Cover-Bild Die Essensvernichter
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8,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 08.11.2012
  • ISBN: 9783462044546
Stefan Kreutzberger, Valentin Thurn

Die Essensvernichter

Warum die Hälfte aller Lebensmittel im Müll landet und wer dafür verantwortlich ist
»Taste the Waste« – das Buch gegen Lebensmittelvernichtung

Durch dieses Buch und den Kinofilm »Taste the Waste« sowie eine große Kampagne von Verbraucherinitiativen trat erstmals ins Bewusstsein, dass rund die Hälfte unserer Lebensmittel – bis zu 20 Millionen Tonnen allein in Deutschland – im Müll landet. Das meiste schon auf dem Weg vom Acker in den Laden. Supermärkte bieten durchgehend die ganze Warenpalette an, und alles muss perfekt aussehen – sonst wird es sofort aussortiert. Würden wir weniger wegwerfen, müssten wir weniger einkaufen; die Weltmarktpreise fielen, und es bliebe mehr für die Hungrigen. Zudem trägt Lebensmittelvernichtung auch zum Klimawandel bei.Das Buch enthält viele Anregungen, wie jeder Einzelne umsteuern kann: durch regionale Einkaufsgemeinschaften etwa oder eine gesunde Küche, die sich auf das Verarbeiten von Resten versteht, aber auch durch Verbraucherdruck auf Supermärkte, Waren kurz vor Ablauf billiger zu verkaufen oder zu verschenken. Unser Konsum ist politisch und unsere Ernährungsweise kann die Welt verändern!

»Schockierende Zahlen und ein engagiertes Plädoyer für mehr Umsicht in Sachen Lebensmittel« (Der Tagesspiegel)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2022

Die erschütternde Wahrheit über unseren Umgang mit Lebensmitteln

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Dass es krass ist, wie mit unseren Lebensmitteln umgegangen wird, war mir schon vorher klar, aber die Zahlen hier dann schwarz auf weiß zu lesen, hat mich dann doch sehr schockiert. Die Autoren sprechen ...

Dass es krass ist, wie mit unseren Lebensmitteln umgegangen wird, war mir schon vorher klar, aber die Zahlen hier dann schwarz auf weiß zu lesen, hat mich dann doch sehr schockiert. Die Autoren sprechen in ihrem Buch Klartext und betrachten die Hintergründe und die Folgen unseres Konsumwahns eingehender. Einiges, was im Buch erörtert wird, wusste ich bereits, doch es sind auch sehr viele neue Informationen dazu gekommen. Vor allem das was hinter dem Offensichtlichen steckt und die Gründe für die extreme Verschwendung, die sich vor allem in westlichen Ländern immer mehr breit macht, das wird hier sehr genau begutachtet und erläutert.

Verbraucher haben mehr Macht als sie glauben, und so liegt es auch zum Teil an uns, was mit unseren Lebensmitteln geschieht und wie wir mit unseren Ressourcen umgehen. Um etwas zu ändern, müssen wir alle umdenken und unsere Ansprüche an eine große Auswahl, die möglichst ständig zur Verfügung stehen sollte, ein wenig zurückschrauben.

Aber die wirklich großen Problempunkte müssen von Wirtschaft, Wissenschaft und Staat angegangen werden.

Es kann ja wohl nicht angehen, dass Hersteller das Mindesthaltbarkeitsdatum absichtlich immer weiter verkürzen, um schneller wieder neue Ware liefern zu können. Da viele Verbraucher das MHD allzu genau nehmen, als würde man gleich krank, nur weil das Datum mal ein paar Tage überschritten ist, bleibt den Märkten oft nichts anderes übrig, als die abgelaufene Ware aus den Regalen zu nehmen und wegzuwerfen. Leider ist es hierzulande immer noch so, dass Containern (Lebensmittel zu retten, indem sie von Bedürftigen oder Umweltschützern aus den Containern der Lebensmittelmärkte herausgenommen und noch verwertet werden) verboten ist. In anderen Ländern gab es hierzu inzwischen Gesetzesänderungen, was ich auch für Deutschland begrüßen würde.

