Cover-Bild Geheimnis Nr. 32
8,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Julius Beltz GmbH & Co. KG
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 168
  • Ersterscheinung: 07.02.2018
  • ISBN: 9783407748607
  • Empfohlenes Alter: ab 10 Jahren
Timm Milan

Geheimnis Nr. 32

Alexander von Knorre (Zeichner)

Psst! David und Daniel haben allerlei Geheimnisse in Davids Schrebergarten vergraben. Wenn die jemand aus der Schule lesen würde!
Als Geld aus dem Lehrerzimmer geklaut wird, wissen die beiden bereits mehr als die anderen und beschließen, den Dieb zu stellen. Doch dann finden sie etwas ganz anderes heraus ... Sollen sie dichthalten und die Sache selbst in die Hand nehmen?

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Bianste in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2018

Hobbydetektive

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David und Daniel sammeln Geheimnisse. Schon immer. Die schreiben sie auf kleine Zettel, die sie durchnummerieren und in einer Pringles-Dose verstecken. Die vergraben sie dann im Schrebergarten von David. ...

David und Daniel sammeln Geheimnisse. Schon immer. Die schreiben sie auf kleine Zettel, die sie durchnummerieren und in einer Pringles-Dose verstecken. Die vergraben sie dann im Schrebergarten von David. Doch das Geheimnis, das jetzt in die Dose wandern müsste, fordert sie heraus.

Jemand hat das Fenster zum Lehrerzimmer mit einem Fußball eingeschossen, und nun ist das Geld für die Fahrt zur Eislaufbahn weg. Der Ausflug muss ausfallen. Dagegen wollen David und Daniel etwas unternehmen, nicht unbedingt, weil sie so besonders sportlich wären, sondern wegen Bianca. Die kann nämlich richtig gut Schlittschuhlaufen und hat auch noch Schlittschuhe zum Geburtstag bekommen.
Die überraschenden Wendungen, die Milan in die Geschichte eingearbeitet hat, erzeugen in Zusammenhang mit der doch recht eigenwilligen Erzählerstimme Daniels einen mitreißenden Kinderkrimi im Schulmilieu, der die Hauptfiguren fordert und an die Grenzen ihrer Integrität und Moralvorstellungen bringt. Das Ganze sorgt aber auch dafür, dass sie kreativ werden, dass sie zusammenhalten und für einander einstehen.
Milan erzählt in kurzen Kapiteln, wie sich alles entwickelt. Seine Sprache ist dabei klar und überaus angemessen für die Zielgruppe.
Erwachsene/Lehrer sind nicht besonders hilfreich, nah am Klischee, aber immerhin doch als Typen zu erkennen und zu akzeptieren.
Das Buch hat nur 168 Seiten. Die Kapitel sind recht kurz und damit übersichtlich. Die Hauptfiguren laden zum Mitfiebern ein. Sie sind sympathisch und haben ihre Ecken und Kanten. Ich denke, dass sich das Buch gut als Klassenlektüre eignet, obwohl es keine weiblichen Identifikationsfiguren gibt – weil eben doch Mädchen eine durchaus entscheidende Rolle in dem Ganzen spielen. Es gibt zahlreiche Diskussionsanlässe und viele Aspekte, die man durchaus unterschiedlich bewerten kann, was sicher zu spannenden Gespräche in den Gruppen führt.
Das Titelbild ist eher schlicht gehalten, in gedeckten Farben, stellt aber einen der wichtigen Aspekte des Buches dar und verlockt zum Lesen.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ein ganz alltäglicher, kleiner Kinder-Krimi, der von den Sorgen und Nöten Heranwachsender erzählt

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„Was ist, wenn man Freunde hat, um die man sich kümmern muss? Freunde, die Probleme haben? Was ist, wenn man sich verliebt? Wir haben genau so Probleme wie ihr Großen. Habt ihr das nicht gewusst?“ (S. ...

„Was ist, wenn man Freunde hat, um die man sich kümmern muss? Freunde, die Probleme haben? Was ist, wenn man sich verliebt? Wir haben genau so Probleme wie ihr Großen. Habt ihr das nicht gewusst?“ (S. 106)

Meine Meinung:
„Geheimnis Nr. 32“ ist ein kleiner, aber feiner Kinder-Krimi des deutschen Autors Timm Milan (u.a. „Klassenschlamassel oder Wie wir die grüne Wurst einfingen“ oder auch „König Lennard oder Sommer ist dann, wann wir wollen“).

Das besondere an dieser Geschichte ist aus meiner Sicht das ganz und gar Alltägliche, das der Autor hier präsentiert. Es geht um einen Fall, der sich hier und heute und überall hätte ereignen können: Aus dem Lehrerzimmer wurden die Umschläge mit dem eingesammelten Geld für den Klassenausflug gestohlen. Das ist weder ein spektakuläres Verbrechen, noch ein raffiniert ausgeklügelter Fall – aber gerade deswegen kann ich mir vorstellen, dass es vielen kleinen (empfohlen ab 10 Jahren) und größeren Lesern gefallen wird.

Selbstverständlich nehmen sich die beiden Hobbydetektive und beste Freunde, David und Daniel, des Falls an, denn schließlich sind sie die Hüter so mancher Geheimnisse, die sie gut versteckt in einer alten Pringles-Dose im heimischen Schrebergarten aufbewahren. Akribisch nehmen die beiden Freunde die Spurensuche auf und identifizieren so manchen Verdächtigen aus dem Kreis der Schüler wie Lehrer. Dass dabei die ein oder andere falsche Spur mit dabei ist, macht es umso spannender. Selbstverständlich schaffen es die beiden, am Ende die Hintergründe des Diebstahls aufzulösen – und noch viel mehr!

Neben diesen Ermittlungen portraitiert Timm Milan den Schulalltag, wie ihn sicherlich viele selbst (noch) kennen. Und genau das ist für mich eine der Stärken dieses kleinen Krimis, denn es geht um die Themen Familie, Freundschaft, Zusammenhalt, Ehrlichkeit, Vorurteile und Vorverurteilungen, Hilfsbereitschaft und auch um die (erste) Liebe. Dazu gibt es natürlich auch noch einen absolut widerlichen Schul-Rüpel und in Ansätzen auch das Thema sexuellen Missbrauch. Bei all diesen Themen vermittelt das Buch stets das Gefühl, dass man mit vertrauten Personen über alles sprechen kann und das es immer besser ist, nicht mit seinen Sorgen und Nöten allein zu bleiben. Hierdurch bietet diese Geschichte für Eltern und Lehrer sehr viele Ansatzpunkte, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, was ich wirklich sehr gelungen finde.

Lediglich, dass David, Daniel und seine Freunde mitunter auch einige Kraftausdrücke verwenden (z.B, „Scheißproblem“ oder „meine Fresse“), hat mir persönlich nicht ganz so gut gefallen. Aber letztendlich ist das sicherlich auch ein ganz getreues Abbild des realen Schullebens.

FAZIT:
Ein unspektakulärer, aber spannender Fall, über den man schnell mit den Kindern ins Gespräch kommen kann. Erfrischend alltäglich!