Cover-Bild Die Ewigkeit ist ein guter Ort
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 18.07.2023
  • ISBN: 9783499007934
Tamar Noort

Die Ewigkeit ist ein guter Ort

"Ein literarisches Schmuckstück" (Ewald Arenz)

«Ein literarisches Schmuckstück.» (Ewald Arenz) – Eine Geschichte über Festhalten und Loslassen, Himmel und Erde und das, was dazwischen ist

Elke ist eine junge Pastorin, die in Köln arbeitet. Als sie eines Tages einer alten Dame am Sterbebett das Vaterunser sprechen soll, kommt ihr kein Wort über die Lippen. Sie hat den Text vergessen, und zwar sämtlicher Gebete. 
Ist das Gottdemenz?
Elke beschließt, in die norddeutsche Provinz zu fahren, an den Ort ihrer Kindheit. Doch auch nach all den Jahren fühlt es sich seltsam an, mit ihren Eltern am Esstisch zu sitzen, wenn der vierte Platz leer bleibt. Elke trifft Eva wieder, die ehemalige Freundin ihres Bruders, der damals zu weit auf den See hinausschwamm. Und während sie am Ufer sitzt und aufs Wasser schaut, ahnt Elke, wo sie beginnen muss, nach den verloren gegangenen Worten zu suchen.

Tamar Noort gewann mit diesem Debüt voller Leichtigkeit und Tiefe, wortgewandt und fantasievoll, den Hamburger Literaturpreis.


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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.09.2025

Zwischen Zweifel und Hoffnung

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Tamar Noorts Roman „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ hat mir insgesamt gut gefallen. Auch wenn ich mit der Protagonistin Elke nicht ganz warm geworden bin, fand ich ihre innere Suche nach Orientierung und ...

Tamar Noorts Roman „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ hat mir insgesamt gut gefallen. Auch wenn ich mit der Protagonistin Elke nicht ganz warm geworden bin, fand ich ihre innere Suche nach Orientierung und Halt im Glauben sehr berührend und nachvollziehbar.
Elke steht nach ihrem abgeschlossenen Theologiestudium an einem entscheidenden Punkt: Eigentlich soll sie das Pastorenamt ihres Vaters übernehmen, doch sie ist selbst voller Zweifel. Zwischen Tradition und eigener Identität, zwischen Glaubenskrise und Sehnsucht nach Sinn, wirkt sie oft zerrissen. Besonders der Tod ihres Bruders, über den in der Familie kaum gesprochen wurde, prägt ihr Ringen um Glauben und Selbstverständnis nachhaltig.
Was das Buch für mich so stark macht, ist die Mischung aus Tiefe und Leichtigkeit. Noort gelingt es, existenzielle Themen wie Verlust, Glaubenszweifel und familiäre Erwartungen sensibel und nachdenklich darzustellen, ohne den Text schwer werden zu lassen. Im Gegenteil, die Geschichte ist auch von feinem Humor durchzogen und lässt einen immer wieder schmunzeln.
„Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ ist ein Roman, der zum Innehalten und Reflektieren anregt. Er zeigt, dass die Suche nach sich selbst und nach einem persönlichen Glauben nicht geradlinig verläuft, sondern voller Umwege, Zweifel und leiser Momente ist.
Ein Buch, das nachwirkt – nachdenklich stimmt, aber zugleich tröstlich und sogar leichtfüßig erzählt ist.

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Veröffentlicht am 30.07.2025

Vergangenheitsbewältigung: Konnte mich leider nicht überzeugen

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Tamar Noort hat mich dieses Jahr mit ihrem Roman „Der Schlaf der anderen“ sehr begeistert, also wollte ich nun auch noch ihren Debütroman „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ lesen.

Hier geht es um Elke, ...

Tamar Noort hat mich dieses Jahr mit ihrem Roman „Der Schlaf der anderen“ sehr begeistert, also wollte ich nun auch noch ihren Debütroman „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ lesen.

Hier geht es um Elke, eine junge Frau, die Theologie studiert hat und nun überlegt, als Pastorin zu arbeiten. Ihr Lebensgefährte Jan ist Athelist und kann ihren Glauben nicht teilen.
Als Elke während ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in einem Altenheim einer alten Frau am Sterbebett das Vaterunser beten soll, kommt sie ins Stocken: sie hat den Text vergessen! Und nicht nur das Vaterunser, sämtliche Gebetstexte wollen ihr nicht mehr einfallen. Sie diagnostiziert sich selbst eine „Gottdezemenz“ und ihr Leben gerät aus den Fugen.
Als sie von ihrem ehrenamtlichen Job suspendiert wird, beschließt Elke, in ihre norddeutsche Heimat, ein Provinzdorf zu fahren. Seit ihr Bruder vor 15 Jahren starb, fühlt sie sich seltsam, wenn sie nur noch zu dritt mit ihren Eltern am Tisch sitzt. Sie trifft auch Eva wieder, die damalige Freundin ihres Bruders. Die Kommunikation mit ihrer Mutter ist schwierig. Ihrem Vater geht es gesundheitlich schlecht, und so muss Elke sich nicht nur auf die Suche nach ihrem verloren gegangenen Glauben machen, sondern auch entscheiden, ob sie die Nachfolge ihres Vaters in der Heimatgemeinde antritt.

„‘Ich muss erst den Kopf frei kriegen‘, sagte ich, ‚bevor ich gleich eine ganze Gemeinde übernehme.‘ Mein Vater nickte etwas heftiger als nötig, dem Sekt geschuldet oder der Erleichterung, dass er nicht sofort in Rente gehen musste. ‚Du sagst Bescheid, wenn du so weit bist.‘ Ich nickte, aber das war jetzt ein Jahr her, und mein Kopf war immer noch nicht frei. Und jetzt war der Schöpfer des Himmels und der Erden mir zuvorgekommen und hatte die Arbeit für mich erledigt. Gott hatte den Platz geräumt…"

Die mangelnde Kommunikation in der Familie sowie die Trauer um den verlorenen Bruder bzw. Sohn sind zwar spürbar, doch mit der Protagonistin und vor allem mit ihrer Beziehung zu Gott bzw. der Kirche bin ich nicht so richtig warm geworden. Insgesamt überwiegt thematisch die Bewältigung der Vergangenheit. Das bleibt leider alles recht oberflächlich und konnte mich nicht überzeugen.

Insgesamt konnte mich das Buch leider nicht so begeistern konnte wie Tamar Noorts aktuellen Roman „Der Schlaf der anderen“, welchen ich sehr empfehlen kann!

Hier kann ich nur wohlwollende 3 Sterne vergeben.

Dennoch freue ich mich auf weitere Bücher der Autorin.

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