Cover-Bild Wer die Toten stört
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12,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Ersterscheinung: 28.11.2025
  • ISBN: 9783751784146
A. Rae Dunlap

Wer die Toten stört

Historischer Thriller über Grabräuber, Serienkiller und den unbändigen Wunsch nach Wissen und medizinischen Fertigkeiten. Historischer Roman
Axel Franken (Übersetzer)

Schottland, 1828. Der naive, aber unbeirrbare James Willoughby gibt sein behütetes Leben in Oxford auf, um in Edinburgh Medizin zu studieren. Die Universität der Stadt bietet alles - außer der Möglichkeit, an einem menschlichen Leichnam zu arbeiten und somit chirurgisches Wissen zu erlangen. Nye MacKinnon, ein schneidiger junger Sezierer, verspricht James zu helfen. Doch Nye ist ein Grabräuber, ein Leichenfledderer. Und James ist unwissentlich sein Komplize geworden. Schon bald geraten die beiden zwei besonders zwielichtigen Grabräubern namens Burke und Hare in die Quere, deren Nachschubbedarf an Toten so hoch ist, dass sie dafür bereit sind, über Leichen zu gehen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.11.2025

Eine Leseempfehlung!

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James Willoughby, ein junger verarmter Adeliger, will sich seinen Traum, Arzt zu werden, erfüllen und stürzt sich im Jahr 1828 im schottischen Edinburgh voller Begeisterung, aber mit einer entsetzlichen ...

James Willoughby, ein junger verarmter Adeliger, will sich seinen Traum, Arzt zu werden, erfüllen und stürzt sich im Jahr 1828 im schottischen Edinburgh voller Begeisterung, aber mit einer entsetzlichen Naivität, in das Studium.

Eiegtnlich hat er wenig Vorstellung, was ihn erwartet. Zum einem wird theoretischer Unterricht geboten und zum anderen müssen praktische Kenntnisse an echten Leichen in privaten Anatomieschulen erworben werden. Doch die kosten extra Geld. Geld, das James nicht hat. Ein Studienkollege bietet einen Ausweg und wenig später gerät James in die Untiefen des Leichenhandels. Zunächst werden nur vor kurzem Bestattete aus den Friedhöfen der Stadt entwendet.

Als die Nachfrage nach frischen Leichen das Angebot übersteigt und eine neue Gruppe von Leichenräubern mitmischt, die auch nicht davor zurückschreckt, Menschen zu ermorden, wird es für James gefährlich.

Meine Meinung:

Hintergrund dieses historischen Krimis ist die Tatsache, dass es für die anatomischen Studien zu wenig Leichen gegeben hat. Damals durften nur die Körper hingerichteter Verbrecher für Sektionen verwendet werden. Man behilft sich unter stillschweigender Duldung der Anatomen damit, die Körper frisch bestatteter Menschen zu stehlen. Leichenraub wird damals lediglich als Vergehen bewertet.

Die Autorin hat rund um die wahre Geschichte der Leichenräuber William Burke und William Hare, die in den Jahren 1827 und 1828 insgesamt 16 Morde begangen haben, um die frischen Leichen an den Anatomen Robert Knox zu verkaufen. Die im Krimi beschriebene Mary Patterson sowie Darf Jamie sind ebenfalls reale Opfer von Burke und Hare.

Dieser Krimi ist recht authentisch beschrieben, zeigt er doch die Lebenswirklichkeiten der damaligen Gesellschaft auf. So erwartet die Familie von James, dem jüngsten Sohn, dass er die Schulden, die der verstorbene Vater hinterlassen hat, dadurch begleicht, dass er eine Stelle als Kaufmann antritt. Die anderen Familienmitglieder wie Bruder und Schwester frönen ihrem üblichen Lebensstil. James will aber unbedingt Arzt werden. Allerdings geht er die Sache mit einer Naivität an, die schon wirklich peinlich und schier unglaublich wirkt. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt er sich von einem schüchternen Außenseiter zu einem tatkräftigen jungen Mann.

Geschickt verknüpft die Autorin die historischen Fakten mit Fiktion. Dabei gelingt es ihr, die Lebensumstände der unterschiedlichen Protagonisten sehr gut darzustellen. Selbst der trockene britische Humor findet seinen Platz.

Fazit:

Gerne gebe ich diesem historischen Krimi, der uns in das Medizinstudium im 19. Jahrhundert entführt, 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.11.2025

Spannend, makaber - gewürzt mit britischem Humor

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Wie kommt A. Rea Dunlap dazu, in ihrem historischen Thriller „Wer die Toten stört“ über Grabräuber und Serienkiller zu schreiben? Es waren Burke und Hare, Schottlands berüchtigste Serienmörder, von denen ...

