Cover-Bild Hass und Versöhnung
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: cbt
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 15.11.2021
  • ISBN: 9783570313725
Reiner Engelmann

Hass und Versöhnung

Ein ehemaliger Neonazi und eine Holocaust-Überlebende begegnen sich
»Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben.« Nelson Mandela

Emil ist wütend, dass er gegen seinen Willen umziehen muss. In der neuen Stadt lehnt der Jugendliche alles ab und zieht sich immer mehr zurück – bis ein Klassenkamerad ihm eine völlig neue Welt eröffnet: die Welt der rechten Musik. Die Texte voller Wut, Hass und Gewalt sprechen Emil aus der Seele. Über diesen Zugang rutscht er immer tiefer in die rechte Szene ab. Zusammen mit seinen Kameraden richtet er seine Wut gegen alle, die in seinen Augen anders und damit minderwertig sind. Seine zahlreichen Straftaten bringen ihn schließlich ins Gefängnis, was sich für Emil als große Chance erweist. Er nimmt an einem Aussteigerprogramm aus der rechten Szene teil und findet langsam den Weg zurück in die »normale« Welt. Dabei hilft ihm die Begegnung mit einer Frau, die als Kind den Holocaust überlebt hat. Die Zeitzeugin Anne erzählt Emil von ihren Erfahrungen, die sie durch jene menschenverachtende Macht der Nationalsozialisten machen musste, die Emil einmal verherrlicht hat – und öffnet ihm damit die Augen.

Ergreifend, besonders, hochaktuell – ein ehemaliger Neonazi und eine Überlebende des Holocaust erzählen sich gegenseitig ihre Geschichte

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2022

Hass ist keine Lösung und Versöhnung eine große Stärke

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Gegen seinen Willen muss Emil in einer neue Stadt ziehen und dort lehnt er alles neue ab. Er zieht sich immer mehr zurück, bis er durch einen Klassenkameraden eine für sich ganz neue Welt entdeckt. Diese ...

Gegen seinen Willen muss Emil in einer neue Stadt ziehen und dort lehnt er alles neue ab. Er zieht sich immer mehr zurück, bis er durch einen Klassenkameraden eine für sich ganz neue Welt entdeckt. Diese ist voller Hass, Wut und Gewalt. Immer tiefer rutscht er in die rechte Szene ab und landet schließlich durch seine Straftaten ins Gefängnis. Dort nimmt er an einen Aussteigerprogramm teil, um die rechte Szene hinter sich zu lassen. Dabei lernt er Anne kennen, welche als Kind den Holocaust überlebte. Durch sie werden Emil die Augen geöffnet, denn sie erzählt von ihren Erlebnissen von der damaligen Zeit.

Zunächst erfährt man etwas über die Protagonisten Emil und Anne. So erhält man einen kleinen Überblick über das, was geschehen ist und wie es zu einem späteren Aufeinandertreffen gekommen ist. Insgesamt wurde das Buch aus der Sicht von Emil, sowie auch aus der Sicht von Anne geschrieben. Hierdurch kamen beide Geschichten authentisch rüber und es war zu spüren, wie schwierig es für beide gewesen ist, ihre Geschichte dem anderen zu erzählen. Durch Emil erhält man einen Einblick darüber, wie schnell es passieren kann, in der rechten Szene zu rutschen. Anne schildert uns wiederum von ihren Erlebnissen, die sie in der Zeit des Nationalsozialismus miterleben musste. Sie ist eine starke Frau mit einer tollen Einstellung zum Leben. Denn mit Hass kann man nichts erreichen und so erzählt sie ganz offen von ihren Erlebnissen. Hiermit möchte sie Menschen wachrütteln und zeigen, dass Hass anderen gegenüber keine Lösung ist. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und am Ende des Buches befindet sich noch ein Glossar. Hier werden einige Fachbegriffe und geschichtliches Hintergrundwissen.

FAZIT
Ein wichtiges Thema, welches nie in Vergessenheit geraten sollte. Die Zeitzeugin erinnert uns daran, was Schreckliches in der Kriegszeit passiert ist und regt einen zum Nachdenken an. Hass ist nie eine Lösung. Vielmehr sollte jeder seinem Mitmenschen mit Respekt, Mitgefühl und Fairness gegenüber stehen.

Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.01.2023

Das Gespräch zwischen einem ehemaligen Neonazi und einer Holocaustüberlebenden

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In Hass und Versöhnung geht es um Emil, einen inzwischen Jungen Mann, welcher in seiner Jugend in die rechte Szene abgerutscht ist, und Anna, welche als kleines Kind den Holocaust mitmachen musste. Die ...

In Hass und Versöhnung geht es um Emil, einen inzwischen Jungen Mann, welcher in seiner Jugend in die rechte Szene abgerutscht ist, und Anna, welche als kleines Kind den Holocaust mitmachen musste. Die beiden treffen sich, und tauschen ihre Erfahrungen aus. Emil, wie er gezwungener Maßen umzog, dadurch sämtliche Motivation verlor und sich auch die Beziehung zu seiner Familie verschlechterte. Aus dieser Situation wurde er von seinem Mitschüler Frankie gerettet- und der rechten Musik, die dieser mitbrachte. Schnell trafen sich die beiden auch zusammen mit einer Gruppe weiterer Jungs, die sich im Keller von einem von ihnen trafen und sich dort gegenseitig in ihren Hass und ihre Aggressionen hineinsteigerten. Emil reicht das jedoch irgendwann nicht mehr und zusammen mit einem seiner Kameraden, wie sie sich gegenseitig nennen, fängt er an sich mehr über die Partei „der III. Weg“ zu informieren und politische Aktionen zu organisieren. Am Ende eskaliert es, und Emil landet im Gefängnis. Anna erzählt die Geschichte davon, wie die Deutschen ihr Leben erst mit kleinen und dann mit immer größer werdenden Änderungen ihr Leben wie sie es kannte zerstörten. Sie hielt sich in Ghettos auf, in unterschiedlichen Gefängnissen, wurde von Familien und einem Waisenhaus versteckt und wird dabei durchgehend von ihren Eltern beschützt, die alles dafür geben, dass ihre Tochter dem Holocaust überlebt.

Wow. Ich habe das Buch in maximal zwei Tagen verschlungen und bin… begeistert? Geschockt? Ich kann es nicht ganz ausdrücken. Die Geschichte ist unglaublich erzählt. Der Schreibstil selbst hat mich nicht so unglaublich überzeugt, aber die Geschichten der beiden dafür um so mehr. Gerade Emil hat mich komplett aus den Socken gerissen, denn mir war nicht klar, wie einfach es ist in die rechte Szene einzutauchen und wie wenig dann auch von außen unternommen wird. Gerade bei den Konzerten, bei denen zwischendrin ja auch Polizisten anwesend war, hat niemand was unternommen? Das hat mich schon überrascht und zwar nicht auf gute Weise.
Der Spannungsbogen war permanent da. Zwar wird man in den ersten Seiten des Buches schon ein bisschen gespoilert, gerade bei Anne weiß man ja auch, dass sie überlebt, aber das hat ihre Erzählungen nicht weniger spannend gemacht, vor allem weil man bis zum Ende nicht wusste, was mit ihren Eltern sein würde. Auch bei Emil fragt man sich immer mehr, wie er aus dem ganzen wieder rauskommen soll, so überzeugt wie er seine Ansichten vertreten hat. Die anfänglichen Treffen wurden ja schnell zu deutlich mehr, und er war ja auch von niemandem außer seinen rechten Freunden mehr ansprechbar, ohne die Menschen für Lügner zu halten. Da hatte ich die Wendung am Ende nicht mehr wirklich erwartet, beziehungsweise konnte vorher nicht ganz dran glauben, trotz des Wissens, dass sie ja irgendwo geschehen musste.
Die Umsetzung dieser Geschichten fand ich auch gut gemacht. Mir hat es sehr gefallen, dass die Charaktere davon selbst erzählen, das hat das ganze zumindest ein bisschen leichter zu ertragen gemacht. Auch hat einem das zwischendrin, wenn die Charaktere Pause gemacht haben, auch selbst die Chance gegeben, das gerade aufgenommene ein bisschen zu verarbeiten.

Alles in allem würde ich das Buch definitiv weiterempfehlen. Ich denke es tut jedem gut, sich über das Thema mehr zu informieren und da es auf wahren Geschichten basiert dürfte es auch keine schlechte Quelle sein. Auch war es angenehm zu lesen, soweit das bei diesem Thema geht. Ich bereue auf jeden Fall nicht, es mitgenommen zu haben, als es mir ins Auge gefallen ist.

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