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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Polit und Justiz
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 01.10.2019
  • ISBN: 9783426304358
Veit Etzold

Todesdeal

Thriller

»Packend und hochrelevant – und viel näher an der Wirklichkeit, als einem lieb ist.«
Sebastian Fitzek

Sie stecken in jedem Handy.
Ihretwegen tobt im Kongo seit Jahrzehnten ein unbarmherziger Krieg:
Seltene Erden.
Und der Berliner Journalist Martin hat nicht die leiseste Ahnung, worauf er sich da einlässt …

Als der angehende Journalist Martin die Chance erhält, für eine Rechercheauftrag in den Kongo zu reisen, sieht er darin vor allem die Gelegenheit, schnell Karriere zu machen. Wie wenig er tatsächlich über das Land im Herzen Afrikas weiß, merkt er erst, als er kurz nach seiner Ankunft von Warlords als Geisel genommen wird. Eine Geschäftsfrau aus Ruanda löst ihn aus – doch dadurch gerät Martin mitten zwischen die Fronten russischer Oligarchen, chinesischer Investoren und deutscher Waffenhändler. Viel zu spät begreift er, dass er zum Bauernopfer in einem geopolitischen Schachspiel bestimmt ist, bei dem die Machtverhältnisse des 21. Jahrhunderts neu geordnet werden sollen.

»Brandheißes Thema! Für mich der Polit-Thriller des Jahres.«
Andreas Eschbach

Veit Etzolds Polit-Thriller »Todesdeal« macht am Schicksal eines Einzelnen greifbar, wie eng das, was im Kongo geschieht, mit unserem Alltag verknüpft ist.

Entdecken Sie auch »Dark Web«, einen weiteren brisanten Polit-Thriller des Spiegel-Bestseller-Autors Veit Etzold.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2020

Ausbeutung in Afrika

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Martin und sein Kollege Bernd haben die einmalige Chance für den Global News in den Kongo zu reisen, sie sollen sich auf die Spurensuche von Diana Fossey begeben und über die Gorillas berichten…beide ...

Martin und sein Kollege Bernd haben die einmalige Chance für den Global News in den Kongo zu reisen, sie sollen sich auf die Spurensuche von Diana Fossey begeben und über die Gorillas berichten…beide glauben dass dies ein Spaziergang wird…

Andreas Schmidt ist Staatssekretär für den Verteidigungsminister und hat sich mit einem Waffendeal in Syrien sehr unbeliebt gemacht, seine Karriere steht kurz vor dem Aus. Da kommt der Anruf samt Angebot von Eugen Freiherr von Stein, der für den BND arbeitet, genau richtig…

Lucia Ming ist Investmentmanagerin für SAFE in Hongkong und soll nach Afrika reisen um dort die Geschäfte zu überwachen. Wie auch die Russen, ihre Partner, möchte China sich weiter nach oben positionieren in der Weltmacht und brauch hierfür mehr Ressourcen…

Janine Drieling ist endlich im Amt für Auswärtige Angelegenheiten. Sie erhält einen Anruf von ihrem Ex- Freund Martin der in den Kongo reisen wird um die Gorillas beobachten zu können… und gleichzeitig erfährt Janine dass sie ebenfalls nach Afrika reisen wird, um Andreas Schmidt bei seinen Geschäften für die Bundesrepublik Deutschland, dort zu unterstützen…

Und keiner hat eine Ahnung was ihn in Afrika erwarten wird…

„Nein, wir machen, was die anderen auch machen. Inoffiziell natürlich.“ Und dann sagte er noch einmal den Satz von Charles de Gaulle:“ Verträge sind wie Blumen und junge Mädchen. Sie haben ihre Zeit“. (Seite 68)

Afrika… ein Land welches durch seine extremen Gegensätze besticht. Auf der seinen Seite die wunderschöne Natur und Tierwelt, auf der anderen Seite Mord, Korruption, Ausbeutung, Machtgeschiebe. Grössere und neue Städte, auf der anderen Seite Armut, Slums und kaum Nahrung für alle. Afrika könnte mehr, wenn die „Richtigen“ an der Macht wären.

„Todesdeal“ ist mehr als ein Thriller, er geht schon ganz gut Richtung Politthriller, trifft den Nerv der Zeit aktueller denn je und besticht alleine durch seinen spannenden Schreibstil.

Zu Beginn gibt es wieder Register mit den Handelnden Personen. Ich persönlich habe dies nicht benötigt da man durch aufmerksames Lesen nicht durcheinander gerät und jede Person ihren Platz und Zeit in diesem Buch hat. Wie gesagt, der Schreibstil ist zu Beginn zwar ruhiger, aber schon hier zeichnen sich die ein oder anderen Wege ab die der Legalität entsagen und mehr den Eigennutz im Vordergrund stehen haben, der Spannungsbogen wird sehr gekonnt aufgebaut, hält sich bis zum Ende.

Man sollte sich für die politische Lage interessieren, nicht nur in Afrika, nein, auch für die China, in Russland, Europa und zeitweise der USA. Denn dass hier ein Kampf um die Wirtschaftsmacht entsteht und schon länger besteht ist nicht von der Hand zu weisen. Aktuell zeigt der Autor welche Nationen wie ihren Einfluss in Afrika stärken, mit welchen Mitteln, um mehr Ressourcen sichern zu können. Wohltäterschaft ist hier, auch wenn es auf den ersten Blick anders erscheinen mag, ein Fremdwort.