Wie kommt A. Rea Dunlap dazu, in ihrem historischen Thriller „Wer die Toten stört“ über Grabräuber und Serienkiller zu schreiben? Es waren Burke und Hare, Schottlands berüchtigste Serienmörder, von denen sie erstmals in einem Podcast erfahren hatte. Sie ist abgetaucht in eine Zeit, in der Grabräuber sich eine rechtliche Grauzone zunutze machten, um Leichen zu Studien- und Lehrzwecken zu beschaffen und diese gewinnbringend zu verkaufen. William Burke und William Hare hatten als West Port murders traurige Berühmtheit erlangt, sie trieben in den Jahren 1827/28 in Edinburgh/Schottland ihr Unwesen.

Zunächst aber treffe ich auf den jungen, doch ziemlich unbedarften James Willoughby, der nach Edinburgh kommt, um Medizin zu studieren. Er ist begierig, alles über die Anatomie des menschlichen Körpers zu erfahren. Knochen, Muskeln, Nervenbahnen, innere Organe – alles erweckt seine Aufmerksamkeit. Bald hält er ein Skalpell in Händen, vor ihm auf dem Tisch eine menschliche Leiche. Widrige Umstände sind es, die ihn zu Nye MacKinnon treiben und dieser ist es, der ihn in zweifelhafte Machenschaften einführt.

Dieser historische Thriller vereint Wahres mit Fiktion. Neben Burke und Hare sind es noch so einige historische Personen, die mit den fiktiven Figuren, allen voran James und Nye, vermischt sind. Die Grabräuber betrieben ihr in jeglicher Hinsicht schmutziges Geschäft, ihre Abnehmer waren die medizinischen Fakultäten, die enormen Bedarf an Leichen hatten, die allein durch Körperspender nicht gedeckt werden konnten.

Zugegebenermaßen habe ich zuvor weder von den Grabräubern an sich noch von Burke und Hares mörderischen Geschäften gehört. Umso erstaunter bin ich, wie Dunlap diese kriminellen Umtriebe als makabres Gaunerstück präsentiert, ohne dabei würdelos zu sein. Sie hat mich zweihundert Jahre zurückversetzt, sie hat die gesellschaftlichen Normen und das Miteinander auf verschiedenen Ebenen gut eingefangen. Der feine britische Humor blitzt dabei stets durch, sie lässt diese gar schauerliche Geschichte James Willoughby erzählen, dessen Wunsch, sich medizinisches Wissen anzueignen, nicht ohne die notwendigen Studien am menschlichen Körper machbar ist.

„Wer die Toten stört“ ist ein spannender, auf Tatsachen beruhender historischer Roman, der trotz der makabren Thematik einen guten Einblick in die Umstände der anatomischen Studien gibt.

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Veröffentlicht am 22.11.2025

Spannender,historischer Thriller

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Edinburgh, 1828: Der junge Adlige James träumt davon, Arzt zu werden und stürzt sich mit Begeisterung ins Medizinstudium. Als er erfährt, dass in privaten Anatomieschulen an echten Leichen geübt wird, ...

Edinburgh, 1828: Der junge Adlige James träumt davon, Arzt zu werden und stürzt sich mit Begeisterung ins Medizinstudium. Als er erfährt, dass in privaten Anatomieschulen an echten Leichen geübt wird, ist er fasziniert – doch bald schon gerät er tiefer in die düstere Welt des Leichenraubs, als ihm lieb ist. Ehe er sich versieht, steckt er bis zum Hals in kriminellen Machenschaften.

Inspiriert von der wahren Geschichte der Mörder Burke und Hare, spinnt die Autorin eine fiktive, aber sehr atmosphärische Erzählung um den historischen Hintergrund des Leichenhandels im 19. Jahrhundert. Dabei gelingt ihr ein stimmiger Spagat: Die Sprache ist der Zeit angepasst, dennoch gut verständlich und gewürzt mit feinem, typisch britischem Humor. Besonders spannend ist, wie sie die damaligen gesellschaftlichen Tabus ,von Standesgrenzen bis zur moralischen Ablehnung medizinischer Praktiken, gekonnt beleuchtet.
James als Hauptfigur überzeugt mit Tiefe. Ein junger Mann zwischen zwei Welten, adlig, aber anders, neugierig, aber naiv – seine Entwicklung vom schüchternen Außenseiter zum selbstbestimmten Charakter ist glaubwürdig und berührend. Auch emotional entfaltet die Geschichte ihre Wirkung, besonders zum dramatischen Höhepunkt hin, der spannend, unerwartet und schließlich versöhnlich ausklingt.

Fazit:
Ein atmosphärisch dichter, historischer Roman mit einem spannenden Plot, Humor und einer starken Hauptfigur. Wer medizinische Geschichte, düstere Geheimnisse und emotionale Entwicklungen liebt, wird an diesem Buch seine Freude haben. Sehr empfehlenswert!

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