Cover-Bild Damentour
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29,00
inkl. MwSt
  • Verlag: edition bücherlese
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 22.08.2025
  • ISBN: 9783039810178
Theres Roth-Hunkeler

Damentour

n ihrem neuen Roman erzählt Theres Roth-Hunkeler die Geschichte des „Damenprogramm“ (2023) weiter. Dabei zielt sie aufs Ganze und stellt sieben Frauen ins Zentrum einer ungeschminkten Refelxion über das Altern. Sehr klug, sehr nah und aufregend ehrlich.
Die Freundinnen Anna und Ruth haben ein spezielles Programm auf die Beine gestellt und nun treffen die ersten „Damen“ in Ruths Tessiner Anwesen ein: Fünf Frauen in den vielleicht „besten Jahren“, alle so individuell wie ihre Lebensgeschichten, wollen sich produktiv und provokativ mit dem Alter auseinandersetzen. Dabei schwanken sie zwischen Aufatmen und Bedauern, dass die „jungen Jahre“ längst vorbei sind verabschieden nach und nach Klischees und Mythen über ältere Frauen. Und während ihre Vorhaben Gestalt annehmen, entwickeln sich Freundschaften und ein überraschend humorvolles Miteinander, aber auch Konflikte, die gelöst werden wollen. Als die Frauen drei Monate später Ruths Anwesen verlassen, ist rein gar nichts mehr wie zuvor. „Damenprogramm“ und „Damentour“, zwei starke Romane, die auch unabhängig voneinander gelesen werden können.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2025

Wie fühlt man, was denkt man, nach so vielen gelebten Jahren, Auseinandersetzung und Aufarbeitung zugleich

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Ruth und ihre Freundin Anna planen, eine ganz eigene Konstellation zu schaffen, eine Zusammenkunft einer Gruppe von Frauen, aufs Ruths Anwesen. Die Fünf, die dann anreisen, sind sehr verschieden, was ja ...

Ruth und ihre Freundin Anna planen, eine ganz eigene Konstellation zu schaffen, eine Zusammenkunft einer Gruppe von Frauen, aufs Ruths Anwesen. Die Fünf, die dann anreisen, sind sehr verschieden, was ja eigentlich auch nicht anders sein kann, denn alle sind schon ein paar Jahre mehr auf dieser Welt und haben ihren Anteil am Dasein erlebt. Das hat aus jeder Einzelnen der Protagonistinnen etwas gemacht und nun sind sie hier, um sich in diesem schönen Ambiente auseinanderzusetzen, mit dem Älterwerden, ja eigentlich dem Ältersein. Man geht in sich, soweit man das aushalten kann. Aber der Hauptaugenmerk ist auf ein Aufarbeiten in der Gemeinschaft, miteinander und manchmal auch in Konfrontation, ausgerichtet. Das ist spannungsreich und freundschaftlich zugleich, gespickt mit Wahrheiten, in allen Varianten, nicht immer schön und auch nicht immer sympathisch. Und beim Betrachter, dem Leser, der hier eingeladen wird, teilzuhaben, kommen nicht nur positive Gefühle auf. Aber das ist auch nicht gewollt. Denn hier soll sich niemand fügen, sich positiv verkaufen, sich nicht so verhalten, Altersentsprechend, den Erwartungen der Gesellschaft angepasst. Hier geht es um jeden Einzelnen als Mensch und noch ist das Leben nicht vorbei, nein, ist es nicht. Und als es zu Ende ist, dieses dreimonatige 'Experiment', ist viel geschehen, in jedem drin. Und für alle wird es nun, bewusst und fokussiert, weitergehen, selbstgewählt, hin zu einem selbstbestimmtes Sein.
Diese Geschichte, sie zu lesen, war interessant und spannend, gerade weil gleichzeitig nichts und doch so viel passiert. Und man bleibt zurück, nimmt 'sein ganz eigenes Ding davon mit', mit vielen Denkanstößen und Gelegenheit zur Selbstreflexion. Es geht gar nicht anders.

Veröffentlicht am 05.10.2025

Ein Roman wie ein stiller Nachmittag unter Freundinnen

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Der zweite Band von Damenprogramm knüpft nahtlos an den ersten an und führt die Leserin wieder mitten hinein in die Welt einer besonderen Frauengemeinschaft. Im Zentrum stehen Louise, die schüchterne Glücksforscherin, ...

Der zweite Band von Damenprogramm knüpft nahtlos an den ersten an und führt die Leserin wieder mitten hinein in die Welt einer besonderen Frauengemeinschaft. Im Zentrum stehen Louise, die schüchterne Glücksforscherin, und Mathilde, die mit Leidenschaft kocht und das Leben in einer Art Wohngemeinschaft strukturiert. Um sie herum entfaltet sich ein vielschichtiges Panorama von Frauen, die alle auf ihre Weise mit Herausforderungen, Sehnsüchten und Erinnerungen konfrontiert sind. Verwitwete, geschiedene oder alleinstehende Frauen bilden hier den Kern, ergänzt durch Begegnungen und Beziehungen, die das Leben zusätzlich komplizieren oder bereichern.