Dies ist ein sehr wichtiges Buch, und es öffnet einem die Augen, künftig noch achtsamer mit unseren Lebensmitteln umzugehen und ihren Wert wirklich zu schätzen.

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Veröffentlicht am 14.05.2019

ein richtiger "Augenöffner"

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Grundsätzlich ein sehr informatives Buch zu einem sehr wichtigen Thema, ein richtiger "Augenöffner". Die Zahlen, Daten, Fakten und vor allem zahlreichen lebensnahen Beispiele machen das Thema nicht nur ...

Grundsätzlich ein sehr informatives Buch zu einem sehr wichtigen Thema, ein richtiger "Augenöffner". Die Zahlen, Daten, Fakten und vor allem zahlreichen lebensnahen Beispiele machen das Thema nicht nur sehr anschaulich, sondern auch erschreckend real - wer sich erst einmal ganz bewusst vor Augen führt, wie viele Lebensmittel tagtäglich, meist unnötig, weggeschmissen werden, wird den nächsten Einkauf (hoffentlich) etwas genauer planen und auch Reste weiter/besser verwerten anstatt sie gleich wegzuwerfen. So gesehen ist dieses Buch ein wichtiger Denkanstoß denn ja, jedes kleine bisschen zählt, und jeder Mensch, der ein Bewusstsein für das Thema Lebensmittelverschwendung entwickelt und sein Handeln ändert, tut schon etwas Gutes. Und dafür ist dieses Buch sehr gut geeignet.

Nun stecke ich schon etwas länger in diesem Thema drin, und genau das hat das Lesevergnügen für mich persönlich etwas gemindert. Zum einen habe ich den zum Buch gehörigen Film "Taste the Waste" erst vor ein paar Monaten gesehen, und das Buch ist in großen Teilen eine Nacherzählung der reportageartigen Elemente des Films. Und wenn man die schon gesehen hat, stinkt die schriftlich nacherzählte Buchvariante leider ab, zumal sich auch im Buch selbst vieles doppelt, teilweise zu viel. Was sicher teils an der Struktur liegt - die Kapitel sind meist im Wechsel angelegt: Filmemacher Thurn "erzählt" die Reportageteile des Films nach (natürlich mit mehr Hintergrundinfo als im Film), Journalist Kreutzberger liefert die Fakten dazu. Teilweise wird auf die Fakten aber auch sehr genau in Thurns Texten eingegangen und vieles mehrfach erklärt. Hier und da hätte ich mir da etwas mehr Abgleich gewünscht. Es ist nicht schlimm im Sinne eines erhobenen Zeigefingers, der die Informationen durch ständiges Wiederholen "reindrücken" will - der Stil der Autoren ist flüssig und entspannt, das moralische Gewissen wird gekitzelt, aber nicht zu Tode gekratzt. Dennoch - zuviel Faktenwiederholung macht einfach irgendwann nicht mehr so viel Spaß, spätestens, wenn die Leserschaft denkt "Okay, ich habe es verstanden, wirklich jetzt, danke.".

Auch wäre eine Neuauflage wünschenswert, denn einige der geschilderten Praktiken haben sich inzwischen - zum Glück - erledigt. Sei es die "krumme Obst"-Kampagne mancher Supermärkte oder Richtlinien den Fischfang betreffend - ist doch schön, wenn man dann auch mal positive aktuelle Beispiele aufzeigen kann, wie es besser gehen (kann). Genug zu tun bleibt so oder so - auch wenn dem Endverbraucher Grenzen gesetzt sind, da einfach viel zu viel bereits verloren geht, bevor es den Supermarkt überhaupt erreicht. Und das ist das wirklich Erschreckende. Hier ist ein Umdenken aller Menschen (Verbraucher, Gesellschaft, Politik) gefragt, und das Buch zeigt schlüssig auf, warum.

Tl;dr: Ein umfassendes Werk zum Thema, das ich gerne empfehle, denn die Boschaft ist richtig und wichtig. Aber: Unbedingt erst das Buch lesen, den Film danach sehen.