Afrika und seine Geschichte beschreibt der Autor sehr lebendig, sehr direkt in seinem Blick. Gerade der Völkermord in Ruanda erhält viel Zeit, man erhält nochmals einen Rückblick und erkennt was hier alles im Argen liegt, dass dieser Krieg wohl nie ganz ruhen wird, dass auch die Präsidenten keine Absichten hegen, gewisse Dinge ins Gleichgewicht zu bringen.

Durch einen Kongo Warlord gibt es Einblicke in ihre Abläufe, wie sie arbeiten, mit wem sie arbeiten und was ihre Antriebe sind. Afrika ist reich an Bodenschätzen, wenn man es genau nimmt, ist es eines der reichsten Länder der Welt, aber wird falsch gewirtschaftet. Die Leidtragenden sind immer die Armen. Sie leiden unter der Politik, den Warlords und die Mächte aus den Industrienationen haben eigentlich auch keine Ambitionen der Bevölkerung mehr unter die Arme zu greifen. Was passiert wenn wir jedes halbe Jahr ein neues Handy, einen neuen PC oder Laptop oder ähnliches kaufen „müssen“? Die Auswirkungen sind hier greifbar, erschreckend real und schonungslos dargestellt.

Zum Ende fügen sich alle Enden zusammen und konnte mich, in ihrer Gesamtumsetzung mehr als überzeugen. Eine ganz klare Leseempfehlung für alle!

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Veröffentlicht am 09.04.2022

Todesdeal

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Der Kongo, genauer gesagt die Demokratische Republik Kongo, liegt in Zentralafrika und grenzt im Westen unter anderem an Ruanda. Im den letzten beiden Jahrhunderten, seit Belgiens König Leopold II. das ...

Der Kongo, genauer gesagt die Demokratische Republik Kongo, liegt in Zentralafrika und grenzt im Westen unter anderem an Ruanda. Im den letzten beiden Jahrhunderten, seit Belgiens König Leopold II. das Gebiet zur Kolonie machte, ereigneten sich viele, meist gewaltsame Auseinandersetzungen im heutigen Kongo. Unter anderem der Völkermord der Hutu an den Tutsi im benachbarten Ruanda wirkt noch nach.

Das instabile Land hat jedoch einen Reichtum, der viele interessiert: Es ist reich an Bodenschätzen, wie zum Beispiel an Coltan – einem Mineral, welches Tantal enthält. Dieses wiederum ist in annähernd jedem elektronischen Gerät zu finden und entsprechend wertvoll für die High-Tech-Industrie.

Dies alles interessiert den aufstrebenden Journalisten Martin Fischer nicht, als er erstmals den Auftrag bekommt, einen Auslandsartikel zu veröffentlichen. Dieser soll sich eigentlich um die Berggorillas drehen, die im Nationalpark zwischen Kongo und Ruanda heimisch sind.

Parallel dazu wird die junge, auf Erfolg getrimmte Chinesin Lucian Ming von ihrem Arbeitgeber, einem Chinesischen, staatsnahen Konzern in den Kongo geschickt, um durch geschickte Verträge, China einen möglichst großen Anteil an dem Erz zu sichern.

Gleiches hat der in Ungnade gefallene Staatsekretär Andreas Schmidt für Deutschland vor, der eine geheime, dem BND unterstellte Gruppe leitet, um Deutschland Zugang zu dem als Konfliktmaterial geltenden Mineral zu gewährleisten.

Im Spannungsfeld internationaler Beziehungen, Interessen und Handelspartnerschaften versuchen zahlreiche Akteure ihre Ziele zu erreichen. Der Weg dahin ist nicht selten blutig und die geschmiedeten Allianzen brüchig.

Durch Zufall gerät Martin an den Strudel der Ereignisse, wird zum Spielball und deckt dabei die Machenschaften chinesischer Investoren, russischer Oligarchen und deutscher Waffenhändler auf.

Die Geschichte klingt mehr wie eine Dokumentation, als ein Thriller und viele der thematisierten Konflikte sind sehr real. Das Buch ist hierbei hochspannend, vollgestopft mit Informationen, Hintergründen, Ansichten und Perspektiven. Verweise auf (Wirtschafts-)Philosophen, Bücher, sowie Zitate verschiedener Staatsmänner schmücken die Geschichte um die Protagonisten aus.

Alle Seiten werden gleichermaßen beleuchtet, ohne pauschal zu verurteilen, ohne die Beweggründe im Dunkeln zu lassen.

Spannend, politisch erhellend und zugleich schockierend aufrichtig, ist dieser Thriller sehr besonders.

Leider leistet sich der Autor einige Schwächen, die den Lesefluss stören. So werden Zitate, aber auch Informationen zu Protagonisten bis zur Unendlichkeit wiederholt – denn es bringt keinen Mehrwert.

Auch verliert sich die Geschichte gegen Mitte des Buches in der Komplexität der Seilschaften, Allianzen und Motive so sehr, dass die eigentliche Handlung ins Stocken gerät.

Das Ende ist ein wenig überhastet, bietet aber einen guten Epilog und genügend Entrüstung – denn fern ab der Realität ist dieses Buch sicher nicht.

In Summe gibt es 4 von 5 Sternen. Ohne die ewigen Wiederholungen wären es einige Seiten weniger und ein halber Stern mehr gewesen. Für jeden ist dieses Buch sicher nicht. Doch wer sich für die politischen Verstrickungen in der Welt um Rohstoffe interessiert, einen außergewöhnlichen Thriller zu schätzen weiß, findet hier eine Empfehlung. Zeit ist Glück. Und beides vergeht.