach Rom zurück und findet in der Kunst, Literatur und einer zufälligen Liebe neue Lebenskraft.

Was sich zuerst nach Kummer und Traurigkeit anhört, ist etwas ganz anderes. Der Autor versteht es, dieses Thema in etwas zu verwandeln, das positiv bleiben lässt. Es ist nicht nur eine Reise nach Rom, sondern zu sich selbst.

Der Schreibstil ist sehr detailreich und schon fast poetisch. Ich musste mich erstmal etwas darauf einlassen, doch dann hat es mich mitgerissen.

Auch wenn es um eine schwere Krankheit geht, ist es dennoch eine spannende Auseinandersetzung damit. Eine individuelle und intensive. Eine Auseinandersetzung mit dem Tod und der Heilung. Mit dem Leben und der Liebe.

ISBN: 978-3328604051
Autor: Peter Wawerzinek
Verlag: Penguin
Veröffentlicht. 05.09.25
Umfang: 224 Seiten

Veröffentlicht am 10.10.2025

Gewöhnungsbedürftige, bewegte Geschichte

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Er steht auf der Brücke Ponte Sisto. Über ihm tanzt ein, das Auge überwältigender, Schwarm Stare. In großem Tempo ändert die Formation die Richtung, schlägt Wellen und dann wieder Formen, dreht abrupt ...

Er steht auf der Brücke Ponte Sisto. Über ihm tanzt ein, das Auge überwältigender, Schwarm Stare. In großem Tempo ändert die Formation die Richtung, schlägt Wellen und dann wieder Formen, dreht abrupt ab und wird vom dunkel gewordenen Nachthimmel verschluckt. Was für eine Pracht, welche Freude.

Schon im Kinderheim hatte er eine besondere Beziehung zu Vögeln, vertrieb sich die Zeit im Dickicht, um auf ein Rotkehlchen zu treffen. Bewunderte die Kugelnester des Zaunkönigs. Lauschte der Amsel beim Nachahmen anderer fedriger Waldbewohner. Beobachtete den kessen Eichelhäher und dessen Geschrei bei Gefahr.

Im Spätsommer 2018 hatte man ihn auserwählt. Ein Stipendium in der Villa Massimo in Rom war ihm gegönnt und er zählte sich zum erlauchten Kreis. Schon war er ein Rompreisträger, ein Erpete. Flugs saß er im Flugzeug, gab sich beschwingt Gedankenspielen, um das Wort Rom herum, hin. Dann Ankunft. Metro. Bologna Platz. Großes Entzücken beim Anblick des kleinen Parks, in dem eine Horde grüner Sittiche tobte. Erstaunen ließ ihn auf seinen Koffer sinken und als er weiterziehen wollte, kam er nicht mehr hoch. Schwindel ergriff ihn. Ein Weilchen verweilte er, dann bezwang er seinen Körper, zur Villa war es nicht mehr weit. Vor der Villa haute ihn ein Schwächeanfall fast um, auf einem Poller kam er zum Sitzen, schaute sich um, wunderte sich. Das geschwungene, schmiedeeiserne Tor der Villa öffnete sich leise, bat ihn und seinen Koffer hinein, aber er konnte sich nicht erheben und sah dabei zu, wie es sich wieder schloss. In diesem Moment begann er sein Leben zu überdenken. Was hatte er geschafft, erledigt, geleistet.

Fazit: Peter Wawerzinek hat auf ausgefallene Weise einen Teil seines Lebens erzählt. Ich lerne ihn als Autor und Stipendiaten kennen. Nach Rom eingeladen, wird er neuerdings von seinem Körper beherrscht. Tief verunsichert fällt er in ein Loch. Die Schreibblockade versucht er mit Spaziergängen durch Rom zu kompensieren. Als das Stipendium sich dem Ende nähert, hat er noch nichts Brauchbares zu Papier gebracht. Er bleibt in Rom, zieht nach „Trostwerdemir“ und schreibt in wenigen Tagen ein Manuskript, das in den Analen des Computers verschwindet und unauffindbar bleibt. Sein Körper zwingt ihn zurück nach Berlin zu seinem Hausarzt, der eine beunruhigende Diagnose in den Raum wirft. Der Autor beschreibt das Erleben seiner Erkrankung minutiös und leidenschaftlich, bezieht seine Vergangenheit ansatzweise, auch als mögliche Erklärung, mit ein. Dabei behält er die Umgebung im Auge und zeigt sie mir. Er zeigt sich ganz bewegt, fast naiv durch sein Erleben und hat die Gabe, das so eins zu eins an mich weiterzugeben. Seinen Stil, teils in Reimform, teils mit Wortneufindungen, fand ich die ersten siebzig Seiten gewöhnungsbedürftig und ermüdend. Das ist sicher Geschmackssache, die ich hinnehme, weil mir richtig gut gefallen hat, was er zu sagen hatte und nicht so sehr wie. Auf jeden Fall ist ihm eine interessante und mutmachende Geschichte über den Umgang mit Schicksalsschlägen gelungen.

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