Der Stil bleibt typisch für diese Art von Frauenroman: Es geht weniger um eine spannende Handlung oder einen klaren Spannungsbogen, sondern vielmehr um Alltagsbeobachtungen, innere Entwicklungen und zwischenmenschliche Dynamiken. Die Geschichte fließt ruhig dahin, fast schon gemächlich, und lebt von den Dialogen und den leisen Momenten, die zum Nachdenken anregen. Der Zusammenhalt innerhalb der Gruppe, das Teilen von Sorgen und Hoffnungen sowie die Frage, wie man auch in späteren Lebensabschnitten noch wachsen und sich neu erfinden kann, sind zentrale Themen.

Gerade Louise, die mit ihrer Forschung nach dem Glück eine sehr zurückhaltende Figur bleibt, dient als Spiegel für viele Fragen, die Leserinnen sich selbst stellen könnten. Mathilde wiederum bringt Wärme, Alltagsnähe und ein wenig Leichtigkeit in das Geschehen. Manchmal jedoch wirkt die Vielzahl an Charakteren unübersichtlich, besonders für Neueinsteigerinnen, die den ersten Teil nicht kennen. Wer sich aber auf die Erzählweise einlässt, wird mit einem vielstimmigen Chor weiblicher Lebensgeschichten belohnt.

Für treue Leserinnen des ersten Bandes ist auch die Fortsetzung ein lohnendes Wiedersehen. Neueinsteigerinnen brauchen möglicherweise etwas Geduld, um sich in die Struktur ohne klassische Handlung einzufinden. Wer jedoch literarische Texte schätzt, die mehr Wert auf Atmosphäre und Reflexion als auf Tempo und Spannung legen, wird hier fündig. Damentour ist ein Roman, der sich bewusst Zeit nimmt – eine Einladung, mit den Protagonistinnen gemeinsam zu verweilen, nachzudenken und vielleicht auch die eigene Sicht auf Freundschaft, Selbstfindung und den zweiten Frühling des Lebens zu überdenken.

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Veröffentlicht am 12.10.2025

Damenrunde in Aufarbeitungslaune

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Damentour von Theres Roth-Hunkeler
„Hast du schon erzählt, unterbrach sie Claudia und zu Louise gewandt sagte sie: Hörst du bloß nicht mehr gut oder haperts auch bei deinem Gedächtnis? Als Louise nicht ...

Damentour von Theres Roth-Hunkeler
„Hast du schon erzählt, unterbrach sie Claudia und zu Louise gewandt sagte sie: Hörst du bloß nicht mehr gut oder haperts auch bei deinem Gedächtnis? Als Louise nicht reagierte auf die Provokation, erzählte Vera weiter:... S.86
Mir ist es schwer gefallen in diese Geschichte hineinzukommen, nein falsch, in diese vielleicht gut gemeinte „Damenwelt“ einzutauchen.
Ruth und Anna laden sich ihre „Auftaktfrauen“: Vera, Hella, Claudia, Louise und Mathilde auf das mondäne Anwesen von Ruth zu ihrem „Damenprogramm“, übrigens oft erwähnt und der Bedeutung zuliebe kursiv geschrieben, ein. Gestelzt gehen die Frauen der Frage nach dem Alter und dem Altern auf den Grund ohne in richtige Tiefen abzutauchen. Es kommt kein richtiger Schwung auf bei dem die stereotypischen Frauenbilder ihre Vergangenheit, Rollenbilder und Zukunftsaussichten hinterfragen. Krampfhaft versuchen sie etwas herbeizureden, suchen die Verantwortlichkeit für ihr Leben bei anderen Personen, direkte Gespräche von oben herab, andererseits interessante Thesen, die es gelohnt hätten, näher beleuchtet zu werden.
Anfänglich täuschte mich „Damentour“ mit einem edlen Cover und einem interessanten Klappentext. Doch im Laufe der Geschichte geht die Autorin Themen provokant an und enttäuschte mich mit der ein oder anderen Aussage und Ansicht. Dann schreibt Theres Roth-Hunkeler so weise Worte, dass ich mich darin verlieren kann und ehrlich nachdenklich gestimmt bin. Das Extrem und dieser Zwiespalt in diesem Buch verwirren mich und lassen mich zu dem Schluss kommen, dass ich den Text und auch so manche Protagonistin nicht wirklich mag.
Fazit: Geschmäcker gehen auseinander und nicht jedem kann alles gefallen. Doch ich habe im Nachgang „Damenprogramm“ aus der Feder der Autorin gelesen und fand die vorangestellte Geschichte wesentlich tiefer und besser erzählt. Diese Geschichte steht sehr gut auf eigenen Beinen, eine Fortsetzung in Form von „Damentour“ hätte es für mich nicht gebraucht.

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