Familiendrama/Krimi, das mich leider nicht überzeugen konnte
"Das Nest" von Sophie Morton-Thomas besticht mit einem sehr eindrucksvollen Cover, welches mich neugierig auf das Buch gemacht hatte.
Es geht hier um Fran; sie lebt mit ihrem Mann und Sohn an einem einsamen ...
"Das Nest" von Sophie Morton-Thomas besticht mit einem sehr eindrucksvollen Cover, welches mich neugierig auf das Buch gemacht hatte.
Es geht hier um Fran; sie lebt mit ihrem Mann und Sohn an einem einsamen englischen Küstenort, wo das Marschland auf das Meer trifft. Fran kümmert sich um einen Campingplatz und ihren Sohn Bruno, während ihr Mann arbeiten geht. Ihre Leidenschaft ist jedoch das Beobachten von Vögeln, das ist ihr Lichtblick in der trost- und ereignislosen Alltagsroutine. Auf dem Campingplatz lebt seit einiger Zeit auch ihre Schwester Ros mit ihrem Mann und der Tochter Sadie; doch Fran und Ros verstehen sich nicht sonderlich gut. Dennoch hilft Fran ihrer Schwester und Nichte immer wieder mit Geld, Unterkunft und Essen, ihrem Mann zahlt sie sogar den Alkoholentzug.
Frans ruhiges Leben gerät aus den Fugen, als in unmittelbarer Nähre ihres Campingplatzes eine Gruppe Roma ihr Lager aufschlagen und kurz darauf die neue Lehrerin ihres Sohnes verschwindet. Zeitgleich mit der Lehrerin verschwindet auch ihr Schwager Ellis - nur ein Zufall? Die Polizei hält ihn schnell für verdächtig. Als die Lehrerin tot aufgefunden wird, droht alles auseinanderzubrechen...
Das Buch ist eigentlich weniger ein Kriminalroman, sondern mehr ein Familiendrama.
Ein Buch der leisen Töne mit schönen Beschreibungen der Natur; die Stimmung ist düster und bedrückend.
Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, abwechsend aus der von Fran und aus Sicht der Roma.
Für meinen Geschmack entwickelte sich die Geschichte jedoch zu langsam, teils langatmig.
Es gibt viele Nebenhandlungen, die irgenwie nicht so recht passend zur Story sind, sie wirken viel mehr als Lückenfüller, um alles noch in die Länge zu ziehen.
Die Hauptfiguren blieben alle recht blass; ich konnte überhaupt keinen emotionalen Kontakt zu ihnen herstellen.
Das Ende ist dann sehr unerwartet, ja - aber auch so seltsam, dass ich wirklich sehr zwiegespalten zurückbleibe.
Ich fand die Geschichte insgesamt zu unglaubhaft, zu konstruiert.
Schade, mich konnte "Das Nest" leider nicht begeistern.