Cover-Bild Großmutters Haus
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 252
  • Ersterscheinung: 27.02.2019
  • ISBN: 9783711720764
Thomas Sautner

Großmutters Haus

Roman
Was ist ein gelungenes Leben? Die Begegnung mit der tot geglaubten, unkonventionellen Großmutter, die in einem verborgenen Haus mitten im Wald lebt, bringt einer jungen Frau unerwartete Erkenntnisse, die ihr Leben auf den Kopf stellen. Malina lebt in der Großstadt, studiert und arbeitet nebenbei in einer Bücherei. Eines Tages bringt ihr der Postbote ein rätselhaftes Päckchen, prall gefüllt mit Geldscheinen. Auf einem beigefügten Kärtchen steht lapidar: »Anbei ein paar Zettel mit Nullen drauf. Deine Großmutter.« Malina kann es kaum glauben, hat sie doch die Großmutter seit Jahren für tot gehalten. Also macht sie sich auf den Weg in ihre alte Heimat, zum großmütterlichen Haus, das tief im Wald versteckt liegt. Die alte Dame die sie dort vorfindet, ist extravagant, ausgeflippt und lebensfroh, zum Wiedersehen bietet sie ihrer Enkelin zunächst einen Joint an …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.02.2019

Gewiefte Großmutter

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Die Mittzwangerin Malina führt nach ihrer Kindheit in der Provinz des Waldviertels nunmehr ein ruhiges Leben in der Großstadt, welches sie größtenteils mit Literatur füllt. Als sie ein Paket voll Geld ...

Die Mittzwangerin Malina führt nach ihrer Kindheit in der Provinz des Waldviertels nunmehr ein ruhiges Leben in der Großstadt, welches sie größtenteils mit Literatur füllt. Als sie ein Paket voll Geld und einer Nachricht ihrer totgeglaubten Großmutter erreicht und sie zu dieser fährt, wirbelt sie dieser Besuch aus dem ereignislosen Alltag...

Sprachlich ist dieses Buch sehr gut und flüssig zu lesen. Es ist modern, klar und offen geschrieben. Besonders gut gefällt mir an diesem Roman die Zeichnung der Charaktere. Zwar wird man als Leser immer wieder von deren Handlungen überrascht, kann sich aber gut einfühlen und entwickelt sehr schnell Sympathie für diese. Gerade die Figur der Oma ist wirklich schrullig, gewieft und regt zum Schmunzeln an.

Der Bezug zum oberen Waldviertel ist zwar für die Handlung nur zweitrangig. Wenn man die Gegend dort aber selbst gut kennt, macht dies einen gewissen Reiz aus und die Erzählungen spannend. Die Geschichte selbst hat mir sehr gut gefallen und hat mich gut unterhalten. Auch finde ich die zwischenmenschlichen Beziehungen gut beleuchtet und wurden Emotionen, Selbstzweifel, Gedankengänge gut geschildert, sodass sie bei mir als Leser angekommen sind. Ich bin jedes Mal wieder überrascht, wie unterschiedlich die Bücher des Autors sind. Alles in allem ist dieses jedoch eines meiner liebsten und ich würde es jederzeit weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 15.12.2019

Großmutters Haus

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„Anbei ein paar Zetteln mit Nullen drauf. Nicht der Rede wert.“
Eben doch der Rede wert, dann nämlich wenn das Paket mit Geldscheinen von der seit Jahren totgeglaubten Großmutter stammt. Bibliothekarin ...

„Anbei ein paar Zetteln mit Nullen drauf. Nicht der Rede wert.“
Eben doch der Rede wert, dann nämlich wenn das Paket mit Geldscheinen von der seit Jahren totgeglaubten Großmutter stammt. Bibliothekarin Malina fällt auf jeden Fall aus allen Wolken; und macht sich dann auf ihre mysteriöse Großmutter Krystyna zu suchen. Erstaunlich einfach ist sie zu finden, und erstaunlich ist auch ihr Leben.
Thomas Sautner hat da wirklich eine sehr kuriose Oma kreiert, ich hatte wirklich viel Spaß mit ihrer Figur. Ganz unkonventionell wohnt sie mitten im Wald, führt ein unabhängiges und freies Leben, während sie in ihrem großen Garten Rauchwaren der besonderen Art anbaut. Dem gegenüber die unscheinbare Malina, die gegen den Charakter ihrer Oma natürlich nicht sonderlich herausstechen kann, aber zumindest einen netten Kontrast abgibt. Die Handlung des Romans ist etwas dünn, lässt sich aber sehr angenehm lesen. Mir sind die Weisheiten und Plattitüden, die gehäuft eingestreut werden, dann irgendwann doch zu viel geworden; hier weniger sicherlich mehr gewesen. Dafür wird man immer mal wieder mit einer Prise feinen Humors belohnt, sodass ich den Roman insgesamt gar nicht so schlecht fand. Krystyna zumindest würde ich auf jeden Fall gerne wiedersehen.

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Veröffentlicht am 12.08.2019

Hauptsache Sex!

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Das lernt Malina von ihrer Großmutter Kristyna, die ihr Alter genießt, lebt, wie sie will und ganze Armaden williger Herren - oder soll ich sagen, Kerle - in ihr Bett lässt. Wenn ich richtig verstanden ...

Das lernt Malina von ihrer Großmutter Kristyna, die ihr Alter genießt, lebt, wie sie will und ganze Armaden williger Herren - oder soll ich sagen, Kerle - in ihr Bett lässt. Wenn ich richtig verstanden habe, allerdings hintereinander, nicht gleichzeitig. Malina hat ihre Großmutter seit Jahren nicht mehr gesehen, dachte eigentlich, sie sei tot. Eine Sendung Kristynas an die Enkelin bringt diese wieder zurück in ihr Leben - sie begibt sich auf die Suche und findet Kristyna an einem faszinierenden Ort: in einem Haus mitten im Wald, einem kleinen Idyll sozusagen.

Malina fühlt sich fast wie in einem Märchen, gefangen von der Oma und ihrem Umfeld. Kristyna, Herrin über eine Cannabis-Plantage, soll als lebensklug, weise und wegweisend rüberkommen - Malina, die gerade an einem Scheideweg angelangt ist, erfährt in den zwei Wochen, die sie bei ihr verbringt, von ihr, wo es langgeht - im wahrsten Sinne des Wortes. Die Anregungen der Älteren laufen alle darauf hinaus, maximalen Genuss zu erzielen. Sozusagen Sex aus allen Lebenssituationen herauszufiltern.

Eine Frau, die so lebt, so denkt? Man sollte sich vor Augen halten, dass hier ein Mann schreibt, der sich an das Tiefste, das Innerste von gleich zwei Protagonistinnen heranwagt. Der also in die Frauen - eine jung, die andere schon älter - hineinschaut. Aus meiner Sicht ist ihm das nicht gelungen. Überhaupt gar nicht. Ich finde, er schreibt so, wie ein Mann eine Frau sehen und haben will. Denn Kristyna denkt und spricht wie ein lustbetonter Mann. Oder wie das Klischee eines solchen. Und Malina ist eine mehr oder weniger gefügige Elevin. Finde ich. Und ärgere mich ziemlich über diesen Roman, der zwar einige schöne Sätze, aber keine - für mich - wertvollen Gedanken, Erfahrungen, Erkenntnisse und/oder Botschaften enthält.